Junge Kollegen zu langsam? Teil 2

Entscheidung: Wenn wir nun also Daten erheben (das ist der Lauf der Dinge, sich dagegen zu stellen ist vermutlich um ein Lieblingswort unserer Kanzlerin zu benutzen
“alternativlos”), wie sollen wir diese verwenden und wie interpretieren?

Machen wir Druck auf das Tempo der Kollegen wechseln diese aus der Kategorie OMG (oh my god) in “scary, ein treffendes Bild aus dem Blog von
St.Emlyns
, der einen sehr treffenden Blogbeitrag zu diesem Thema und auch das unten
dargestellte Bild enthält.

 

Grossartig! Was für ein Erfolg! Statt vorher 5 Patienten pro Schicht nur ziemlich schlecht zu versorgen werden nun 8 Patienten dafür richtig
schlecht
versorgt. Hauptsache die Quote stimmt.

Trotzdem bleibe ich dabei, dass Messen per se nicht das Problem ist, es kommt auf die Schlüsse an, die aus den Resultaten gezogen werden und ob darauf die richtigen Fragen gestellt werden…

 

Es wäre schade wenn wir hier nicht lernfähig wären…

 

Und welches könnten richtige Fragen sein?

Zunächst einmal sollten wir Erfahrenen uns diese Frage stellen:

 

Was können wir tun um einem Youngster Support und Sicherheit zu vermitteln?

Wie können wir ein Klima schaffen in dem ein Youngster seine Kompetenzen entwickeln und erweitern kann?

Wie können wir jüngere Kollegen vor Angreifbarkeit von aussen schützen?

Wie könne wir unsere Kommunikationskultur optimieren?

Als was sehe ich Weiterbildungsassistenten? Arbeitskraft oder Auszubildende?

Lebe ich dieses Verständnis selbst vor?

 

Aber auch die jüngeren Kollegen werden an ein paar selbstkritischen Fragen nicht vorbeikommen:

 

Wie kann ich mein Selbstmanagement in einem turbulenten Umfeld verbessern?

Wie kann ich  Entscheidungskompetenz erlernen?

Wie komme ich mit Restunsicherheiten klar?

Gebe ich meinem Ausildungsbegehr eine Stimme? Und ist diese laut genug?

 

Und so kommen wir schliesslich zum Ende, welches gleich einen neuen Anfang darstellt: Act – Handlung

 

Hier möchte ich eine Diskussion eröffnen, was ist Eure Meinung?

Junge Kollegen zu langsam? Teil 2

Entscheidung: Wenn wir nun also Daten erheben (das ist der Lauf der Dinge, sich dagegen zu stellen ist vermutlich um ein Lieblingswort unserer Kanzlerin zu benutzen
“alternativlos”), wie sollen wir diese verwenden und wie interpretieren?

Machen wir Druck auf das Tempo der Kollegen wechseln diese aus der Kategorie OMG (oh my god) in “scary, ein treffendes Bild aus dem Blog von
St.Emlyns
, der einen sehr treffenden Blogbeitrag zu diesem Thema und auch das unten
dargestellte Bild enthält.

 

Grossartig! Was für ein Erfolg! Statt vorher 5 Patienten pro Schicht nur ziemlich schlecht zu versorgen werden nun 8 Patienten dafür richtig
schlecht
versorgt. Hauptsache die Quote stimmt.

Trotzdem bleibe ich dabei, dass Messen per se nicht das Problem ist, es kommt auf die Schlüsse an, die aus den Resultaten gezogen werden und ob darauf die richtigen Fragen gestellt werden…

 

Es wäre schade wenn wir hier nicht lernfähig wären…

 

Und welches könnten richtige Fragen sein?

Zunächst einmal sollten wir Erfahrenen uns diese Frage stellen:

 

Was können wir tun um einem Youngster Support und Sicherheit zu vermitteln?

Wie können wir ein Klima schaffen in dem ein Youngster seine Kompetenzen entwickeln und erweitern kann?

Wie können wir jüngere Kollegen vor Angreifbarkeit von aussen schützen?

Wie könne wir unsere Kommunikationskultur optimieren?

Als was sehe ich Weiterbildungsassistenten? Arbeitskraft oder Auszubildende?

Lebe ich dieses Verständnis selbst vor?

 

Aber auch die jüngeren Kollegen werden an ein paar selbstkritischen Fragen nicht vorbeikommen:

 

Wie kann ich mein Selbstmanagement in einem turbulenten Umfeld verbessern?

Wie kann ich  Entscheidungskompetenz erlernen?

Wie komme ich mit Restunsicherheiten klar?

Gebe ich meinem Ausildungsbegehr eine Stimme? Und ist diese laut genug?

 

Und so kommen wir schliesslich zum Ende, welches gleich einen neuen Anfang darstellt: Act – Handlung

 

Hier möchte ich eine Diskussion eröffnen, was ist Eure Meinung?

Junge Kollegen zu langsam? Teil 1

Mindestens in einer mir bekannten Notaufnahme ist das Arbeitstempo jüngerer Kollegen Thema öffentlicher und versteckter Diskussionen.

Angetrieben von den ökonomischen Drücken unseres Gesundheitssystems wurde und wird Druck auf unerfahrene Kollegen ausgeübt mit dem Ziel ihr Arbeitstempo zu steigern.

 

Man mag davon halten was man möchte, daß es passiert ist ein Fakt und somit müssen wir uns fragen wie wir damit in Zukunft umgehen möchten.

 

Um sich mit so einem Thema auseinanderzusetzen sollten wir meines Erachtens nach einen Schritt zurücktreten und die Situation erst einmal analysieren. Hierfür bietet sich das folgende Konzept an:

Also beginnen wir mit der Beobachtung. Junge Kollegen in Notaufnahmen werden unter Druck gesetzt. Chefs bekommen Druck von höchster Ebene, wenn die Stimmung sinkt wird dieser
Druck nach unten an Oberärzte weiterverteilt. So weit, so menschlich, trotzdem fatal.

Die Assistenten sind die Nächsten in der Reihe. Sie arbeiten solange sie noch Lust haben, dann überwiegt irgendwann der Systemfrust, sie gehen und reissen neue Lücken. Arbeit wird schlechter
ausgeführt. Ökonomen machen weiteren Druck.

 

Übergang zur Orientierungsphase – hier die Fakten:

Die Zahlen der Patienten in den ZNA´s steigen jährlich um 5-7%. Die Anzahl der Ärzte die Lust auf klinische Arbeit haben, vor allem in einem Hochumsatzbereich wie Notaufnahme sinkt. Es gibt keine
professionelle Vorbereitung auf deren Arbeit in der Notaufnahme, weil keinen Facharztstandard.

 

So sind nur wenige multidisziplinär ausgebildet und entscheidungskompetent. Wer keine Entscheidungen trifft oder treffen kann verschiebt diese auf andere Personen (übermässige Konsile) oder in
andere Schichte (“Patienten parken”). Mehr Arbeit für andere. Mehr Arbeit für alle.

Erstaunlicherweise sind aber letztlich sind die nachgewiesenen Unterschiede zwischen einzelnen Kollegen doch nicht so gross wie (auch von mir) erwartet. Hierzu gibt es folgende Studie.

 

Ich kann mich noch an einen Satz bei der Doktorarbeit erinnern: Er lautet “wer viel misst der misst viel Mist”.  Moderne Patiententrackingsysteme messen viele sinnvolle Dinge und ich bin
persönlich ein klarer Verfechter progressiver Methoden um die vorliegenden begrenzten Ressourcen sinnvoll zu nutzen.

 

Trotzdem sollten die Daten die wir zur Problemanalyse verwenden zumindest einem gewissen Mindeststandard entsprechen.

D.h. reine Zahlen einiger weniger Schichten sagen wenig. In unseren unterschiedlichen Schichten gibt es zahlreiche Nebenaufgaben. Kodieren, Herzalarmfunk betreuen und ähnliches. Zeiten die nicht
erfasst werden. Ausserdem gibt es “Fruitpicker”, Leute die nur die Krankheitsbilder bearbeiten, die sie am besten kennen, oder Kollegen die nur Laufkundschaft bearbeiten.

 

Ausserdem ist unsere Patientenklientel sehr heterogen. Wird die Schwere der Erkrankung, die Aufnahmerate iund die Häufigkeit der Reklamationen in den Statistiken mitabgebildet? Und wie steht es
um die Qualität der Patientenversorgung, die naturgemäss schwerer zu quantifizieren ist.

 

Letztlich müssen wir aber auch ehrlich sein. Selten sind die langsamsten nur deswegen so langsam weil sie halt so gut und gewissenhaft sind. Aber es gibt zahlreiche andere Begründungen, womit wir
in Teil 2 demnächst zu D wie decide kommen…

Junge Kollegen zu langsam? Teil 1

Mindestens in einer mir bekannten Notaufnahme ist das Arbeitstempo jüngerer Kollegen Thema öffentlicher und versteckter Diskussionen.

Angetrieben von den ökonomischen Drücken unseres Gesundheitssystems wurde und wird Druck auf unerfahrene Kollegen ausgeübt mit dem Ziel ihr Arbeitstempo zu steigern.

 

Man mag davon halten was man möchte, daß es passiert ist ein Fakt und somit müssen wir uns fragen wie wir damit in Zukunft umgehen möchten.

 

Um sich mit so einem Thema auseinanderzusetzen sollten wir meines Erachtens nach einen Schritt zurücktreten und die Situation erst einmal analysieren. Hierfür bietet sich das folgende Konzept an:

Also beginnen wir mit der Beobachtung. Junge Kollegen in Notaufnahmen werden unter Druck gesetzt. Chefs bekommen Druck von höchster Ebene, wenn die Stimmung sinkt wird dieser
Druck nach unten an Oberärzte weiterverteilt. So weit, so menschlich, trotzdem fatal.

Die Assistenten sind die Nächsten in der Reihe. Sie arbeiten solange sie noch Lust haben, dann überwiegt irgendwann der Systemfrust, sie gehen und reissen neue Lücken. Arbeit wird schlechter
ausgeführt. Ökonomen machen weiteren Druck.

 

Übergang zur Orientierungsphase – hier die Fakten:

Die Zahlen der Patienten in den ZNA´s steigen jährlich um 5-7%. Die Anzahl der Ärzte die Lust auf klinische Arbeit haben, vor allem in einem Hochumsatzbereich wie Notaufnahme sinkt. Es gibt keine
professionelle Vorbereitung auf deren Arbeit in der Notaufnahme, weil keinen Facharztstandard.

 

So sind nur wenige multidisziplinär ausgebildet und entscheidungskompetent. Wer keine Entscheidungen trifft oder treffen kann verschiebt diese auf andere Personen (übermässige Konsile) oder in
andere Schichte (“Patienten parken”). Mehr Arbeit für andere. Mehr Arbeit für alle.

Erstaunlicherweise sind aber letztlich sind die nachgewiesenen Unterschiede zwischen einzelnen Kollegen doch nicht so gross wie (auch von mir) erwartet. Hierzu gibt es folgende Studie.

 

Ich kann mich noch an einen Satz bei der Doktorarbeit erinnern: Er lautet “wer viel misst der misst viel Mist”.  Moderne Patiententrackingsysteme messen viele sinnvolle Dinge und ich bin
persönlich ein klarer Verfechter progressiver Methoden um die vorliegenden begrenzten Ressourcen sinnvoll zu nutzen.

 

Trotzdem sollten die Daten die wir zur Problemanalyse verwenden zumindest einem gewissen Mindeststandard entsprechen.

D.h. reine Zahlen einiger weniger Schichten sagen wenig. In unseren unterschiedlichen Schichten gibt es zahlreiche Nebenaufgaben. Kodieren, Herzalarmfunk betreuen und ähnliches. Zeiten die nicht
erfasst werden. Ausserdem gibt es “Fruitpicker”, Leute die nur die Krankheitsbilder bearbeiten, die sie am besten kennen, oder Kollegen die nur Laufkundschaft bearbeiten.

 

Ausserdem ist unsere Patientenklientel sehr heterogen. Wird die Schwere der Erkrankung, die Aufnahmerate iund die Häufigkeit der Reklamationen in den Statistiken mitabgebildet? Und wie steht es
um die Qualität der Patientenversorgung, die naturgemäss schwerer zu quantifizieren ist.

 

Letztlich müssen wir aber auch ehrlich sein. Selten sind die langsamsten nur deswegen so langsam weil sie halt so gut und gewissenhaft sind. Aber es gibt zahlreiche andere Begründungen, womit wir
in Teil 2 demnächst zu D wie decide kommen…

Nächtlicher Anfall und Sprachstörung

38-jähriger Patient mit von Freundin beobachtetem Krampferstereignis aus dem Schlaf heraus. Nach deren Angabe zunächst ein Initialschrei, dann aufrechtes Sitzen in Bett für wenige Sekunden, dann
rhythmisch eingeleitete generalisierte Konvulsionen für wenige Minuten (ob fokal eingeleitet bleibt unklar). Danach postiktale Phase der Schäfrigkeit. Ca. 30 Minuten später aus ebendieser
Schläfrigkeit heraus eine zweite gleiche Episode, daraufhin Transport per RTW in Krankenhaus. Keine Triggerfaktoren.

 

Vitalwerte bei Erstvorstellung 

RR 145/80, HF 105/min, SO2 96%, Temp 36.2

Internistischer Status unauffällig

Neurologischer Status: Pat wirkt verzögert, zu Person voll, zu Zeit und Ort nicht orientiert. Zahlreiche sprachliche Wiederholungen, Benennungsstörungen, Wortverdreher

HN-Befund unauffällig, kein Meningismus, Pupillomotorik regelrecht, keine Paresen, diskretes symmetrisches Absinken in Beinhalteversuch, keine Sensibilitätsstörungen, stgl. schwache MER, keine
Pyramidenbahnzeichen

 

Abgesehen von der Tatsache, dass jeder erstmalige GM-Anfall mittels CCT abgeklärt gehört:

 

Was macht mich an der Story stutzig? Welcher Befund irritiert und fordert eine Bildgebung?

Oben werden Triggerfaktoren benannt, was sind eigentlich typische Triggerfaktoren?

 

Update Notfallmedizinressourcen (Links 1-5)

Nach über einem Jahr nofame4u mit zahlreichen Linktips macht es Sinn die besprochen Ressourcen noch einmal einem Update zu unterziehen und zu sehen was sich seitdem alles getan hat. 2011
haben wir als Linktip 1 zunächst EmCrit besprochen, ein Blog, der sich mit den Verbindungen zwischen Notfallmedizin und
Intensivmedizin befasst. Inzwischen sind 80 Episoden erschienen darunter sehr interessante Themen wie zuletzt Massnahmen zur Verkürzung der Lysezeit, intrakranieller Druck, die doch nicht so
schlechten Femoralis-ZVK´s und vieles mehr. Die themen werden zunehmend etwas spezieller, doch das wundert auch nur wenig, ad ja einiges an Themen auch bereits beackert wurde. Hier lohnt es sich
sicher auch einmal zwischendurch auch noch die alten Episoden durchzuhören.

Zuletzt gab es auch einige sehr interessante Videolectures zum Thema Management der eigenen Blogs und Podcasts, SW empfiehlt für Blogs den Umgang mit Google Reader am rechner und mit Flipboard am IPad, für die Podcasts halt ITunes, egal an welchem Gerät. Eine Meinung die ich so teile.

 

Linktip 2 in unserer Serie ist ERCast, hier ist zu vermelden, dass neben dem bekannten guten Podcast vermehrt auch ERCast Videos auf Vimeo
aufzufinden sind, so zum beispiel ein gutes Video der Kieferreposition bei Luxation. Ebenfalls erwähnenswert ist der kürzliche zweiteilige Audiopodcast zum Thema
Antikoagulations-Ausgleich

 

Um Link 3 ist es leider ein wenig stiller geworden. SMART EM ist von seinen Episoden wahrscheinlich so zeitaufwendig geworden, dass gut
begründet die Frequenz sinkt. Eingeschossen hat sich das Team aktuell auf die Lysefreudigkeit der Neurologen biem akuten Schlaganfall. Neben den 1-2-monatlichen Audiopodcasts, erschien hier
kürzlich auch ein interessanter Artikel zum Internaional Stroke Trial und zu den zumindest diskussionswürdigen Ergebnissen hierbei.

 

Konzeptuell hat sich an unserem Linktip 4 Resus ME wenig geändert, der Focus bleibt weiterhin stark auf Intensive Care EM und Prehospital bestehen, das Format
sind weiter kleine Kurzzusammenfassungen aktueller relevanter Artikel. Der zwischenzeitliche Vorstoss mit einem eigenen Podcast wurde leider nach einer Folge wieder eingestellt.

 

ZDogg MD, unser Linktip 5 ist eigentlich der einzige rein humoreske Link, der bislang auf nofame4u bereitgestellt wurde, nachdem es bereits einige
wirklich geniale Videos zu Gesundheitsthemen gab, kommt nun passend zur anstehenden Grippesaison noch ein echter Knaller daher: the Flu Shot Anthem, wieder
mal medizinischer Humor der Extraklasse.