aycan PACS Software mit Update: aycan workstation 3.6

Mit dem Update auf aycan workstation 3.6 stellt aycan neue Funktionen vor. Damit erhält der Anwender ein verbessertes Werkzeug für die tägliche Arbeit.

Neben den vielen Produktverbesserungen sind zwei neue Highlights im neuen Release enthalten.

ayDCE
Für die Beurteilung von Karzinomen hat sich in den letzten Jahren die multiparametrische MRT als wertvolles Instrument etabliert. aycan workstation stellt den Anwendern mit ayDCE ein Softwarewerkzeug für die effiziente Auswertung und strukturierte Dokumentation zur Verfügung.

  • Auswertung dynamischer MRT/CT Untersuchungen
  • Individuelle Hanging Protokolle
  • Darstellung der Kontrastmitteldynamik
  • Farbüberlagerung semiquantitativer Parameter
  • Strukturierte Befundung




3D ROI
Wird für die räumliche Markierung einer Läsion im Bildstapel herangezogen und bietet statistische Informationen.

ayHangingProtocols
Flexibler Quadranten-Zoom zur dynamischen Einteilung des Bildschirminhalts; schnelleres Laden großer Bildmengen; Multi Viewer Support.

ayReport
Automatische Platzierung von Key Images – jetzt auch mit ROIs; ROI-Namen aus dem Befund in den Viewer übernehmen; autom. Seitenzähler.

ayTranscription
Integriert die Spracherkennungssoftware Dragon Dictate in ayReport oder Ihr RIS.

IHE Portable Data for Imaging
Die zunehmende Anzahl von Patienten CDs lässt sich mit dem IHE Portable Data for Imaging (PDI) Profil besser beherrschen. aycan workstation erfüllt die IHE Vorgaben als Portable Media Importer, Image Display, Report Reader und Print Composer.

Weblinks
Mehr Informationen zur aycan workstation finden Sie hier.
Auswertung dynamischer MRT
IHE PDI Profil

Nachlese Röko 2016

Der Kongreßorganisator (KuKm GmbH) hat aktuell die Auswertung zum Röko 2016 in Leipzig veröffentlicht.

Mit insgesamt 6752 Teilnehmern waren es ca. 10% weniger Ärzte- und Industriebesucher als im Vorjahr. 


Bei einer Umfrage unter 769 Röko Besuchern zeigten sich folgende Ergebnisse:

  • Hauptmotivation für Besuch war die Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen.
  • Leipzig als neuer RöKo‐Standort wird von einer großen Mehrheit positiv beurteilt.
  • Die Organisation des RöKo wird fast ausnahmslos als gut bis sehr gut wahrgenommen. Lediglich das Hotelangebot wird von gut der Hälfte der Teilnehmer kritisch gesehen.
  • Das Kongressprogramm erfreut sich einer breiten Zustimmung.
  • Zur Information wurden wesentlich Homepage, Vorprogramm und Taschenplaner herangezogen. 
  • Knapp jeder zweite nutzte zudem die RöKo App.
  • Besonders nachgefragt bzw. für die Zukunft gewünscht sind Refresherkurse, FFF, Highlight‐ Sitzungen sowie grundsätzlich interdisziplinäre Veranstaltungen mit klinischen Partnern.
  • Radiologie und Recht, Muskuloskeletale Radiologie und Bildverarbeitung/Software/ Gerätetechnik sind die Themen, die am meisten interessieren.


Weblinks:
Detaillierte Auswertung Teilnehmer-Evaluierung und Ausblick RöKo 2017

Auswertung von dynamischer MRT/CT

Für die Beurteilung von Karzinomen hat sich in den letzten Jahren die multiparametrische MRT mit DCE (Dynamic Contrast Enhancement) als wertvolles Instrument etabliert. 

aycan workstation stellt Ihnen mit ayDCE ein Softwarewerkzeug für die effiziente Auswertung und Dokumentation zur Verfügung.


Features

  • Auswertung dynamischer MRT/CT Untersuchungen 
  • Individuelle Hanging Protokolle 
  • Darstellung der Kontrastmitteldynamik 
  • Farbüberlagerung semiquantitativer Parameter 
  • Strukturierte Befundung

Eine „sichere“ Gesundheits-App entwickeln: So geht das!

Verbraucher und Patienten nennen als Hauptgrund warum sie bisher keine Gesundheits-Apps nutzen die Angst vor dem Ausspähen persönlicher Gesundheitsdaten (GAPP-Studie). Die Europäische Kommission hat die Tragweite des Problems erkannt und reagiert. Mit einem sog. Code of Conduct on Privacy for mobile health applications will sie dafür sorgen, dass das Vertrauen in Gesundheits-Apps wachsen kann. Sie gibt Entwicklern von Health-Apps Empfehlungen an die Hand, wie EU Datenschutzrichtlinien in Health-Apps umgesetzt werden können. Anbieter von Health-Apps, die sich freiwillig zur Einhaltung dieser Regeln verpflichten, werden in ein zentrales Register aufgenommen, das auf EU-Ebene neu aufgebaut werden soll. Wer will, kann sich außerdem auditieren lassen, die Kosten für diesen Prozess trägt jeder Health-App Anbieter selbst.

Für welche Health-Apps gelten die Empfehlungen?

Für alle Apps, die Daten erfassen und oder verarbeiten, die eine klare Zuordnung zur Gesundheit des Nutzers oder seines gesundheitlichen Risikos erlauben, gelten die in der Empfehlung ausformulierten erhöhten Anforderungen an den Schutz der persönlichen Gesundheitsdaten. Es ist also abhängig, in welchem Kontext eine App genutzt wird, welchen Zweck sie mit der Erhebung und Auswertung dieser Daten verfolgt, d. h. für eine Fitness-App, die zwar Nutzerdaten aufzeichnet diese aber nicht für eine gesundheitsbezogene Fragestellungen auswertet, gelten die einfachen Datenschutzregeln wie für jede andere App auch.

Was müssen Entwickler von Gesundheits-Apps tun, die in das Register der EU aufgenommen werden wollen?

In einer Erklärung geben sie Aufschluss darüber, in welchem gesundheitsbezogenen Kontext und in welchem Umfang sie personenbezogene Daten erheben. Diese Angaben werden auf Vollständigkeit und Plausibilität geprüft – Annex I – Privacy Impact Assessment

Aufbau und Pflege des Registers bezahlen die App-Anbieter mit einer Art Mitgliedsbeitrag, der sich an der Anzahl der Apps und der Größe der erreichten Nutzerzielgruppen, und damit der Wirtschaftskraft des Anbieters orientiert.

Wer überprüft die Einhaltung der freiwilligen Selbstverpflichtung?

Die Apps der Hersteller, die im Register gelistet sind, werden stichprobenartig überprüft, Verstöße können grundsätzliche auch von den Nutzern selbst und jedem anderen Marktteilnehmer gemeldet werden.

Bei jedem Update einer Gesundheits-Apps Apps obliegt es dem Hersteller erneut zu prüfen, ob die im Code of Conduct on Privacy festgelegten Anforderungen durch das Update tangiert sind. Gegebenenfalls muss der Anbieter die erforderlichen Nachbesserungen vornehmen oder andernfalls von der freiwilligen Selbsterklärung zurücktreten. In diesem Fall wird der Anbieter im zentralen Register gelöscht.

Role Model – Freiwillige Selbstverpflichtung für Gesundheits-Apps

Ganz ähnlich arbeitet auch HealthOn mit dem Ehrenkodex. Seit 2012 können sich Anbieter von Gesundheits-Apps freiwillig zur Einhaltung von sieben Qualitäts- und Transparenzkriterien verpflichten. Der Ehrenkodex geht über die reinen Aspekte des Datenschutzes hinaus. Mit Hilfe erweiterter Herstellerangaben zu Autoren, zu den verwendeten Quellen sowie zur Unabhängigkeit der gesundheitsbezogenen Informationen und Services ist es möglich, neben der Sicherheit der Nutzerdaten auch die Vertrauenswürdigkeit der Inhalte einer App abzuschätzen.

Wie wichtig das ist, zeigt eine aktuelle Untersuchung der aus Nutzersicht beliebtesten Gesundheits-Apps in fünf Anwendungsgebieten, die auch aus Public Health Sicht hohe Relevanz besitzen (“Top” Gesundheits-Apps: Von den Besten lernen. Top Gesundheits-Apps: Beliebt, vertrauenswürdig, wirksam?) Alle 44 deutschsprachigen und kostenlosen Apps wurden im Mai 2016 im Hinblick darauf untersucht, wie umfassend ihre Hersteller Angaben machen zur Qualität und Transparenz der gesundheitsbezogenen Services und Inhalte. Hier die Ergebnisse:

Datenschutz und Sicherheit

  • Datenschutzerklärung 20%. Nur jede fünfte App bietet eine Datenschutzerklärung innerhalb der App. Wo und wie Daten gespeichert werden, wer die Daten in welchem Umfang und wofür nutzt, bleibt damit völlig im Dunkeln. Das zeigt den großen Bedarf nach Aufklärung, sowohl auf Anbieter- als auch auf Nutzerseite.
  • Kontaktangaben 59%. Bei mehr als einem Drittel der Apps fehlen Kontaktangaben
  • Impressum 30%. Nur ein Drittel der App-Anbieter gibt sich mit einem Impressum eindeutig zu erkennen. Wie will der Nutzer in diesem Falle seine Rechte durchsetzen oder Schadenersatzansprüche geltend machen, wenn die Kontaktdaten eines rechtsverbindlichen Ansprechpartners fehlen?

Unabhängigkeit, Offenlegung potentieller Interessenkonflikte

  • Werbefrei 43%. Ohne offensichtliche Werbung kommen 43 Prozent der untersuchten Apps aus, die Frage ist, wie sich diese Apps finanzieren? Zahlen  Nutzer mit ihren Daten?
  • Hinweise zur Finanzierung 86%: Bei den meisten Apps lassen Werbeeinblendungen und Sponsoren-Hinweise, sowie Hinweise auf In-App-Käufen vermuten, wie sich die kostenlose App finanziert. Keine der Apps informiert mit einem expliziten Finanzierungshinweis.

Interessenkonflikte aufzudecken, ist für Nutzer damit fast unmöglich.

Sachverständigkeit

  • Nennung der Autoren 25%. Nur jede vierte App informiert, wer für die Richtigkeit der medizinischen Inhalte, sowie der Sinnhaftigkeit des App-Konzeptes verantwortlich ist. Fragen zur Sachverständigkeit lassen sich ohne diese Angaben nicht prüfen.
  • Nennung von Quellen 9%. Wie soll ein Nutzer erkennen können, ob Informationen aktuell sind, wie im Zweifel überprüfen, ob vertrauenswürdige, und wissenschaftliche akzeptierte Grundlagen, z. B. Leitlinien verwendet wurden, wenn keine Quellen genannt werden?

Unter den untersuchten 44 Top-Apps waren 3 Apps (7%) mit umfassenden Angaben machen zu allen sieben HealthOn-Kriterien. Sie können sich mit dem Siegel des HealthonApp-Ehrenkodex in Richtung ihrer Nutzerzielgruppen als vertrauenswürdig zu erkennen geben.

Weitere Beiträge zum Screening “Top” Gesundheits-Apps, das die Initiative Präventionspartern im Mai 2016 durchgeführt hat:

 

Röntgen-Gedächtnisstätte als historische Stätte ausgezeichnet

Die Europäische Physikalische Gesellschaft (European Physical Society, EPS) zeichnete am 7. Juni 2016 den Ort, an dem Wilhlem Conrad Röntgen am 8. November 1895 die Röntgenstrahlen entdeckte, als „Historic Site“ aus. Es ist die dritte „Historic Site“ in Deutschland, europaweit sind 29 Orte ausgezeichnet. Mit dieser Auszeichnung würdigt die EPS die Bedeutung der Entdeckung der Röntgenstrahlen.

In dem Gebäude des ehemaligen Physikalischen Instituts der Universität Würzburg unterhält das Röntgen-Kuratorium Würzburg e. V. am Originalort der Entdeckung eine Röntgen-Gedächtnisstätte.

Mit einem Festakt wurde vor dem Gebäude eine Stele eingeweiht, die die wissenschaftliche Leistung und ihre weitreichenden Auswirkungen für Wissenschaft und Forschung würdigt.




Weblinks:
Artikel in der Mainpost vom 8.6.2016
Website der EPS

Top Gesundheits-Apps: Beliebt, wirksam, vertrauenswürdig?

Um besser zu verstehen, warum bestimmte Gesundheits-Apps bei Nutzern besonders beliebt sind, hat die Initiative Präventionspartner im Mai 2016 aus einem Screening von über 800 Apps insgesamt 44 deutschsprachige, kostenlose Gesundheits-Apps identifiziert, die das Ranking der beliebtesten Gesundheits-Apps in den folgenden, aus Public Health Sicht relevanten Anwendungsgebieten anführen (s. Top Gesundheits-Apps: Von den Besten lernen).

  • Bluthochdruck [n= 10)
  • Raucherentwöhnung (n=8)
  • Rückenschmerz (n= 9)
  • Ernährung Schwangere/Baby (n=10)
  • Angststörungen (n= 7)

Untersucht wurden u. a. auch die Unterstützungsfunktionen der Apps, ihr visuelles Gesamtkonzept sowie die Angaben der Hersteller, auf die Nutzer angewiesen sind, um Qualität und Transparenz der gesundheitsbezogenen Informationen und des gesundheitsförderlichen Gesamtkonzeptes einer App einschätzen zu können (Healthon Ehrenkodex).

Was schätzen Verbraucher und Patienten ganz offensichtlich an Gesundheits-Apps? Welche Funktionen werden mit hohen Downloadzahlen belohnt?

  1. Ansprechendes Design: Die Analyse der Screenshots der Best Practise Apps, zeigt, dass Design für die Beliebtheit eine große Rolle spielt. Die Apps auf den vorderen Beliebtheitsplätzen zeichnen sich alle durch ein ansprechendes Design, eine klare Menüführung aus. Gefällt eine App auf den ersten Blick, schließen Nutzer offensichtlich von Design auf den professionellen Inhalt. Sie laden diese Apps häufiger herunter und bewerten sie auch häufiger. Wie lange und wie oft sie die Apps dann nutzen, lässt sich aus den Metriken der App-Stores nicht ableiten, in Google Play erkennt der Nutzer lediglich, wie viele Downloads eine App erreicht hat. Nur der Entwickler sieht auch die Anzahl der Installationen und kann diese ins Verhältnis setzen zur Anzahl der Downloads.
  2. Erklärungen zum besseren Krankheitsverständnis: Was kann ich selbst tun? Besonders viele Top-Apps im Anwendungsgebiet Ernährung (90%) und Rückenschmerzen (78%) setzen auf erklärende Gesundheitsinformationen, z. B. worauf bei gesunder Ernährung zu achten ist, bzw. wie man Rückenschmerzen vorbeugen bzw. besser bewältigen kann. Informationen sind auch bei Apps zur Bewältigung von Angsterkrankungen weit verbreitet (57%) und auch bei Bluthochdruck-Apps (50%). Von jeder sechsten App werden diese Informationen nutzerbezogen vermittelt z. B. in Form von Selbsttests zur Einschätzung der individuellen Belastungssituation bzw. zur Analyse des eigenen Ernährungsverhaltens. Auf diese Weise wird sich der Nutzer seiner eigenen Risiken bewusst. Information als Schlüssel für bessere Gesundheitskompetenz? Viele Apps setzen auf diesen Weg, und von Nutzern scheint dies mit Downloads honoriert zu werden.
  3. Vereinfachtes Datenhandling: Bei Apps zum Selbstmanagement chronischer Krankheit fällt auf, dass 40 Prozent der beliebtesten Blutdruck-Apps die vom Patienten selbst erhobenen Messwerte automatisch aus den Messgeräten übernehmen und diese zentral abspeichern können. Nutzer gehen offensichtlich das Risiko ein, ihre sensiblen Gesundheitsdaten in der Cloud zu speichern, wenn das Datenhandling für sie auf diese Weise einfacher wird, z. B. die Möglichkeit Daten auszutauschen (90%) und zu synchronisieren. Alle Top Blutdruck-Apps sind digitale Tagebücher (100%) mit der Möglichkeit, die Einträge in Form von Verlaufskurven auszuwerten (100%) und dadurch Auffälligkeiten schneller zu erkennen und Zusammenhänge einfacher herstellen zu können, z. B. zur Einnahme von Medikamenten, zur Stressbelastung im Alltag, zu Trainingseinheiten in der Freizeit etc.
  4. Praktische Hilfe beim Erlernen, Einüben neuer Fähigkeiten, Stärkung von Ressourcen zur Selbstbewältigung: Die Top Apps zum Selbstmanagement von Rückenschmerzen bieten in großer Mehrheit Audio- und Videounterstützung (78%). Wie führe ich Bewegungsübungen richtig durch, wie kann ich Entspannungsübungen wirksam in meinem Alltag einbauen? Audioanleitungen in Angst-(14%) und Rückenschmerz-Apps (78%) helfen z. B. auch dabei, Atemübungen und Techniken der Muskelentspannung zu erlernen. Selbst aktiv werden! Diese Möglichkeit bieten Apps und das schätzen offensichtlich viele App-Nutzer.
  5. Spielerische Anreize, Motivation. Insbesondere Raucher-Apps versuchen, spielerische Anreize zu setzen, mit Belohnungen zu arbeiten (25%), damit der Nutzer besser durchhalten kann. Die graphische Aufbereitung von Messdaten und Tagebucheinträgen macht die Ergebnisse von Verhaltensveränderungen sichtbar und wirkt auf diese Weise ebenfalls motivierend: Nutzer sehen z. b. die Zahl der eingesparten Zigaretten, erkennen die tägliche Kalorienaufnahme, den Gewichtsverlust, die Veränderung von Stimmung, die Verbesserung von Lebensqualität und werden für erreichte Ziele belohnt, mit Motivationsbotschaften, Punkte, Pokalen etc.

Fazit: Verbraucher und Patienten bringen offensichtlich viel Eigenmotivation mit, wenn sie, in der Regel ganz ohne Empfehlung von Therapeuten, auf eigene Faust in den Stores nach unterstützenden Apps suchen, um Krankheiten besser zu bewältigen (Bluthochdruck, Rückenschmerz, Angststörungen), oder ihr Gesundheitsverhalten zu verändern (Ernährung, Rauchen). Das eröffnet aus Versorgungssicht interessante Möglichkeiten der digitalen Gesundheitsförderung. Grundsätzlich schaffen es nur wenige Gesundheits- und Medizin-Apps das Interesse der Nutzer auf sich zu ziehen, so dass sie relevante Downloadzahlen erreichen. Lediglich 910 Apps in der Kategorie Gesundheit und Fitness bzw. 232 Apps in der Kategorie Medizin haben mehr als 50.000 Downloads (Health-App Dashboard 6/2016). Sie genauer anzuschauen wird den Akteuren der Gesundheitswirtschaft helfen, patientenorientierte Gesundheits-Apps zu entwickeln.

Sie werden genutzt – sind sie denn auch wirksam?

Zur Einschätzung der Qualität einer Gesundheits-App als digitales Werkzeug zur Stärkung der Selbstbefähigung und Förderung der Gesundheitskompetenz von Patienten gehört neben der Patientenorientierung sicher auch die Einschätzung der Apps nach wissenschaftlichen Kriterien: Sind Unterstützungsansatz und gesundheitsbezogene Informationen evidenzbasiert und leitlinienkonform, können Apps ihre Wirksamkeit in kontrollierten Studien nachweisen? Ein ganzheitlicher Evaluations- und Bewertungsansatz für Gesundheits- und Medizin-Apps bezieht diese Fragenstellungen mit ein und liefert damit auch die Basis für eine Nutzenbewertung. Diesen Ansatz zu entwicklen, ist eine interdisziplinäre Aufgabe unter Einbeziehung der Nutzerzielgruppen (Verbraucher, Patienten).

Im Moment werden Gesundheits- und Medizin-Apps von Verbrauchern und Patienten als „Stand-alone-Lösung“ genutzt. Der beidseitige Datenaustausch zwischen Patienten und Leistungserbringern wird in Pilotprojekten erprobt, die Funktionen zum Teilen von Daten bieten heute schon sehr viele Gesundheits-Apps an. Patienten, z. B. Diabetiker, haben großes Interesse, diese Funktionen zu nutzen (DDG Poster DiMAPP Studie) und knüpfen hohe Erwartungen an Apps als neue Bausteine in der medizinischen Regelversorgung (QuAppKOM).

Außerdem untersucht im Rahmen des Screenings Top Gesundheits-Apps: Wie schneiden Top Gesundheits-Apps in Punkto Qualität und Sicherheit ab?

„Top“ Gesundheits-Apps: Von den Besten lernen

Zu den 10 bedeutendsten Ursachen für die Krankheitslast in Deutschland zählen Herzkreislauferkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall), Rückenschmerzen, Depression und Lungenkrebs (Plass 2014). Alle diese Krankheiten lassen sich zum großen Teil auf verhaltensassoziierte Risikofaktoren (Übergewicht, Bewegungsmangel, Stressbewältigung) zurückführen. Weil es so schwierig ist, Gesundheitsverhalten dauerhaft positiv zu verändern und fördernde Impulse in vielfältige Lebensbereiche einzubringen, z. B. in der Familie, am Arbeitsplatz sowie in der Freizeit, knüpfen sich an Gesundheits-Apps große Erwartungen: Sie erreichen Menschen überall und rund um die Uhr. Sie könnten Verbrauchern und Patienten verhaltensbedingte Risiken bewusstmachen und ihnen im Alltag dabei helfen, diese zu vermeiden. Soweit die Rationale für den Einsatz von Gesundheits-Apps.

Kontrollierte Studien, die den wissenschaftlichen Nachweis erbringen, dass Apps die Prozesse der Lebensstilveränderung positiv unterstützen können, gibt es bisher nur wenige (Lucht 2015). Auch Ergebnisse zur Langzeitnutzung von Gesundheits-Apps stehen aus. Marktanalysen liefern Hinweise, dass eine durchschnittliche Nutzungsdauer von 30 Tagen von 20 bis 70 Prozent der Gesundheits-Apps erreicht wird – mit großen Unterschieden abhängig davon, wofür die App im Selbstmanagement genutzt wird (Mevvy 2015).

Die vorliegende Analyse der Initiative Präventionspartner basiert auf dem Screening von über 800 Apps (n= 878) in fünf, aus Public Health Sicht besonders relevanten Indikationen.

  • Apps für die Ernährung von Schwangeren sowie von Babys und Kleinkindern in den ersten Lebensjahren: Die Ernährung in dieser frühen Lebensphase prägt maßgeblich die Gesundheit im Erwachsenenalter (BZgA). Eine App, die Mütter beim gesunden Aufwachsen ihrer Kinder unterstützt und im besten Fall auch sozialbenachteiligte Zielgruppe erreicht, ist daher gesundheitspolitisch höchst relevant und ein sinnvoller Baustein in der Gesundheitsförderung
  • Apps für Menschen mit Angsterkrankungen: Knapp 7 Millionen sind in Deutschland Betroffen, die Krankheitskosten aufgrund von Fehlzeiten am Arbeitsplatz sind hoch, der Krankheitsverlauf häufig chronisch. Die Mehrheit der Betroffenen (56%) nimmt keine verhaltenstherapeutischen Maßnahmen in Anspruch (Wittchen & Jacobi 2013).
  • Apps zum Selbstmanagement von Bluthochdruck. Bluthochdruck gehört zu den Hauptrisikofaktoren für die Entwicklung von Herzkreislauferkrankungen, auf die die meisten Todesfälle in Deutschland zurückzuführen sind (Schlaganfall, Herzinsuffizienz und Herzinfarkt). Etwa ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung ist betroffen (RKI 2015).
  • Apps zur Vorbeugung bzw. zur Bewältigung von Rückenschmerzen. Rückenschmerzen verursachen hohe Krankheitskosten, viele Millionen Menschen sind in Deutschland betroffen, ihre Versorgung ist defizitär (Nationales Versorgungsforum Schmerz 2015), die Stärkung der Selbstaktivierung hat einen hohen Stellenwert in schmerztherapeutischen Versorgungskonzepten (Überall 2015).
  • Apps zur Unterstützung der Raucherentwöhnung. Jeder Dritte Deutsche raucht (Statisches Bundesamt 2013), 110.000 Todesfälle jährlich lassen sich auf Tabakkonsum zurückführen.

Die über die Stichwortsuche in Google im April 2016 ermittelten Treffer (englisch- und deutschsprachig, kostenlose & kostenpflichtige Apps, Kategorien Gesundheit & Fitness und Medizin) wurden nach ihrer Beliebtheit aus Nutzersicht sortiert. Als Maß für die Beliebtheit wurde das Produkt aus durchschnittlicher Nutzerbewertung (Skala 1 bis 5 Sterne) und Anzahl der Nutzerbewertungen herangezogen. Apps mit weniger als 5.000 bzw. 1.000 Downloads wurden nicht weiter untersucht. Insgesamt wurden in den fünf Indikationsgebieten 198 Apps identifiziert:

  • Blutdruck-Apps, n = 49 (> 5.000 Downloads)
  • Ernährungs-Apps, Schwangere/Baby, n= 44 (> 1.000 Downloads)
  • Rückenschmerz-Apps, n= 40 (> 5.000 Downloads);  n= 56 (> 1.000 Downloads)
  • Angst-Apps, n= 38 (> 1.000 Downloads)
  • Raucher-Apps, n= 27 (> 1.000 Downloads)

Um das Angebot aus Sicht deutschsprachiger Verbraucher einzuschätzen, wurde im Mai 2016 eine Subgruppenanalyse der Top-Apps durchgeführt, bei der nur die deutschsprachigen und kostenlos verfügbaren Apps berücksichtigt wurden. In keinem Indikationsgebiet mit Ausnahme von Bluthochdruck konnten 10 Top-Apps identifiziert werden, weshalb in diesen Indikationen auch Apps mit weniger als 1.000 Downloads (s. Methodik) herangezogen wurden.

Wie viele Nutzer erreichen die Top-Apps?

Blutdruck-Apps verzeichnen mit großem Abstand die meisten Downloads gefolgt von Raucher-Apps und Rückenschmerz-Apps. Die mittleren Downloads deutschsprachiger Apps für Ernährung von Schwangeren und Babys sowie der Apps zur Bewältigung von Angststörungen liegen deutlich darunter. Hier die mittleren Downloads (Summe der Downloads durch Anzahl der Apps) nach Anwendungsgebieten:

  • Bluthochdruck [n= 10; ): 400.000
  • Raucherentwöhnung (n=8; ): 168.000
  • Rückenschmerz (n= 9): 88.333
  • Ernährung Schwangere/Baby (n=10): 34.000
  • Angststörungen (n= 7): 4.000

Wie erklären sich die Unterschiede der mittleren Downloads pro App?

  • Zum einen könnte der Leidensdruck durch krankheitsbedingte Einschränkungen das Interesse der Nutzer an Apps zur Selbsthilfe erhöhen. Beispiel Blutdruck
  • Auch die sog. Selbstwirksamkeitserwartung könnte Unterschiede erklären. Bei Menschen mit Angststörungen ist sie möglicherweise geringer ausgeprägt, als bei Bluthochdruckpatienten, die sich eher zutrauen, durch eigenes Zutun ihre Krankheit positiv beeinflussen zu können.
  • Ein weiterer Grund könnten Unterschiede in der Ausgereiftheit der App-Konzepte sein: Tagebuch-Apps zum Datenmanagement sind schon länger im Markt und möglicherweise schon besser auf die Bedürfnisse der Nutzer angepasst, als Apps für Menschen mit Angststörungen.

Fazit: Bei genauer Betrachtung zeigt sich, dass das Angebot an Gesundheits- und Medizin-Apps in aus Public Health Sicht relevanten Anwendungsgebieten für deutsche Verbraucher und Patienten längst nicht so riesig ist, wie das gemeinhin bei rein quantitativer Betrachtung des Angebotes vermutet wird. Die Mehrzahl der Apps – auch der Gesundheits- und Medizin-Apps – liegt weitgehend ungenutzt in den Stores (Healthon Dashboard 6/2016).

Um vorhandene Ressourcen effektiv zu nutzen, sollten gesundheitspolitisch verantwortliche Akteure sich vor der Entwicklung eines App-Angebotes

  • an sog. “Leuchtturm-Apps” und „Best Practise“ Beispielen orientieren, um von diesen zu lernen, was eine gute, relevante, bei Nutzern beliebte Gesundheits-App auszeichnet.
  • das Angebot sorgfältig anschauen:  Wo gibt es bisher noch zu wenige, qualitätsgesicherte Angebote, wo herrscht bereits ein Überangebot aus Patienten- und aus Versorgungssicht?
  • bereits überlegen, welche Methoden erforderlich sind, um den Nutzen von Gesundheits- und Medizin-Apps zu evaluieren, um diese dann auch als Bausteine in die Regelversorgung integrieren zu können?

Details zur Methodik Top App Screening 5/2016: Alle Top-Apps wurden außerdem im Hinblick auf ihre Unterstützungsfunktionen sowie die Erfüllung von Qualitäts- und Transparenzkriterien (healthOn Ehrenkodex) untersucht.

Quellen

Lieber einen Arzt, der mit Apps arbeitet?

Die Patienten in den USA haben eine klare Präferenz: Sie würden einen Arzt bevorzugen, der seinen Patienten im Behandlungsprozess eine App anbietet – das sagen 59 Prozent der über 2025 befragten erwachsenen US Verbraucher, von denen 1.736 in hausärztlicher Betreuung sind (1). Wenn Patienten Behandlungs- und Beratungsleistungen eines Arztes auch virtuell nutzen können, ist das für fast die Hälfte (47%) der Befragten ein Pluspunkt, ebenso wenn der Arzt die Trackingdaten aus Wearables seiner Patienten in Therapieentscheidungen mit einbezieht (38%). Hier gibt es deutliche Unterschiede abängig vom Alter der Befragten, d. h. für die Hälfte (50 %) der 18 bis 35 Jährigen ist das ein positives Auswahlkriterium, bei den Baby Boomern (55 Jahre und älter) nur für jeden Dritten (29%).

Über alle Altersgruppen betrachtet, besitzt jeder Dritte ein sog. Wearable (27%), etwa die Hälfte (55%) nutzt dies täglich. Die große Mehrheit würde dem Arzt Zugriff auf diese Daten geben (78%). Ein Wearable ihrer Krankenkasse würde die Hälfte der Befragten nutzen, um im Gegenzug für ihre Daten niedrigere Versicherungsbeiträge bezahlen zu müssen.

Wie viele Befragten zeichen Daten auf, und wofür?
Hier die Ergebnisse nach Alterskategorien: 18 bis 35 Jahre, 35-54 Jahre, Älter als 55 Jahre

  • Besitzen ein Tracking Tool (Wearable): 39%, 26%, 20%
  • Nutzen dies im Fitness-Kontext: 27%, 20% 13%
  • Nutzen dies zum Krankheitsmanagement: 7%, 6%, 4%

Blick nach Deutschland: Nach einer repräsentativen Umfrage unter 1.236 Personen von Bitkom Research nutzen derzeit 31 % der Bundesbürger ab 14 Jahren so genannte Fitness-Tracker zur Aufzeichnung von Gesundheitswerten (2).

Quelle:

Category: 

Die Strukturierte Befundung ist Topthema der DRG

Der 97. Deutsche Röntgenkongress fand 2016 mit ca. 6000 Teilnehmern erstmalig in Leipzig statt.

Die Arbeitsgemeinschaft IT unter dem Vorsitz von Herrn Prof. Hackländer organisierte eine vollbesetzte Vortragsreihe zum Thema Strukturierte Befundung. Die DRG hat das Potential dieser Methode erkannt und hat sich das als ein Topthema für 2016 und 2017 gesetzt.

Bei aycan stellen wir bereits seit einigen Jahren ein flexibles System für die Strukturierte Befundung zur Verfügung.

Weblinks:
Strukturierte Befundung

Prostata MRT Symposium in Berlin

Auf dem diesjährigen ESUR Teaching Course vom 10.-11. Juni 2016 in Berlin nahmen 274 Teilnehmer aus ganz Europa teil. Die Experten diskutierten die aktuelle Entwicklung im Bereich der Prostata Diagnostik mit dem MRT.

aycan stellte seine Software ayDCE für die multiparametrische MRT vor.  Mit dieser Software ist eine einfache Auswertung von Prostata MRT Untersuchung und eine Erstellung von PI-RADS 2 konformen strukturierten Befunden möglich.

Weblinks:
Auswertung multiparametrischer MRT