Die 4 goldenen Chirurgie-Regeln
Alles andere ist unwichtig.1. Eat when you can2. Sleep when you can3. Sit when you can4. And never fuck with the pancreas.So true.
Alles andere ist unwichtig.1. Eat when you can2. Sleep when you can3. Sit when you can4. And never fuck with the pancreas.So true.
Liebe Menschheit.
Wenn ihr gefragt werdet, ob ihr in der letzten Zeit mal Fieber hattet, so antwortet bitte NIE mit “Ja”, wenn es sich dabei um 37°C gehandelt hat. Auch 37.1 – 2 -3 … ist kein wirkliches Fieber. Aber vor allem nicht 37.0°C.
Mega spannende Doku über Chirurginnen.
http://www.spiegel.tv/filme/frauen-der-chirurgie-chirurginnen
Der letzte Nachtdienst vorm Weihnachtsurlaub. Auf ein neues, spannendes, lehrreiches Jahr!
Es handelt sich um einen jungen, gutaussehenden, sympathischen und adretten Mann, oder sagen wir mal Jungen, denn er war wirklich noch SEHR jung. Kam zu uns mit den typischen Symptomen, leicht erhöhte Entzündungswerte, ich sage zu meiner Oberärztin dass ich den Patienten gerne für eine laparoskopische Appendektomie (=Blinddarmentfernung über drei kleine Schnitte am Bauch) anmelden würde. Also Anästhesie angerufen, OP-Pflege, rein in den Bauch (es war eine Appendicitis, also Blinddarmentzündung), und unter einer Stunde (juhu) war der kleine Wurm draußen und der Patient kurz darauf wieder auf der Station. Abends, bevor ich nachhause gehe, visitiere ich ihn noch einmal kurz um zu sehen wie es ihm geht und ob er Fragen hat. Seinen noch leicht aufgeblähten Bauch erkläre ich ihm ebenfalls, und zwar dass man Gas in den Bauch lässt, damit alles schön aufgeblasen wird und man alles gut sieht.
Er: “Und? Was haben Sie gesehen? Einen Sixpack?” – und grinst mich an.
Hey Kleiner! Du bist zu jung, mein Patient, und ich verheiratet!
Mein erstes Praktikum auf einer allgemeinchirurgischen Station war der Anstoß. Ich war damals im zweiten oder dritten Jahr und sofort begeistert von dem Fach. Von dem Handwerk und der Kunst. Von den Möglichkeiten, z.B. bestimmte Krebsarten durch eine Operation zu entfernen und die Menschen dadurch zu heilen.
Anschließend gab es nie mehr ein Fach/Praktikum, welches mich mehr überzeugte. Sozusagen Liebe auf den ersten Blick. Egal wie hart es manchmal ist, wenn man etwas aus ganzem Herzen einfach gerne und mit Freude macht, sind anstrengende Arbeitszeiten/PatientInnen schnell verziehen.
Tja. Dann kam der Tag an dem ich mir zum ersten Mal bei einem “Problem” eines Patienten das Grinsen oder eher lautes Losprusten verhalten musste. Weil, ich bin ja voll seriös. Nein, also ganz ehrlich: den Leuten sind soooo viele Sachen peinlich, und ich kann mich nur wiederholen: täglich stecke ich meinen Finger in alle möglichen Körperöffnungen. Also, als Chirurgin hauptsächlich in Polöcher. Hämorrhoiden, Krebs, und so weiter, was dort unten halt alles schief laufen kann. Ich taste Brüste ab (kleine, große, asymmetrische, vernarbte) und noch viel mehr Hodensäcke (kleine, große, asymmetrische) und von den täglich zahlreichen Geruchserlebnissen zu schweigen.
Aber dann kam der Tag an dem ich es zum ersten Mal selbst erlebte: als Ärztin einen Gegenstand aus dem Analkanal eines Menschen holen. Nennen wir den Patienten Herrn Sprüh. Er kam in die Notaufnahme, da er sich zuhause einen Spraydose hinten gesteckt hatte, und zwar mit dem Deckel des Raumsprays voran. Der dann tief drinnen sich loslöste und stecken blieb. Herr Sprüh wurde dann etwas panisch, da er den Gegenstand nicht selbst rausbekam und so kam er ins Krankenhaus. Dort gelang es uns auch nicht die Kappe rauszuholen, so gingen wir in den OP, Herr Sprüh bekam eine kurze Vollnarkose, lag im sogenannten “Frauenarztstuhl” und die Menschenhandwerkerin konnte – dank Vordehnung durch den Patienten selbst – mit ihrer fast gesamten Hand hinten rein greifen um den Übeltäter rauszufischen. Das Gespräch mit der Mutter (bei der er noch wohnte und die das alles mitbekam) anschließend war auch nicht unpeinlich, aber sie war letztendlich froh dass alles gut ging.
Notfallstation. 8 Uhr abends. Ein ca. 50 jähriger Mann in Begleitung seiner Ehefrau.
Ich: “Guten Abend, Menschenhandwerkerin, Dienstärztin Chirurgie. Worum geht`s?”
Mann: “Ich hab gestern einen Dauerkatheter bekommen, ich will den nicht mehr…”
Ehefrau fällt ihm ins Wort: “… er ist nicht mehr auszuhalten! Den ganzen Tag nervt er mich schon deswegen!”
Ich: “Okay. Was stört sie daran genau? Warum und wo haben sie den bekommen?”
Mann: “Im Spital XYZ, ich hab irgendeine Blasenfunktionsstörung. Er stört mich einfach und ich halt das nicht mehr aus.”
Okay. Ich verlasse kurz die Koje und setze mich an den Computer, das besagte Spital ist im gleichen Spitalnetz wie das in dem ich arbeite, sprich ich kann auf deren Berichte zugreifen… Überlaufblase, Prostatahyperplasie… Okay.. Kein Cystofix weil Clopidogrel (Blutungsgefahr)… Clopidogrel weil St. n. Hirninfarkt, sprich keine unwichtige Indikation… Ich kehre zu dem Patienten zurück.
Ich: “Herr Lulu, ich habe mir kurz den Bericht des Urologen durchgelesen. Ich kann mir vorstellen dass so ein Katheter unangenehm ist, aber es wird empfohlen diesen für mehrere Wochen zu belassen, nachdem man einen Auslassversuch startet. Sie können aufgrund des Infarktes und ihrer vergrösserten Prostata von alleine nicht mehr Wasserlassen und brauchen den Katheter. Ein Cystofix ist in ihrem Fall keine geeignete Alternative, da sie aufgrund des Blutverdünners, welchen sie brauchen, eventuell stärker bluten würden. Ich halte es für nicht sinnvoll den Katheter zu entfernen.”
Ehefrau: “Aber ich hab mit unseren Töchtern darüber gesprochen. Die sind damit einverstanden!!!”
Nein. Einfach nur nein. Auch wenn das die Töchter wollen und Ihnen ihr Mann auf den Keks geht mit seiner Unzufriedenheit ob des Katheters.
Auf der Notaufnahme ist es oft spannend wenn man den Vorhang öffnet und die erkrankte Person zum ersten Mal sieht. Wie wenn man einen Mensch dauernd übers Telefon hört und sich ein Bild macht – und es zu Überraschungen kommt wenn sich dann ein völlig anderes Bild bietet.
Meistens läuft es so ab, dass sich die PatientInnen – im Idealfall – anmelden wenn sie zu uns auf die Notfallstation kommen. Entweder rufen sie selbst kurz an, oder die einweisende Person meldet sich vor Eintreffen der/des Erkrankten, also zum Beispiel die Hausarztpraxis. Auch die Ambulanz meldet sich kurz, wenn sie jemanden zu uns bringen. Auch wenn es nur 10 Minuten vor Eintreffen ist.
Aufjedenfall komme ich abends ins Spital zum Nachtdienst. Im Spätdienst war einiges los und mein Kollege übergibt mir eine Patientin, da noch einige Untersuchungen laufen. Er erzählt mir also kurz worum es geht – eine 41-jährige Patientin mit Bauchschmerzen seit fast einer Woche, die Blutbefunde wären bliblablubb, und dass sie jetzt noch ein CT bekommt. Kurz bevor er geht, sagt er noch:
“Achja, die Patientin ist übrigens so groß.” – und gibt seine Handflächen circa einen Meter auseinander.
Ich: “Wie? So breit?”
Er: “Nein. So groß. Und sie wiegt 26 Kilo.”
Ich: “Hast du vorhin nicht gesagt, dass die Patientin knapp über 40 ist?”
Er: “Osteogenesis imperfecta.”
Osteogenesis imperfecta ist die sogenannte “Glasknochenkrankheit”. Eine Erbkranktheit, bei der es zu Kleinwüchsigkeit und sehr zerbrechlichen Knochen kommt. Es gibt mehrere Formen mit unterschiedlichen Schweregraden. In dem Fall hatte die erwachsene Frau die Körpermaße einer Volksschülerin mit einem extrem deformiertem Skelett und daraus sehr schwierig zu definierenden Anatomie im Computertomogramm… Der Radiologie gab eine Raumforderung im Abdomen als eventuellen Tumor ab – im OP stellte sich dann heraus, dass es sich um die Gebärmutter handelte, die direkt unter der Leber lag. Thumbs up an alle KinderchirurgInnen – haben die alle zierliche Hände?