Der „Added Value“-Ansatz: Eine Möglichkeit zur Berücksichtigung unterschiedlicher Startbedingungen im Wettbewerb von Hochschulen

Angesichts einer stärker werdenden Diskussion um die größere Diversität der Studierendenschaft stellt sich die Frage, welche Auswirkungen dies bei gleichzeitig verstärkt eingesetzten Leistungsanreizen an Hochschulen hat. Statistiken der OECD, aber auch nationale Studien für Deutschland zeigen … Weiterlesen

Kroatien: Forschungs-Trip mit Hindernissen

Mein Kontakt zu diesem EM-Land ergab sich eigentlich, weil ich mit Kollegen auf einer Tagung beim Kaffee über Themen wie die Leistungsgerechtigkeit und den aktuellen Stand der Familienfreundlichkeit der deutschen Wissenschaft witzelte. Wie es sich manchmal so ist, wurde ich einige Zeit später aufgefordert, zu einem dieser Themen einen Beitragsvorschlag einzureichen:  In der Folge wurde ich zu einem EU-gefördertem Research Seminar eingeladen, das ich im Frühjahr 2013 und 2014 in Dubrovnik besuchte. Dies war also genau die Zeit kurz vorweiter

Wie „gerecht“ sind Leistungsanreize an Hochschulen?

Wenn es um Leistungsbewertungen und Leistungsanreize geht, wird oft auch deren (Leistungs-)Gerechtigkeit[1] diskutiert. Allerdings wird dabei meist auch schnell deutlich, dass sehr unterschiedliche Vorstellungen davon existieren, was als `gerecht´ anzusehen sei, wie nachfolgende Äußerungen veranschaulichen: „Fair ist der Vergleich nur zwischen Hochschulen, die mit Blick auf die Zielsetzungen, ihr Profil und ihre Strukturen wirklich vergleichbar sind.“, so ein Mitarbeiter des CHE zum europäischen Hochschulranking U-Multirank (Federkeil 2009: 7). Dagegen sagte der ehemalige baden-württembergische Wissenschaftsminister Frankenberg[2]: „Es ist im Leben immer so,weiter

Wer will Geld und Ehre für diversitätsgerechte Lehre?

Lehrpreise sind heute an Hochschulen deutlich weiter verbreitet als noch vor zehn Jahren. Aber es ist nach wie vor eher die Ausnahme als die Regel, dass sie ähnlich hoch dotiert sind wie renommierte Forschungspreise[1]. Der mit 50.000 Euro dotierte „Ars-legendi-Preis für exzellente Hochschullehre”[2] ist einer von bislang wenigen dieser Lehrpreise. Erstmals will der seit 11 Jahren von Stifterverband und Hochschulrektorenkonferenz vergebene Preis in diesem Jahr diversitätsgerechtes Lehren und Lernen würdigen. Er greift damit die gewachsenen Unterschiede in den biografischen Hintergründenweiter

Warum verlassen Promovierte die Wissenschaft?

Es gab Zeiten, da galt es als erstrebenswert, in der Wissenschaft zu arbeiten – auch wenn dies nicht in den „Olymp“ der verbeamteten Professur führen würde. In diesen Zeiten war zwar das Hierarchiegefälle zwischen den Professor(inn)en und „normalsterblichen“ Wissenschaftler(inne)n auch schon sehr groß.[1] Aber es blieben Freiräume für eigene Ideen und Vorstellungen auch für letztere. Deshalb galt trotz geringerer Einkommen, geringerer Beschäftigungssicherheit und Karrierechancen, dass in der Wissenschaft die Arbeitszufriedenheit von Promovierten höher war als in der Wirtschaft. Damit sprachen immerhin „weiche“ Faktorenweiter

Ist die Förderung der Vereinbarkeit von Wissenschaft und Familie noch notwendig?

Aus der Wissenschaft sind teilweise Stimmen zu hören, die die Förderung der Vereinbarkeit von Wissenschaft und Familie bei Nachwuchsforschenden als unnötiges „Pampern“ ansehen. Denn die Förderung von Nachwuchsforschenden mit Kind habe nichts mit der Förderung der Leistungsbesten zu tun und gehöre nicht ins Wissenschaftssystem. Im übrigen werde doch mit dem inzwischen an sehr viele Hochschulen verliehenen Audit “Familiengerechte Hochschule”, der eigens geschaffenen Verlängerung der Befristungsmöglichkeiten usw. schon so viel getan, jetzt müsse es aber auch genug sein – so istweiter

Die WissZeitVG-Novelle wurde beschlossen: Was ändert sich und was nicht?

Das Plenum des Deutschen Bundestages hat kurz vor Weihnachten die Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) mit Koalitionsmehrheit verabschiedet. Weitergehende Änderungsanträge der Oppositionsfraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen wurden abgelehnt. Aber auch die von den großen Wissenschaftsorganisationen vorgetragenen Vorschläge wurden zum größten Teil nicht umgesetzt. Zuvor war, auch in öffentlichen Anhörungen, intensiv um die Formulierungen im WissZeitVG gerungen worden. Zuletzt gab es am 11. November im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung eine öffentliche Anhörung zum Thema “Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes undweiter