Wahnsinnswoche 2020:09

In dieser Woche 137 Patientenkontakte und 11 Terminausfälle. Bis Anfang Mai bin ich ausgebucht. Kurzfristige Folgetermine habe ich also nicht im Angebot.


Die sprechende Medizin wird aufgewertet und ab 1. April (kein Scherz) werde ich stinkreich. Die psychiatrische Gesprächsleistung (EBM Ziffer 21220) wird massiv aufgewertet: statt 136 gibt es künftig 154 für jeweils mindestens zehn Minuten.

Punkte. Nicht Euro.


Die Borderline-Persönlichkeitsstörung, kurz BPS, ist eine der missverstandensten psychischen Erkrankungen. Eine Therapeutin und Betroffene erzählt.


Weil einige Antipsychotika die D2-Rezeptoren und damit im mesolimbischen Belohnungssystem den Effekt von Nikotin blockieren, rauchen viele schizophren Erkrankte extrem viel. Clozapin, Aripiprazol und Quetiapin haben diesbezüglich ein besseres Wirkungsprofil und können den Nikotinkonsum verringern.

Potent Dopamine D2 Antagonists Block the Reward-Enhancing Effects of Nicotine in Smokers With Schizophrenia. Schizophr Bull. 2019;45(6):1300-1308 (via Medscape)


Was kann ich gegen Burnout machen? Mindfulness: meine Denk- und Fühlmuster und meine Reaktionen darauf besser erkennen lernen und ggf. verändern. Selbstbild und Selbstwert: das persönliche Wohlbefinden in den Vordergrund stellen, Unvollkommenheiten akzeptieren und daraus lernen. Den eigenen Körper achten: Schlaf, Ernährung, Bewegung. Den Gedanken “Ich kann sowieso nichts verändern” nicht verinnerlichen, sondern auf Veränderung hinwirken.

Your Burnout Isn’t Your Fault, but You Should ‘Own’ It


Twitter neulich so: “Wahnsinn” trendet:

 

 

Und als Erstes:

 

 

 

Ist das euer Ernst?


In dem Zusammenhang: verrückte Kassenanfragen:

 

 

 


Soulfood: Camellia – Light It Up

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Wahnsinnswoche 2020:08

In dieser Woche 164 Patientenkontakte und 11 Terminausfälle. Bis Anfang Mai bin ich ausgebucht. Kurzfristige Folgetermine habe ich also nicht im Angebot.


Arvato Systems und die Sicherheit der Telematik-Infrastruktur im Gesundheitswesen im Spiegel eines Twitter-Dialogs


Langfristig wird die ePA zu einer biologischen Datenbank des Patienten.


Soulfood: Tony Allen Black Series feat. Amp Fiddler – Ariya – 2012

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Wahnsinnswoche 2020:07

In dieser Woche 146 Patientenkontakte und 11 Terminausfälle. Bis Ende April bin ich ausgebucht. Kurzfristige Folgetermine habe ich also nicht im Angebot.


Haben Krankenkassen Ärzte gegen Vergütung dazu animiert, so zu kodieren, dass die Kassen ihre Zuweisungen aus dem Risikostrukturausgleich damit optimieren konnten? Wäre das dann nicht Bestechung gewesen?


In einer offenen Datenbank waren intime Patientendaten einsehbar.


Depression: KI prognostiziert Therapieerfolg. Kontext.


Gesundheitsdaten. Heiss begehrt und oft geklaut.


Should You Add a Microchip to Your Brain?


Von der Feindmarkierung zur Vernichtung: eine Analyse.


US emergency departments (ED) are turning to telepathy telepsychiatry to fill a critical treatment gap.


Der KBV zufolge ist die Ärzteschaft an allem interessiert, was die Versorgung verbessert und die Arbeitsabläufe erleichtert. Aber Digitalisierung könne nicht so verstanden werden, dass die Ärzteschaft Verwaltungsaufgaben der Krankenkassen erledige.


Soulfood: The Chemical Brothers – Get Yourself High

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AugenBlicke – Die inklusive Wuppertaler Film-Redaktion Filmemachen für Menschen mit und ohne Behinderung

Jetzt anmelden und dabei sein!

Hast du Lust, eigene Filme zu drehen? Erzählst du gerne Geschichten? Willst du als Schauspieler/Schauspielerin vor der Kamera oder als Kamerafrau/Kameramann hinter der Kamera stehen? Willst du andere Leute kennenlernen, die auch filmen?

Bei der inklusiven Filmredaktion “AugenBlicke” können junge Menschen mit und ohne Behinderung Filme machen. Dafür müsst ihr keine Vorerfahrungen oder Kenntnisse vom Filmemachen haben – das lernt ihr alles beim Filmemachen selbst. Es braucht nur eines: Lust am Film!

Die inklusive Redaktion startet am Freitag, den 28.02.2020 um 17:00 Uhr in der “Färberei” (Stennert 8, Wuppertal-Oberbarmen) mit einem Treffen für alle, die Lust aufs Filmemachen haben und mitmachen wollen.

Die inklusive Film-Redaktion “AugenBlicke” ist für alle Menschen mit (und ohne) Behinderungen, mit seelischen oder geistigen Einschränkungen, die einen Film machen wollen: als Regisseur oder Regisseurin, an der Kamera, als Schauspielerin oder Schauspieler oder am Schnittcomputer. Entwickelt eure eigenen Ideen für einen Kurzspielfilm oder eine Dokumentation. Erfahrt, wie es ist, im Team zu arbeiten und gemeinsam eine Idee in einen Film zu verwandeln. Medienpädagog*innen und Filmemacher*innen helfen euch dabei. Veröffentlicht werden alle Filme im Jugend-Filmmagazin “Borderline” (Kinopremieren im CinemaxX, Wuppertal) und bei YouTube.

Teilnehmen können alle im Alter zwischen 14 und 35 Jahren. Einzeln, mit Freunden oder in Gruppen. Die Teilnahme ist kostenlos.

Fragen und Anmeldung bei:

Medienprojekt Wuppertal, Sebastian Bergfeld oder Andreas von Hören
Fon: 0202-563 26 47
E-Mail
www.medienprojekt-wuppertal.de

Wahnsinnswoche 2020:06

In dieser Woche 155 Patientenkontakte und 9 Terminausfälle. Bis Ende April bin ich ausgebucht. Kurzfristige Folgetermine habe ich also nicht im Angebot.


Kurzer Hinweis zu den Praxisöffnungszeiten: Ich biete an drei Tagen offene Sprechstunden an (nominal drei, effektiv acht bis zehn). Zu diesen Zeiten können Sie ohne Termin in die Praxis kommen.

Außerhalb der offenen Sprechstunden habe ich durchgehend Termine oder bin zu Hausbesuchen unterwegs. Wenn Sie also zwischendurch spontan hierherkommen möchten, kann es durchaus sein, dass ich keine Zeit für Sie habe.


Was ist das denn? Eine neue Form von Realitätsverkennung! Guttenberg (CSU) über Trump:

“Der lügt uns zwar 30 Mal am Tag an, aber er lügt uns authentisch an.”

Besser authentisch gelogen als in der Realität bleiben?


Was will uns H.P. Friedrich, CSU, damit sagen?

“Was heißt hier ‘demokratische Wahl’. Sie können doch nicht einfach die Mehrheit entscheiden lassen, wenn eine moralisch höherwertige Minderheit anderer Meinung ist. Wir müssen Demokratie völlig neu denken.”

Wie definiert man “moralisch höherwertig”? Und wer? Fragen über Fragen…


Es soll einen engen genetischen Zusammenhang zwischen Körpergewicht und psychiatrischen Erkrankungen geben:

Ist man für einen erhöhten BMI anfällig, besteht auch eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine Depression oder eine bipolare Störung. Bei der Schizophrenie ist es genau umgekehrt.

Dick und depressiv, schlank und schizophren? Beides könnte durch die gleichen Risiko-Allele bedingt sein – Medscape – 3. Feb 2020.

Passend dazu: Essenspausen statt -verzicht: Tägliches Intervallfasten mit 10-Stunden-Zeitfenster fürs Essen senkt Gewicht und Lipide – Medscape – 7. Jan 2020


Für Gruppentherapien nach der Psychotherapie-Richtlinie entfallen die Gutachterverfahren.


Sie sollten Gabapentin und Pregabalin nicht mit Opioiden kombinieren: es besteht die Gefahr einer Atemdepression.

Gabapentin und Pregabalin: Bei Risikopersonen und in der Kombi mit Opioiden droht Atemdepression – Medscape – 2. Jan 2020.


The real priority is speed and money and not our patients’ care.

Beyond Burnout: Docs Decry ‘Moral Injury‘ From Cost Pressures – Medscape – Feb 07, 2020.


Soulfood: The Cramps – Psychotic Reaction

Die ganze Playlist: Soulfood@youtube

Wahnsinnswoche 2020:05

In dieser Woche 162 Patientenkontakte und 12 Terminausfälle. Bis Ende April bin ich ausgebucht. Kurzfristige Folgetermine habe ich also nicht im Angebot.


Moralität (ist) in der Regel im Interesse der nicht-moralischen Menschen und moralische Menschen (werden) eher ausgenutzt, ausgebeutet und unterdrückt.”

Sorgner, S.L.: Transhumanismus: “Die gefährlichste Idee der Welt”!?, Herder: Freiburg 2016


Sexuelle Enthemmung bei Therapie mit Aripiprazol. Kennen Sie das auch? Ist hier noch nicht berichtet worden.


Anruferin: ob ich auch Borderline-Patientinnen behandeln würde?

Ich: warum sollte ich das nicht?

Anruferin: für die meisten Psychiater sei das ein Ausschlusskriterium.

WTF?


Im Patientendatenschutzgesetzentwurf steht in §346:

(4) Für Leistungen nach Absatz 2 erhalten die an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Leistungserbringer und Einrichtungen sowie Krankenhäuser ab dem 1. Januar 2021 über einen Zeitraum von 12 Monaten einen einmaligen Vergütungszuschlag je Erstbefüllung in Höhe von zehn Euro.

Ihr macht Witze, oder?


(Man könnte) eine Absicht des Gesetzgebers vermuten, dass er die Daten der Versicherten paternalistisch durch Verschlüsselung zu schützen versucht, während er sich gegenüber der dazu gehörenden Bildung passiv verhält und es aktiv verhindert, dass Versicherte sich als Urheber*innen und Eigentümer*innen der durch sie eingestellten Daten ausweisen können.

Digitale Signatur und Telematikinfrastruktur @ matthias-gloeckner.de


Letzten Montag kam der Honorarbescheid der KVNO für das dritte Quartal 2019. Weil ich mich nicht an die Telematik-Infrastruktur angeschlossen habe, hat man mir einen niedrigen vierstelligen Betrag als Strafzahlung abgezogen. Dagegen habe ich Widerspruch eingelegt und dazu die Vorlage des Medi-Verbundes genutzt.


patientenrechte-datenschutz.de hat meine Überlegungen zur Telematik-Infrastruktur geteilt.


Soulfood: Gang Of Four – To Hell With Poverty (aus Gründen)

Die ganze Playlist: Soulfood@youtube

Hütchenspiele und die Sprechende-Medizin-Tombola

Kolumne von Dr. Matthias Soyka

Neulich vorm Hauptbahnhof. Ein etwas abgerissener Mann fordert mich zu einem kleinen Spiel auf. Wo liegt die kleine Kugel? Unter dem rechten Hütchen, worunter er sie soeben gelegt hat? Oder links, wo er das Hütchen gerade hingeschoben hat? Vielleicht auch in der Mitte? Oder doch wieder rechts?

Er schiebt die Hütchen in rasender und faszinierender Schnelligkeit hin und her. Und wenn man kein Mitleid mit ihm hat – oder es nur einfach mal probieren möchte, mit seiner Verschiebetechnik mitzuhalten – dann lässt man es vernünftigerweise lieber bleiben und setzt seine Euros nicht aufs Spiel, in dem man versucht, hier mitzuspielen und in der Geschwindigkeit seiner Taschenspielertricks eine Gelegenheit für den eigenen Vorteil zu sehen

Warum sollte man es bei Jens Spahn anders halten?

Das TSVG verspricht außerbudgetäre Bezahlung für alle neuen Fälle, die ein Arzt behandelt. An das Budget haben sich alle so gewöhnt, dass keiner mehr fragt, warum nicht auch die anderen Fälle vom Budget befreit werden, wenn man im Gesundheitsministerium der Meinung ist, die Ärzte würden zu wenig arbeiten. Doch kaum ist diese Kugel unter den Hut gelegt, wird dieser schon hin und her geschoben und hoppla – die angeblich vom Budget befreiten Fällen werden „bereinigt“. Und noch eine Handbewegung: Das Budget, auf das sich der Arzt zumindest ein bißchen verlassen kann, wird auch im nächsten Jahr kleiner sein als es vorher war. Wer 2020 viele Neupatienten hat, muss auch 2021 viele haben, sonst bekommt er seine Arbeit für die Altpatienten nicht bezahlt.

Der Zuschauer schüttelt den Kopf über soviel Verrücktheit. Das hätte er nicht tun sollen, denn schon wieder werden die Hütchen hin und her geschoben. Plötzlich schiebt ein Mitspieler noch ein altes Hütchen aus dem Jahr 2006 auf den Tisch. Die sprechende Medizin soll gefördert werden.

Deshalb nimmt man den Ärzten, die mit ihren Patienten am meisten sprechen, erstmal etwas von ihrem Einkommen weg, in dem man apparative Leistungen schlechter bezahlt als Leistungen der sprechenden Medizin. Auch Akupunkturleistungen werden „abgewertet“. Komisch denkt der Zuschauer des Hütchenspiels – seit wann ist eine dünne Akupunkturnadel ein Apparat. Und redet man mit den Patienten nicht bei der Akupunktur? Seis drum. Ultraschall wird auch weniger bezahlt, wahrscheinlich soll man jetzt beim Ultraschall mit dem Patienten nicht mehr reden, sondern kurz „Passt schon“ murmeln, wenn alles in Ordnung war und bedenklich mit dem Kopf wackeln, wenn der Befund Anlass zur Sorge gibt.

Hier wird nichts gefördert, sondern das vorhandene Geld ein wenig rumgerührt bis einem schwindlig wird – also auch hier wieder Hütchenspiel par exellence.

Noch ein Schwung mit dem mittleren Hütchen: Anästhesisten erhalten bei der Umverteilung zur Förderung der sprechenden Medizin die höchsten Zuwachsraten. Hoffentlich fühlen sich die Operateure nicht gestört, wenn die Anästhesiologen jetzt soviel mit ihren Patienten reden, während sie in der Narkose liegen.

Für das ganze müssen noch die Honorarverteilungsmaßstäbe jeder einzelnen KV angepasst werden. Das verstehen sowieso nur ganz wenige und ermöglicht noch ein paar zusätzliche Hutschiebungen extra.

Am Ende steht der grundversorgende Arzt da, mit seinen ehemaligen Neupatienten. Vielleicht hat er ein paar Euro mehr in diesem Jahr wegen der Neupatienten und ein paar weniger im nächsten wegen der Altpatienten. Vielleicht hat er Glück in der Sprechenden-Medizin-Tombola oder auch Pech – wer weiß es schon genau. Sicher ist nur, dass die ärztlichen Umsätze auch in diesem Jahr nicht wesentlich, nicht inflationsangepasst und vor allem nicht ausreichend steigen werden. Viele der potentiellen Opfer werden sich am Ende freuen, dass sie bei dem Hütchenspiel nicht allzuviel Geld verloren haben oder sogar zum Anködern einen kleinen Gewinn machen durften.

Und während alle fasziniert von seinem Tempo sind, pfeift der Hütchenspieler durch die Zähne: „But what’s puzzling you – Is the nature of my game!“

Er schiebt so virtuos, dass kaum jemand bemerkt, dass der wahre Verlust beim Hütchenspiel viel größer ist als der von Geld: Wer daran teilnimmt zahlt mit erhöhtem Arbeitsdruck, Verlust von Lebenszeit, Arbeitsautonomie, von Freiheit und Zufriedenheit.

Man sollte da nicht mitspielen, sondern sich an ein Merkblatt der Berliner Polizei halten. Diese rät „Hütchenspieler meiden, denn Gewinnchancen gibt es nicht“ (zitiert nach Wikipedia). Die Polizei warnt außerdem: „In Berlin trifft man die Täter meist in Berlin-Mitte und in der westlichen City an.“ Genau genommen müsste es heißen: in der Friedrichstraße 108

Der Orthopäde und Buchautor Dr. Matthias Soyka aus Hamburg liebt das Schreiben ebenso wie seinen Beruf als Arzt. Doch die Absurditäten unseres Gesundheitssystems führen regelmäßig dazu, dass er beides verbindet. Im änd veröffentlicht der Facharzt regelmäßig einige seiner Denkanstöße.

26.01.2020 aend.de 13:22:39, Autor: js – mit freundlicher Gnehmigung des aend

Wahnsinnswoche 2020:04

In dieser Woche 164 Patientenkontakte und 13 Terminausfälle. Bis Mitte April bin ich ausgebucht. Kurzfristige Folgetermine habe ich also nicht im Angebot.


SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert, den Verkauf von Arztsitzen an Finanzinvestoren zu verbieten.

Der Lauterbach, der bis 2013 im Aufsichtsrat eines profitorientierten privaten Klinikkonzerns saß? Der, der meint, Ärzte spielten Golf, statt zu arbeiten? Der Lauterbach, der als Co-Autor geschrieben hat:

“Eine Rationierung wird notwendige Folge der Mittelbegrenzung sein. Unter dieser Annahme impliziert eine als gerecht empfundene Mittelverteilung, dass bestimmte Personen von einer optimalen Behandlung ausgeschlossen werden.”

Der “Experte”? Echt jetzt?

Screenshot


„Die hübscheste Irrenanstalt Deutschlands“ dlf 17.1.2020


Neulich habe ich erklärt wie es kommt, dass ich zum Gesetzesbrecher werde.

Das mit dem Gesetzesbrecher stimmt aber gar nicht.

Ich habe nur eine andere Rechtsauffassung.


Soulfood: Hugo Kant – Out Of Time

Playlist: Soulfood@youtube

Wahnsinnswoche 2020:03

In dieser Woche 151 Patientenkontakte und 16 Terminausfälle. Bis Ende März bin ich ausgebucht. Kurzfristige Folgetermine habe ich also nicht im Angebot.


Ärzte-Burnout in den USA verursacht dort zusätzlich jährliche Kosten in Höhe von 4,6 Milliarden Dollar. In einem Nebensatz wird darauf hingewiesen, dass Ärzte besonders durch Verwaltungsaufgaben und Bildschirmarbeit belastet werden, die mit ihrem beruflichen Selbstverständnis kollidieren:

“Physicians don’t sign up for the job to stare at a screen. They are doing this to provide care for people”.


“Ob Zertifizierungsniveau oder -verfahren, Installationsqualität, Management der Authentifikationsmittel oder Updates – wo immer unabhängige Experten bisher im Rollout der TI hinschauten, blickten sie in Abgründe.”

Hinweise auf mögliche Verwundbarkeiten der Medizin-Telematik. Heise.de 17.1.2020


“Although antipsychotics surely have side effects that can increase metabolic risks, the illness itself has a greater side effect burden, and the illness itself outperforms in a bad [way]…the risk of antipsychotics, in terms of cardiovascular burden.”

Antipsychotics for Schizophrenia Linked to Lower Mortality, CVD Risk? – Medscape – Jan 16, 2020.


“The increasingly sophisticated patterns of brain connectivity required for human cognition may come at the cost of both an energetic premium, and also the risk for psychosis.”

Towards a Natural History of Schizophrenia. Brain. 2019;142(12):3669-3671. (via Medscape)


“Die Verwendung von Cannabinoiden kann bei psychischen Erkrankungen nicht gerechtfertigt werden.”

Große Meta-Analyse: Was bringen Cannabinoide gegen Depressionen, ADHS, Angststörungen und Co? – Medscape – 8. Nov 2019


“Die Versorgungslage bei Erwachsenen mit ADHS ist katastrophal.”

ADHS: Mythen erschweren noch immer die Therapie bei Kindern – und Erwachsene sind schlecht versorgt – Medscape – 3. Dez 2019


“Das Erlebnis einer „ozeanischen Selbstentgrenzung“ durch eine hohe Dosis Psilocybin spült die Symptome einer Major Depression fort.”

Freude, schöner Götterfunken: Kann das entgrenzte Glücksgefühl durch Psychedelika wie Psilocybin schwere Depressionen heilen? – Medscape – 6. Dez 2019


Soulfood: She’s Drunk All The Time – Tim Timebomb and Friends

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Krankenkassen-Auskunft mit wenigen Klicks

Datenschützerverein stellt “Anfrage-Generator” im Internet bereit

Eine Krankenkasse hat mehr kritische Daten über Bürgerinnen und Bürger, als jede andere Institution: Krankheiten, Therapien, Einkommen, Arbeitsplätze, Anschriften. “Nach gegenwärtigem Stand haben Krankenkassen einen viel besseren Zugriff auf Informationen über Versicherte, als die Versicherten selbst.” erklärt Dr. Bernhard Scheffold, Vorsitzender des Vereins Patientenrechte und Datenschutz e.V. ” Um das zu ändern, hat nun ein Team datenschutzbewusster Softwarespezialisten einen Anfrage-Generator entwickelt, mit dem gesetzlich Versicherte einfach erfahren können, was ihre Krankenkasse über sie gespeichert hat.” Der Anfrage-Generator gestattet es, mit wenigen Klicks eine rechtskonforme Anfrage an die eigene Krankenkasse zu stellen. Er ist unter http://kassenauskunft.de erreichbar.

Über das reine Auskunftsrecht (Artikel 15 DSGVO) hinaus kann eine versicherte Person auch Berichtigung falscher Daten (Artikel 16 DSGVO) und Löschung von Daten (Artikel 17 DSGVO) verlangen. Diese Rechte wollen die Datenschützer stärken, um die Entwicklung der Selbstbestimmung über Patientendaten zu fördern. 

“Nur wenige Versicherte kennen ihre Rechte” bedauert Scheffold, “und die Gesetzgebung ist auf dem Weg, diese Rechte immer weiter zu beschneiden. Schon jetzt werden im Gesundheitsbereich vielfach kritische Daten verarbeitet, ohne dass die Versicherten im Einzelfall zustimmen oder auch nur widersprechen könnten.” 

Besonders kritisch sehen Datenschützer das neueste Gesetz von Gesundheitsminister Jens Spahn: Das “Digitale-Versorgung-Gesetz” sieht die Weitergabe aller Behandlungsdaten der Krankenkassen an eine zentrale Forschungsstelle vor. Diese ist beim Spitzenverband der Krankenkassen angesiedelt. Eine Widerspruchsmöglichkeit gegen diese Datenweitergabe gibt es nicht. Dabei können medizinische Daten einem Patienten erheblich schaden, wenn sie in die falschen Hände geraten. Auf diese Weise wandelt sich der Patient immer mehr von einer selbstbestimmten Person zu einem Verwaltungsobjekt. Mithilfe des Anfrage-Generators können sich Versicherte nun immerhin schnell und einfach informieren, um welche ihrer Daten es bei den Initiativen von Minister Spahn geht. 

Der Anfrage-Generator ist Open Source, d.h. Quelltext kann im Internet überprüft werden  (https://github.com/PhilLehmann/gesundheitsdatenbefreier). Es handelt sich um ein Wordpress-Plugin (“Gesundheitsdatenbefreier”), das auch andere Wordpress-Nutzer in ihren Blog einbinden können. Das Entwicklerteam würde dies ausdrücklich begrüßen.


Der Verein Patientenrechte und Datenschutz e.V. ist ein Zusammenschluss von  Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen, der sich für die Wahrung der Patientenrechte im Zeitalter der Digitalisierung einsetzt.

Kontakt

E-Mail: kontakt@patientenrechte-datenschutz.de