Vorgesetzte in Unterwäsche

Nach ein paar Wochen achtet man nicht mehr so darauf, aber die ersten paar Male finde ich es immer noch etwas lustig. Die Vorgesetzte täglich in der Unterwäsche zu sehen. In weniger als 5 Minuten in der OP-Umkleidekabine gehen mir mehr Bemerkungen und Fragen als eigentlich gewollt durch den Kopf.

Welche Unterwäsche trägt sie?

Was ist das wohl für eine Körbchengröße?

Aha, heute hat sie sich ihre Beine nicht rasiert.

Schönes Bauchnabelpiercing.

Das alles gibt es dann auch umgekehrt – hilfe, Beine nicht rasiert UND die unschöne “Notunterhose”! (Die Notunterwäsche ist die im Kasten verbliebene, wenn der schöne Rest bei der Wäsche ist.)

Wie gross?

Vor einigen Tagen habe ich von einer anonymen Userin/einem anonymen User eine Frage gestellt bekommen – Wie gross?

Was? Der Fistelgang? Etwa 3cm lang. Ich? Über 1,80. Meine Liebe zu Katzen? Zur Chirurgie? Zu Pizza? Das Haus in dem ich arbeite?

Ich bitte um Aufklärung.

1. Tag und 1. OP

Noch einmal zurück zum ersten Tag – der war relativ unaufregend, da am Vormittag viel Bürokratiekram und etwas unkoordiniert, das heisst ich bin von Büro A zu Kleiderausgabe zu Büro B, dann weiter zur Schlüsselausgabe, weiter zum Foto machen (Ausweis), zurück zu Büro A, weiter zu Büro C, dann auf die Station, vorstellen, bei der Visite mitlaufen, versuchen sich die Namen der PatientInnen zu merken, dazu die Gesichter und nicht ganz unwichtig – die Krankengeschichte 😉

Zwischendurch vom OA gefragt zu werden was dies oder das sein könnte, bei der Pflege vorstellen, bei den Chefitäten vorstellen (warum heissen die alle so ähnlich?) und plötzlich war es 12 Stunden später.

Die erste OP… dauert wohl noch etwas – ich sag nur Uniklinik, wenn ihr wisst was ich meine. Hätte ich doch nur auf den Rat der Assistenzärztin gehört welche mir während meiner Studienzeit geraten hat, dass wenn ich operieren lernen will, ich in ein kleineres Haus gehen soll. 😉 Die Fälle sind einfach sehr komplex, bin gespannt wann ich einen Operationssaal das erste mal von innen sehen werde.

Schuhe

Wenn man sich nach einem Medizinstudium die Frage stellt, was man in den letzten Jahren gelernt hat…

Uni/Studium und Klinik sind teilweise echt zwei verschiedene paar Schuhe.

PS. Wunderschöner Boden, n`est-ce pas?

Wochenende

Wenn man Freitag so gegen 22 Uhr die Klinik verlässt und nicht weiß, ob man manche PatientInnen montags wieder sehen wird. Nicht weil sie im lebendigen Zustand die Klinik verlassen könnten, nein.

Und gleichzeitig die grosse Erleichterung und Freude über 2 freie Tage.

Tag 3

Statt heulen gibt`s heute eine Scheiss-drauf-ich-geb-mein-Bestes-Stimmung. Selbst schuld wenn ne renommierte Uniklinik ne frische Studienabgängerin einstellt. 😉

Meinen Kindern werde ich das Medizinstudium aufjedenfall verbieten und auch sonst jedem davon abraten. Wenn, dann keine Uniklinik von Anfang an.

Mein Abendessen besteht heute aus einer Probepackung Gummibärli (ja, diese Minipackung mit 5 Bärchen drinnen) und drei Karotten. Keine Zeit einkaufen zu gehen.

Croatia Has Ended the Anti-Vaccine Debate by Doing What the U.S. Won't

http://www.policymic.com/articles/86363/croatia-has-ended-the-anti-vaccine-debate-by-doing-what-the-u-s-won-t

“This could seem like some kind of communist-based instance of a nanny-state government taking away parental controls, but there’s a perfectly logical explanation: vaccines are really only effective when there’s “herd immunity,” or an overwhelming majority of a population that is inoculated.”

Thumbs up. And who cares if it is communist-based or not?

Not that I have a problem with communism.