Die größte Herausforderung

Climate change threatens hard-won peace, prosperity, and opportunity for billions of people. Today we must set the world on a new course. Climate change is the defining issue of our age. It is defining our present. Our response will define our future. Mit diesen Worten eröffnete UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon den Klimagipfel in New York. Und er fügte hinzu: We have never faced such a challenge. Sehenswert ist Obamas Rede: Und Leonardo DiCaprio, der neue UN Klimabotschafter: You can make history,weiter

Westantarktis überschreitet den Kipppunkt

Klimaforscher haben seit den 1970ern davor gewarnt: Jetzt ist der Westantarktische Eisschild instabil geworden und hat seinen unaufhaltsamen Zerfall begonnen. Das wird den Meeresspiegel deutlich steigen lassen. Eine Zäsur der Menschheitsgeschichte. Ein US-Fachjournalist nannte es einen “holy shit moment for global warming” – aber das ist untertrieben. Es ist ein historischer Wendepunkt – nicht nur für die Klimaforschung, sondern für die Menschheit. Seit dem Frühjahr 2014 wissen wir: der Westantarktische Eisschild ist höchstwahrscheinlich instabil geworden und damit gewissermaßen im freienweiter

Rossby-Wellen und Wetterextreme

Eine kürzlich veröffentlichte Studie von Screen und Simmonds bestätigt die statistische Beziehung zwischen planetaren Wellen mit hoher Amplitude in der Atmosphäre und extremen Wetterverhältnissen an der Erdoberfläche. Gastbeitrag von Dim Coumou Es gibt aktuell eine spannende Debatte in der Fachwelt über die Auswirkungen der sich im Verhältnis zur übrigen Erde schneller vollziehenden Erwärmung der Arktis auf die atmosphärische Zirkulation der mittleren Breiten, also auch bei uns. Insbesondere der vermutete Einfluss auf Stärke und Häufigkeit von Wetterextremen verleiht dem Diskurs vielweiter

Der Anti-Treibhauseffekt des Herrn Ermecke

Kühlen Treibhausgase das Klima? Dieses und ähnliche Verrücktheiten konnte man am Montag bei einer Expertenanhörung im Umweltausschuss des niedersächsischen Landtages hören – FDP und CDU hatten einen ganzen Reigen von „Klimaskeptikern“ als Experten eingeladen. Ich verschwende ja nur ungern meine Zeit mit “Klimaskeptiker”-Unsinn – aber manchmal wird man als Klimaforscher nolens volens damit konfrontiert. Zum Beispiel am vergangenen Montag bei einer Expertenanhörung im Umweltausschuss des niedersächsischen Landtags. Die dortigen Oppositionsparteien brachten mehrere „Klimaskeptiker“ gegen das geplante Klimaschutzgesetz in Stellung –weiter

Rekord-Mai + Update

Die NASA hat heute den globalen Temperaturmittelwert für Mai veröffentlicht – siehe Grafik. Der Mai war mit +0,76 °C (relativ zum langjährigen Mittelwert 1951-1980) der wärmste Mai seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880. Am zweitwärmsten waren gleichauf Mai 2010 und Mai 2012 mit +0,70 °C. Dieser Mai folgt den ebenfalls bereits besonders warmen Monaten März (+0.71 °C) und April (+0.73 °C). Kleine Korrekturen durch verspätet eintrudelnde Messdaten aus manchen Ländern kann es wie immer in den nächsten Wochen nochweiter

Hitzerekorde und Gewitter in Deutschland + Update

“Temperaturrekorde fielen wie Dominosteine” schrieb der Deutsche Wetterdienst gestern über das Pfingstwochenende. Mit 35,6 °C wurde zum Beispiel die höchste Temperatur verzeichnet, die je in Deutschland im ersten Junidrittel gemessen wurde. Wie stark die Häufigkeit solcher Hitzerekorde im Zuge der globalen Erwärmung ansteigt haben wir kürzlich in diesem Artikel im Februarheft von Spektrum der Wissenschaft analysiert. Im letzten Blogbeitrag hier gibt es zudem eine Grafik, die besonders viele Hitzeextreme in Jahren mit El Niño erwarten lässt – aktuell entwickelt sich ja ein El Niño im tropischen Pazifik.                        

Kommt ein starker El Niño?

Starke El-Niño-Ereignisse im tropischen Pazifik können weltweit das Wetter durcheinander bringen – und die Börsen. Viele Anzeichen deuten immer deutlicher darauf hin, dass noch in diesem Sommer oder Herbst ein El Niño eintreten wird. Als Erste vorhergesagt haben dies deutsche Wissenschaftler – schon im September 2013. El Niño heißt die warme Phase einer natürlichen Klimaschaukel im tropischen Pazifik, auch als Southern Oscillation bekannt. Peruanische Fischer nannten El Niño nach dem Christkind, weil die Wärmeanomalie oft um die Weihnachtszeit an ihren Küsten auftrat und den Fang vermasselte. Die kalte Phase nennt man La Niña. Der unregelmäßige Wechsel zwischen El Niño und La Niña ist die stärkste interne Schwankung im Klimasystem. Wie funktioniert El Niño? Ursache ist die Wechselwirkung zwischen den Passatwinden und dem Meer. Der Passat treibt normalerweise das Pazifikwasser entlang des Äquators nach Westen. Dadurch ist es im westlichen Pazifik besonders warm (man nennt das den „warm pool“), weil das Wasser sich dabei in der Tropensonne aufheizt. Im Osten dagegen, vor den Küsten Südamerikas, wird das weggeblasene Oberflächenwasser durch aus der Tiefe hochquellendes kälteres Wasser ersetzt. Diese Temperaturdifferenz – kalt im Osten, warm im Westen – hilft wiederum dabei, die Passatwinde anzutreiben: eine klassische Rückkopplung, durch die das System sich in die eine oder anderen Richtung aufschaukeln kann. Bricht der Passat zusammen, schwappt das warme Wasser zurück nach Osten, dort entsteht dann eine Wärmeanomalie: ein El Niño. Bläst der Passat dagegen besonders stark, gibt es La Niña. Um eine Schwingung zu bekommen braucht man nun noch eine „Rückstellkraft“, die Elweiter

Wirkungen des Klimawandels – Teil 2 des neuen Berichtes vom IPCC ist erschienen

Der zweite Teil des neuen IPCC-Berichtes ist – wie üblich nach zähen Debatten mit Regierungsvertretern – in Yokohama (Japan) verabschiedet und der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Die wichtigste Nachricht ist wohl diese: die Lage ist weiter mindestens so ernst wie bei Veröffentlichung des letzten Berichtes 2007. Fortschritte gibt es trotzdem in vielen Bereichen: bei der Erfassung der schon eingetretenen Wirkungen und beim Verständnis der besonderen Situation vieler Entwicklungsländer. Neues gibt es auch zu den Möglichkeiten der Anpassung an den Klimawandel. Dabei wird sehr deutlich: Anpassung ist nur dann erfolgversprechend, wenn zugleich maximale Anstrengungen zur Begrenzung des Klimawandels unternommen werden. Ansonsten werden die Wirkungen des Klimawandels verheerend sein. Gastbeitrag von Wolfgang Cramer   Auf allen Kontinenten und in allen Weltmeeren Schon heute werden Wirkungen des vom Menschen verursachten Klimawandels praktisch überall beobachtet und wissenschaftlich belegt. Diese betreffen viele Ökosysteme, an Land und im Ozean, Gletscher, Flüsse, die Nahrungsmittelproduktion und die Lebensbedingungen von Menschen in Entwicklungsländern. Auch wenn die meisten dieser Veränderungen naturgemäß mit anderen Umweltproblemen zusammenwirken (Wachstum der Städte, Luftverschmutzung, Biodiversitätsverlust), so zeigen die aktuellen Analysen doch immer deutlicher den Einfluss des Klimawandels.

Wie war der Winter?

In Deutschland war der Winter: warm. Das hat wohl jeder selbst gemerkt, wir schauen dennoch kurz auf die Daten. Auch im globalen Mittel gehörte er wieder zu den wärmsten. Besonders interessant ist, was diesen Winter in Nordamerika los war. Ohne Kunstschnee lief diesen Winter auf den Pisten im Erzgebirge wenig. (Zum Vergrößern auf die Bilder klicken.)

Vom Winde verweht

Ein neues Paper in Nature Climate Change zum aktuellen globalen Temperaturverlauf fügt eine Reihe der hier schon mehrfach diskutierten Puzzleteile zusammen – inzwischen ergibt sich ein weitgehend konsistentes Bild, wonach der mit verstärkten Passatwinden einhergehende La-Niña-Zustand im tropischen Pazifik zu einer größeren Wärmespeicherung im Ozean und vorübergehend geringeren Erwärmung an der Oberfläche geführt hat. Damit bestätigt sich durch weitere Messbefunde und Modellrechnungen immer mehr, was wir in Foster & Rahmstorf 2011 (1) noch aus einer reinen Korrelationsanalyse gefunden hatten. Heuteweiter