Glaubensbekenntnis

I do not believe that there was a second gunman on that grassy knoll in Dallas in 1963; I do not believe that UFOs have been hidden by the US government; I do not believe in Father Christmas nor the Easter Bunny.

I do believe, however, that the medical professions are being misled by Big Pharma to the detriment of society.
Des Spence

Der Glasgower Allgemeinmediziner Des Spence ist Sprecher der Initiative NO FREE LUNCH – UK, wo es dieses Bekenntnis als Desktop-Wallpaper runterzuladen gibt.

Deutsches Gesundheitsfernsehen moribund

Das im April 2007 gestartete Deutsche Gesundheitsfernsehen (DGF) ist nur noch im Internet zu empfangen. Der Sender hat seine Verbreitung über Satellit gestoppt. Täglich neu produziert werden nur noch die Gesundheitsnews, die in Kooperation mit der Ärztezeitung entstehen, und in eine Endlosschleife eingebettet werden.

Die Presseerklärung des Betreibers klingt nach den Hoffnungen, die gerne Angehörige von unheilbar erkrankten Patienten hören.

Diese Entscheidung dient der Konsolidierung und Weiterentwicklung der anerkannten Marke, der weiteren Verbreitung der vielfältigen Sendungen rund um das Thema Gesundheit und dem wachsenden Interesse der Zuschauer an ständig abrufbaren Informationen.

Sicherheit der HPV-Impfung wieder in der Diskussion


Durch zwei Verdachtsfälle von Impfkomplikationen in Zusammenhang mit der HPV-Impfung in Spanien ist der Impfstoff Gardasil® wieder in die Diskussion gekommen. Während die deutsche Aufsichtsbehörde, das Paul-Ehrlich Institut (PEI) heute noch verlauten lässt, dass es keinen Hinweis auf ursächlichen Zusammenhang geben würde, haben die spanischen Behörden die betreffende Produktionscharge mit 75.582 Impfstoffdosen vorerst vom Markt nehmen lassen. Das PEI sieht derzeit keinen Handlungsbedarf im Hinblick auf den Einsatz des Impfstoffs Gardasil® in Deutschland.

Die Aufmerksamkeit nutzt die frauenpolitische Sprecherin der niedersächsischen Landtagsgrünen, Elke Twesten, um auf die massive Werbekampagne der Hersteller für die Impfung hinzuweisen. Twesten hat die für Schule und Gesundheit zuständigen Ministerinnen aufgefordert, sich für eine Beendigung des “Werbefeldzuges für HPV-Impfungen” einzusetzen. In öffentlichen Einrichtungen und Institutionen in Niedersachsen sollten keine Werbemassnahmen von Pharmakonzernen für entsprechende Impfstoffe durchgeführt werden dürfen.

Die neuerliche Debatte kommt für den Hersteller Merck & Co. (in Deutschland: SP MSD) zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Nach den jüngst vorgelegten Unternehmenszahlen hat Merck & Co. mit Gardasil® im 4. Quartal nur 286 Millionen Dollar eingenommen, was einen Rückgang um 16% gegenüber dem Vorjahr bedeutete. Um so mehr hängt der weitere Erfolg von der Zulassung des Impfstoffes auch für Jungen ab. Einen entsprechenden Antrag hat das Unternehmen vor einer Woche bei der FDA eingereicht. Der Nutzen einer Impfung ist durch die überwiegende Symptomlosigkeit der HPV-Infektion beim männlichen Geschlecht nicht evident. Hier fallen Sicherheitsbedenken noch stärker ins Gewicht, als bei der Bewertung des Einsatzes für junge Frauen.

Guttenberg mit Gesundheitssachverstand

Überraschendes Detail am Rande: Dem neuen Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg liegt auch die Gesundheitswirtschaft nicht fern. Von 1996 bis 2002 gehörte er dem Aufsichtsrat der Rhön-Klinikum AG an. Im zarten Alter von 25 Jahren – nicht schlecht. Da hat das Rhön-Klinikum AG neben dem SPD-Gesundheitsexperten und aktuellen Aufsichtsratmitglied Karl Lauterbach ein weiteres heisses Eisen im Berliner Lobby-Feuer.

Daschle gibt auf

Tom Daschle verzichtet auf die Kandidatur für das Amt des US-Gesundheitsministers. Der frühere Senator war wegen seiner Lobby-Arbeit und einer Steueraffäre in die Kritik geraten.

Die Reform des US-Gesundheitswesens ist eine zentrale Aufgabe für Barack Obama. Daschle wollte eine verpflichtende Krankenversicherung für alle US-Bürger und sein Plan sah vor, ein “Federal Health Board”, ähnlich des “Federal Reserve Board” , das die Notenbankpolitik bestimmt, einzusetzen. Die Experten dieser von der Politik getrennten Institution sollten die Regierung beraten und die Entscheidungen für die staatlichen Gesundheitsprogramme beschliessen.

Der Rückzug von Daschle ist ein harter Schlag für Obama, der den Schwung der ersten Wochen in der Gesundheitspolitik bremsen wird. Ersatz wird nicht so leicht zu finden sein. Von der fachlichen Erfahrung und von Obamas Anspruch, Lobbyisten aus Regierungsverantwortung fernzuhalten. Eine weitere Diskussion um die Interessenskonflikte des neuen Kandidaten wird er sich nicht leisten können.

Lobbyisten-Scharmützel

Auf den allerletzten Drücker hat das Europäische Parlament eine Konferenz verboten, auf der sich Betroffene und Wissenschaftler kritisch mit dem Rauchverbot auseinandersetzen, berichtet die TAZ. Wäre keine Meldung wert, wenn nicht gerade die Antiraucherorganisation “Smoke Free Partnership” massiv auf eine Absage gedrängt hätte.

Smoke Free Partnership lässt sich u.a. von Novartis und Pfizer pdf-DateiWorkshops bezahlen. Pfizer hat die Raucherentwöhnungspille Champix® (in den USA Chantix®) im Angebot, Novartis die Nikotinersatztherapie Nicotinell®.

Möglicherweise hat Smoke Free Partnership sich nur um den Spass der Teilnehmer gesorgt, denn wie Novartis im letzten Jahr in einer Umfrage feststellte: Rauchen schadet der Geselligkeit – jedoch nur wenn Raucher draussen bleiben müssen.