Twitter = Lästerecke? Neue Medien und der Wissenschaftskommunikations-Workshop #wowk14

Darüber, dass die Neuen Medien bei dem (sehr interessanten!) Wissenschaftskommunikations-Workshop der Volkswagenstiftung diese Woche eher stiefmütterlich behandelt wurde, hatte ich ja bereits im letzten Beitrag, Bloggende Wissenschaftler und Wissenschaftskommunikation, etwas geschrieben. Gestern erhielt ich eine kritische E-Mail, in der es vor allem um kritische (und, ja, zum Teil auch sarkastische) Twitterkommentare ging. Da meine Antwort einige allgemeinere Fragen anschneidet, was die neuen Medien denn jetzt, nicht allgemein für die Wissenschaftskommunikation, sondern für den erwähnten Workshop gebracht haben, gebe ich dieweiter

Bloggende Wissenschaftler und Wissenschaftskommunikation

Vermutlich gibt es keine provokantere Eröffnung für einen Workshop über Wissenschaftskommunikation (in diesem Falle “Image statt Inhalt?” der Volkswagenstiftung), als den Nachweis zu versuchen, dass Wissenschaftskommunikation der Wissenschaft schadet. Dafür vielen Dank, Frank Marcinkowski und Matthias Kohring – das versprach von vornherein interessante Diskussionen, da sich viele Teilnehmer deutlich wahrnehmbar angestachelt fühlten! Was mich aber sowohl bei jenem Vortrag als auch bei den bislang gehörten Beiträgen (30.6., 15:30 Uhr) wurmt ist, dass die neuen Medien dabei wieder (wie ja auchweiter

Urknall-Gravitationswellen: Der BICEP2-Artikel ist erschienen!

Als Mitte März die potenziell bahnbrechenden Messungen des BICEP2-Experiments online vorgestellt wurden, war der Artikeltext, der da öffentlich wurde, noch nicht begutachtet (“peer review”) und zur Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift angenommen worden – dieses Vorgehen war ja durchaus Teil der Kritik am BICEP2-Team gewesen (siehe meinen Text dazu hier). (Worum ging’s physikalisch? Um die Behauptung eines Nachweises von Signalen aus der Zeit Sekundenbruchteile nach dem Urknall; meine Artikel dazu habe ich hier gesammelt.) Gestern, am Donnerstag, den 19. Juni 2014,weiter

Akademien geben Empfehlungen für Wissenschaftskommunikation

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, die Deutsche Akademie für Technikwissenschaften acatech und die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften bzw. die Akademienunion (ganz wird das aus dem Vorwort nicht klar) haben gerade eine Stellungnahme “Zur Gestaltung der Kommunikation zwischen Wissenschaft, Öffentlichkeit und den Medien” veröffentlicht. (Hier gibt es schon eine Zusammenfassung und einen Kommentar von Alexander Mäder). Die Empfehlungen zielen vor allem auf Qualitätssicherung: Weg mit dem Hype und mit Übertreibungen; hin zu mehr sachlicher Berichterstattung. Dazu werden als Werkzeuge unterweiter

Relativ-Einfach-Blogartikel zu BICEP2 (Übersicht)

Da ich morgen abend einen Vortrag zu den BICEP2-Kosmologieresultaten (Gravitationswellen, Inflation, wie sicher ist das ganze?) in Berlin und am Samstag in Hannover halte, möchte ich meine Blogbeiträge dazu hier noch einmal auflisten – die Liste wird erweitert, sobald etwas dazukommt: BICEP2 und die ersten Sekundenbruchteile nach dem Urknall – zu den Grundlagen: Urknallmodelle, Inflation, Gravitationswellen, was wurde gemessen und warum finden die Astronomen das so spannend (17.3.2014) BICEP2-Update: Wie steht’s mit Inflation und Gravitationswellen? – Anfänge der wissenschaftlichen Online-Diskussion,weiter

Asteroiden und Antibiotika

Im letzten Fischblog-Beitrag fragt Lars: Warum habt ihr keine Angst? Es geht um die Gefahr, dass antibiotikaresistente Bakterien uns in den nächsten zwanzig Jahren auf den Stand der Medizin von 1890 zurückwerfen können, sprich: in die Zeit vor Antibiotika, wenn nichts unternommen wird. Das ist eine interessante Frage. Wo sehen wir Risiken? Wo setzt sich das Bewusstsein für (und die Angst vor) bestimmten Bedrohungen gesellschaftlich durch, und bei welchen Themen nicht? Warum schalten wir Atomkraftwerke ab, aber investieren andererseits nichtweiter

Stiefkinder im Bildungsbericht

Der Bildungsbericht 2014 ist erschienen, und über einige der Erkenntnisse daraus berichten die Medien ja auch dieser Tage: Darüber, dass es Menschen mit Migrationshintergrund nach wie vor schwerer im Bildungssystem haben, dass immer mehr Deutsche Abitur haben, oder über den diesjährigen Schwerpunkt des Berichts: die Bildung von Menschen mit Behinderungen  (z.B. FAZ, Spiegel, taz, Tagesspiegel, SZ). Ich habe den Bericht, meinem eigenen Hintergrund entsprechend, mit ganz speziellem Interessensschwerpunkt gelesen: Was steht da über naturwissenschaftliche Bildung? Was über außerschulische Lernmöglichkeiten? Undweiter

Deutscher Rückzug vom SKA und die Informationsgesellschaft

Über den geplanten deutschen Rückzug aus dem Square Kilometre Array (SKA) hatte ich vor ein paar Tagen hier geschrieben. Zu diesem Thema und zu den Hintergründen gibt es inzwischen auch einiges an Berichterstattung – z.B. von Dirk Lorenzen im Deutschlandfunk (MP3), von Manfred Lindinger in der FAZ, bei Florian Freistetter im Blog oder von Uwe Reichert bei Spektrum. Einen Aspekt kann man aber durchaus noch stärker betonen, und zwar die direkten Querverbindungen zum (Mode-)Konzept “Big data” und der Informationsgesellschaft. Ichweiter

Das größte Radioteleskop der Welt – ohne Deutschland?

Zugegeben: Beim Square Kilometre Array (SKA), dem im Aufbau befindlichen größten Radioteleskop der Welt, bin ich eher so etwas wie ein interessierter Beobachter. Im Max-Planck-Institut für Astronomie, wo ich für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich bin, sind eher andere Großprojekte wichtig: das 39-Meter European Extremely Large Telescope für sichtbares Licht etwa (Finanzierung hängt derzeit am Beitrag Brasiliens), oder ALMA (seit kurzem erfolgreich in Betrieb) im Millimeter-/Submillimeterbereich. Aber interessant – und durchaus beeindruckend! – finde ich schon, was da in Südafrika und Australienweiter

BICEP 2-Gravitationswellen: Zu früh veröffentlicht?

Ich hatte in BICEP2-Messungen: Der Vorhang vor der Kosmologie über die zwei Fachartikel berichtet, in denen es darum geht, ob die Messungen des BICEP2-Teleskops, mit denen Astronomen die Spuren von Raumzeit-Verzerrungen aus der Frühzeit des Universums (primordiale Gravitationswellen aus der Inflationsphase) nachgewiesen zu haben glauben, in Wirklichkeit nicht durch solche Signale aus der Frühzeit, sondern durch das Licht von Staub in unserer eigenen Galaxis zustandekamen (siehe dazu auch meine Blogbeitrage zur BICEP2-Kritik hier und hier). Gerade habe ich einen Artikelweiter