Deutscher und Jude zugleich: der Fall Kafka (eine Analyse des Deutschen im Spiegelbild der Literatur)

Richten wir unser Augenmerk auf die Vorstellung von »deutscher« Literatur, so begegnet uns gleich die oben besprochene Problematik der Neubesetzung bzw. Überschreibung des »Deutschen«. Ist mit »deutscher« Literatur diejenige der Deutschen gemeint? Die (alle?) Literaturen, die in deutscher Sprache entstanden sind? Die Literatur, die in der »Bundesrepublik Deutschland« entsteht?

Die Menschen hinter dem Geistigen

Und noch ein Gedanke lässt mich in dieser fruchtbaren Nacht nicht los. Im letzten Text habe ich die Frage nach dem Wie erwähnt: Wie manifestieren sich das Deutsche und das Jüdische? Haben wir hier mit “Kultur” zu tun? Mit Sprache? Geschichte? Historiographie? Geographie? Religion? Literatur? Symbole? Architektur? Staatlichkeit? Kunst? Kontroverse? Identität? oder einfach mit Veraltetem und Gewesenem? Sowohl im Deutschen als auch im Jüdischen haben wir mit allen diesen Begriffen und vielen anderen zu tun (vieles habe ich auch schonweiter

Jerusalem und Wien, Berlin und Tel Aviv

Im letzten Text habe ich versucht zu erklären, auf welcher gedanklichen Ebene sich das Deutsche und das Jüdische (wie anderes auch, von dem ich allerdings weniger Ahnung habe) abspielen. Nun stellt sich die Frage, wie sich beides manifestiert, mit der ich mich hier häufig beschäftigt habe. Darunter auch das Wo, und zwar das geographische Wo, das hier auch schon mal besprochen wurde. Ich möchte jetzt einen anderen Aspekt dieses Wo beleuchten, der einen jüngeren Text “abschließt”. Auf die Frage desweiter

Gibt es wirklich “Deutsche”? Und “Juden”?

Wir sehen Steine, nehmen aber ein Haus wahr. Wir sehen Häuser, nehmen aber eine Stadt wahr. Wir sehen Holz, nehmen aber einen Baum wahr. Wir sehen Bäume, nehmen aber einen Wald wahr. Wir sehen Zellen, nehmen aber ein Glied wahr. Wir sehen Glieder, nehmen aber einen Menschen wahr. Haus und Stadt, Baum und Wald, Glied und Mensch sind alle “nur” Konstrukte. Aber diese Konstrukte, die es “nicht wirklich” gibt, machen das Menschliche aus. Gerade in der “Stadt”, dem “Wald” etc.weiter

»Den Holocaust hat es nie gegeben«: eine Hermeneutikübung

Wir nehmen gemeinhin an, dass eine Aussage bzw. ein Satz bereits an sich verständlich ist, also einen “einfachen”, ihm notwendigerweise innewohnenden Sinn hat, obwohl die Wissenschaft längst weiß, dass der Satz aus Teilen besteht, die allenfalls Zeichen bzw. Symbole (genauer: Signifikanten) sind, also für etwas anderes stehen, für eine oder mehrere Bedeutungen (Signifikate), die vom Leser “hineingelesen” werden, wenn er den Satz liest und somit notwendigerweise auf die eine oder andere Weise auch interpretiert. Die Wörter, die Zeichenträger an sich,weiter

»Volksverhetzung«: das Verhör

Heute hat der Holocaust Termin bei der Polizei stattgefunden. Insgesamt interessant, wenn auch nicht so spektakulär. Mit ausdrücklicher Genehmigung des Polizisten werde ich nun vom Verhör berichten, so gut mir mein Gedächtnis dies ermöglicht. Es ist also alles sinn-, nicht wortgetreu.

Chronologs im Dienste der Wissenschaft: ein Experiment beginnt

Die aberwitzige Geschichte über mich als Volksverhetzer (zumindest in den Augen der Polizei). Ein Thema, mit dem ich mich hier ab und zu befasse, ist die Schnittstelle zwischen Recht, Geschichte und Demokratie. Im Mittelpunkt gestanden ist hier mehrmals die Kriminalisierung der Holocaustleugnung an sich, die ich bekanntermaßen kritisiere. Dazu gehört auch dieser Beitrag vom September. Wichtig für die letzten Entwicklungen, über die ich hier berichten möchte, ist der letzte Absatz: Ich frage mich übrigens, wie weit der Staat mit diesemweiter