Arbeitsgebiete I: Vom Membranprotein zu Schmerz und Halluzinationen

In welche Fragestellungen meine Forschung eingebunden ist, zeigt anschaulich eine Abbildung, die ich für einen geplanten Buchartikel und für meine Webseite zusammengestellt habe. (A) Auf der molekularen Ebene betrachten wir Funktionsveränderungen der Zellmembran, die u.a. durch genetische Mutationen hervorgerufen werden können. (B) Darauf aufbauend wird auf der zellulären Ebene die Elektrophysiologie und deren Einfluss auf den Ionenhaushalt des Gehirns modelliert. (C) Gehirnzellen formen kortikale Netzwerke und definieren so nicht nur Schaltkreise sondern auch Gewebeeigenschaften in den verschiedenen Schichten der Hirnrinde (Kortex). (D) Nervenzellenweiter

Vortrag morgen am MPI in Leipzig

Morgen halte ich am Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig einen Vortrag. Die Folien gibt es hier vorab. Der Titel lautet (übersetzt): „Langsam und groß: Dynamik während Migräne und Möglichkeiten der Intervention“ Weitere Informationen gibt es hier. Der Vortrag ist auf Englisch, Originaltitel und Abstract füge ich unten an. Der Vortrag besteht aus drei Teilen. Die erst zwei sind sehr kurz, ich führe knapp in einige Grundlagen der Computer gestützten Modellierung der Nervenaktivität  bei Migräne ein sowie in dieweiter

Neuromodulation und Neuro-Enhancement: Verschmelzung

Neuromodulation korrigiert krankhafte Gehirnaktivität mittels elektromagnetischer Felder. Neuro-Enhancement verspricht Steigerung der Gehirnleistung bei Gesunden, dies kann im Prinzip auch mit elektromagnetischen Feldern geschehen. Neuromodulation und  Neuro-Enhancement strikt trennen zu wollen, beruht letztlich auf einer unzulänglichen Unterscheidung. Allgemein kann man zunächst feststellen, dass die Debatte um das Neuro-Enhancement – und viele ihrer Missverständnisse – sich dadurch auszeichnet, dass es in vielen Bereichen keine scharfen Grenzen gibt. Die Grenzen verwaschen zum Beispiel … … zwischen Pharmakologie und Neurotechnologie, genauer zwischen pharmakologischen Substanzen und elektrischen und magnetischen Feldern (Neuromodulation),weiter

Neurotechnologie im Kinderzimmer

Ungefähr 150 Jahre hat es gedauert. Nun ist die Neurotechnologie im Kinderzimmer ankommen. Vergleichen muss man die EEG-gesteuerten Katzenohren mit Technik, die personenbezogene Daten aufzeichnet, mit Technik zur erweiterten Realität und mit Medizintechnik. Fachkompetent eine wissenschaftliche Risikobewertungen vorzunehmen ist daher eine echte Querschnittsaufgabe.  Musik, die an die Augsburger Puppenkiste erinnert, unterlegt das Werbevideo. Es zeigt, wie moderne Neurotechnologie künstliche Katzenohren auf Mädchenköpfen montiert wackeln lässt. Das passt, es hat wirklich das Antlitz der schaurig-schönen Welt eines Marionettentheaters. Dies wird kein Strohfeuer, das kurz auflodertweiter

19 Vorträge über Migräne und Mathematik

Der Workshop “Cortical Spreading Depression (CSD) und verwandte neurologische Phänomene” im Fields Institute in Toronto, Kanada, ist zu Ende. Alle Vorträge sind hier online verfügbar. Als historischen Einstieg kann ich den ersten Vortrag von Bernice Grafstein empfehlen. Dr. Graftsein ist eine ehemalige Präsidentin der Gesellschaft für Neurowissenschaften, z.Z. ist sie Vizepräsidentin der Grass Stiftung und Professorin für Physiologie und Biophysik (Vincent und Brooke Astor Distinguished Professor) am Weill Cornell Medical College, New York City, USA. Dr. Grafstein spricht über dieweiter

Killerschlagzeilen in der Wissenschaft für oder trotz Öffentlichkeit?

Der Weg geht nicht zurück zu weniger Öffentlichkeit. Öffentlichkeit fördert aber weder Übertreibung noch steht sie der Wissenschaftsfreiheit im Weg. Eine Meinung. Angeregt durch den Workshop der VolkswagenStiftung wird jetzt in verschiedenen Foren nachgearbeitet. Eine Diskussion über Wissenschaftskommunikation lief gestern auf Facebook.  Daraus will ich einen Aspekt aufgreifen, da er mich als bloggenden Wissenschaftler direkt betrifft. Übertreiben für ein Laienpublikum? Alexander Mäder versucht die auf dem Workshop von Geisteswissenschaftlern vorgebrachten Argumente zu übersetzen, da sie durch die „eher naturwissenschaftlich sozialisierten Kritiker“ eventuell nichtweiter

Workshop über Cortical Spreading Depression und verwandte neurologische Phänomene

Am Wochenende geht es los nach Kanada zum Workshop über Cortical Spreading Depression (CSD) und verwandte neurologische Phänomene. Kurz gesagt ist CSD ein wichtiges pathophysiologische Phänomen des Hirns. Kortikale Gehirnzellen “verhungern” kurzzeitig und diese Depression breitet sich aus. Ich hatte über CSD, Migräne und die letzten offenen Fragen schon im November 2013 geschrieben. Wir hoffen einige davon nun angehen zu können. Wir werden diese nicht in einer Workshopwoche lösen, aber vielleicht doch eine Road Map für die kommenden Jahre abstecken können. (Link zumweiter

Wissenschaftskommunikation heißt auch offene Arbeitsgruppe

Offene Kommunikation unter Wissenschaftlern wird mit Architektur seit langem aktiv gefördert.  Wir kennen die riesigen Fensterformate gläserner Universitäten und unbebaute Ecken mit Außencafé. Das Motto: Mehr Licht, mehr Kommunikation! Auf der anderen Seite hört man: Wissenschaftler, die bloggen, schaden ihren Karrieren – wenn nicht gar der Wissenschaft selbst. Wundert das nur mich?  Wenn Sie das nächste mal einen Universitätscampus betreten und neue Architektur bestaunen können, derartig, dass Sie sich eingeladen fühlen, denken Sie folgendes: In diesen Gebäuden sitzt vielleicht – nur vielleicht – ein Wissenschaftlerweiter

Science-to-Science-Kommunikation: der blinde Fleck der Wissenschaftskommunikation

Es gibt immer einen wissenschaftlichen Mehrwert bei Wissenschaftskommunikation in den sozialen Medien. Meine Erfahrung sagt mir, ich muss ihn nicht suchen, ich muss dort kommunizieren, dann kommt er von allein. Vor knapp einem Jahr wurde ich gefragt: „Sie schreiben für Experten, nicht für interessierte Laien, richtig?“ „Das weiß ich erst im nachhinein“, wäre eine gute Antwort gewesen. Josef Zens antwortet jetzt nochmal neu. Nicht für mich sondern allgemein, indem er darüber schreibt, was er bei der Diskussion um Wissenschaftskommunikation vermisst. Erweiter

Sportler spenden ihre Gehirne

Posttraumatische Kopfschmerzen können einer Migräne ähneln. Sportler spenden ihre Gehirne einer Gehirnbank in Boston zur Erforschung der chronisch traumatischen Enzephalopathie. David Duerson schickte eine SMS an seine Familie. Darin teilte er ihr mit, dass er sein Gehirn für die Forschung einem Zentrum in Boston vermacht. Dann schoss er sich in die Brust. David Duerson war Profisportler und starb im Alter von 50 Jahren wahrscheinlich an den Folgen seiner wiederholten, im Sport erlittenen Gehirnerschütterungen.   Duerson kannte das Zentrum zur Studie der traumatischen Enzephalopathie in Boston,weiter