Grund zum Feiern

Heute am Tag der Erde trifft sich die Staatengemeinschaft der UN zur feierlichen Unterzeichnung des Parisabkommens in New York. Über 160 Staatsoberhäupter plus Vertreter der EU und internationaler Organisationen waren geladen – erschienen sind etwa siebzig. Weltpolitische Ereignisse wie die mit dem Austritt der Briten drohende Gefahr des Zerfalls der Europäischen Union sind dringender. Sie hätten klimapolitische Gefahren im Schlepptau. Unterschrieben haben dennoch alle Staaten durch ihre Minister und Abgeordneten und damit den Weg frei gemacht für ein beschleunigtes In-Kraft-Treten des historischen Abkommens von Paris.

Krönung in Paris?

Der glanzvollste Teil jedes internationalen Abkommens ist die Präambel, in der die hehren Leitmotive und Bewegungsgründe des Vertrags dargelegt werden. Jetzt hat Präsident Fabius in einem diplomatischen Schachzug eine der bisher größten Gegnerinnen eines neuen weltumspannenden Klimaabkommens zur Vermittlerin der Widersprüche in der Präambel gemacht – die venezuelanische Chefunterhändlerin Claudia Salerno. Was bedeutet das für die Abstimmung über ein neues Paris-Protokoll am Freitag?

Verhalten optimistisch

Generalprobe in Bonn. Ende Oktober trafen sich die Unterhändler von 190 Staaten, um einen verhandlungsreifen Textentwurf für das Pariser Abkommen zur Klimarahmenkonvention zu finden. Die Stimmung war mies, längst gefundene Kompromisse wurden wieder aufgebohrt und am Ende ging wieder alles nur ums Geld. Jetzt steht die bange Frage im Raum, kommt es in Paris erneut zu einem Scheitern der Klimaverhandlungen wie in Kopenhagen vor sechs Jahren? Unser Klimapolitikexperte Prof. Reimund Schwarze vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung bleibt verhalten optimistisch.

Was können wir aus der diesjährigen Hitze und Dürre über die Folgen des Klimawandels lernen?

  Die Hitzewelle dieses Sommers ist vorbei und mit dem einsetzenden Regen gehen die Probleme der anhaltenden Dürre langsam zurück. Entwarnung also; nur ein schöner Sommer? Das wären nicht die richtigen Lehren aus dem Austrocknen der Flüsse und Landschaften in Mitteleuropa. Klimaökonom Prof. Reimund Schwarze beschäftigt die Frage, was wir aus volkswirtschaftlicher Sicht aus diesem „Jahrhundertsommer“ lernen können. Wir erleben in diesem Jahr eine extreme Hitzeperiode und zugleich eine langanhaltende Dürre in Süd- und Mitteldeutschland. Hitze ist ein kurzfristiges Phänomen,weiter

Abschaffung des Zweigradziels der Klimapolitik?

Die internationale Klimapolitik hat sich wiederkehrend und einmütig zum Zweigradziel bekannt. Ganz im Gegensatz dazu hat sie bisher wenig dafür getan, dass dieses Ziel in Zeiträumen erreicht werden kann, die mit den Gesetzmäßigkeiten der Natur und der Wirtschaft vereinbar wären. Die Stimmen, die die Abschaffung des Zweigradziels fordern, werden lauter. Aber würde dies uns in der Klimapolitik weiterbringen?

Größere Kräfte am Werk

Die 20. Weltklimakonferenz in Lima wäre beinahe zu einem Desaster geworden. Erst in der zweiten Verlängerung wurde ein Verhandlungstext gefunden, dem 189 Staaten zustimmen konnten. Der aber ist im Kern so entleert, dass viele Beobachter verzweifelt von einem vertanen Gipfel sprechen. Ich bleibe optimistisch. Es waren größere Kräfte am Werk, als sie im Klein-Klein des Verhandlungsgeschehens der letzten Woche zum Ausdruck kommen. Stark gestartet in der ersten Woche endete die Lima-Runde internationaler Klimakonferenzen in einem äußerst schwachen Ergebnispapier, in demweiter

Draufgeschaut: Die Woche in Lima

Die letzte Runde der Klimaverhandlungen vor dem großen Gipfel in Paris findet seit einer Woche im peruanischen Lima statt. Gesucht wird nach einem Vertragstext für die Langfristkooperation zwischen den Industriestaaten und Entwicklungsländern. Die hoffnungsvollen Signale vom Spitzentreffen der USA und China im letzten Monat haben die Hoffnung geweckt, dass nach vielen erfolglosen Runden nun der Durchbruch in internationalen Verhandlungen möglich sei. Nötig wäre er, denn ein vollständig ausgearbeiteter Text müsste nach UN-Regeln bis zum nächsten Sommer vorliegen, um beim Pariserweiter

Was bedeutet der Wahlsieg der US-Republikaner für die internationale Energie- und Klimapolitik?

Die Republikaner erringen die Mehrheit in beiden Häusern des US-Kongresses und haben damit eine perfekte Blockadeposition nicht nur gegen alle zukünftigen Gesetzesvorhaben, sondern auch gegen die „historische“ Klimaschutzinitiative der Obama-Administration vom Anfang dieses Jahres. Das lässt wenig Hoffnung für erfolgreiche internationale Klimaverhandlungen im nächsten Jahr.

Es kommt Bewegung in die internationale Klimapolitik

Auf dem Sondergipfel zum Klimaschutz der Vereinten Nationen (UN) in New York sollten die politischen Weichen für ein neues Klimaabkommen in Paris im nächsten Jahr gestellt werden. Ban Ki Moon hatte sich große Ziele gesetzt: Die weltgrößten CO2-Emittenten China und USAsollten zu ambitionierten Klimaschutzzusagen bewegt werden und Milliarden für ein grünes Wachstum in den Entwicklungsländern aufgebracht werden – aus öffentlichen Mitteln und von der Wirtschaft. Rekordverdächtig schon der Auftakt. Über 300.000 Teilnehmer am Sonntag beim historischen „People’s Climate March“ inweiter