Die Millionen und ein paar Kugelschreiber – über die Pharmagelder an die Ärzte

Spiegel Online und die Rechercheplattform Correctiv haben erstmals für Deutschland eine Landkarte und eine damit verbundene Datenbank veröffentlicht, die finanzielle Zuwendungen von Pharmafirmen an Ärzte offenlegen. So weit, so wenig aussagefähig. Natürlich bedeutet das einen Quantensprung in der Transparenz dieser bekannten Verknüpfung: Bisher gab es nur Mutmaßungen darüber, wieviel Geld in diesen Kanälen fließt, welche […]

Synchronisation von Nachricht und Werbung

Wie das Anzeigenaufkommen von Unternehmen mit ihrer Darstellung im Spiegel und im Focus korreliert.

Der Spiegel berichtet von Zahlungen der Pharmaindustrie an Ärzte und zitiert einen Forscher, “dass Ärzte, die häufig Pharmareferenten empfangen, auch mehr Medikamente verschreiben. Dazu kommt, dass Ärzte, die auf pharmagesponserte Fortbildungen gehen, im Schnitt höherpreisige Präparate verordnen.” Zudem betonten industrienahe Ärzte die Vorteile von Medikamenten und neigten dazu, Risiken herunterzuspielen.

Ich zitiere ergänzend aus einer Studie des Instituts für Kommunikationswissenschaft der Technischen Universität Dresden:

Im Rahmen der vorliegenden Studie wird erstmals untersucht, wie die Darstellung von Unternehmen in den beiden führenden deutschen politischen Wochenzeitschriften Der Spiegel und Focus mit dem Umfang von Inseraten zusammenhängt, die Unternehmen in diesen beiden Medien schalten. (…) Als zentrales Ergebnis zeigt sich, dass über Unternehmen sowohl im Spiegel als auch im Focus erstens häufiger, zweitens freundlicher, drittens mit mehr Produktnennungen berichtet wird, je mehr Anzeigen diese Unternehmen schalten.

Kein weiterer Kommentar.

Disclaimer: Nachdem es bis 2015 Terminzettel und Kugelschreiber gegeben hat, erhalte ich seitdem keine Zuwendungen der Pharmaindustrie mehr.

Tiefdelta

Es war so 23 Uhr nachts. Den Tag davor hatte ich damit verbracht im Zickzack durch’s Krankenhaus zu hüpfen um die Wochenendwünsche der Stationen zu erfüllen. Gerade hatte ich noch einen Patienten auf das letzte freie Bett aufgenommen und wartete nun sehnsüchtig auf meine Ablösung, die Nachtschicht. So ungefähr zwei Stunden wartete ich da schon.
Nicht gewillt auch die Nacht im wunderschönen Klinikum Beteigeuze zu verbringen und zudem im glorreichen Besitz der Privathandynummer von Fr. Dr. Bo, der designierten Nachtschicht der Nacht des Wochenendes, rief ich also da mal an.
Kling kling… kling ring…
„Grxxx …. Grrr… Frau Dr. Bo am Telefon…wer weckt mich zu dieser Stunde?!?“ Frau Doktor Bos Stimme grub sich krächzend aus einigen Tiefschlafdeltawellen hervor.
„Öh hallo Bo. Hier ist Zorgcooperations. Du hast doch die Nachtschicht heute. Kommst du mich bald ablösen?“
„Grxx… WAS? Nö. Ich habe erst NÄCHSTE Woche die Nachtschicht!“
Verwirrt warf ich einen Blick auf den Dienstplan in meiner Hand: „Ah da hast du AUCH Nachtschicht Bo!“
„Urgh… MIST. Na gut, ich komme.“ Mit einem lauten Klonk fiel Bo aus ihrem Bett und eilte mir zur Ablösung.
Viel zu spät verließ ich dann das Krankenhaus um mit einem mittellauten Glump (?) in mein eigenes Bett zu fallen.


IGeL – Was Patienten über private Zusatzleistungen wissen müssen

IGeL – „Irgendwie Geld einbringende Leistungen“. Diese wenig schmeichelhafte Abkürzung für „Individuelle Gesundheitsleistungen“ erfreut sich einiger Beliebtheit. Privatärztliche Leistungen, die Kassenpatienten auf Wunsch in Anspruch nehmen können, sind Zentrum einer bereits Jahre währenden Debatte, die durch die jüngste Analyse des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) wieder Fahrt aufgenommen hat. Unnötig? Abzocke? Um die Sinnhaftigkeit und den richtigen Umgang mit IGeL streiten Politik, Kassen und Ärzteschaft seit deren Einführung – die Patienten sind verständlicherweise irritiert. Daran möchte die Medizinjournalistin Tanja Wolf mit ihrem Buch „IGeL-Angebote beim Arzt“ etwas ändern.

How to creme

Da wir momentan täglich (!) Kinder mit Sonnenbrand sehen – sie werden nur nicht deswegen vorgestellt, aber dem wissenden Blick des Docs entgeht nichts – hier ein aktueller Hinweis unseres Berufsverbandes:   „Eltern sollten bei ihren Kindern Sonnenschutzmittel reichlich und mehrmals anwenden, d.h. alle zwei Stunden oder nachdem die Kinder im Wasser waren oder nachdem […]