50 Jahre IAYC – aktuelles Camp in .at

Das International Astronomical Youth Camp (IAYC) wird dieses Jahr ein halbes Jahrhundert alt. Die 50ste Sommerschule dieser Art ist gerade seit einer Woche im Gange. Drei Wochen lang jeden Sommer, irgendwo in Europa … da treffen sich Jugendliche aus aller Welt (und das meine ich ganz buchstäblich, nicht übertrieben) und bestaunen den Sternhimmel nachts, während tags die Köpfe rauchen, wenn man versucht, den Geheimnissen des Universums mit modernen wissenschaftlichen Methoden auf die Spur zu kommen: da wird gerechnet, gezeichnet, Tafelnweiter

“astronomische Zahlen”…

… sind nicht schon immer riesengroß! Auch sie haben klein angefangen. Dass es ein Astronom war, der nun auf Tontafeln die bisher größten Zahlen des Altertums entdeckt hat, ist hingegen eher Zufall, denn im alten Babylon waren solche Zahlen eher ein Resultat hochentwickelter Mathematik. Die heutige Redensart, dass “astronomisch” metaphorisch für “(gehoben) unermesslich; (bildungssprachlich) exorbitant; (oft emotional) riesig; (umgangssprachlich emotional) kolossal, sagenhaft” (Zitate aus dem Duden) zu nutzen, entspringt ganz offensichtlich dem modernen Denkstil von einem riesengroßen Universum, unvorstellbar gigantischenweiter

Wie wird ein historisches Buch reproduziert?

Jahrhunderte alte Bücher kann man manchmal gar nicht mehr richtig aufschlagen, d.h. man kann sie nicht platt drücken und auf einen Scanner legen, um den Inhalt zu digitalisieren. Da gehen die Probleme schon los: Man braucht alternative Verfahren. Das Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte hat z.B. eine eigene Konstruktion gebaut, bei dem ein Glaskeil aus zwei Platten in verstellbarem Winkel das Buch so weit es geht offen halten und gleichzeitig plätten, so dass es man dann Seite für Seite abfotografieren kann. Andereweiter

Zu Besuch bei Albireo in Köln

Der Fax. des historischen Goldbach-Himmelsatlanten letztes Jahr war eine Qualitätssensation. Jetzt hat der Albireo-Verlag ein nächstes Projekt: Doppelmayr (1742). Der ist farbig, großformatig (53 x 34 cm²) und daher noch viel komplizierter in der Reproduktion: Modernste Bildbearbeitung der Werbeindustrie, Digitalisierungsverfahren moderner Archive, hochwertige Papierauswahl und das Herzblut einer kleinen Gruppe von super-erogatorischen Menschen kommen hier zusammen. Das Ergebnis wird ein Buch sein, das zwar eine Reproduktion ist, aber sich fast so anfühlt wie ein Original. So geht’s: Man nehme: einenweiter

Liber instrumentorum iconographicus – Raketen der Renaissance

Ein Maschinenbuch … genauer gesagt: eine Sammlung von “technischen Zeichnungen” des 15. Jahrunderts. Man erkennt klar den graphischen Stil der Zeit: keine Zentralperspektive, aber stets mit der Botschaft, dass das Abgebildete tatsächlich funktionieren soll. Es scheint, die Dinge seien in Funktion abgebildet. Das so genannte Buch von Johannes Fontana (ca1390-ca1455) ist eine ungeordnete Zusammenstellung von verschiedenen Geräte-Abbildungen. Da fliegt wirklich alles durcheinander: Kriegsmaschinen, verschiendenste Sorten von Springbrunnen, eine Wasserleitung, Kombinationschlösser, wie man sie heute von Fahrrädern kennt, Burgen, Verteidigungsanlagen, Spielzeugeweiter

Praxistest: russisches Dekoteleskop ./. westliches Werbeprodukt

gestern Abend hab ich einmal den Test gemacht: zwei kleine Teleskope, beide nicht wirklich für Spechtelmeister. Welches ist besser? Das eine habe ich mir 2012 aus Sibirien als Souvenir mitgebracht, das andere war sozusagen ein “Werbegeschenk”, d.h. für umera zehn Euronen mehr bei irgendeiner Bestellung im Versandhandel hinzukaufbar. Das zweite ist also im Grunde dafür gedacht, dass Eltern mit astro-interessierten Kids für ihre Kinder ein billiges Spielzeug kaufen können: Dieses Linsenteleskop sollte also zur Beobachtung einsetzbar sein … sozusagen, umweiter

Astro-Alex startet in Baikonur – und wir?!

“Die beste Rakete der Welt bringt ein tolles Team [Leute, die super Freunde sind, wie wir vorher gelernt haben: mehr als durchscnittlich die Teams und das will schon was heißen, bei Menschen, die sich derart gut kennen – da können sich die meisten von uns ein Beispiel dran nehmen] in das beste Labor der Welt.” Das waren die Schlussworte des Live Streams des DLR aus Oberpfaffenhofen. So isses! Blogger-Kollege Michael Khan hat ja heute schon auf den Termin und dieweiter

ILA 2014

Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung in Berlin Schönefeld. Ja, es gibt wirklich auch Dinge, die klappen, auf unserem Berliner Flughafen: Da ist wirklich was los auf dem BER – die Südrampe wird geöffnet auf dem Dauerbaustellenflughafen. Natürlich gibt’s wieder haufenweise Flugschauen und natürlich auch ein paar spacige Infos und Technik-Demonstrationen. Der größte Aussteller ist aber die Bundeswehr, denn immer noch finanziert Militär einen erheblichen Anteil der Technikentwicklung. Publikumstage: kommenden Freitag bis Sonntag. Da kann dann also jede/r hin und die neuestenweiter

Astronom(i)en vorm Ishtartor

diese Woche fand in Berlin der vierte Workshop von Wissenschaftlern statt, die sich mit den Wurzeln unserer Wissenschaft beschäftigen. Diese Ursprünge lagen – so meint man in Bezug auf unsere “westliche” Kultur – im Zweistromland (vllt. im legendären Babylon bzw. den umliegenden Städten im heutigen Irak). Wann es angefangen hat, ist natürlich nicht an einem konkreten Datum fest machbar … das war eine lange Entwicklung, die wir überwiegend dann gut fassen (also beschreiben) können, seitdem es eine Schrift gibt. Dieweiter

Hypatia und griechische Astronomie

Es geht um eine Mathematikerin und Astronomin, die vielleicht klügste und weiseste Denkerin ihrer Zeit – von ihren Schülern verehrt, als schöne Frau von den Männern begehrt, doch lebenslang ledig und der Forschung gewidmet. Hypatia von Alexandria, in der spätantiken Politik und von den Weisen respektiert und darum vom aufstrebenden Christentum im Alter gepeinigt und zu Tode gefoltert. – Darum heute oft als Namensgeberin für feministische Propaganda (miss?)gebraucht. Review: Agora – Die Säulen des Himmels Der Film des spanischen Regisseursweiter