Ein Plä­do­yer für Strukturierte Medizin

Die Zeit ist reif, neue Konzepte für Kliniken zu entwickeln und sie dann auch zu implementieren. Letztes ist besonders wichtig, weil es ausreichend Pläne gibt. Realisierte Projekte sind hingegen schon viel seltener. Dabei werden die Herausforderungen immer größer.

Eine innovative Branche, wie es die Gesundheitswirtschaft ist, entwickelt ständig neue und sehr häufig auch segensreiche medizinische Angebote. Zudem tut die Demographie ihr übriges. Kurz: die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen steigt. Gleichzeitig werden die finanziellen Mittel aus dem Sozialtransfer jedoch knapp. Diese immer weiter aufgehende Schere sorgt seit Jahren für einen Kostendruck im System, der von den Betroffenen immer schmerzlicher wahrgenommen wird. Zudem steigen jetzt zusätzlich die Anforderungen an die Qualität der Leistungen, weil die Patienten auch zu Konsumenten werden. Diese Entwicklung ist zwar noch ganz am Anfang, aber sie macht sich auf dem Gesundheitsmarkt schon bemerkbar.

Nicht Patient o d e r Konsument, sondern Patient u n d Konsument! Transparenz mit „Stiftung Gesundheitstest“

Auf vielen Kongressen wird sie noch heiß diskutiert, die Frage: „Patient oder Konsument?“. Im richtigen Leben geht es allerdings gar nicht um diese Alternative. Natürlich bin ich als Patient im OP von Können und Wissen der Experten abhängig. Mit meiner Konsumentensouveränität ist es nicht weit her. Genau Gleiches gilt aber auch im Flugzeug, wenn es erst mal von der Startbahn abgehoben hat. „Auf Leben und Tod“ bin ich Piloten und Technologie ausgeliefert. Als ich das Ticket kaufte, war alles noch ganz anders. Auch auf dem Gesundheitsmarkt ist die Situation ähnlich, nachdem Transparenz, zu zögerlich zwar, aber dennoch Einzug hält. Zeitungen und Zeitschriften haben die Auflagen stärkende Funktion von Gesundheitsthemen längst entdeckt. Medizinerrankings sind beliebter denn je. Und im Internet boomen Bewertungsportale aller Art. Nach wie vor ist der Patient aber angesichts der Vielfalt der teilweise widersprüchlichen Informationen immer noch häufig auf sich allein gestellt.