Wer war zuerst da? Einstein oder Hilbert?

Wir befinden uns mitten im hundertsten Jubiläum der Allgemeinen Relativitätstheorie: Am 4. November vor 100 Jahren hat Einstein bei den Sitzungsberichten Preussischen Akademie der Wissenschaft den ersten von vier Texten eingereicht, in denen er die Allgemeine Relativitätstheorie vorstellt: seine Theorie von Raum, Zeit und Gravitation, an der er zu jenem Zeitpunkt bereits 5 Jahre intensiv gearbeitet hatte. Ich bin in meinen Blogbeitrag Einstein-Jubiläum: 100 Jahre Allgemeine Relativitätstheorie auf die Chronologie dessen eingegangen, was dort passiert ist. (In der ursprünglichen Versionweiter

Einstein-Jubiläum: 100 Jahre Allgemeine Relativitätstheorie

Wir befinden uns mitten im hundertsten Jubiläum der Allgemeinen Relativitätstheorie: Am 4. November vor 100 Jahren hat Einstein in der Preussischen Akademie der Wissenschaft den ersten von vier Vorträgen gehalten, in denen er die Allgemeine Relativitätstheorie vorstellt: seine Theorie von Raum, Zeit und Gravitation, an der er zu jenem Zeitpunkt bereits 5 Jahre intensiv gearbeitet hatte. Quellen zu dieser spannenden Endphase von Einsteins Arbeit, dem November 1915, stammen zum einen aus Einsteins Veröffentlichungen, zu anderem aus seinem Briefwechsel mit demweiter

Fast pünktlich zum Einstein-Jubiläum: Supernova mit Ankündigung – dank Gravitationslinsen!

Dieser Tage befinden wir uns mitten im 100jährigen Jubiläum von Albert Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie, also von Einsteins Theorie von Raum, Zeit und Gravitation. Wer meinen Jubiläumsvortrag dazu noch mitbekommen möchte, hat am 25. November in Berlin im Planetarium am Insulaner dazu Gelegenheit; in Heidelberg habe ich ihn letzte Woche bereits zweimal gehalten, und eine Hauptbotschaft bei meinem Überblick über die letzten hundert relativistischen Jahre lautet: Wo sich die Beobachter und Experimentatoren anfangs sehr abmühen mussten, um die von Einstein vorhergesagtenweiter

Wie Muskeln Arbeit verrichten

Manchmal darf man ja auch seine Wissenslücken teilen – bzw. seine Irrtümer, und am besten noch deren Aufklärung. Ich muss gestehen: Ich hatte bis vor kurzem kaum darüber nachgedacht, wie Muskeln funktionieren. Eine vage Vorstellung davon, dass man mit elektrischen Impulsen über die Nerven zusammenziehen bewirken kann – kennt man ja als Physiker aus der Historie der Elektrodynamik, mit Galvani und seinen Froschschenkeln (“bilden Sie mal ein Wort mit Doppel-sch”): Einige Details, nämlich Galvanis Vorstellungen von der “tierischen Elektrizität”, dieweiter

Hanns Ruder (1939-2015)

Als ich gestern nachmittag durch die Tübinger Innenstadt gegangen bin, schien mir einiges seltsam vertraut, und das, obwohl ich gar nicht so oft in Tübingen gewesen bin. Allerdings erwartete ich fast, dass sich die Häusergipfel von mir weg biegen und die seitlichen Fassaden bogenförmig an mir vorbeirauschen. Denn das war vermutlich Hanns Ruders berühmteste Kreation: Der relativistische Simulator, komplett mit feststehendem Fahrrad, der einem zeigt, wie eine Fahrradfahrt durch Tübingen aussähe, wenn die Lichtgeschwindigkeit nur 30 km/h betrüge. Auf derweiter

Endspurt: Unterstützt Astronomie in den Schulen von Baden-Württemberg!

Erstens: Danke, die unser Anliegen bereits unterstützt haben, gegen die Astronomie-Streichungen in den Bildungsplanentwürfen in Baden-Württemberg Einspruch einzulegen! Derzeitiger Stand: 910 Unterzeichner. Zweitens: Wer noch nicht unterschrieben hat: Bitte schaut euch unseren offenen Brief an; wenn ihr unser Anliegen unterstützt, bitte unterschreibt – geht am einfachsten mit diesem Google-Formular! Drittens: Bitte nach Möglichkeit auch direkte Rückmeldung an das Kultusministerium Baden-Württemberg geben. Solche Rückmeldungen sind ausdrücklich erwünscht; hier ist das Formular des Kultusministeriums. Insgesamt bin ich einigermaßen überwältigt von der Resonanz.weiter

Sexuelle Belästigung in der Wissenschaft: Jenseits von Geoff Marcy

Über den Fall Geoff Marcy hatte ich in den letzten Wochen zweimal gebloggt (Sexuelle Belästigung in der Wissenschaft vom 10.10. und Sexuelle Belästigung in der Wissenschaft: Updates zu Geoff Marcy vom 15.10.). Die Kurzfassung: Eine interne Untersuchung der Universität Berkeley hatte ergeben, dass der einigermaßen berühmte Astronom Geoff Marcy, einer der Pioniere bei der Suche nach Planeten um andere Sterne als die Sonne (Exoplaneten), wiederholt Studentinnen sexuell belästigt hat (ungefragte und ungewollte Rückenmassagen, Berührungen an intimen Stellen und dergleichen mehr).weiter

Sexuelle Belästigung in der Wissenschaft: Updates zu Geoff Marcy

Ich hatte vor ein paar Tagen bereits aus Anlass des Falles des prominenten Astronomen Geoff Marcy zur sexuellen Belästigung in der Wissenschaft gebloggt. Der Fall hat natürlich auch unter den Astronominnen und Astronomen in meinem Bekanntenkreis für Diskussionen gesorgt. Einige Male wurde dieser Webcomic gepostet, der – wenn auch in einem anderen Zusammenhang, nämlich dem von Conventions – recht prägnant zusammenfasst, warum es für diejenigen, die belästigt wurden, keine so klare Entscheidung ist, sich zu Wort zu melden oder nicht:weiter

Richtig oder falsch gerechnet mit Flüchtlingen?

Gewitter haben ja gerne mal kleine, verspätete Ausläufer – also warum nicht auch das Bloggewitter “Flucht nach Europa”? Dafür, Flüchtlinge aufzunehmen, gibt es gute humanitäre Gründe. Dennoch: Auch Überlegungen, wie sich die Aufnahme von Flüchtlingen auswirkt, sind durchaus sinnvoll und legitim. Und wenn dabei herauskommen sollte, dass Offenheit das Land auch wirtschaftlich stärkt, ist das als zusätzliches Argument nicht zu verachten. Ebenfalls legitim ist, wenn Journalisten sich Studien mit dem Ergebnis, dass Migration den aufnehmenden Ländern nütze, näher und durchausweiter

Sexuelle Belästigung in der Wissenschaft

Ich habe gerade den Buzzfeed-Artikel über Exoplanetenjäger Geoff Marcy und den Anschuldigungen gegen Marcy wegen sexueller Belästigung gelesen (und wurde gleich an diesen TAZ-Artikel erinnert, indem es darum ging, dass Buzzfeed außer Katzenbildern und dergleichen eben immer häufiger investigativen Journalismus bringt). Ich habe auch Marcys Entschuldigungsbrief an die astronomische Community gelesen. Aufmerksam geworden war ich auf den Fall via Twitter, und sehe auf meinem Twitter-Feed wiederum keine Hexenjagd, sondern Kommentare, wie ich sie von einem Spektrum vernünftiger Kollegen plus Umfeldweiter