Die Krankenversorgung von morgen? Startups mischen kräftig mit

Oscar, Clover, Zoom, HoneyInsured oder Lumity – diese US Startups wollen digitale Datenerfassung und -analyse nutzen, um die Versicherungslandschaft transparenter, effizienter und damit auch versichertenfreundlicher umzugestalten.
Ihre Angebote setzen auf:

  • Bessere Markttransparenz für Versicherte, die auf der Suche nach einem Krankenversicherer die Leistungsprofile und Kosten verschiedener Anbieter besser vergleichen können (Versicherungsbroker HoneyInsurance, Versicherungs-Marktplatz Lumity)
  • Bessere Kosten- und Leistungstransparenz für den Versicherten. Die erbrachten Leistungen und die entstandenen Kosten sollen für Versicherte jederzeit einsehbar sein. Das verbesserte Kostenbewusstsein soll wirtschaftliches Verhalten der Versicherten unterstützen und helfen, die Kosten der Gesundheitsversorgung zu kontrollieren (Krankenversicherer Oscar)
  • Frühzeitige Identifizierung von Risikopatienten durch Analyse der Versorgungsdaten. Sozialarbeiter und Pflegekräfte werden in die Versorgung der meist älteren, multimorbiden Patienten eingebunden, um unnötige Behandlungen und Krankenhauseinweisungen zu vermeiden. Die Analyse der Patientendaten in der Verlaufskontrolle ermöglicht zeitnahe Interventionen (Servicedienstleister der Krankenkasse: Clover)
  • Stärkung der Prävention. Versicherte erhalten z. B. Gesundheitsarmbänder, mit denen sie ihre Aktivitäten aufzeichnen. Für die Erreichung von Gesundheitszielen werden sie mit finanziellen Bonuszahlungen belohnt (Oscar, Google hat sich bei diesem Krankenkversicherer bereits eingekauft). Digitale Angebote zur Verbesserung des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens werden aufgewertet und werden wie „Medikamente“ erstattet (Zoom). Mit kostenlose Elternkurse und Eltern-Hotlines, u. a. auch mobil erreichbar, sollen Früherkennung und Förderung verbessert werden (Zoom)

Auch wenn die Versorgungslandschaft der USA grundsätzlich anders funktioniert, so sind die Herausforderungen des demographischen Wandels und die großen Hoffnungen an neue Lösungen zum digitale Umbau auch in Europa vergleichbar: Smart Watches als Anreiz für gesundheitsbewußtes Verhalten von Versicherten (Apple/TK), erste Apps auf Rezept (Tinnitracks), Online-Coachings für Chroniker (Depressions-Coach), Online-Sprechstunden in der Arztpraxis (Patientus) – Schon sehr bald werden die Erfahrungen aus den Pilotprojekten einzelner Krankenkassen hier in Deutschland zeigen, in welche Richtung die digitale Umgestaltung der Versorgungslandschaft zum Wohle der Versicherten sinnvoll vorangetrieben werden kann.

Quelle:
6 startups using tech and data to challenge the health insurance industry status quo, September 2015

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Klage gegen Medizin-App, die Sehkraft verbessern soll

Nach zwei Medizin-Apps zur Diagnose von gefährlichen Muttermalen und zwei Apps, die nach Angaben der Hersteller die Symptome einer Akneerkrankung verbessern sollten, wurde jetzt in den USA ein weiterer Anbieter einer App wegen irreführender Werbung von der amerikanischen Bundesbehörde für Wettbewerb und Verbraucherschutz FTC (Federal Trade Commission) verklagt. Er gab vor, wissenschaftlich belegen zu können, dass das Sehtraining seiner App dazu führt, die Sehkraft des Nutzers deutlich zu verbessern. Die Studien, die als Beleg angeführt waren, wurden von einem Inhaber des Unternehmens durchgeführt und hielten einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht stand. Der Anbieter wurde zu einer hohen Geldstrafe von 150.000 $ verklagt und darf die falschen Werbeaussagen zukünftig nicht mehr verwenden.

Die App UltimEyes ist bisher die fünfte Medizin-App, die in USA wegen irreführender Werbung verklagt bzw. vom Markt genommen wurde.

Quellen:
FTC fines vision improvement app-maker $150K for deceptive claims, September 21st
FTC fines two Melanoma risk detection Apps, Febr. 2015
US Regulators remove two acne medical apps, Sept 2011

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Qualität von Medizinprodukten: FDA setzt auf neues Patientenpanel

Bis jetzt haben hauptsächlich Experten ihre Anforderungen im Hinblick auf den gewünschten Nutzen und die erforderliche Qualität von Medizinprodukten definiert. Das soll sich nach dem Willen der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA nun ändern. Sie möchte die Patientenperspektive stärker berücksichtigen und hat daher ein Advisory Panel eingerichtet. Patienten sollen in diesem neuen Gremium ihre Erwartungen und Erfahrungen einbringen:

  • Welchen Hauptnutzen erkennen Patienten in den neuen Technologien, welche Risiken oder Gefahren verbinden sie in erster Linie mit deren Nutzung?
  • Wie beurteilen Patienten das Nutzen-Risikoprofil von neuen Medizinprodukten, dazu gehören u. a. auch Medizin-Apps mit einer sog. medizinischen Zweckbestimmung, die zur Diagnose oder Therapie von Krankheiten bestimmt sind?
  • Welche Unterschiede lassen sich dabei in den verschiedenen Bevölkerungsgruppen erkennen, basierend auf Alter, Erkrankungsart und sozioökonomischen Faktoren?

Bisher sind weltweit nur sehr wenige Medizin-Apps als Medizinprodukte zugelassen. In den USA sind es derzeit ca. 120, für Europa gibt es noch keine zentrale Datenbank, in der CE-zertifizierte Medizin-Apps gelistet sind.
Je stärker die Medizin-Apps als sog. Versorgungs-Apps zukünftig in die Regelversorgung eingebunden werden, d. h.  medizinische Daten aus dem Versorgungssystem nutzen oder vom Patienten generierte Daten in das Versorgungsystem einspeisen, umso mehr wird auch die Nutzen- und Risikobewertung dieser Anwendungen in den Fokus rücken. Dabei die Perspektive der Patienten frühzeitig zu berücksichtigen, verbessert die Chancen, die bisher ungeklärte Fragen z. B. der Datennutzung gesamtgesellschaftlich zu diskutieren. Die bessere Einbindung der Patientenperspektive kann dabei wesentlich dazu beitragen, das Vertrauen und damit die Akzeptanz für die Nutzung neuer digitaler Medien zu stärken. Sie gehört daher auch für Deutschland und Europa auf die Agenda der Gesundheitsakteure und Politiker.

Quellen:

FDA adds Patienten advisory panel on Medical Devices, 21 September 2015

Too little research backs high-risk medical devices, August 2015

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Abnahme- und Konstanzprüfung nach DIN 6868-157 mit iMacs für Ärzte und Zahnärzte

Seit Mai 2015 ist die neue Norm für die Abnahme- und Konstanzprüfung von medizinischen
Bildwiedergabesystemen anzuwenden. Die Aufsichtsbehörden verlangen bei neu in Betrieb genommenen Bildwiedergabegeräten oder bei Änderungen der bestehenden Konstellation ein Prüfprotokoll nach DIN 6868-157.

Für Apple Computer und auch speziell iMacs bietet aycan diese Prüfungen als Dienstleistungen an.

Zum Lieferumfang von aycan OsiriX PRO – die Befundungs- und Postprocessingworkstation – gehört
ein Plugin für die Durchführung der Prüfungen. Für das iPad ist ebenfalls eine App verfügbar.

Weblinks:
Abnahmeprüfungen für die Radiologie IT
6868-157 iPad App
6868-157 für den Mac
Deutsche Röntgengesellschaft  6868-157

Röntgen-Gedächtnisstätte in Würzburg wurde neu gestaltet

Rechtzeitig zum 120. Entdeckungstag präsentiert sich die Röntgen-Gedächtnisstätte in Würzburg –
dem Ort der Entdeckung der Röntgenstrahlen – in neuem Glanz.
Eine Projektgruppe der Hochschule Würzburg-Schweinfurt (Fakultät Gestaltung) erarbeitete über 2 Semester eine neues Konzept für die Röntgen-Gedächtnisstätte. Diese wurde vor 30 Jahren eingeweiht und war durchaus modernisierungswürdig. In 2015 wurden die Vorschläge durch das Röntgenkuratorium Würzburg e.V. in Zusammenarbeit  mit einigen Studentinnen unter der Leitung von Frau Prof. Frey umgesetzt.
Ausserdem wurde die Website aktualisiert und präsentiert sich zweisprachig.

Für aycan war es eine Pflicht und grosse Ehre den Umbau finanziell und personell zu unterstützen.

Weblinks:
Röntgen-Gedächtnisstätte Würzburg
Bildimpressionen
Bericht der Deutschen Röntgengesellschaft

Qualitätsstandard für Health-Apps: Die Erfolgsfaktoren

Weil es für Verbraucher und Patienten schwierig ist, unter den vielen tausenden Gesundheits-Apps die “Richtige” für sich zu finden, rückt die Suche nach orientierenden Standards zunehmend auch in das Interesse öffentlicher Institutionen und Verbraucherverbände. Die Anforderungen sind hoch, wenn von Qualitätsstandards eine wirkliche Orientierung für Verbraucher und Patienten ausgehen soll, die die Auswahl vertrauenswürdiger Gesundheits-Apps erleichtern kann:

  1. Hohe Marktdurchdringung: Ein Qualitätsstandard für Gesundheits-Apps muss hohe Bekanntheit erreichen, d. h. im besten Fall dort sichtbar werden, wo Nutzer ihre Suche nach Gesundheits-Apps starten, und das sind derzeit die Stores.
  2. Europäischer – besser noch – globaler Geltungsbereich: Nur etwa 6 Prozent aller Gesundheits- und Medizin Apps sind deutschsprachige Apps (Health-App Dashboard 4/2015), die meisten werden von Anbietern außerhalb Deutschlands entwickelt und sind lediglich dank automatisierter Übersetzungshilfen auch in deutscher Sprache verfügbar. Die Annahme, dass App-Anbieter in der Lage sind, verschiedene App-Versionen orientiert an nationalen Standards vorzuhalten, ist angesichts der rasanten technischen Entwicklung und den resultierenden, kurzen Update-Zyklen, eher unrealistisch.

Das bedeutet, dass die zugrunde liegenden Qualitätskriterien und Prüfprozesse in erster Line auch ihre Praktikabilität unter Beweis stellen und zeigen sollten, dass sie

  • effizient sind, d. h. mit vertretbaren Ressourcen (Kosten, Zeit) umgesetzt werden können.
  • die sehr unterschiedlichen Risikoklassen von Gesundheits-Apps angemessen berücksichtigen, und damit die potentielle Gefährdung, die für den Nutzer von Health-Apps ausgehen kann.
  • geeignet sind, relevante Sicherheits- und Qualitätslücken zu identifizieren und damit Nutzern bei der Wahl der „richtigen“ App tatsächlich Orientierung geben können.

Was nützt es Verbrauchern bzw. Patienten,

  • wenn Gesundheits-Apps durch hohe Auflagen an den Prüfprozess verspätet oder nie den App-Store erreichen?
  • wenn aufgrund beschränkter Kapazitäten nur wenige Apps das Prüfverfahren in einem vernünftigen Zeitrahmen durchlaufen können?
  • wenn die Qualitätskriterien nicht bekannt oder nicht verstanden werden?

Im Zweifel suchen Interessierte weiter auf eigene Faust in den App-Stores, weil sie gar nicht wissen, dass es Qualitätsstandards für Gesundheits-Apps gibt.

FAZIT: Aus der Kenntnis der derzeitigen Ansätze zur Etablierung von Qualitätsstandards (s. TK App Studie) und den Erfahrungen aus der Überprüfung von über 350 Gesundheits-Apps leitet die Initiative Präventionspartner folgende Empfehlungen ab:
Der in Deutschland und Europa zu etablierende Qualitätsstandard für Gesundheits-Apps

  • soll für Anwender verständlich sein, sein Nutzen für den Verbraucher bzw. Patienten ebenfalls
  • soll national, europäisch und im besten Fall auch global umsetzbar sein
  • soll getragen sein von der Akzeptanz möglichst vielen Akteure und gefunden werden auf Basis einer offenen, transparenten Diskussion, in die neben der Gesundheitswissenschaft alle Anbieter- und Nutzergruppen involviert sind, auch Health-App-Entwickler und -Anbieter, die als Wirtschaftsunternehmen tragfähige Wertschöpfungsmodelle entwickeln.
  • Muss finanzierbar sein auf Basis eines Wertschöpfungsmodells, das sich nach einer initialen Anschubfinanzierung selbst trägt, weil es Nutzen schafft, für Patienten und Verbraucher ebenso wir für verantwortungsvolle Anbieter von Gesundheits-Apps.

Wir, die Initiative Präventionspartner, laden interessierte Akteure ein, mitzuwirken an der Etablierung eines wirkungsvollen, breit akzeptierten Qualitätsstandard für Health-Apps.
Dieser Standard soll eine hohe Bekanntheit erreichen und hilfreiche Orientierung bieten sowohl für Verbraucher und Patienten, die Gesundheits-Apps nutzen, als auch für Anbieter und Entwickler von Health-Apps.
Verbindendes Ziel aller Akteure ist es, Gesundheits-Apps als nützliche Unterstützungshilfen zu etablieren, mit denen Gesundheitsvorsorge bzw. die Selbstbefähigung zur Krankheitsbewältigung zum Wohle des Einzelnen sowie zur Erreichung gesamtgesellschaftlicher Gesundheitsziele zukünftig verbessert werden kann.

Ihre Anregungen, Kommentare und Ideen sind willkommen.
Teilen Sie uns mit, welchen Beitrag Sie zur Erreichung dieser Ziele beisteuern möchten.

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ay6868-157 iOS Application

Aufgrund der Ablösung der DIN 6868-57 durch die aktuelle DIN 6868-157 (siehe Artikel hier) stellt aycan die neue iPad App ‘ay6868-157’ vor, welche grundlegende Anforderungen der neuen Norm abbildet und dadurch Anwender wie Ärzte oder IT-Verantwortliche bei deren Arbeit mit den zu prüfenden iPads und Monitoren unterstützen soll.

Dabei zeigt die App verschiedene Testbilder an und erstellt daraus Grauwertkurven (sogenannte Look-Up-Tables – LUTs) für andere Apps wie zum Beispiel aycan mobile, um dadurch die Darstellungsqualität hinsichtlich Kontrast zu optimieren. Die Testbilder werden auf dem Bildschirm des Gerätes oder einem externen Monitor angezeigt. Ein separat erhältliches Messgerät misst dann Werte, welche wiederum mit Hilfe der App in LUTs umgewandelt werden. 

Die graphische Benutzeroberfläche und die Handhabung ist aycan-typisch sehr intuitiv aufgebaut. Mit einfachen Gesten, die der Bedienung von Smartphones und Tablets nachempfunden sind, wird auch diese App bedient. 

Download
Kostenloser Download im App Store

ay6868-157 kann im App Store kostenlos heruntergeladen werden. Entdecken Sie, wie einfach die Abnahme- und Konstanzprüfung von iPads sein kann. Bei Fragen zur Nutzung oder Bedienung der App hilft Ihnen das aycan-Team gerne weiter.


Mehr Informationen unter www.aycan.de

Fortbildung in der Arztpraxis

„Fortbildung, Seminar, Workshop….. Das auch noch?!“

Fragt man nach der Sinnhaftigkeit einer Fortbildung, von Seminaren oder Workshops, wird einem jeder Anbieter den Mehrwert seiner Veranstaltungen sicher gerne erläutern.

Aber wer sagt einem, was wirklich Sinn macht? Welche Inhalte braucht man denn auch wirklich?

Das Gesundheitswesen unterliegt einem ständigen Wandel und neben alltäglichen Aufgaben ist es eine Kunst für sich, immer auf dem aktuellen Stand zu sein und keine Neuerung zu verpassen.

An dieser Stelle können Fortbildungen, Seminare und auch Workshops helfen, Schritt zu halten und so eine hohe Fachlichkeit und Qualität sicherzustellen. Denn auch Patienten und Kunden informieren sich über neue Methoden und Strategien und – ehrlich gesagt – möchte doch keiner, dass sie einem mit Wissen oder Ideen zuvorkommen. Die Nutzung neuer Methoden und das angewendete Spezialwissen sind daher enorm wichtig für die Unternehmensentwicklung, aber auch für die Außenwirkung einer Arztpraxis.  

Neben dem stressigen Arbeitsalltag ist es viel verlangt, nachmittags oder abends noch eine Fortbildungsveranstaltung zu besuchen. Das gilt für die Mitarbeiter, aber auch für die Ärzte selbst. Umso wichtiger ist es, genau zu überlegen, welche Pflichtveranstaltungen nötig sind und was darüber hinaus auch wirklich einen Mehrwert für die Teilnehmenden bringt.

Es macht Sinn, die Mitarbeiter nach Fortbildungsinteressen zu fragen und bei entsprechendem Bedarf sogar etwas bedarfsgerecht und intern zu organisieren. Ein sinnvoll ausgewählter Inhalt hilft dann jedem einzelnen den Herausforderungen im Alltag zu begegnen und kann frischen Wind und neue Ideen in die Praxis bringen. Darüber hinaus profitiert natürlich der einzelne Mitarbeiter: Die berufliche Weiterentwicklung ist sehr wichtig, aber auch „Updates“ zu bekannten Themen sind manches Mal notwendig. Erhebungen zur Zufriedenheit der Arbeitnehmer haben gezeigt, dass Zufriedenheit und Motivation durch regelmäßige Fortbildung gesteigert werden können.   

Aber was macht nun die passende Fortbildung / das passende Seminar aus?

Neben einigen Pflichtunterweisungen (Hygiene, Brandschutz, MPG etc.) sollten für die weiteren Fortbildungsstunden Inhalte mit einer hohen Nähe zum realen Arbeitsfeld gewählt werden. Auch ein guter Ansatz ist es, Dinge miteinander zu verknüpfen: Die lästige Geräteeinweisung zum Defibrillator mit einer praktischen Übung von erste Hilfemaßnahmen und der Schulung von organisatorischen Elementen des Notfallmanagements. Wenn man es nämlich ganz pragmatisch ausdrücken will, dann sollen die vermittelten Inhalte doch eine Hilfestellung im Alltag sein.

Kleinere Seminare können dann sinnhaft sein, wenn Raum für Fragen, persönliche Gespräche und Tipps vom Experten gewünscht und zweckmäßig sind. Bei Großveranstaltungen geht diese persönliche Note häufig verloren. Dem gegenüber steht der Vorteil, bei größeren Events Kollegen und Experten zu treffen, sich auszutauschen und zu vernetzen.

Es lässt sich also zusammenfassend, dass man nicht jede Fortbildung mitnehmen muss. Kosten und Nutzen sind mit besonderem Blick auf die spezifischen Bedürfnisse der Fachrichtung und des Teams abzuwägen.

Zum Abschluss möchte ich an dieser Stelle auf unsere Seminarreihe zu den Themen Qualitäts- und Risikomanagement, Hygienemanagement und Patientensicherheit, Arbeitssicherheit und Notfallmanagement aufmerksam machen. Wenn Sie zu diesen praxisnahen Themen Fortbildungsbedarf sehen, finden Sie weitere Informationen bei Ihrem kompetenten Praxisberater Innovaprax mehr Informationen: Wir bieten praxisnahe Seminare für Ärzte, Medizinische Fachangestellte und andere Gesundheitsfachberufe an.

„Das große Ziel der Bildung ist nicht Wissen, sondern Handeln.“                                        Herbert Spencer (Britischer Philosoph; 1820 – 1903)

 

Wie passen Verbraucherinfos zum Risikopotential der jeweiligen Health-Apps?

Wenn eine Health-App umfangreiche Unterstützungsfunktionen bietet, eröffnet das große Chancen für den Nutzer – aber gleichzeitig steigen damit auch die potentiellen Gefahren, z. B. durch Datenmissbrauch, Falsch- oder interessengeleitete Fehlinformationen.
Gerade die Anbieter komplexer Gesundheits-Apps mit hohem Qualitätsanspruch sollten deshalb dem Informations- und Sicherheitsbedürfnis der Nutzer in besonderer Weise entsprechen und umfassend über Qualitätskriterien informieren. Der Nutzer sollte anhand dieser Angaben die Vertrauenswürdigkeit einer Health-App selbst einschätzen können.

Das Beispiel Diabetes-Apps zeigt, das hier im Moment noch große Optimierungspotentiale liegen: Die Initiative Präventionspartner hat das Risikopotential von Diabetes-Apps (Screening 10/2014), das sich aus deren Funktionsumfang und der Nutzung durch den Patienten ergibt, den Angaben der Hersteller zu Sicherheit, Qualität und Transparenz (Healthon Ehrenkodex) gegenübergestellt. Die Apps wurden dabei gemäß der neu entwickelten Vertrauensskala in fünf Klassen eingeteilgt.

Hier die Ergebnisse:

  • Informationen zum Umgang mit den Nutzerdaten, zum Schutz der gespeicherten oder der versendeten Gesundheitsdaten, bleiben die meisten Apps schuldig, auch in den meisten Multifunktions-Apps der Klasse 5 fehlen Angaben zum Datenschutz.
  • Auch über die Qualifikation der Autoren, die gesundheitsbezogene Tipps geben oder aus den eingegebenen Gesundheitsdaten Trends berechnen oder Auswertungen darstellen, wird über alle Risikoklassen hinweg kaum informiert.
  • Auch wenn die meisten der untersuchten Diabetes-Apps frei sind von offensichtlichen Werbeeinblendungen, finden sich klare Aussagen zur Werbepolitik oder zur Finanzierung nur spärlich: Dabei ist eine Erklärung zur Unabhängigkeit der gesundheitsbezogenen Informationen von Produkt- und Firmeninteressen gerade bei kostenlosen Apps wichtig, um mögliche Schleichwerbung zu identifizieren. Der Nutzer sollte erkennen können, warum ein Anbieter (Krankenkasse, Pharmaunternehmen, Verlag etc.), eine Gesundheits-App kostenlos zur Verfügung stellt, deren Entwicklung in der Regel mit hohen Kosten verbunden ist – insbesondere wenn es sich um eine Gesundheits-App mit vielen Funktionen und damit hohem Risikopotential handelt.

Fazit: Auch bei Gesundheits-Apps mit sehr hohem und hohem Risikopotential (Klasse 4 und 5) sind die Angaben der Hersteller sehr lückenhaft. Verbraucher, die auf der Suche sind nach verlässlichen und vertrauenswürdigen Angeboten, können sich anhand dieser Informationen kein Bild über die Qualität und Vertrauenswürdigkeit der Apps machen. Insbesondere Anbieter von komplexen Diabetes-Apps mit hohem Unterstützungs- aber auch Risikopotential könnten sich profilieren und ihrer besonderen Verantwortung gerecht werden, wenn sie Nutzer durch Angaben zu allen relevanten und einfach nachprüfbaren Qualitäts- und Transparenzkriterien informieren.

Zur Einschätzung der Vertrauenswürdigkeit von Gesundheits-Apps: Healthon Ehrenkodex

Informationen zum Screening Diabetes-Apps 10/2014, Initiative Präventionspartner: Methodik & Ergebnisse

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