Google greift an: Was kann die beste Smartwatch?

Noch bequemer, noch einfacher, noch unterhaltsamer: Mit einem neuen Update des Betriebssystem Android Wear von Google könnte das Rennen um die beste Smartwatch neu belebt werden. Die Apple Watch und viele weitere Smartwatches drängen sich zunehmend zwischen den User und sein heißgeliebtes Smartphone, um Alltagaufgaben, Gesundheit und soziale Kontakte ihrer Nutzer digital optimiert zu steuern. Hier die neuen Funktionen, die Smartwatches dank Update von Android Wear zukünftig nutzen können:

  • WIFI-Verbindung: Dank WIFI Verbindung der Smartwatch kann das Smartphone zukünftig gerne auch in der Tasche, im Haus oder im Arbeitszimmer bleiben. Die Uhr am Handgelenk des Nutzers empfängt über WIFI Nachrichten, Telefonate, Signale von Geräten oder Wearables aus der Umgebung. Der bisherige Aktionsradius von ca. 10 Meter dank Bluetooth wird auf die Reichweite der verfügbaren WLAN-Netze vergrößert. Auch die neue Apple Watch verfügt über eine WIFI-Verbindung.
  • Emojis: In Situationen, in denen der Nutzer auf eine Nachricht reagieren will, aber z. B. nicht sprechen oder keine Tastatur nutzen kann, bietet Android Wear die neue Emotji-Funktion. Mit dem Finger skizziert der Nutzer dabei einfache Bilder auf das Zifferblatt der Uhr. Die Uhr erkennt sie sofort und übersetzt sie in ein Emotji. Die Reaktion auf die eingegangene Nachricht, z. B. “o.k., nein keine Zeit, finde ich gut, gefällt mir, muss arbeiten” etc. lässt sich schnell und diskret überall absetzen.
  • Gestensteuerung: Mit der Smartwatch am Handgelenk genügt eine kleine Drehung um 90 Grad nach innen oder außen, und der Nutzer kann Seiten vor- oder zurückblättern, ohne den Bildschirm zu berühren. Zufällige Ruckeleien z. B. in Bus oder Bahn scheinen das System nicht zu stören. Die Displayanzeige wird stromsparend im Schwarzweiß-Modus angezeigt, wenn die Uhr nicht genutzt wird.

FAZIT: Der Kampf um das beste Smartphone war gestern. Wer erobert die Handgelenke der Massen und wird zum neuen unzertrennlichen Freund der digital Natives, das ist die spannende Frage? Alle sieben Smartwatches, die derzeit mit Android Wear arbeiten, sollen mit dem Update ausgerüstet werden. Als erste wird die LG Watch Urbane das neue Betriebssystem nutzen.

Quelle und weitere Informationen zum Android Wear Update: http://www.theverge.com/2015/4/20/8447971/android-wear-update-wifi-support-emoji-smartwatch, 20 April 2015

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Qualitätscheck von über 20 Pollen-Apps

Viele Pollen-Apps liefern nicht nur Pollenvorhersage bzw. -alarm, sondern klären auch über gesundheitliche Fragen im Zusammenhang mit Heuschnupfen und Allergien auf. Wenn man als Verbraucher abschätzen will, ob auch die Gesundheits-Tipps dieser Apps fachlich korrekt und unabhängig von Produkt- und Firmeninteressen sind, empfiehlt es sich, folgende neuralgische Punkte zu beleuchten, die die Initiative Präventionspartner in ihrem aktuellen Qualitätsscreening von 21 Pollen-Apps untersucht hat.

Wer ist der Autor und auf welche Quellen gehen die Gesundheitsinformationen zurück?

  • 8 der 21 getesteten Apps (38 %) nennen lediglich den deutschen Wetterdienst, der die Daten zur aktuellen Pollenbelastung liefert. Woher Gesundheits-Tipps stammen, wie aktuell diese sind und wer sie verfasst hat, darüber schweigen sich die meisten Apps aus. Nur eine von 21 Apps nennt einen Autor, der verantwortlich ist für die medizinischen Inhalte. Ein klarer Pluspunkt und eine Empfehlung für genau diese App.

Wer ist der Anbieter einer App? Können Sie diese Frage über die Informationen im Impressum nachvollziehen, um dann z. B. bei Beschwerden oder bei Anregungen zur Qualitätsverbesserung den Anbieter zu erreichen?

  • Vier von fünf Apps (81 %) weisen ein Impressum aus, allerdings meistens nur mit einer Postanschrift. Doch ohne Telefonnummer oder E-Mailadresse legt der Anbieter die Kontakthürden für den Nutzer – bewusst – hoch. Welcher App-Nutzer schreibt schon eine Postkarte?

In welcher Währung bezahlt der Nutzer für diesen Service? Alle getesteten Pollen-Apps sind kostenlos. Können Nutzer erkennen, wer die App finanziert hat und sich erklären, warum der Anbieter ihnen diese App kostenlos zur Verfügung stellt? Macht der Anbieter keinerlei Angaben zu seiner Werbe- oder Finanzierungspolitik, ist die Beantwortung dieser Frage schwer.

  • Knapp drei Viertel der getesteten Apps (72 %) kommen ohne Produkt- oder Werbeeinblendungen, z. B. von Google, aus. Ein konkreter Hinweis, dass die gesundheitsbezogenen Tipps und Informationen unabhängig vom Einfluss der Produkt- und Werbeinteressen  des Anbieters, seiner Sponsoren oder Kooperationspartner sind,  fehlt in allen Apps.

Auf das Bedürfnis nach Schutz der persönlichen Daten und der Privatsphäre des Nutzers, gehen die meisten Anbieter wenig ein.

  • Nicht einmal jede vierte App (24 %) macht Angaben zum Datenschutz und informiert den Nutzer z. B. über die Verwendung und Speicherung der persönlichen Daten. Erstaunlich, denn für viele Verbraucher ist die Angst vor dem Ausspähen ihrer Daten die größte Hürde für die Nutzung von Gesundheits-Apps (GAPP-Studie 2014).

Pollen-Apps im Test: HealthonApp-Ehrenkodex

Fazit: Lediglich eine der 21 untersuchten Pollen-Apps klärt die Nutzer in den relevanten Qualitäts- und Transparenzkriterien auf und entspricht dem HealthonApp-Ehrenkodex für vertrauensvolle Informationen in Gesundheits-Apps. Nutzer können anhand dieser Kriterien die Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit der Gesundheits-App besser einschätzen, um aus der Vielzahl der Angebote die „seriösen“ Apps gezielt auszuwählen.

Eine vergleichende Übersicht mit den Testergebnissen aller 21 Apps sowie Informationen zum methodischen Ansatz des App-Screenings steht hier kostenlos zum Download zur Verfügung

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Vorsicht Pollenalarm! 21 Pollen-Apps im Test

In Deutschland leidet fast ein Drittel aller Erwachsenen an Allergien, die Hälfte davon klagt über Heuschnupfen (1). Eine wirksame Strategie für Allergiker ist es, den schädlichen Pollen aus dem Wege zu gehen. Und hier können Gesundheits-Apps wertvolle Dienste leisten. Welche das im Einzelnen sind, hat die Initiative Präventionspartner in ihrem aktuellen Screening untersucht und dabei insgesamt 21 deutschsprachige, kostenlose Apps für Pollenallergiker getestet. Was können diese Pollen-Apps?

  • Aufklären: Zwei Drittel (62 %) der Apps klären auf mit gesundheitsbezogenen Informationen und Tipps, z. B. über verschiedene Pollenarten und wie man im Alltag mit Allergie besser umgehen kann.
  • Erinnern bzw. warnen: Über die Hälfte der Apps (52 %) erinnern an die Einnahme von Medikamenten oder warnen mit einer Push-Nachricht, wenn die aktuelle Pollenbelastung einen vorher definierten Wert überschritten hat. Viele Apps nutzen dazu die GPS-gestützte Standortermittlung.
  • Tagebuch führen: Fast jede zweite Pollen-App (48 %) hilft dem Nutzer dabei, ein Tagebuch zu führen um z. B. die aktuellen Beschwerden zu dokumentieren.
  • Überblick geben: Wochen- oder Monatsdiagramme (52 %) helfen dabei, Trends zu erkennen.
  • Allergierisiko einschätzen: Selbsttests (z. B. Allergie- bzw. Asthmatest) visualisieren das individuelle Risiko.
  • Daten teilen: Jede dritte App (29 %) bietet dem Nutzer die Möglichkeit, seine Tagebucheinträge oder die Ergebnisse seiner Risikotests zu versenden, z. B. an den behandelnden Arzt.

Zwei Drittel aller Pollen-Apps sind sog. Multifunktions-Apps (66,6 %), d. h. sie bieten im Durchschnitt drei der oben genannten Unterstützungsfunktionen an.

Die 21 untersuchten Apps wurden in Google Play insgesamt max. 1,7 Millionen mal heruntergeladen, knapp 90 Prozent dieser Downloads gehen auf lediglich zwei Pollen-Apps zurück.

Pollen-Apps im Test: UnterstützungsmöglichkeitenPollen-Apps im Test: Downloadkategorien

Fazit: Health-Apps mit einer Pollenvorhersage bzw. mit Informationen zu Pollen sind eine ideale Möglichkeit sich auch unterwegs über die aktuelle Pollenbelastung zu informieren. Das Problem: In Deutschland gibt es nur 14 Messstellen (2). Ein neuer Dienst des DAAB (Deutsche Allergie- und Asthmabund e. V.) setzt auf betroffene Allergiker, die die Belastung und die Schwere ihrer Symptome zusammen mit ihrem Standort melden können. Durch ein dichteres Datennetz soll die Güte der Pollenvorhersage verbessert werden. Leider ist dieser Dienst noch nicht als App verfügbar.

Die Übersicht mit allen 21 getesteten Pollen-Apps sowie Informationen zum methodischen Ansatz des App-Screenings steht hier kostenlos zum Download zur Verfügung. Die ausführlichen Einzeltestberichte aller Apps sind über die HealthonApp-Datenbank erreichbar.

Ergänzende Hinweise:

  • Drei der 21 getesteten Pollen-Apps bieten die Pollenvorhersage nur für die Schweiz, sie informieren jedoch auch über Allergien, Heuschnupfen oder Asthma, und können so auch für Allergiker in Deutschland nützlich sein, weshalb sie in diesem Screening berücksichtigt wurden.
  • Fünf Apps sind Asthma-Apps bzw. Apps zur allgemeinen Gesundheitsvorsorge: Die Informationen zu Pollen bzw. die Pollenvorhersage ist lediglich ein Zusatzservice und nicht der eigentliche Schwerpunkt dieser Apps.

Quellen

  1. DGS1 Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (2013). Robert Koch-Institut
  2. Sonja Lämmel, Ökotrophologin beim Deutschen Allergie- und Asthmabund e. V. (DAAB). Selbsthilfeorganisation mit über 20.000 Mitgliedern.