Wie gefährlich sind Verschwörungstheorien?

“Experte warnt – Verschwörungstheorien sind nicht harmlos.” Diese Überschrift trägt ein Interview, das ich vor einigen Tagen der Ostsee-Zeitung in Rostock gegeben habe. Ist das jetzt eine unzulässige Verkürzung, oder geht von Verschwörungstheorien wirklich eine Gefahr aus? Wenn jemand vor laufender Kamera ernsthaft behauptet, einige Prominente seien in Wahrheit außerirdische Echsenwesen, wirkt das eher skurril als bedrohlich. Auch an die geheimen Gefahren von Kondensstreifen (Stichwort: Chemtrail) oder Fälschung der Mondlandung mag niemand so recht glauben. Aber solche bizarren Randerscheinungen treffenweiter

Buchbesprechung: Neptun’s Brood

Science-Fiction bedeutet, wenn man es wörtlich übersetzt, Wissenschafts-Roman. Sieht man sich die Bestseller bei Amazon in dieser Kategorie an, dann ist davon aber nicht viel zu sehen. An der Spitze wechseln sich die Bücher aus der Reihe „Die Bestimmung“ ab, in denen es um die Rebellion Jugendlicher gegen ein vorgeprägtes Rollenbild geht. Wie ihre Vorgänger aus der „Tribute von Panem“-Reihe spielen sie in einer dystopischen, hierarchischen Gesellschaft. Wissenschaft spielt allenfalls eine untergeordnete Rolle. Gibt es eigentlich heute noch echte Science-Fiction,weiter

Hallo, ist da wer? Die Suche nach Aliens

Gibt es außerirdische Intelligenzen und wenn ja, dürfen wir sie anfunken? Auf der AAAS-Jahreskonferenz im kalifornischen San Jose lieferten sich der Science-Fiction-Autor David Brin und Seth Shostak vom SETI-Institute einen erbitterten Streit um diese Frage. Die Abkürzung SETI steht für Search for Extraterrestrial Intelligence (Suche nach außerirdischer Intelligenz). Seit seiner Gründung im Jahr 1984 hat sich das private SETI-Institut dieser spannenden Aufgabe verschrieben. Bisher hat das Institut allerdings keine Spuren von Aliens gefunden, obwohl es eifrig danach gesucht hat. Mehrweiter

Griechenland: Klientelismus als Gesellschaftsform

Die Staatsform in Griechenland ist nur vordergründig eine Demokratie, tatsächlich herrscht dort ein alt-ehrwürdiges Gesellschaftssystem , das unter dem Fachbegriff Klientelismus bekannt ist. Viele Menschen wundern sich über die seltsame Politik der griechischen Regierungen seit der faktischen Zahlungsunfähigkeit Griechenlands im Jahr 2009. Aber wie sich gleich zeigen wird, ist einiges davon zwar ausgesprochen unschön, aber nach den ungeschriebenen Gesetzen des Klientelismus durchaus folgerichtig und rational. Wenn man verstehen will, wie die gegenwärtige Lage entstehen konnte, sollte man zunächst einen Blickweiter

Klimakonferenz in Lima: Scheitern mit Ansage

Das Abschlussdokument der aktuellen Klimakonferenz in Lima geriet zu einem Meisterwerk der Diplomatie. Die Konferenzleitung sah sich folgender Aufgabe gegenüber: Wie schaffen wir ein für alle annehmbares Schlussprotokoll, wenn die Staaten völlig zerstritten sind. Die geniale Lösung: ein optimistisch klingendes und zugleich völlig nichtssagendes Dokument, niemandem auf die Füße tritt. Alle hatten ihr Gesicht gewahrt und konnten zufrieden nach Hause fliegen. Aber das ist auch die einzige gute Nachricht. Denn realistisch betrachtet ist die Konferenz gescheitert. Wir brauchen technische Lösungenweiter

Leben wir in der Endzeit?

In einer aktuellen Umfrage erklären 49% der US-Amerikaner, dass sie die jüngsten Naturkatastrophen für ein Zeichen der in der Bibel erwähnten Endzeit halten. 62 % lasten sie der globalen Erwärmung an. Die Umfrage erlaubte es, beide Ursachen anzugeben. Eine ganze Reihe von Amerikanern glauben also offenbar an einen endzeitlichen Klimawandel. Für die übrige Welt ist das eine schlechte Nachricht. Als rational denkender Europäer ist man ist zunächst geneigt, dieses Ergebnis der Befragung anzuzweifeln. Viele Umfragen stützen sich heute auf dasweiter

Tatort: Zeit der Spökenkieker

Die Tatort-Krimis im ARD loten gerne die schlammigen Tiefen der modernen Gesellschaft aus. Die Ermittler gehen mit großer Ernsthaftigkeit zu Werke, nur Ausnahmefällen dürfen die Zuschauer lachen (Münster – Thiel/Boerne). Meist wird alles sauber und ordentlich aufgeklärt. Am Sonntag, im Tatort „Vielleicht“ aus Berlin, änderte sich das Bild: zum ersten Mal erhielt das Ermittlerteam geisterhafte Unterstützung. Der Plot ist im Grunde simpel: Eine junge Studentin aus Norwegen (eindrucksvoll: Olsen Lise Risom) taucht bei der Polizei auf, um einen bevorstehenden Mordweiter

Klimawandel – gefährlich oder harmlos?

Der Weltklimarat IPCC (International Panel on Climate Change) hat seinen neuen Synthesebericht vorgestellt. Darin steht eigentlich nicht viel neues, aber prompt schreiben einige Journalisten wie z.B. Axel Bojanowski in Spiegel Online wieder von Alarmismus. Dabei sollten wir uns langsam wirklich Sorgen machen, denn die möglichen Folgen haben das Potential, unsere Zivilisation und unsere Lebensweise ernsthaft zu gefährden. 1000 Gigatonnen CO2-Ausstoß will der Klimarat den Menschen noch zugestehen, sonst müsse man befürchten, dass der Klimawandel bis 2100 außer Kontrolle gerät. Aberweiter

Human Brain Project – erstes Jahr, erster Streit

Kann man ein menschliches Gehirn in einem Computer simulieren? Das Human Brain Project (HBP) möchte genau das herausfinden. Sein Initiator Henry Markram verspricht, dass er mit einer gemeinsamen Anstrengung von mehreren Hundert europäischen Wissenschaftlern bis 2023 dieses Wunder vollbracht haben wird. Aber jetzt gibt es erst einmal Streit. Die Auseinandersetzung wirft ein Schlaglicht auf die Regeln und Gepflogenheiten des internationalen Wissenschaftsbetriebs. Das HBP hat es 2012 tatsächlich geschafft, zu einem der beiden wissenschaftlichen Leuchtturmprojekte der EU gewählt zu werden. Jedenweiter

Warum Klimagipfel heiße Luft erzeugen müssen

Der Klimagipfel in New York ist zu Ende, die Reden sind gehalten, und nichts ändert sich. Das ist nicht neu. Schon bei der Klimakonferenz1 vor fünf Jahren in Kopenhagen sollte ein bindender Vertrag zur CO2-Reduzierung verhandelt werden, aber die Konferenz platzte spektakulär. Ein neuer Anlauf soll 2015 auf der Klimakonferenz in Paris unternommen werden. Aber es steht jetzt schon fest, dass ein eventueller Vertrag erst 2020 in Kraft treten wird. Die Reden und Beschlüsse auf der Klimakonferenz sind ein schönesweiter