Ida Valeton (1922 – 2016) – eine Geowissenschaftlerin im 20. Jahrhundert

Manchmal liegen Freude und Trauer ja sehr dicht beieinander. Es war auf der Rückfahrt von unserem Bloggertreffen im April, als mir in der Bahn eine Todesanzeige auffiel. Sie besagte, dass Frau Prof. Dr. Ida Valeton im Alter von 94 Jahren verstorben war. Frau Valeton war, wenn man das so sagen kann, die Begründerin der Sedimentpetrographie in Hamburg und eine der großen Kennerinnen der lateritischen Verwitterung. Eines ihrer Hauptarbeitsgebiete war die Geologie der Bauxite, bedeutender Aluminiumlagerstätten. Ich gehe vermutlich nicht zu weit, wenn ich behaupte, dass jedes mal, wenn jemand auf der Welt einen Gegenstand aus Aluminium in der Hand hält, dies auch zum Teil auf ihre Arbeit zurück geht. Meine persönliche Geschichte mit Frau Valeton ist etwas kompliziert. Nein, eigentlich ist sie das nicht. Als ich mit mit dem Studium die Bühne der Uni Hamburg betrat, war Frau Valeton schon seit längerer Zeit pensioniert und betreute ihre letzte Dissertation. Wir haben uns also um einige Zeit verpasst. Zumindest in direkter Linie. Denn ihr letzter Doktorand, Andreas Schumann, wurde mein Mentor und Lehrer in Uganda. Und mein tansanischer Lehrer, Prof. Mutakyahwa, war ebenfalls ihr Schüler, von seiner Master-Thesis bis zu seiner Dissertation. Ich möchte mich daher ein wenig als ihr wissenschaftlicher Enkel bezeichnen.

Wie ein innovatives Arbeitsumfeld aussehen sollte – nicht nur in der Wissenschaft

„Und, was machst du so?“ „Ich arbeite in der Forschung.“ Wenn ich so auf die Frage nach meiner täglichen Beschäftigung antworte, habe ich oft das Gefühl in den Kopf meines Gegenübers hineinblicken zu können. Vor dessen geistigem Auge ist eine Szene abgebildet in welcher ein einsamer Wissenschaftler, tief in der Nacht, in seinem kleinen Labor sitzt und an etwas herumtüftelt, was unglaublich kompliziert, aber irgendwie auch ein bisschen cool aussieht. Das Tüfteln findet ein plötzliches Ende, als wie durch Zauberhandweiter

Gesegnete und friedliche Zeit

Gestern hat der diesjährige Fastenmonat Ramadan begonnen. Ich möchte dies zum Anlass nehmen, um den Muslimen eine gesegnete Fastenzeit und uns allen einen friedlichen Monat zu wünschen.  Bei dieser Gelegenheit mache ich gerne auf meinen aktuellen Beitrag der SWR-Kolumne „Islam in Deutschland“ aufmerksam, in dem es um die Grenzen des Fastens geht.  

USA will an ITER festhalten

Ende letzten Monats hat das US Department of Energy (DOE) dem Kongress empfohlen, ITER bis 2018 weiter zu unterstützen. Danach sollte dann eine Re-Evaluierung des Projektes erfolgen um im Detail zu prüfen, ob die auf den Weg gebrachten Reformen des ITER-Managements auch grundlegend gegriffen haben. Die USA und ITER haben ein etwas kompliziertes Verhältnis: Bereits mehrfach hat der Senat einen Ausstieg aus dem ITER-Projekt vorgeschlagen, nur um diesen Vorschlag dann in Verhandlungen mit dem Repräsentantenhaus, das ITER eher positiv gegenüberweiter

Heute beginnt der Ramadan

Ramadan: Nach dem Gesetz wird Fasten als Enthaltung (imsak) von bestimmten Tätigkeiten definiert: Verzehr von irdischen Substanzen und Speisen sowie Getränken, Rauchen, Geschlechtsverkehr und Trunkenheit. Zum Fasten ist jeder Muslim verpflichtet, der in vollem Besitz seiner Geisteskräfte (‚aqil), volljährig (baligh) und körperlich dazu imstande (qadir) ist. Das Fasten eines Minderjährigen mit Unterscheidungsvermögen (mumayyiz) ist ebenfalls […]

Wissenschaftskommunikation hoch 3: Weiter geht’s!

Ein kleines Update zur Arbeit unserer AG: Nachdem die Nachlese zum öffentlichen Workshop im März weitgehend abgeschlossen ist, treffen sich die Mitglieder der AG am 7./8. Juni zu ihrer nächsten Sitzung. Für den regen persönlichen wie virtuellen Austausch schon jetzt ein Dankeschön an alle Kommentatoren! Wie bei anderen Arbeitsgruppen der Akademien üblich, werden sich die Mitglieder der AG nun bemühen, aus den gesammelten Informationen, Meinungen und Analysen Empfehlungen und Thesen zu formulieren. Die vorliegenden Übersichtsarbeiten (Expertisen-Entwürfe von Jan-Hinrik Schmidt, Henningweiter

Wie wirken Magnetfelder (TMS) gegen Migräne?

Hilft eine neue Therapieform viel mehr Migräneerkrankten als bisher angenommen? Neue Forschungsergebnisse lassen dies vermuten. Auf Therapien mit magnetischen Feldern könnte nicht nur die Migräne mit Aura, sondern auch die Migräne ohne Aura – also die häufigere Form, die ohne neurologische Begleitsymptome verläuft – ansprechen. Anfang 2002 bekam der Migräneforscher Edward Chronicle (1966 -2007) von der britischen Stiftung Dr. Hadwen Trust für tierversuchsfreie Forschung £102,000. Mit diesem Geld sollte er etwas damals ungewöhnliches tun. Er sollte mit Magnetfeldern Migräne erforschen. Können Magnetfelderweiter

Schlecht halt.


Frau Liene-Mi war eine sehr nette, 80-jährige Dame, vermute ich, sofern sie gerade nicht ins Krankenhaus musste. Der Hausarzt hatte sie geschickt, da sie sich seit längerem sehr unwohl fühle und er eine Verschlechterung der Herzfunktion vermutete.

Frau Liene-Mi fühlte sich insgesamt sehr grummelig und die ganzen Fragerei ging ihr so langsam auf die Nerven. Erst der Hausarzt, dann die Aufnahmeschwestern, zwischendurch ihre zwei Töchter und nun wollte diese Aufnahmeärztin schon wieder alles wissen.

So krümmte sie sich nun auf der nur so mittelbequemen Liege mit dem Rücken zu mir und beantwortete grimmig meine Anamnesefragen. Ich hatte auch schon ein schlechtes Gewissen.

„Können Sie mir den beschreiben, wie das genau ist, wenn sie sich nun so schlecht fühlen.“

„Hm grm.. schlecht halt!“

„Ok. Hm, haben sie da spezifische Symptome dazu?“

„Ich fühle mich nicht gut!“

Das war echt schwer. Frau Liene-Mi starrte missmutig an die Wand und ich missmutig auf mein Anamneseblatt, auf welches ich bis jetzt diffus „schlecht“ notiert hat.

„Hatten sie in den letzten Wochen denn mal einen Infekt?“
Hier musste ich wohl etwas undeutlich gesprochen haben, denn Frau Liene-Mi drehte sich nun plötzlich um und schaute mich erstaunt an. Dann sagte sie etwas empört: „Was wollen sie wissen?! Ob ich in den letzten Wochen Sex gehabt hätte?!“

Öh hm. Fast.