ESOF-Epilog: Teile Dein Wissen!

Die ESOF Konferenz 2014 ist vorbei, und in den Straßen des Kopenhagener Stadtteils Carlsberg gibt kein Wissenschaftler-Gewusel mehr. Das war also meine erste ESOF – und ich muss sagen: Das Programm hat mich ziemlich überwältigt! Es gab nicht nur bis zu neun (!) parallele Veranstaltung, drum herum gab es noch ein großes Nebenprogramm, zum Beispiel das Science in the City Festival. Aus den paar Veranstaltungen, die ich besuchen konnte, habe ich eine Menge mitgenommen (allerdings wollten manche Veranstalter eher einweiter

Ein Picknick mit Prof. Nosch: über Karriere, Diversität und eine der ältesten Kulturtechniken der Welt

  Auf der ESOF Konferenz gibt es Vorträge, Podiumsdiskussionen, Workshops und „unseminars“. Für Nachwuchsforscher gibt es außerdem das Format „Picknick mit einem Prof.“, ein informelles dänisches Mittagessen mit namhaften ProfessorInnen. Ich hatte mich für ein Mittagessen mit Marie-Louise Nosch angemeldet, sie gehört dem AcademiaNet-Netzwerk an, das exzellente Forscherinnen ins Blickfeld rücken möchte. Prof. Nosch ist eine preisgekrönte Expertin für Textilgeschichte und gehört zum Organisationsteam der ESOF vor Ort. Ich glaube, Marie-Louise ist eine der aufgeschlossensten Professorinnen, die ich je getroffen habe:weiter

Wissenschaft gemeinsam gestalten

Gestern nahm ich an einem Workshop zum Thema „Einbeziehung der Öffentlichkeit in die Forschung“ teil (Stichwort „public engagement“): Das Thema klang richtig cool, fand ich. Als ich dann den Raum betrat, hatte ich lauter idealistische, wenn auch etwas simple Gedanken im Kopf: „Natürlich bin ich für die Einbeziehung der Öffentlichkeit! Wir sollten alle viel früher unsere Meinung zu wissenschaftlichen Fragestellungen abgeben dürfen! Denken Sie nur an Themen wie den ökologischen Umbau der Wirtschaft, gentechnisch veränderte Lebensmittel, Fracking!“ Das sind bloß ein paar derweiter

Hoffentlich lesen genau so viele Männer wie Frauen diesen Beitrag!

Die Tatsache, dass Frauen in führenden Positionen in der Wissenschaft stark unterrepräsentiert sind (wie in vielen anderen Berufsfeldern auch), ist nicht nur ein Problem für die Frauen – es betrifft die ganze Gesellschaft. Das sagte mir Isabelle Vernos, als wir uns gestern auf der ESOF unterhielten, und dem konnte ich nur zustimmen; Vernos ist Professorin am Center for Genomic Regulation in Barcelona. Häufig wird wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass Frauen die geschlechtsspezifische Ungleichheit ganz alleine überwinden sollen („Sie müssen lernen,weiter

„Das größte Mobilitätshindernis von Frauen sind nicht die Kinder – es ist der Partner!“

Auf dem European Science Forum (ESOF) gibt es alle möglichen Veranstaltungen: Präsentationen neuester Forschungsergebnisse aus allen Fachgebieten, sowie Veranstaltungen zu Themen wie Wissenschaftspolitik, Science-to-Business oder zum Thema Wissenschaftskarrieren. Ich besuchte eine Veranstaltung mit dem Thema „Neue Konzepte der Mobilität zur Karriereförderung“ und geriet mitten in eine Diskussion darüber, was die Mobilitätserwartung der Wissenschaft gerade für weibliche Forscher bedeutet. „Als ich ein gutes Jobangebot aus dem Ausland bekam, entschied sich mein Mann, nicht mitzukommen“, erzählt eine Wissenschaftlerin in der Diskussionsrunde. „Wennweiter

Was ist los mit dem guten, alten Peer-Review Verfahren?

Immer mehr wissenschaftliche Arbeiten werden publiziert, und die Rolle des Peer-Review-Verfahrens als Garant für hohe Qualitätsstandards ist gefährdet. Peer-Reviews sollen eigentlich gründlich und unparteiisch sein, und sie sollen die Qualität, die Relevanz und die Originalität der Forschung bewerten. Wer als Forscher ein Peer-Review-Verfahren durchläuft, bekommt quasi ein Gütesiegel für die eigene Forschungsarbeit. Allerdings führen der starke Konkurrenz- sowie Publikationsdruck („publish or perish“) immer häufiger dazu, dass solche Gutachten entweder nachlässig durchgeführt werden oder sogar parteiisch ausfallen. Eine Konsequenz dieser Entwicklungweiter