Die Göttin landet im Mare Imbrium

Die Tagesschau wäre keine deutsche Nachrichtensendung, wenn sie bei der erfolgreichen Landung von Chang’E-3 nicht wieder ein Haar in der Suppe gefunden hätte: So soll angeblich der wissenschaftliche Wert von Chang’E 3 nur begrenzt sein (Originalton der Tagesschau am 14.12.). Ja, liebe Tagesschau. So ist es. Die Chinesen haben nur innerhalb weniger Jahre zwei erfolgreiche Orbitermissionen und eine erfolgreiche Landermission durchgeführt. Und da haben sie es doch tatsächlich nicht geschafft, auch noch eine Mission von unbegrenztem wissenschaftlichem Wert zu starten.

Phyllosilikate auf Jupitermond Europa entdeckt

Wenn eine Raumfahrtmission zuendegeht, hinterlässt sie einen Riesenschatz. Bei jeder Mission ist dieser Schatz größer. Es handelt sich dabei um das Wichtigste und Wertvollste, das es geben kann, nämlich Wissen. Das Wissen muss allerdings noch geborgen und aufbereutet werden, denn zunächst liegt es nur als endlose Menge von Bits und Bytes vor, den wissenschaftlichen Daten, die die Experimente geliefert, die Raumsonden zu Erde gefunkt und die Projekte in Datenbanken geparkt haben, aus denen sie im Laufe der Zeit hervorgeholt undweiter

Alle Jahre wieder …

… die Einladung der ESA an junge Hochschulabsolventen in Europa, sich für das Young Graduate Trainee Programm zu bewerben. Hier ist die Liste der rund 80 offenen Stellen, für die Einjahresverträge vergeben werden. Die Bewerbungsfrist läuft am 15. Dezember ab. Arbeitsantritt ist üblicherweise im April.

München bekommt ein neues Planetarium

Der Garchinger Fremdsprachendienst mit angeschlossener astronomischer Abteilung, auch als Europäische Südsternwarte (ESO) bekannt und von nicht wissenschaftlich gebildeten Journalisten gern mit der damit vollkommen unzusammenhängenden ESA verwechselt, wird ein Besucherzentrum mit einem Planetarium mit dem ambitionierten und hoffentlich nicht ganz wörtlich zu nehmenden Namen “ESO Supernova” bekommen, das von der Klaus-Tschira-Stiftung gestiftet wird.

Chang’E-3 gestartet, Mangalyaan auf dem Weg zum Mars

Nur gut 6 Jahre nach dem Start ihrer ersten Mondsonde namens Chang’E-1 hat die Volksrepublik China gestern mit der Mission Chang’E-3 ihren ersten Mondlander auf den Weg zu unserem Trabanten gebracht, wo er nach einem viertägigen Transfer am 6. Dezember ankommen wird. Wie ich bereits im September spekuliert habe, wird die Landung am 14. Dezember erfolgen, wenige Tage vor Vollmond am 17. Dezember. Dann steht die Sonne über dem Zielgebiet, der Regenbogenbucht, bereits ausreichend hoch, um die Solargeneratoren mit ausreichendweiter

Auch Proba 2 beobachtet ISON (UPDATE)

Nicht nur die von Jan Hattenbach zu Recht erwähnten Sonnenteleskope Stereo und Soho beobachten ISON während seiner Schicksalsstunden. Auch der kleine Experimentalsatellit Proba 2 der ESA, der sich in einem 725 km hohen sonnensynchronen Orbit befinde wird mit seinem (im extremen UV-Bereich) bildgebenden Experiment SWAP versuchen, ISON abzubilden. Dank der ESA-typischen, sehr …. äh … diskreten Öffentlichkeitsarbeit ist dies aber leider kaum bekannt.

Japanischer Spionagesatellit heute früh abgestürzt

Am Morgen des 12.11.2013 um 2:31 UTC ist der japanische Spionagesatellit IGS-4B nahe der Antarktis in die Atmosphäre eingetreten (hier der Bericht auf spaceflight101.com). Seine Masse betrug wohl auch etwas mehr als 1000 kg, aber bei militärischen Satelliten werden technische Daten aller Art bekanntlich nicht gern an die große Glocke gehängt. Er wurde 2007 gestartet und war ursprünglich in einem knapp 500 km hohen sonnensynchronen Orbit.