Teil 2

Sonobefunde o.B., das Labor zeigt weiterhin eine stark verminderte Leukozytenzahl, sowie erhöhtes Bilirubin.

Heute fällt mir ein, dass der Patient vor einigen Tagen Novalgin gegen die Schmerzen bekommen hat.

Klingelt’s?

Fallbeispiel

Ein junger Patient ohne Vorerkrankungen und ohne Dauermedikation geht vergangenen Dienstag zu seiner Hausärztin mit den Symptomen einer Zystitis: Pollakisurie, Dysurie, kein Fieber. Sie verschreibt ihm ein Antibiotikum.

Freitags (vorgestern) konsultiert er sie noch einmal, da sich die Symptomatik nicht bessert. Urinprobe kann er keine mehr abgeben, da sich die Blase nur mehr tröpfchenweise entleert. Dem Patient geht es schlechter, das Antibiotikum wird gewechselt.

Gestern wird er in die Klinik gebracht, da er weder Stuhl noch Harn absetzt, nichts mehr trinkt und isst, mehrmals erbricht, zusehends apathischer wird und Fieber entwickelt.

Im Abdomenultraschall zeigt sich eine Blase mit minimalem Restharn, stuhlgefüllter Darm, sowie eine leicht gestaute Niere, die Ureteren sind unauffällig. Die Blase wird punktiert, es zeigen sich Erythrozyten im Harn. Bei der Auskultation hört man ein Systolikum. Labor: Kalium 2,9, Leukos stark erniedrigt, ansonsten keine Auffälligkeiten (Leberwerte, Pankreasenzyme,… o.B.).

Es werden Blutkulturen abgenommen, weiters erfolgen eine Kalium- und Flüssigkeitssubstitution, sowie Schmerztherapie.

Nebenbemerkung: Geschlechtserkrankungen sind ausgeschlossen. Kein Auslandsaufenthalt.

Ideen, Vorschläge, Fragen?

Aufgabe und Hingabe

Zur Zeit kursiert folgender Link auf Facebook:

“10 things you need to give up to become a doctor”

(http://www.doceatdoc.com/sacrifices-to-become-a-doctor)

1. Your desire to be wealthy

  • Wohlhabend zu sein war nie ein Grund für mich, das Studium zu beginnen und diesen Beruf zu wählen.

2. Your desire to change the world

  • Das ist mir auch noch nicht in den Sinn gekommen. Vor allem hab ich ja mit Zahnmedizin begonnen. 😉 Die Welt zu verändern und üüüberall das Leid zu vermindern… Nein, so romantisch bin ich nicht.

3. Your free weekends

  • Nachdem mein Beruf vor dem Medizinstudium auch Wochenend- und Feiertagsdienste inkludierte…

4. A good nights sleep

  • Schlaf ist mir tatsächlich sehr wichtig. Ich hasse es, müde und dadurch unkonzentrierter zu sein.

5. Your desire to avoid feeling like a fool

  • “You will feel like an idiot at times”  – Ja. Aber das gibt es in jedem Job, grundsätzlich. Wobei Fehler in der Medizin gravierender ausfallen können, als in anderen Berufen, klar. Falls ich wirklich einen Fehler mache, verstehe ich es, wenn ich angemotzt werde. Was ich allerdings nicht ausstehen kann, ist unbegründeter/unfairer Zusammenschiss oder extrem unfreundliches Verhalten. No na.

6. Your desire to always put friends and family first

  • Dank großem Verständnis von uneingeschränkt allen Seiten sehe ich das nicht als (großes) Problem. Meine Verwandten/FreundInnen/etc. wissen, dass mir mein Beruf sehr wichtig ist und viel Freude bereitet. Vielleicht ändert sich das, sollten einmal Kinder in mein Leben treten.

7. Your desire to please everyone

  • Siehe Punkt 6.

8. Your creativity

  • Dazu bin ich wohl noch zu neu in dem Geschäft. 🙂

9. Your desire to stay in one place/live close to friends and family

  • Kein Problem für mich, da ich ohnehin ruhe- und rastlos bin und gerne umziehe. Abgesehen davon halte ich mich für einen sehr sozialen Menschen, es fällt mir nicht schwer neue Bekanntschaften zu schließen.

10. Good health

  • Das trifft zumindest jetzt noch nicht auf mich zu. Ganz im Gegenteil, ich fange an mehr Sport zu betreiben, da langes Stehen im OP meinem Rücken nicht so gut bekommt.

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