Review: Babylonian Star-Lore

Woher unsere Sternbilder kommen? – Tja, das wüssten wir gerne. Die gängige Überlieferung weiß, dass die 88 Sternbilder, die wir heute offiziell verwenden, als Auftragsarbeit in den 1920ern ausgearbeitet wurden. Der offizielle Beschluss der Namen und Abkürzungen der Sternbild-Bezeichnungen fand im Jahre 1922 statt und die Referenz dafür ist noch heute eine Tabelle (S.158) aus dem Band 1 der Transactions of the IAU, in der zwei Tippfehler sind. Übrigens gibt es dort auch ein 89stes Sternbild, d.i. das Sternbild Argoweiter

Sonnenbeobachtungen

anlässlich der SoFi am 20.3. gaben verschiedene Kultusministerien der Länder bzw. Schul- und Kita-Leitungen die Anweisung heraus, dass SchülerInnen und Schüler während der SoFi die Schule nicht zu verlassen haben – angeblich wegen gefährlicher “Sonnenfinsternisstrahlung”. So etwas gibt es nicht! Mich erreichten am Tag der SoFi und danach mehrere Anfragen von Menschen, die wissen wollten, was gefährlich ist, warum und ob es Spätschäden geben wird, wenn ihre Kinder nun doch draußen waren. DARUM und wenngleich die nächste SoFi dieser Artweiter

Oster-Sterne – ein astronomischer Blick aufs Fest

zu Weihnachten spielen alle Planetarien und Volkssternwarten der Welt die Geschichte vom Weihnachtsstern aus dem Matthäus-Evangelium und brüten darüber, ob Jesus also im Jahr 6/7 v.Chr. mit einer Dreifachkonjunktion von Jupiter und Saturn geboren sei oder im Jahre -1/-2 mit einer der beiden Planetenverschmelzungen von Jupiter und Venus. Dass beides keine historische Realität beschreibt, sehen wir an der Sonnenfinsternis in der Ostergeschichte. Matthäus schreibt zum Karfreitag: 27, 45-53: “Und von der sechsten Stunde an kam eine Finsternis über das ganzeweiter

Volkssternwarten

Ein Buch über “Verbreitung und Institutionalisierung populärer Astronomie in Deutschland, 1888-1935” ist gerade am Anfang dieses Jahres erschienen. Es handelt sich um eine Dissertation an der Universität Regensburg im Fach Wissenschaftsgeschichte, vorgelegt von Benjamin Mirwald. Das Stichdatum des betrachteten Zeitraums ante quem ist ganz offensichtlich die Gründung der ersten öffentlichen Sternwarte, der Urania Berlin. Das Buch beleuchtet also nicht die Ursachen für die Einrichtung solcher “Theater der Wissenschaft”, sondern eher die daran anschließende, resultierende Entwicklung. Das erste Kapitel skizziert Funktionweiter

SoFi 20.3. in Hamburg

eine Fotoserie von Gudrun Wolfschmidt. Die Bilder sprechen für sich; sie zeigen, dass in dieser Sternwarte, auf der normalerweise modernste Astrophysik den Alltag bestimmt, sogar bei einer nur partiellen Sonnenfinsternis ein außergewöhnlicher Betrieb herrscht: Das grandiose Wetter an diesem Tag hier in Norddeutschland ermöglichte es Amateuren und Profis, jungen und alten Menschen, interessierten Laien und engagierten Astros … die teilverfinsterte Sonne in allen Varianten zu beobachten – sei es mit Finsternisbrillen, mit Teleskopen, als Messkurve eines Radioteleskops oder durch Temperaturmessungen…weiter

Sonnenfinsternis, bibeltreu?

die Astronomen veranstalten heute wiedermal eine Sonnenfinsternis. ; – ) Im Ernst: im deutschsprachigen Raum sind von der Sonne um 10:47 Uhr 75-60 % bedeckt, d.h. in Berlin z.B. 74%, in Wien 62%. Um kurz nach halb zehn geht’s los, betritt der Mond die Sonnenscheibe und um zwölf ist er wieder weg. Das Wetter sieht zumindest in Norddeutschland gerade gut aus: wir sollten es sehen können. Man kann das Ereignis mit einer Sonnenfinsternisbrille beobachten oder in Projektion. Wer keine SoFi-Brilleweiter

Review: Ingenieur des Universums

Geburtstag von Caroline Herschel; trotzdem: “Albert Einstein, Ingenieur des Universums” unter diesem Titel ist vor zehn Jahren ein Buch (zur Ausstellung) erschienen, dessen Untertitel das Programm angibt: “hundert Autoren für Einstein” schrieben damals anlässlich hundert Jahren “anno mirabilis” unter der Herausgeberschaft von Jürgen Renn ein Buch über diesen Teil des Revolution der Physik im 20. Jahrhundert. Dieses Jahr feiern wir wiederum 100 Jahre, allerdings erst im November: 100 Jahre Allgemeine Relativitätstheorie. Bis November ist es freilich noch ein gutes halbesweiter

Happy Super-Pi-Day

seit Wochen sind alle Nerds und Naturwissenschaftler in heller Aufregung: Dieses Jahr ist am 14. März nicht nur “Pi-Day”, sondern dieses Jahr haben wir sogar “Super-Pi-Day”! Dieses Jahrtausendereignis wird sich erst wieder in über 600 Jahren (unter Zuhilfenahme des muslimischen Kalenders) wiederholen. Ich will das hier nicht hemeorologisch interpretieren, sondern nur kurz erläutern, was es damit auf sich hat und mit gewohntem Nerd-Humor ein paar Fragen stellen: Also, was ist Pi-Tag? Der 14. März ist der 14. Tag des drittenweiter

Einsteins Jahrhundertwerk

2015 ist eine Jahreszahl, die auf 5 endet – da sprießen Einstein-Bücher wie Pilze. Quasi druckfrisch erhält man gerade auch wieder ein Buch des berühmten und preisgekrönten Wissenschaftspublizisten Thomas Bührke. “Einsteins Jahrhundertwerk” … hm, klingt ja schon mal gut. Immerhin hat der berühmte, genial-alberne Radfahrer zuerst unsere Physik zur Beschreibung der Welt und dann, zehn Jahre später, sogar unser Weltbild – d.h. unsere Sicht auf den Kosmos – revolutioniert. Aber es gibt noch einen Untertitel: “Die Geschichte einer Formel” …weiter