Online Plattform – Sucht

Schweren Herzens trenne ich mich von meinem Blog vorerst.Aufgrund vieler Beratungsgespräche die ich Ehrenamtlich betreibe ist es mir Zeitlich nicht mehr möglich mich weiter um mein Blog zu kümmern.Doch für alle die sich für das Thema Sucht interessieren habe ich ein kleines Trostpfalster.Meine eigene Community zu Thema Sucht und Drogen können sie gerne nutzen.Klicken Sie hier,und vielleicht geben Sie mir ja ein kurzes Feedback.

Sinnkrise der modernen Risikogesellschaft

Die Meinungen über die Bedeutung gesellschaftlicher Faktoren bei der Entstehung von Sucht werden kontrovers diskutiert und reichen von,Sucht ist immer gesellschaftlich“ bis zu „die Vorstellung einer reinen Soziogenese der Sucht sei eher eine Ideologie als eine Tatsache“.

Die Bedeutung gesellschaftlicher Faktoren bei derSuchtentwicklung wird jedoch meist nicht geleugnet.Und auch wenn die spezifischen Prozesse,auf denen der soziogene Anteil der Suchtentwicklung beruht,noch weitgehend ungeklärt sind,scheint festzustehen,daß sich Suchtentwicklung immer im Spannungsfeld von Person und Umwelt vollzieht.Leben wir in einer Suchtgesellschaft,besitzt diese ein”Suchtpotential”,wie es ihr teilweise undifferenziert und pauschal zugeschrieben wird?

Müssen wir uns immer mehr betäuben,immer mehr zusaufen,zufressen,zukiffen,um der Reizüberflutung und der Alltagshektik,der Sinnlosigkeit und Leere,die sich in der Seele vieler von uns breit macht,durch den Rausch zu entfliehen?

Steht unsere technisierte Leistungsgesellschaft unseren wahren Bedürfnissen so gnadenlos gegenüber, daß wir das Gefühl, nur ein kleines, unbedeutendes Rädchen im Getriebe der Welt zu sein,nur betäubt ertragen können?

Sicher ist,daß Sucht eines der größten gesellschaftlichen Probleme unserer Zeit darstellt.Die Folgekosten für das Gesundheitssystem sind immens und eine Vielzahl von Todesopfern jährlich sind nur die Spitze dieses „Eisberg – phänomens“ – ganz abgesehen von dem individuellen und sozialen Leid,das mit dem Schicksal jedes einzelnen Suchtkranken und seiner Angehörigen verknüpft ist.„Sucht ist keine fremde Macht,die von außen angreift, sondern eine Lebenshaltung,eine Einstellung,mit der wir dem Leben begegnen. …

Sie ist eine subjektive Lösung des Sinnproblems in der Wohlstandsgesellschaft.“Im Suchtkranken zeigen sich die „pathogenen Aspekte der Werthaltungen unserer Gesellschaft wie in einem Brennpunkt“ und, „so wie der Schmerz eine Signalfunktion für den einzelnen hat,so hat die wachsende Süchtigkeit eine Signalfunktion für unsere Gesellschaft.“

Zum „Leitmotiv“ unserer „Erwerbs und Konsumgesellschaft“ wurden „Konsum“,„Wohlstand“ und „Habgier“, Habgier nach dem „Überfluß“,der uns vorgaukelt, daß alles,selbst das Glück,käuflich ist.Der Konsum wurde zur Bürgerpflicht und es wurde ein noch nie dagewesener Wohlstand erreicht,verbunden mit einer „Haben-Orientierung“,die sich „Lebensglück von einer Befriedigung der Konsumwünsche versprach,bei der aber … das Sein vernachlässigt wurde.“Und auch wenn Sucht keine gute Lösung ist und der Schaden langfristig den Nutzen überwiegt,scheint es manchmal,daß wir keine bessere Lösung haben.

Hirnveränderungen durch Cannabis Konsum

Die 15 Teilnehmer,die Murat Yücel von der Universität Melbourne für seine Studie gewinnen konnte,hatten vor 20 Jahren mit dem Cannabiskonsum begonnen und seither bis zu 300.000 Cones geraucht.Von „harten” Drogen hatten sie sich jedoch ferngehalten, was Yücel wichtig war,da er die spezifischen Wirkungen von Cannabis untersuchen wollte.Er achtete deshalb auch darauf,dass die 16 gleichaltrigen Männer der Kontrollgruppe ihnen in vielen Aspekten ähnlich waren,darunter auch im Alkoholkonsum.

Die festgestellten Unterschiede zwischen beiden Gruppen führt Yücel auf den Cannabiskonsum zurück:Das war einmal der höhere Anteil von Tabakrauchern,was mit der Applikationsform des Cannabiskonsums zusammenhängt.Die Cannabiskonsumenten hatten weiterhin höhere Werte in zwei Scores zu psychotischen Symptomen:Sowohl Positivsymptome (zum Beispiel Wahn oder Halluzinationen) als auch Negativsymptome (Interessenverlust und Antriebslosigkeit) waren bei den Cannabiskonsumenten signifikant häufiger als bei den Kontrollen.

Das eigentliche Ziel der Studie bestand aber darin,nach neuroanatomischen Unterschieden zwischen beiden Gruppen zu suchen.Dazu wurde bei allen Teilnehmern mit einem leistungsstarken Kernspintomografen (drei Tesla,ein Millimeter Schichtdicke) die Größe der einzelnen Hirnareale bestimmt.

In zwei Regionen gab es signifikante Unterschiede.Der Hippocampus,eine für Emotionen und Gedächtnis wichtige Region des Gehirns,war bei den Cannabiskonsumenten um zwölf Prozent kleiner.In den Corpora amygdala,die Angstreaktionen und Aggressionen koordinieren,betrug die Abweichung 7,1 Prozent.In beiden Fällen bestand ein dosisabhängiger Zusammenhang:Je mehr Cannabis die Teilnehmer in den letzten zehn Jahren konsumiert hatten,desto kleiner waren Hippocampus und Amygdala.

Worauf diese Unterschiede zurückzuführen sind,ob auf einen Verlust an Gliagewebe, einer „Schrumpfung“ der Nervenzellen oder auf einen Verlust von Synapsen,ist unklar. Schwer zu erklären ist auch die Assoziation zu den Positivsymptomen,die eine aktive Hirnleistung sind,während Negativsymptome wie Depressionen eher mit einer Reduktion des Hippocampus zu vereinbaren wäre.

Keine Erklärung liefern die kernspintomografischen Untersuchungen zu einer weiteren klinischen Auffälligkeit der Cannabiskonsumenten.Sie schnitten in einem Lerntest zur verbalen Intelligenz deutlich schlechter ab als die Vergleichsgruppe.Ein morphologisches Substrat hierfür war in den kernspintomografischen Untersuchungen nicht erkennbar.

Dennoch stellen die Untersuchungsergebnisse die weit verbreitete Ansicht infrage, nach der ein häufiger Cannabiskonsum keine langfristigen Folgen für das Gehirn hat, schreibt Yücel.Die von den Teilnehmern konsumierten Mengen mögen für deutsche Verhältnisse hoch sein,in Australien sind sie,wie Yücel berichtet,keineswegs ungewöhnlich.Quelle:Deutsches Ärzteblatt