Eigentümliche Fragen

Seit einer Weile drängen sich mir Fragen zum Eigentum auf. Damit meine ich weder Kapital noch das zurzeit vieldiskutierte Geld, sondern wirklich Eigentum an sich bzw. das Wesen desselben. Es geht also um die Frage, wieso Menschen überhaupt eine Vorstellung davon haben, dass ein Objekt X (ggf. exklusiv) zu einer Person Y gehört. Damit befinden wir uns wohl in den dunklen Tagen der Vorgeschichte und so fühle ich mich als Historiker überfordert. Darum will ich in meinen Wirrwarr erst malweiter

Offener Brief an den Präsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland, Dr. Dieter Graumann

Heute habe ich, wie im letzten Text angekündigt, Herrn Dr. Dieter Graumann, den Präsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland, den folgenden Brief geschrieben und per E-Mail geschickt: Sehr geehrter Herr Dr. Graumann, die Hochschule für Jüdische Studien hat mir, einem ehemaligen Studenten, letzte Woche einen Drohbrief geschickt. Anlass hierfür ist ein von mir geschriebener, teilweise kritischer Text über meine persönlichen Erfahrungen an der HfJS, der auf der Plattform scilogs.de des Verlags »Spektrum der Wissenschaft« erschien, für welchen ich seitweiter

Die Hochschule für Jüdische Studien schickt ihrem ehemaligen Studenten einen Drohbrief

Der Text über meine persönlichen Erfahrungen an der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg, den ich hier im Februar geschrieben habe, bekommt eine interessante Fortsetzung. Die Hochschulleitung bzw. der Rektor Herr Prof. Dr. Johannes Heil hat nämlich so viel Interesse daran genommen, dass er mir daraufhin geschrieben hat. Tatsächlich war zu erwarten, dass die Hochschule mir irgendwann mal, wenn auch nicht so schnell, schreibt, dass sie sich für die ganzen Missetaten, die eine große Einrichtung gegen einen Studenten verüben konnte,weiter

www.Germanologie.eu

Vor einigen Monaten habe ich den Versuch unternommen, die etlichen Aufsätze, die ich hier zur deutschen Frage geschrieben habe, zusammenzufassen, und zwar auf eine Art und Weise, die Einsteigern einen gewissen Überblick ermöglichen könnte. Das Resultat dieser Bemühung ist eine neue Website, die im Prinzip nichts anderes tut als die hiesigen Texte irgendwie, d.h. mehr oder weniger vernünftig zu kategorisieren: Germanologie – eine Philosophie des Deutschen Die erste Anregung ergab sich indirekt aus meinem letzten Besuch in Wien vor zweiweiter

Zum historischen Wahrheitsbegriff

Im letzten Text über die “seinerzeitige Wahrheit” habe ich versucht, mir die geistige Situation des Soldaten vorzustellen, der in Russland einen, eigentlich mehrere, ja viele Juden erschießen soll. Da die Wahrheit im Sinne des für wahr Gehaltenen immer relativ und höchst suggestiv ist, gilt es (aus historischer Perspektive), diese verlorene Wahrheit zu rekonstruieren. Allerdings habe ich im letzten Text den historischen Wahrheitsbegriff an sich nicht erklärt, was zu einigen Missverständnissen geführt hat. Dies will jetzt nachholen. Es geht also darum,weiter

“Seinerzeitige Wahrheit” und die Relativität der Moral

Mein Text zur Schreibmaschine als Mordmaschine hat mich auf weitere Gedanken zum Völkermord als Verwaltungsakt gebracht. Diese Gedanken drehen sich um die Frage der Ethik unter solch widersprüchlichen Umständen, wo das Verbrechen nicht als Vorfall ungeplant geschieht, sondern eben als Gesetz ganz bewusst vollzogen wird. Zu dieser Frage liegen bekanntermaßen viele gute Bücher vor, also will ich hier natürlich nicht bei Null anfangen, sondern nur einen Aspekt beleuchten, den ich, da mir nichts Besseres einfällt, die “seinerzeitige Wahrheit” nennen möchte.weiter

Holocaustleugnung: Der Abschluss?

Heute ist bei mir ein Brief der Staatsanwaltschaft eingegangen. Sie zieht offenbar den Vorwurf zurück. Offiziell heißt es, dass das Verfahren gegen mich eingestellt worden ist, und zwar “gemäß § 170 Absatz 2 der Strafprozessordnung”. Dieser Paragraph sieht so aus: (1) Bieten die Ermittlungen genügenden Anlaß zur Erhebung der öffentlichen Klage, so erhebt die Staatsanwaltschaft sie durch Einreichung einer Anklageschrift bei dem zuständigen Gericht. (2) Andernfalls stellt die Staatsanwaltschaft das Verfahren ein. Hiervon setzt sie den Beschuldigten in Kenntnis, wennweiter

Queer History – revisited

In der Ausstellung zum SS-Wirtschaftsverwaltungshauptamt, von der ich im letzten Text erzählt habe, gab es auch einen Bereich, der der SS-Porzellanmanufaktur in Allach (“Schönheit mit der SS-Rune”) gewidmet war. Ausgestellt waren Kataloge und auch einige Erzeugnisse, der Großteil hiervon absolut banal, nicht mehr als nationalsozialistisch beeinflusste Variationen über Althergebrachtes. Schließlich war der Nationalsozialismus auch und gerade in seiner Symbolpolitik nicht wirklich originell war, sondern eher ein massenorientiertes, proletarisches Potpourri aus Übertreibungen (man denke etwa an den Totenkopf, der in derweiter

Umschalter + 3: die wohl wichtigste Tastenkombination des 20. Jahrhunderts?

Vor kurzem besuchten wir, also die Verlobte und ich, eine ganz gute Ausstellung in der Schwartzschen Villa in Berlin-Steglitz. Thema war diesmal das Wirtschaftsverwaltungshauptamt der SS, welches unweit davon residierte, in einem (wie auch sonst) arisierten Gebäudekomplex in Berlin-Lichterfelde. Ausgestellt war auch eine Original-NS-Schreibmaschine aus dem Jahre 1944, “G. F. Grosser – Fabrik für Büromaschinen”. Fotos von solchen Schreibmaschinen hatte ich schon mal gesehen, aber bis dahin eben noch nicht das Ding an sich. Ein kleiner, aber feiner Unterschied, derweiter

Meine Perspektive auf Deutschland

Wenn wir, wie im letzten Text, von der Ästhetik reden, sind wir schon bei der Schwierigkeit, in Worte zu fassen, worum es hier wirklich geht (hier ist ein Versuch). Denn es lässt sich nicht ganz in Worte fassen, nicht wirklich auf das Sprachliche reduzieren, nämlich ebenso wenig wie der lebendige Geist, der sich in den goetheschen Zeilen andeutet, die ich im letzten Text zitiert habe; und wie der Geist, so ist auch die Ästhetik ein höchst subjektiver Begriff. Die persönlicheweiter