In einer Blogdiskussion zur so genannten “Islamisierung” rückte der Kommentator @Werner die Erfindung und Zulassung der “Anti-Baby-Pille” in die Nähe einer “Verschwörung”. Warum hat das Bundesministerium für Familie, warum hat der wissenschaftliche Dienst des Ministeriums nicht frühzeitig gewarnt?, warum hat die Politik nicht aufgeklärt und gegen gesteuert? War das eine Verschwörung gegen unseren Bestand? Gibt es andere Erklärungen? Nun habe ich die schnelle Ausbreitung von Verschwörungsmythen durch die digitalen Medien bereits an anderer Blog-Stelle thematisiert – darum geht es mir hier also nicht. Der Kommentar von @Werner rief mir jedoch einmal wieder in Erinnerung, dass die liberale Position gar nicht selbstverständlich ist, dass die Menschen selbst darüber entscheiden sollen, ob und mit wem sie schlafen und ggf. eine Familie gründen wollen. Tatsächlich hatte ja in den 60er und 70er mit Rumänien und dessen “Dekret 770” ein europäisch-sozialistischer Staat versucht, auch das Geburtenverhalten zentraler, staatlicher Planung zu unterwerfen. Das Ergebnis war ein familien- und sozialpolitisches Desaster mit Hunderttausenden ungewollter und häufig ausgesetzter Kinder sowie einer verwundeten Gesellschaft, die schließlich auch das Regime hinwegfegte. Für mich war – auch nach den DDR-Erfahrungen meiner Eltern – von Jugend auf klar, dass Entscheidungen im Bereich von Familie, Sexualität und Glauben zur innersten Freiheit von Bürgerinnen und Bürgern gehören sollten. Der Staat dürfte demnach allenfalls durch gute Rahmenbedingungen (etwa ein steuerliches Familien- statt Ehengattensplitting, gute und kostenfreie Bildungs- und Betreuungseinrichtungen etc.) Einfluss zu nehmen versuchen, nicht aber durch Zwang oder gar Verbote von “Anti-Baby-Pillen” & Co. Andererseits muss ich aber @Werner durchaus zugestehen, dass sich… weiter