Gute-Laune-Musik LXXIII: Michael Holm und die RAF.

"Mendocino" sagte der Anrufer am Telephon. Nur ein einziges Wort, der Titel des Hits des Jahres 1977 von Michael Holm. Das war das Stichwort. Die Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer durch die RAF konnte beginnen.

Es war der "Deutsche Herbst", den ich auch als fünfjähriger Koten mitbekam. Als mich ein anderer mal sehr ärgerte, brüllte ich: "ICh hol die Terroristen, die sollen Dich erschießen!"

Die Kindergärtnerinnen waren not amused.

Der arme Michael konnte da aber nix für, darum nun sein Hit:

tags:

Die Veränderung des Zeitempfindens in der geschlossenen Psychiatrie.

Im Sommer 2007 verschwand ich lange von der Bildfläche, indem ich wegen Suizidgefahr etliche Wochen auf der "Geschützten Kriseninterventionsstation" verbrachte. Da sind die Ausgangsregeln zwar weniger restriktriv als auf anderen Geschlossenen, aber bis zu bestimmten Ausgangsstufen ist die Tür doch erstmal ziemlich zu.

Was bedeutet das denn für mich als Patienten?

Zum Verständnis erstmal die verschiedenen Ausgangsstufen in der LWL-Klinik:

Stufe 0: Die Tür ist so zu, zuer geht es nicht. Gar kein Ausgang, auch nicht mit Personal.
Stufe 1: Ausgang in 1:1-Betreuung durch Personal. Effektiv nicht besser als Stufe 0.
Stufe 2: Ausgang in der Gruppe mit Personalbetreuung. Damit kann (muß) man morgendlichen Spaziergang und an der Ergotherapie teilnehmen. Ein wenig frische Luft und Beschäftigung.
Stufe 3: Ausgang mit mindestens auf gleicher Ausgangsstufe befindlichem Leidensgenossen und Besuchern.
Stufe 4: Ausgang allein auf dem Gelände
Stufe 5: Ausgang auch in die Stadt.

Ich war etliche Tage auf 0 und 1, also gleichsam eingesperrt. Ich hatte nur die Uhr und die Mahlzeiten. Lesen ging nicht wirklich, dafür ging es mir zu schlecht. Der Tag dehnte sich endlos, auch dadurch, daß der Geschmack der breiten Masse das Fernsehprogramm bestimmte, und dieser war absolut nicht meiner. Nur- im Zimmer rumgammeln wollte ich und durfte ich nicht, und das Wohnzimmer war schon gemütlich.

Die ersten Tage zogen sich wie Kaugummi, sie dauerten gefühlt wesentlich länger als die restlichen Wochen ab Stufe 2 aufwärts.

Aber danach ging es sehr schnell, ruck-zuck waren mehrere Wochen vorbei.
Denn zusätzlich zu den Mahlzeiten wurde die Zeit zum Teil auch am Wochenende mit Ergotherapie gefüllt. Ich malte wie ein Irrer (naja, bin ich ja auch biggrin ) in Acryl, obwohl ich das erste mal in meinem Leben malte, gelang es ganz gut. Ich verwurstete Erlebnisse und Gedanken und mehr. Und wurde besser. Unser Stationspsychologe kaufte mir sogar ein Gemälde ab. Ich traf ihn vor einigen Wochen. Es hängt noch immer in seinem Büro, trotzdem er damit umgezogen ist.

Im hoch eingezäunten Garten wurde gegrillt, wir kauften im nahen Supermarkt auch für die anderen ein…

Ruckzuck wurde ich entlassen. Auch wenn ich dann erstmal zur Scheiß-Reha kam und von dort wieder in die Akutklinik. Und irgendwann nach siebeneinhalb Monaten, die mir viel kürzer vorkamen, ging ich wieder ganz nach Hause und zur Arbeit (Wiedereingliederung). Eine fremde Welt. Ich mußte mich wieder an ein normales Leben gewöhnen. Die Klapse war mein zu Hause geworden. Denn die Uhren in der Klinik ticken langsamer, viel langsamer. Nur keinen Streß. Keine Hektik. Gemütlich von Therapie zu Therapie schlendern. Das war mein Leben gewesen.

tags:

Was ist der Unterschied zwischen einem Huhn?

Antworten auf diese Frage gaben:

Barbara25
Das Ei!

Sheng Fui
Der Unterschied ist das U, denn sonst wäre es ein Hahn.

Krokodil
Die Federn.

Dr. No
Ich wollt ich wär ein Huhn
Ich hätt nicht viel zu tun
Ich legte jeden Tag ein Ei und sonntags auch mal zwei

…tschuldigung, das passiert jedesmal, wenn ich das Wort “Huhn” höre. Wie war doch gleich die Frage?

ui.
Der Gag.

danielbruederl
Und was?

tags:

Die kalten Augen des Thetans.

Als ich Mittwoch nach Hause kam, war der Film "Bis nichts mehr bleibt" schon vorbei und die Diskussion bei "Hart, aber fair" lief.

Während wir beide die Debatte verfolgten, sprachen wir auch über unsere Erkenntnisse und Erfahrungen mit diesem Verein.

Was mir als erstes anhand von vielen Prominentenphotos auffiel: Ein gemeißeltes, nicht wirklich glückliches Grinsen, welches die eiskalten Augen nicht erreicht.

Bilder: Wikipedia

Meine Liebste meinte, man müsse auch kalt sein oder kalt werden, um da durchzukommen. Recht hat sie.

Der Diskussion wohnten bei: Günther Beckstein (ausnahmsweise nicht völlig unsympathisch), Sabine Riede, die Fliege (dessen Anwesenheit mir nicht ganz einleutete, da er wie üblich nichts sinnvolles beizutragen hatte) und der Schweizer Scientology-Erzbischof Jürg Stettler, der mir fast leid tat.

Aber auch nur fast.

Er saß da, als hätte man ihm Mostrich auf die Hämorrhoiden geschmiert, und präsentierte die sonst so mächtig scheinende "Kirche" des gescheiterten Science-Fiction-Schriftstellers L. Ron Hubbard eher kläglich-verzweifelt, und das oben erwähnte Scientologengrinsen war längst schon aus seiner Visage verschwunden zu Gunsten zuckender Muskeln, die sein eindrucksvolles Doppelkinn unterhaltsam schwabbeln ließen. Werbung sieht anders aus. Er saß auf dem heißen Stuhl und wurde, ohne sich wirklich wehren zu können, entlarvt als Lügner. Die Org hat sich keinen Gefallen getan damit, ihn dorthin zu lassen.

Nun sind nicht mehr allein die Meldungen der Gegner im Feld gegen diese Vereinigung. Nun hat sie sich selbst entblößt.

tags:

Die Fliege. Der Fliege. Das Fliege.

Ich habe da so ein paar Haßfiguren in den Medien. Zum Beispiel Udo Rindenzwerg. Oder diesen lächerlichen Gummibärchenkasper. Der muß auch noch dran glauben! Aber heute widme ich mich dem Vermarktungspfaffen Jürgen Fliege. Mit seinem widerlich gütigen Getue schleimt er sich an seine Opfer Gäste heran. Spielt öffentlich den Sorgenonkel und Tröster und Gutmenschen. Seine Vermarktungsmaschinerie bringt sogar ein eigenes Magazin hervor, damit diese Figur weiterhin sich damit finanzieren kann, so zu tun, als verbessere sie die Welt.

Dieser Pastor hielt auch die Trauerrede bei Dr. Julius Hackethal, einem irgendwann psychotisch durchgeknallten ehemaligen Arzt, der durchaus schon mal mit geladener Pistole Visite machte und zum zu begutachtenden histologischen Präparat schrieb, er habe den Tumor großzügig im Gesunden entfernt- doch er hatte nur einen Fitzel aus der Geschwulst gepopelt. Dieser Hackethal also dokterte in psychotischen Wahnvorstellungen vollig hanebüchene Bahaupungen zusammen, die mit Wissenschaft nichts mehr zu tun hatten. Doch das Volk liebte ihn, da es immer die liebt, die unmögliches versprechen.

Ihn nannte die Fliege einen "Martin Luther der Medizin". Nun war Hacki kein Reformer, sondern nur verrückt, daher drängt sich der Verdacht auf, daß er sich die Gunst seiner trauernden Anhänger sichern wollte.

Nebenbei finanziert er sich auch mit Werbung für esoterischen Schnickschnack. Und er arbeitet mit Masaru Emoto zusammen, einem selbsternannten Wissenschaftler, Spinner und Scharlatan, der seinen Doktortitel in einer Titelmühle erworben hat.

Er sorgt sich um so viele Menschen, scheint es. Auf jeden Fall sorgt er für sein Einkommen.

tags:

Ratsch! oder: preußisch schwarz-weiß-grün.

Zügigen Schrittes war ich auf dem Weg zur Endoskopie. Beinahe war ich angekommen, als mir mein Notizzettel aus der Kasacktasche fiel. Mich bückend wollte ich ihn aufheben, als ein häßliches Geräusch den Weg von meinem Hosenboden zu meinem Ohr fand. Natürlich waren alle meine Reservehosen in der Wäsche, doch dachte ich, es wird schon nicht auffallen, und ging weiter die letzten Meter zur Endoskopie. Ich holte die Akte der abzuholenden Patientin aus dem Sekretariat und hörte hinter mir eine Kollegin in Gelächter ausbrechen. Von hinten sah man mehr Unter- als Hose. Scheiße. So konnte ich meinen Restdienst nicht überstehen. Die Hosen der KollegInnen hätten niemals gepaßt. Zu kurz, zu lang, zu eng…

Die Lösung war eine Hose aus der Endoskopie, eine grüne OP-Hose. Nun sah ich zwar seltsam aus, aber nicht mehr lächerlich:

Auch die Vereinsfarben unserer lokalen Fußballversager sind schwarz-weiß-grün. Macht aber nichts.

tags:

Die Irren haben mich gefunden!

Ich dachte ich sei verrückt. Doch schlimmer geht immer: Zu meinem Kachelmann-Artikel kommentiert eine Irmgard Kronsbein-Bellchambers (klingt fast so schön wie Frau Birnbaumer-Nüsselschweif beim Bestatter):

Er ist unschuldiges Opfer eines Identitätsdiebstahls durch Täter die sich mit seinem “geeigneten” Lebenslauf über P2P Netze NSA jobs beschafften und den rechtmäßigen Namensträger entsprechend “aus dem Weg schaffen” müssen. Typische Stasi-Taktik übrigens, mit der die sich “saubere” Identitäten klauen und auch Sexverleumdungen (mit gefälschten CCTV Videos hinter dem Rücken zugespielt)sind typisch für Stasi.Die Vorbereitung eines solchen Identklaus läuft etwa drei Jahre schon!

Aha. Oder besser: Häh?

So, eie das formuliert ist, bedeutet das, daß sich irgendein Verschwörer (diesmal CIA) sich Kachelmanns Identität aneignet und ihn dann einlochen läßt, um fortan als er weiterzuleben. Wenn es so gemeint sein sollte, ist das weder logisch noch schlüssig, sondern einfach nur beknackt. Denn dann wäre ja ein Kachel drinnen und einer draußem, und das Publikum wundert sich.

Sollte es hingegen anders gemeint sein, dann scheint Frau Kronsbein-Bellchambers nicht im Stande, sich verständlich auszudrücken. Das wäre auch nicht besser.

Wer aber ist diese Frau? CIA und dieses Verschwörungsdrumherum tönt mir doch arg nach Jan-Udo-Holey-Komplex.

Nutzten wir mal Google:
Prompt tauchen vor allem seltsame Forenbeiträge dieser Dame in seltsamen Foren auf. Diese befassen sich mit so erhellenden Dingen wie Mind Control und Bestrahlungsattentate durch die Nachbarn mit Mikrowellenherden und wie man sich schützt.

Alles klar. Die Erde ist eine Scheibe.

tags:

Wörter ohne Geschäftsbereich.

Mir fallen oft schöne Wörter ein, die gut klingen, aber (noch) keine Bedeutung haben. Zum Beispiel:

  • Zerstückelungsprophylaxe
  • Urinapplikator
  • Erektionstraining
  • Substitutionsersatz
  • Speiseeisentschleimer

Wenn Ihr nun etwas mit oder über eines dieser Wörter etwas anfangen könnt, dann macht mit

Verfaßt einen Kommentar oder einen Blogbeitrag (wer kein eigenes Blog hat, schickt mir das per E-Mail), indem Ihr eine Definition für den Begriff beschreibt oder einfach das Wort sinnvoll verwendet. Trackback bzw. Link nicht vergessen!

Ich freue mich schon auf Ergebnisse!

tags: