Grundlagenforschung und Innovation

Gerade bei der Grundlagenforschung sind Wissenschaftler immer einmal wieder mit kritischen Individuen konfrontiert, die nachfragen, was sie denn nun für ganz konkreten Nutzen von einem bestimmten Forschungsgebiet hätten. Z.B. bei astronomischen Themen, bei denen die Forschungsgegenstände ja nun wirklich weit von der Erde entfernt sind, werden Fragen dieser Art gerne mal nach einem öffentlichen Vortrag gestellt oder als Kommentar unter einem Online-Zeitungsartikel hinterlassen. Auch in der Wissenschaftspolitik gibt es immer einmal wieder skeptische Vorstöße in diese Richtung. In Großbritannien regtweiter

Zu Galileis 450ten: Kontrovers wie eh und je

Dass sich an Charles Darwin die Gemüter entzünden, ist man ja gewohnt: Evolution, Kreationismus, Fundamentalismus, Menschen, Affen, das führt auch heute noch zu kontroversen Diskussionen. Bei Galilei, könnte man denken, sei das alles ganz anders. Dass sich die Erde um die Sonne dreht und nicht andersherum wird heutzutage von so gut wie niemandem mehr als Kränkung empfunden. Aber vielleicht gerade weil die Sachlage zu Galileis Entdeckungen in den Grundzügen bald klar war, ist Galileo selbst eine kontroverse Figur geblieben –weiter

Happy astronomical (447) Valentine’s Day!

Obwohl: Der (447) Valentine’s Day wäre eigentlich der 27. Oktober. Aber der Reihe nach. Mit der Benennung der Himmelskörper ist es so eine Sache. Wer heute eine Pressemitteilung liest, der findet dort nicht selten Objekte, die nicht mit richtigen Namen, sondern mit Katalognummern beschrieben sind. HD 21997 ist so ein Fall, ein Stern, benannt nach seiner Nummer im Henry-Draper-Katalog aus dem frühen 20. Jahrhundert. In der Regel haben Sterne eine Reihe verschiedener Katalognummern; die astronomische Datenbank Simbad hilft, hier nichtweiter

Zur Abwechslung mal keine Kritik: Die Zugänglichkeit astronomischer Fachinformationen

Natürlich blogge ich oft über Dinge, die mich ärgern, die ich problematisch finde, bei denen ich kontra geben möchte. Über Jammer-Wissenschaftspolitik.  Über die Aktualitätsfixierung des Wissenschaftsjournalismus. Über Zeitungsartikel mit Naturwissenschaftsdefizit. Und so weiter. Es ist halt wie überall im Leben: An das was gut läuft, gewöhnt man sich mit der Zeit. Irgendwann wird es selbstverständlich. Das, was nicht so gut läuft, fällt einem eher auf, und dann und wann tut man darum etwas (und sei’s darüber zu bloggen). Die letztenweiter

Ein Blick für die Anreize

Eines der Bücher, die ich letztes Weihnachten geschenkt bekommen habe, ist Freakonomics von Steven D. Levitt und Stephen J. Dubner. Das Buch ist inzwischen schon etwas älter, und ich hatte bereits früher davon gehört; Anlass für den Weihnachtswunsch war dieser Blogartikel hier von Alexandre Afonso zur akademischen Karrierestruktur im Vergleich mit der Karrierestruktur in Drogendealerbanden. Und damit – mit dem Anlass, nicht den Dealerbanden – sind wir auch schon beim Thema, denn Steven Levitt, seines Zeichens Ökonomie-Professor an der Universitätweiter

Theorien, Modelle, Experimente 3/3: Experimente [Updated]

Im ersten Teil dieser dreiteiligen Kurzserie zu Grundbegriffen der Wissenschaft – mit besonderem Augenmerk auf die Physik – hatte ich den Zusammenhang von Phänomenen und ihren vereinfachten Abbildern, den Modellen beschrieben. Im zweiten Teil war ich von dort auf die Verallgemeinerungen gekommen, nämlich die Naturgesetze, und auf Möglichkeiten, die Gültigkeit der Naturgesetze zu überprüfen. Hier, im dritten und letzten Teil, geht es bei den gezielten Experimenten weiter, die in den Naturwissenschaften bei dieser Überprüfung eine entscheidende Rolle spielen. Tatsächlich wirdweiter

Theorien, Modelle, Experimente 2/3: Naturgesetze [Updated]

Das hier ist der zweite Teil einer dreiteiligen Kurzserie zu Grundbegriffen der Wissenschaft – mit besonderem Augenmerk auf die Physik. Im ersten Teil dieser hatte ich den Zusammenhang von Phänomenen und ihren vereinfachten Abbildern, den Modellen beschrieben. Von den Modellen führt ein Weg hin zu allgemeineren Aussagen über die Natur: Naturgesetze und Theorien Modelle sind zunächst einmal situationenspezifisch und spiegeln Eigenschaften eines ganz bestimmten Phänomens wieder. Aber von dort ist es nur ein kleiner Schritt zur Verallgemeinerung auf ganze Klassenweiter

Theorien, Modelle, Experimente 1/3: Vom Phänomen zum Modell

Bei meiner Beschreibung der klassischen Mechanik, aber auch bereits der Grundlagen der Bestimmung von Orten im Raum im Rahmen meiner Artikelserie “Einstein verstehen” (klassische Mechanik in Teil IV und Teil V, Raum in Teil I) hatte ich mich mit Ebenen beschäftigen müssen, die in der Physik meist stillschweigend im Hintergrund mitlaufen: mit der Unterscheidung von Theorie, Modellen und Experimenten. Diese Unterscheidung wird oft nicht explizit getroffen – und beim Versuch des systematischen Verständnisses z.B. der Speziellen Relativitätstheorie kann sich dieserweiter

Bildung und ansteckender Enthusiasmus

Auf NZZ-online habe ich gerade den Artikel Leidenschaft und Interesse des Psychologen Allan Guggenbühl gelesen (16.1.2014). Der beschreibt, was bei Schülern Interesse für’s Lernen erzeugt, wie man dem Motivationstief in der Mittelstufe begegnen kann – und welche Rolle die Persönlichkeit des Lehrers bzw. der Lehrerin dabei spielen. Eine Reihe der Aussagen des Artikels kann ich nicht unterschreiben; die Hauptzielrichtung aber sehr wohl: Die positive Rolle der Persönlichkeit, die dazu führt, dass etwas “schräge” Lehrer, die als außergewöhnlich wahrgenommen werden –weiter

Schluss mit der Jammer-Wissenschaftspolitik!

Ich war ja jüngst ein kleines bisschen kritisch gegenüber der FAZ. Aber jetzt haben die dortigen Kollegen die Scharte ausgewetzt, mit dem exzellenten Artikel “Ruhe, ihr Jammer-Frauen!”. Der führt vor, wie einfach es manchmal sein kann, Probleme zu lösen: die Dinge so durchsprechen, wie sich das in einer guten Partnerschaft gehört, Prioritäten setzen, sich mit Partner bzw. Partnerin einigen, und dann klappt das mit der Vereinbarkeit von Kindern und Karriere. Zugegeben, da fehlte noch eine Komponente, und die hat DIEweiter