Heute Fitnesstracker, morgen digitale Gesundheits-Fußfessel

Eine wachsende Zahl von Verbrauchern ist offensichtlich bereit, die gesundheitsbezogenen Daten zu ihrem Lebensstil mit ihrer Krankenkasse zu teilen. Sie geben die Daten, die mit Hilfe von Fitness-Armbändern oder Gesundheits-Trackern, sog. Wearables, aufgezeichnet werden, bereitwillig weiter, wenn damit finanzielle Vorteile in Form von Tarifvergünstigungen oder Bonuszahlungen verbunden sind.

Waren es vor einem Jahr noch etwa ein Drittel (YouGov 1/2015), so sind es bei jüngsten Befragungen schon mehr als die Hälfte, die ihre Daten mit ihrer Krankenkasse teilen würden.
Insbesondere viele junge GKV-Versicherter (66 Prozent) halten es demnach nicht mehr für zeitgemäß, dass es einen Tarif für alle Versicherten gibt, ohne dabei Unterschiede im individuellen Lebensstil zu berücksichtigen. Sie fordern vielmehr Bonuszahlungen für gesundheitsbewußtes Verhalten, das sich z. B. mit den Daten aus den Gesundheits-Trackern belegen lasse. Der Bumerang, der aufgrund dieser Forderungen in zwanzig oder dreißig Jahren auf sie zukommen könnte, ist offensichtlich noch in weiter Ferne. Dann könnten Fitnesstracker leicht zu unliebsamen, digitalen Fußfesseln mutieren, wenn Bewegungsverhalten durch alters- oder krankheitsbedingte Einschränkungen nicht mehr belohnt, sondern bestraft werden wird.

Quellen:

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Diabetiker: Wollen sie digital durchstarten?

Vom digitalen Wandel sollen in erster Linie die profitieren, die in ihrem Alltag täglich selbst in hohem Maße gefordert sind, besser mit ihrer Krankheit zu besser: Die Chroniker. Die größte Gruppe stellen dabei die Diabetiker, über 7 Millionen Menschen sind alleine in Deutschland betroffen. Wie groß wäre der Nutzen des digitalen Wandels alleine für diese Patientengruppe, wenn sich nur ein Bruchteil der hohen Erwartungen in den kommenden Jahren realisieren ließen – z. B. durch bessere Selbstbefähigung, positive Impulse für die Eigenmotivation, Verbesserung des Krankheitsverständnisses durch einfachere Wissensvermittlung, leichterer Zugang zu qualitätsgesicherten Therapie- und schulungsangeboten speziell für Diabetiker?

Wie optimistisch und offen die Betroffenen selbst die Chancen des digitalen Wandels für sich einschätzen, was sie sich erwarten von digitalen Helfern (Diabetes-Apps) oder was sie daran hindert, diese zu nutzen und selbst aktiv teilnzunehmen am digitalen Wandel, das sind die zentralen Fragen der Online-Befragung DiMAPP.

Alle Diabetiker können an diese anonymen Befragung teilnehmen.

Als Dankeschön erhalten alle Teilnehmer eine Auswahl mit den 10 beliebtesten Diabetes-Apps, die die Initiative Präventionspartner im Oktober 2015 getestet hat.

Die Befragung läuft noch bis zum 15. Februar 2016 in Zusammenarbeit mit diabetesDE – Deutsche Diabets-Hilfe und der größten unabhängigen Informations- und Bewertungsplattform für Health-Apps in Deutschland.

Hier geht es weiter zum Online-Fragebogen und Hintergrundinformationen zur DiMAPP Befragung (Diabetes-Management mit Apps: Chancen, Risiken, Erwartungen von Betroffenen Diabetikern Typ 1 und 2) http://dimapp.healthon.de

Pressemeldung Initiative Präventionspartner

Diabetes-Management mit Apps: DiMAPP-Umfrage für Diabetiker

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Diabetes-Apps: Wie kommen sie an, wie werden sie genutzt?

Es gibt viele Erwartungen, große Hoffnungen, wenig Gesichertes: Diabetes-Apps scheinen etwas zu bewirken, wengisten in der Kurzzeitanwendung gibt es Belege dafür. Sie können Diabetiker z. B. dazu bewegen, ihren Blutzucker häufiger zu messen (1). Wie lange der Effekt anhält, kann niemand sagen, Langzeitstudien fehlen.

Wie groß sind die Hürden in der Anwendung von Diabetes-Apps (Usability)?

  • Bieten Diabetes-Apps viele verschiedene Unterstützungsfunktionen, werden sie schnell kompliziert in der Anwendung und überfordern die Nutzer, können die Apps zu wenig, dann bezweifeln die Nutzer den Wert der Apps und verlieren ebenfalls das Interesse (2). Eine Crux

Wie lange und wofür werden Diabetes-Apps genutzt?

  • Nicht nur für Diabetes-Apps, sondern grundsätzlich scheint das Interesse der Nutzer an Apps schnell nachzulassen, insbesondere, wenn der Aufwand z. B. zum Führen eines Ernährungs- oder Diabetes-Tagebuch zu große wird. Mahlzeiten einfach abfotographieren, und die App analysiert die Kalorien und die Nährstoffe, das wäre eine feine Sache. Und tatsächlich wird daran mit Hochdruck gearbeitet.
  • Besseren Support für die App-Nutzer – ist das die Lösung für mehr Akzeptanz in der Langzeitnutzung? Auch wenn man sich z. B. bei Senioren sehr viel Mühe gibt, eine App intensiv erklärt und für die Studiendauer eine Hotline einrichtet, bleibt es schwierig. Die App-Nutzer legen die App wieder beiseite und organsisieren ihren Alltag nach der Studie – ganz ohne App, auch wenn sie in der Nachbefragung angeben, die App sei hilfreich (3).

Was halten Diabetiker von Apps?

Um besser zu verstehen, wie Diabetiker in Deutschland Apps nutzen, bzw. was sie an der Nutzung hindert, lässt die Initiative Präventionspartner, diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und die Pädagogische Hochschule Freiburg, Gesundheitspädagogik betroffene Typ 1 und Typ 2 Diabetiker zu Wort kommen.

In einer anoymen Online-Befragung (DiMAPP = Diabtes-Management mit APPs) können Diabetiker bis zum 15. Februar 2016 ihre Erfahrungen und Erwartungen einbringen, um Verbesserungspotentiale aufzuzeigen und Verantwortlichen in Gesundheitspolitik und Gesundheitswirtschaft wertvolle Handlungsimpulse zu geben.

Die Ergebnisse der DiMAPP-Online-Befragung werden wissenschaftlich ausgewertet und sollen beim Diabeteskongress 2016 vorgestellt werden.

Alle, die als Diabetiker (Typ1 und 2) an der Studie teilnehmen und alle, die bei der Gewinnung von Teilnehmern mithelfen, z. B. durch einen Hinweis auf die Studie und einen Link auf ihrer Website, erhalten den Abschlussbericht der Befragung. Als Dankeschön gibt es neben den Ergebnissen der Befragung auch eine Übersicht unabhängiger App-Tests, z. B. von Diabetes-Tagebuch-Apps, Blutdruck-Apps, Pollen-Apps, Entspannungs-Apps, die Studienteilnehmer anfordern können.

Weiter zum Online-Fragebogen: DiMAPP für Diabetiker Typ 1/2

Hintergrundinformationen zur Befragung

Quellen:

  1. Goyal S, Cafazzo J. (2013). Mobile pohne Health apps for diabetes management: Current evidence and future development. QJ Med 2013, 106: 1067-1069.
  2. Steinert et al. (2015). Nutzerverhalten einer Gesundheitsapplikation zum Selbstmonitoring von Senioren. Präv Gesundheitsinformation. DOI: 10.1007/s11553-015-0510-5
  3. Scheibe M et al. (2015). Acceptance Factors of Mobile Apps for Diabetes by Patients aged 50 or oder: A qualitative study. Medicine 2.0 2015;4(1):e1 doi:10.2196/med20.3912
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Mit Schmerz-Apps Schmerzen vorbeugen und bewältigen: Geht das?

Schmerzen, insbesondere Rückenschmerzen, gehören zu den volkswirtschaftlich teuersten Gesundheitsproblemen der westlichen Industrienationen (1). Vielfältige, auch lebensstilbedingte und berufliche Belastungen spielen bei der Entwicklung von chronischen Schmerzen eine Rolle. Häufig sind komplexe Therapieansätze erforderlich, um den Teufelkreis des chronischen Schmerzes zu durchbrechen. In jüngster Zeit wächst das Interesse an Smartphone-Apps und die Frage wird lauter, ob und wenn ja wie Schmerz-Apps die Situation von Menschen mit chronischen Schmerzen verbessern können.

Welche Unterstützungsansätze bieten Schmerz-Apps derzeit?

  • Digitales Schmerztagebuch: Betroffene können mit Hilfe von Schmerz-Apps die Qualität ihres Schmerzen dokumentieren. Das kann helfen, Zusammenhänge zu erkennen zwischen Schmerzstärke und den individuellen Belastungssitutationen bzw. schmerzlindernden oder schmerzverstärkenden Faktoren. Der Austausch darüber mit dem Arzt kann vereinfacht werden, wenn die Tagebucheinträge, z. B. geteilt werden können.
  • Videogestütze Anleitungen: Betroffene können mit Schmerz-Apps Hilfestellungen bekommen, wie sie Bewegungs- oder Entspannungsübungen richtig durchführen können.
  • Wissensvermittlung: Schmerz-Apps können aufklären z. B. über Schmerzursachen, die richtige Schmerzmessung, Therapien zu Schmerzbewältigung etc. Damit dies gelingen kann, sollten die gesundheitsbezogenen Informationen fundiert, vertrauenswürdig und unabhängig sein.
  • Unterstützung durch andere Betroffene: Schmerz-Apps können den Zugang zu Selbsthilfeforen erleichtern und helfen, Kontakte zu knüpfen und den Erfahrungsaustausch zu fördern.

Was wissen wir über die Wirksamkeit von Schmerz-Apps?

Ob die Nutzung von Schmerz-Apps zum erhofften Ergebnis führt, d. h. Patienten dabei hilft, den Alltag mit ihrer Schmerzerkrankung besser zu bewältigen, dazu gibt es bisher wenig Evidenz auf Basis kontrollierter Studien (2).
Aus der Perspektive von Schmerzpatienten betrachtet, liegt die Erwartunge auch auf Zerstreuung, positiver Motivation, Ablenkung vom Schmerz und Arbeitserleichterung bei der Therapie bzw. der Dokumentation des Schmerzes, z. B. durch ein einfach zu führendes Schmerztagebuch, durch Erinnerungshilfen etc.. Der chronische Schmerz selbst ist bereits eine große Belastung und kostet viel Kraft. Die Schmerz-App, die schwer zu bedienen ist, die den Aufwand in der Schmerzdokumentation noch erhöht, wird daher kaum auf Akzeptanz stoßen und dauerhaft genutzt werden (3).

FAZIT: Die “ideale Schmerz-App” baut auf Schmerzpatienten und ein interdisziplinäres Entwicklerteam

  • Werden von Anfang Schmerzpatienten einbezogen, können deren Erwartungen und Möglichkeiten berücksichtigt werden. Der Fokus kann auf Unterstützungsfunktionen gelegt werden, die Schmerzpatienten brauchen und die ihr Leben erleichtern können.
  • Wird die Schnittstelle zur Versorgung, d. h. die Einbindung von und der Informationsaustauch zu Therapeuten frühzeitig eingeplant, können Schmerz-Apps – als ein Baustein in einem Therapiekonzept –  den Weg in die Regelversorgung finden. In der Vergangenheit sind viele Apps ohne jede Einbindung von Schmerztherapeuten entwickelt worden, auch die Evaluation dieser Apps wurde nicht eingeplant (4).
  • Wenn interdisizplinäre Teams aus Usability-Profis, Programmierern, Schmerzexperten, Psychologen zusammenarbeiten, lassen sich auf der Basis evidenzbasierte Unterstützungskonzepte bedienbare (gute Usability) und ansprechende (gute User Experience) Schmerz-Apps entwickeln, die Schmerzpatienten gerne und dauerhaft anwenden, weil sie aus dieser Anwendung einen – auch wissenschaftlich überprüfbaren – Nutzen für sich ziehen können. 

Das derzeitige Angebot an Schmerz-Apps in Deutschland, das betroffenen Patienten in Google Play kostenlos zur Verfügung steht, hat die Initiative Präventionspartner im November 2015 untersucht. Was diese Schmerz-Apps können, wie sie im Hinblick auf die Qualität und Transparenz der gesundheitsbezogenen Informationen abschneiden, darüber informiert dieser Blog in Kürze.

Quellen:

(1) Raspe H. Gesundheitsberichterstattung des Bundes 2012. Raspe H. Gesundheitsberichterstattung des Bundes 2012. Heft 53: Rückenschmerzen. Berlin: Robert Koch-Institut; 2012
(2) Wallace LS, et al. J Opioid Manag. 2014 Jan-Feb. A systematic review of smartphone applications for chronic pain available for download in the United States.
(3) Ancker JS, et al. J Med Internet Res. 2015.You Get Reminded You’re a Sick Person”: Personal Data Tracking and Patients With Multiple Chronic Conditions
(4) Lalloo C, et al. Clin J Pain. 2015. There’s a Pain App for That”: Review of Patient-targeted Smartphone Applications for Pain Management

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Digitale Frauen-Tagebücher: Ganz ohne Schloss?

In Deutschland sind über 18 Millionen Frauen im geburtsfähigen Alter (1) – viele von ihnen sind jung und technikaffin und interessieren sich ganz offensichtlich für Apps, wie das aktuelle Screening der Pillen-, Regelkalender- und Frauenwunsch-Apps der Initiative Präventionspartner zeigt. Viele Frauen greifen zu Apps, um die fruchtbaren Tage zu berechnen, die Kurven der Basaltemperatur zu erfassen und auszuwerten und sich überall und rund um die Uhr an die Pilleneinnahme erinnern zu lassen. Millionenfach und in der Regel völlig kostenlos werden sog. „Frauen-Apps“ weltweit auf Smartphones installiert, alleine die untersuchten 56 kostenlosen, deutschsprachigen Apps in Google Play wurden millionenfach heruntergeladen.
Obwohl sich das Leistungsprofil der vielen Apps sehr ähnelt, gibt es doch erhebliche Unterschiede in der Gunst der Nutzerinnen. Die Spitzenreiter-App in dieser Gruppe bringt es auf über 50 Millionen Downloads, die Schlusslichter erreichen keine tausend Downloads. Was gibt den Ausschlag, das Design, der Anbieter?

Auch ein digitales Tagebuch birgt Geheimnisse

Die Wahl der „Frauen-App“ will wohlüberlegt sein, vertraut man ihr doch die intimsten Daten an: Die App weiß, wann die fruchtbaren Tage beginnen, ob die Frau verhütet oder die Pille vielleicht abgesetzt hat, sie hat vielleicht schon vor dem Partner die Information, dass Kinderplanung angedacht ist. Was, wenn dieses Wissen in die falschen Hände gelangt, wenn plötzlich Werbung für Schwangerschaftsvitamine im Email-Postfach landet, noch bevor die App-Nutzerin ihr stilles Geheimnis gelüftet hat? Was, wenn die App die fruchtbaren Tage falsch berechnet, und die Nutzerin ungewollt schwanger wird? Was wenn der Partner im Tagebuch den Eintrag „Geschlechtsverkehr“ sieht und definitiv weiß, dass er in dieser Zeit im Ausland war?

Viele gute Gründe, warum sich Frauen Apps genau anschauen sollten und besser folgende Fragen bereits vor der Nutzung einer App abklären sollten:

  • Schützt die App die Daten vor dem unbefugten Zugriff Dritter? Wo und wie speichert sie die Tagebucheinträge ab, hat die App einen Passwortschutz, werden die Tagebucheinträge beim Versenden verschlüsselt?

Das Problem: Nur jede zehnte untersuchte Frauen-App hat überhaupt eine Datenschutzerklärung oder verfügt über das gesetzlich vorgeschriebene Impressum. Ohne diese Angaben können Nutzerinnen nicht erkennen, ob der  Anbieter in Deutschland oder im Ausland sitzt und eventuell andere Datenschutzrichtlinien gelten.

Jede dritte untersuchte Frauen-App bietet gesundheitsbezogene Informationen, informiert z. B. über Verhütungsmethoden, klärt auf, was beim Vergessen der Pille oder bei Zeitverschiebung auf Reisen zu tun ist.

  • Wer hat diese Informationen verfasst? Wer ist für die fachliche Richtigkeit verantwortlich, z. B. ein Gynäkologe oder vielleicht doch ein Informatiker, der die Formeln abgeschrieben und diese nicht auf ihre fachliche Richtigkeit hin überprüft hat?

Die allermeisten der untersuchten Apps machen keine Angaben zu Autoren oder den Quellen, auf die sich diese Tipps beziehen. Auch für die Berechnungen übernehmen sie keine Haftung, im Kleingedruckten der allermeisten Apps findet sich dazu ein entsprechender Hinweis.

FAZIT: Weil sich die über 50 untersuchten Frauen-Apps in ihren Unterstützungsleistungen kaum unterscheiden, könnten Anbieter sich mit einer transparenten Information abheben. Apps, die das berechtigte Informations- und Sicherheitsbedürfnis ihrer Nutzerinnen ernstnehmen, könnten gerade bei selbstbestimmten Frauen punkten, die ihre Geheimnisse lieber einer verschwiegenen Quelle anvertrauen.

Informationen zur freiwilligen Selbstverpflichtung für Anbieter von Gesundheits-Apps?

Quellen:

Ernährungs-Apps: große Nachfrage, noch schwache Evidenzlage

In der Kategorie „Gesundheit & Fitness“ dominieren unter den sog. „Top Apps“ die Angebote zur Unterstützung des Bewegungs- (67%) und Ernährungsverhaltens (44%), die helfen, Bewegungs- oder Ernährungsdaten aufzuzeichnen. Jede dritte App erlaubt es, die erfassten Daten mit anderen (Freunden, Angehörigen, behandelnden Therapeuten) auszutauschen oder unterstützt die Nutzer durch Suchefunktionen dabei Angebote (Präventionskurse, Fitnessclubs etc.) bzw. Ansprechpartner (Apotheken, Ärzte) leichter aufzufinden (1). Das Interesse der Nutzer an diesen Unterstützungshilfen ist groß. Welchen Nutzen diese neuen Ernährungs-Apps für den einzelnen und die Gesellschaft tatsächlich bieten, wird derzeit intensiv erforscht.
Greifen diese Apps die psychologischen Modelle zur Veränderung des Gesundheitsverhaltens auf? Berücksichtigen sie das in Leitlinien definierte, evidenzbasierte Wissen und lassen sie sich vergleichen mit bereits etablierten, qualitätsgesicherten Präventionsprogrammen oder sind diesen sogar überlegen? Welche neuen Möglichkeiten eröffnen sich gerade durch Apps, um Verhaltensveränderungen nachhaltig positiv zu beeinflussen? Viele Fragen, auf die die wenigen kontrollierten Studien bisher kaum konkrete Antworten liefern.
Aus Studien wissen wir, dass

  • das Interesse der Nutzer an digitalen Ernährungstagebüchern nach kurzer Zeit nachlässt
  • Apps bisher den Beweis noch schuldig bleiben, dass sich mit ihrer Hilfe z. B. Gewicht oder Blutdruckwerte besser kontrollieren lassen (2).

Auch im Hinblick auf die Qualität der gesundheitsbezogenen Inhalte und die Ansprache der avisierten Nutzerzielgruppen zeigen Gesundheits-Apps erheblichen Optimierungsbedarf:

  • So werden Apps zur gesunden Säuglingsernährung zwar in großer Zahl angeboten, aber nur wenige dieser Apps fußen bei näherer Betrachtung auf einem ganzheitlichen, leitlinienkonformen Unterstützungskonzept und wenige sind so abefasst, dass sie junge Mütter auch ohne höheren Bildungsabschluss verstehen können (3).
  • Ob Apps in der Lage sein können, die Gesundheitskompetenz im Bereich gesunder Ernährung durch bessere Wissensvermittlung zu fördern, ist wissenschaftlich kaum untersucht (4).
  • Erste Hinweise deuten darauf hin, dass Apps beim Abnehmen Vorteile bieten könnten, indem sie z. B. die Anwender beim Durchhalten unterstützen.

FAZIT: Das Angebot an Ernährungs-Apps ist riesig, die Nachfrage von Verbrauchern groß und das gesicherte Wissen zur Wirksamkeit dieser Unterstützungshilfen noch sehr dünn.
Junge Mütter, die Unterstützung suchen, um ihre Neugeborenen von Anfang an gesund zu ernähren, Menschen, die mit Apps ihr Gewicht besser kontrollieren wollen, stoßen auf ein großes Angebot und die noch größere Herausforderung, in dieser Vielfalt vertrauenswürdige und sichere Angebote zu identifizieren. Eine Checkliste, entwickelt von den Experten der HealthOn Redaktion, will Verbrauchern dabei helfen, Gesundheits-Apps selbstbestimmt auszuwählen und deren Risikopotential besser einzuschätzen.

Quellen:

(1) Die 100 Top-Gesundheits-Apps: Einsatzgebiete, Unterstützungsfunktionen und Qualität. 16.07.2015. 2015. https://www.healthon.de/de/2015/07/16/die-100-top-gesundheits-apps-einsatzgebiete-unterst%C3%BCtzungsfunktionen-qualit%C3%A4t

(2) Laing et al. (2014). Effectiveness of Smartphone Applications for Weight Loss Compared with Usual Care in Overweight Primary Care Patients: A Randomized, Controlled Trial. Ann Intern Med. 2014;161(10_Supplement):S5-S12. doi:10.7326/M13-3005

(3) Taki et al. 2015. Infant Feeding Websites and Apps: A Systematic Assessment of Quality and Content. Interact J Med Res. 2015 Sep 29;4(3):e18. doi: 10.2196/ijmr.4323.

(4) DiFilippo et al..(2015). The use of mobile apps to improve nutrition outcomes: A systematic literature review. J Telemed Telecare. 2015 Jul;21(5):243-53. doi: 10.1177/1357633X15572203.

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aycan veröffentlicht Update für die aycan OsiriX Workstation

Das aktuelle aycan OsiriX Update 3.02 beinhaltet zahlreiche Optimierungen und einige Fehlerbehebungen. Dabei stehen die Teleradiologie-Lösung aycan telerad und der stark verbesserte Befund-Workflow mit ayReport im Vordergrund.


Für die Kunden bringt dies viele neue Möglichkeiten mit sich. Beispielsweise können Fälle neben der Übertragung auf iPads zu aycan mobile nun auch zu anderen aycan OsiriX Instanzen gesendet werden. Dabei ist der Anwender nicht Praxis- oder Klinik-intern gebunden. Erwähnenswert ist, dass jetzt auch Workstations bei Heimarbeitsplätzen oder bei Zuweisern mit integriert werden können. Diese einfache Anbindung von Standorten wird durch aycan telerad ermöglicht. Über eine verschlüsselte Private Cloud werden Bilder und Nachrichten sicher übertragen. Dabei werden, im Gegensatz zu üblichen Lösungen dieser Art, zu keiner Zeit Patientendaten im Internet gespeichert. Die Bilder werden client-seitig ver- und entschlüsselt.
Neuerungen gibt es auch bei Befund-Workflow mit ayReport. aycan hat seinen Kunden mit dem Update die Voraussetzung geschaffen, Bilder von besonderem Interesse (Key Images) zum Befund hinzuzufügen. Diese Key Images können individuell aus der Serie oder der gesamten Studie als weitere Seite(n) angehängt werden. Außerdem ist es nun möglich, erweiterte Berechnungen von Scores mit Hilfe mathematischer Formeln zu erstellen.

Weblinks:
Mehr Informationen über die Produkte finden Sie auf der aycan-Website unter www.aycan.de.

Support the Roentgen Memorial at RSNA 2015

On November 8th, 1895, Prof. Dr. Wilhelm Conrad Röntgen discovered a new kind of ray, which he
called X-rays. A small laboratory located in the former Physical Institute of the University of Würzburg, now the University of Applied Sciences Würzburg, was the sight of one of the most important scientific breakthroughs in medical history.


The “Röntgenkuratorium Würzburg e.V.” was founded on December 3rd 1981, as a registered association to honor the memory of Prof. Dr. Wilhelm Conrad Röntgen.
The nonprofit organization designed, maintains and manages the Röntgen memorial located at the site where Röntgen first discovered X-rays, the former Institute of Physics at the University of Würzburg on Röntgenring 8.


Please explore the Memorial and consider making a single or sustaining membership donation to help preserve this historically important site.

If you want to learn more, visit us at RSNA 2015 at the aycan booth #7710.

Weblinks:

Roentgen Memorial website
Donate for the Roentgen Memorial
Become a sustaining member of the Röntgen Memorial
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