Kickstarter für die jüngsten Astronomen

Der folgende Kickstarter für eine Materialbox für die jüngsten Astronomen (Kindergarten und Grundschule) ist schon fast auf der Zielgerade, verdient aber auf alle Fälle Unterstützung: Hier geht’s zur Kickstarterseite. Hintergrund: Am Haus der Astronomie, wo ich arbeite, gehört Astronomie für Kindergarten und Grundschule mit zu den erfolgreichsten Angeboten. Bei den jüngeren Kindern ist Astronomie ähnlich beliebt wie es Dinosaurier sind. Das merken wir sowohl in den Workshops, die wir für diese Altersgruppen anbieten, als auch aus der Rückmeldung der Erzieher/innenweiter

Simon Newcomb: Fliegerei, Vorhersagen und Science Fiction anno 1900

Der kanadisch-amerikanische Astronom Simon Newcomb ist heute außerhalb der Astronomie weitgehend unbekannt. Wo er doch einmal erwähnt wird, da in recht unvorteilhaftem Zusammenhang: Auf Seiten mit Titeln wie “Blamable Thesen und ausgesprochene Dummheiten”, “Über Ignoranten und Fälscher mit Doktorhüten”, “Historische Fehleinschätzungen” als Beispiel dafür, wie fantasielose “Experten” mit ihren Vorhersagen zu zukünftigen Technologien völlig daneben liegen können. Was war passiert? Wenn man jenen Seiten glaubt, hatte Newcomb bewiesen, dass man mit Maschinen nicht fliegen kann – (“Mit Maschinen durch dieweiter

BICEP2-Messungen: Der Vorhang vor der Kosmologie

Knapp zwei Monate ist es her, seit das BICEP2-Team seine potenziell spektakulären Messungen vermeldete, die erste direkte Spuren einer frühen Inflationsphase unseres Universums sein könnten, übertragen durch Gravitationswellen, die ihrerseits Spuren in der sogenannten kosmischen Hintergrundstrahlung hinterlassen haben, dem “optischen Nachhall” der frühen, heißen Urknallphase. Ich hatte über die Hintergründe in diesem Beitrag hier bereits ausführlich geschrieben, allerdings auch bald nachgeschoben, was an Kritik kam – zum einen Online, zum anderen in einem Vortrag des Kosmologen Matthias Bartelmann am Max-Planck-Institutweiter

Webseiten-Vergleich zur Ankunft von Alexander Gerst bei der ISS

Gestern abend haben wir, wie viele andere, vor dem Livestream gefiebert und den Start von Alexander Gerst zur ISS geschaut (u.a. SciLogs-Kollege Michael Khan hatte ja darüber informiert: hier und hier). Das war ja durchaus spannend; insbesondere hatten wir gerätselt, ob das stofftierartige Dingsel, was da über Gerst baumelte, eventuell schon die Maus von der “Sendung mit der Maus” ist, die ja als Plüschtier ebenfalls zur ISS mitfliegt (Screenshot vom ESA-Streaming): Es ist aber laut diesem Blogeintrag des Raumfahrtjournalisten Gerhardweiter

Ein besonders hübsches Julianisches Datum

Vor wievielen Tagen war das jetzt bloß? Wer solche Fragen gestellt bekommt, merkt schnell, wie unhandlich die Tageszählung des üblichen Kalenders ist, wenn Zeitdifferenzen ins Spiel kommen. Wer wissen will, wieviele Tage zwischen einem gegebenen Datum und einem zweiten Datum liegen, muss aufsummieren: Die Tage bis Monatsende des ersten Datums, plus die Tage der dazwischenliegenden vollen Monate – je nach Monat mal 30, mal 31, mal 28 und ganz selten 29 – und die Tage von Monatsanfang bis zum zweitenweiter

Mathematische Suchmaschinen

Manchmal freue ich mich einfach, was das Internet so an Werkzeugen bereithält. Heute bin ich erstmals über die On-Line Encyclopedia of Integer Sequences gestolpert und konnte sie auch gleich gewinnbringend nutzen. Bei dieser Webseite, die ihrerseits auf Bücher des Mathematikers Neil Sloane ab den 1960er Jahren zurückgeht, gibt man die ersten Terme einer Zahlenreihe ein und OEIS sagt einem, welche Systematik hinter der betreffenden Folge stecken könnte. Ein Beispiel: Ich gebe die geraden Zahlen ein, lasse aber jede dritte davonweiter

Helium-Ballon im Einstein-Fahrstuhl

Das Äquivalenzprinzip, eine der Ausgangsüberlegungen bei Einsteins Entwicklung seiner Allgemeinen Relativitätstheorie, schafft eine Querverbindung zwischen einer Bewegung im Gravitationsfeld und beschleunigten Systemen. Zum Beispiel besagt es, dass man zumindest im Kleinen nicht unterscheiden kann, ob man in einer total isolierten Kabine auf dem Erdboden ruht oder sich in einer Kabine exakt gleicher Bauart an Bord eines Raumschiffs befindet, das mit 9,81 Meter pro Sekundenquadrat beschleunigt. In der ersten Situation erfahren die Objekte in der Kabine eine Schwerebeschleunigung Richtung Boden, inweiter

Exoplaneten-Skepsis: Alpha Centauri Bb

Nachrichten wie “Ergebnis XY doch nicht so spektakulär wie ursprünglich angenommen” (oder gar “…wie an dieser Stelle berichtet”!) dürften es nicht leicht haben, in den Medien Platz zu finden. Dadurch entsteht zum Teil ein schiefes öffentliches Bild der Forschung. Ein schönes Beispiel: der Planetenkandidat um Alpha Centauri B. Den vorliegenden Blogbeitrag, in dem ich auf die Nachweisschwierigkeiten im Falle Alpha Centauri Bb näher eingehe, hatte ich schon länger vorbereitet; jetzt, wo das Thema durch KosmoLogs-Kollege Jan Hattenbach öffentlich(er) geworden ist weiter

Moderne astronomische Ansichten Jahrgang 1794

Als ich von der neuen Digitalen Bibliothek hörte, war meine Reaktion sofort: Ausprobieren! Zuerst bin ich bei Kants Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels, oder Versuch von der Verfassung und dem mechanischen Ursprunge des ganzen Weltgebäudes: nach Newtonischen Grundsätzen abgehandelt von 1755 hängengeblieben, und dann bei Bodes Kurzer Entwurf der Astronomischen Wissenschaften von 1794 gelandet. Ich kann jedem das Stöbern in der Vielzahl heutzutage digital zugänglicher alter Bücher nur empfehlen. Ein Vorteil: Diese Bücher liefern eine ungewöhnliche Perspektive auf das eigeneweiter

Astronomische/physikalische Aprilscherze 2014

Auch Wissenschaftler machen Aprilscherze. Die kommen in ganz unterschiedlichen Variationen und Geschmacksrichtungen. Da sind zum einen die institutsinternen Aktionen, von denen ich nostalgisch einige aus meiner Doktorandenzeit am Albert-Einstein-Institut (Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik) erinnere: Wie Albert Einstein auf einmal ein eigenes Postfach im Postzimmer hatte, das erst nach einigen Tagen auffiel und entfernt wurde. Wie in der Bibliothek neben den Fachzeitschriften ein Fach mit der Zeitschrift “Bravo Girl” auftauchte, ordentlich beschriftet und katalogisiert. Unseren Plan, neben dem häufig überfluteten Fußballrasen desweiter