DRU

Ich habe mich letztens dabei ertappt, dass ich zu einem Patienten auf der Notaufnahme gesagt habe:

“Ich würde jetzt noch gerne eine rektale Untersuchung bei Ihnen machen!”

HUÄ? Klingt das wirklich so komisch wie es… ähm… klingt? Ich würde Ihnen jetzt zum Abschluss, nachdem ich schon auf Ihrem Bauch rumgegrapscht und Ihre Leistenregion abgetastet, sowie persönliche Fragen zu Ihrem Stuhlgang und Sexleben gestellt habe, noch zusätzlich und total gerne meinen Zeigefinger hinten reinstecken!

Eine digital-rektale Untersuchung (sprich man steckt den Finger in den Popo des Patienten oder der Patientin, lässt den Schließmuskel anspannen, schaut ob es Hämorrhoiden, Blut, oder sonstige Sachen gibt, die da normalerweise nicht hingehören) gehört zu einer vollständigen Untersuchung bei Bauchschmerzen dazu. Lustiger- bzw. niedlicherweise bzw. Verständlicherweise (bevor sich da wieder jemand aufregt, ich mache mich über PatientInnen lustig) entschuldigen sich viele Menschen, wenn ich diese Untersuchung bei ihnen durchführe. “Entschuldigung dass Sie das machen müssen”, “Tut mir leid falls es stinkt oder nicht so sauber ist”, und ähnliches hört man dauernd… An all die hunderten Menschen, in denen ich schon meine Finger gesteckt habe: Es braucht euch nicht leid tun. Ich mache das täglich mehrmals und ich werde gut bezahlt dafür. Dass es in einem Enddarm stinkt und vielleicht Kacke drinnen ist, ist normal!

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Hate to say I told you so

Also, so etwas hört man nicht gerne und sagt man nicht gerne. Klingt so meckerig. Manchmal denke ich es mir, wie zum Beispiel vorgestern. Ich hatte Dienst und lief zwischen Station und Notaufnahme hin und her, und zwischendurch gab es Konsile im ganzen Haus zu erledigen, meine Mindestschrittanzahl habe ich also erreicht. Ich stehe also am Bett von Frau Italien, schon zum zweiten Mal in der Woche. Eigentlich eine internistische Patientin – Verzeihung: eine internistische Vollkatastrophe. Erstens zigfach voroperiert wegen Krebs und Herzproblemen, zweitens alles was man sich so vorstellen kann: Herzinsuffizienz, ein Kreatininwert von mindestens einer Fantastillion, und so weiter. Achja, und was wir ChirurgInnen auch so gerne haben: Gerinnungshemmer! Am besten Plavix UND Aspirin. Da blutet es dann so richtig schön während der Operation, und nachher dann auch noch. Frau Italien klagt also über gürtelförmige Oberbauchschmerzen, ich schlage der zuständigen Assistenzärztin vor dass man ja mal die Cholestaseparameter, Leber- und Pankreaswerte im Blut bestimmen lassen könnte. Ein Ultraschall des Bauches wäre auch nicht schlecht.

Internistische AÄ: “Aja, eine Bildgebung – ich habe vor einer halben Stunde ein CT angeordnet, ohne Kontrastmittel, wegen ihrer Niere!”

Menschenhandwerkerin: “Hm, also ein CT, noch dazu ohne Kontrastmittel, ist eher nicht die Bildgebung der Wahl bei der Verdachtsdiagnose einer Cholezystolithiasis oder Cholezystitis…”

Internistische AÄ: “Achso, hm, zu spät, die Patientin ist schon auf dem Weg in die Röhre!”

Also, na gut, na dann halt. Surprise surprise: Im CT sehe ich gar nichts. Nicht weil die Frau nichts im Bauch hat, sondern weil ein CT ohne KM einfach scheiße ist. Aber ich denke mir, was weiß ich schon, bin ja noch jung und unerfahren und keine Radiologin, also rufe ich den Radiologen an und frage ihn nach einer Pathologie im Bauche von Frau Italien. Nein nein, sie habe gar nichts, alles unauffällig. Ich frage ganz vorsichtig nach, ob er das auf den Bildern wirklich gut beurteilen kann, oder ob man nicht noch ein Sono machen sollte. Nein alles normal, Gallenblase unauffällig, keine Steine, keine Entzündung und überhaupt. Naja, denke ich mir, er wird es schon wissen. Frau Italien klagte allerdings weiter über die Schmerzen im Oberbauch und ich ordne am Tag darauf einen Schall des Oberbauches an. Diagnose: Schwerste Cholezystitis!!!!! HAB-ICH-ES-NICHT-GESAGT.

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Doccheck

Ja, mich gibt es auch auf Doccheck. Da werden von Zeit zu Zeit ausgewählte Beiträge veröffentlicht. Ja, es ist das Internet, doch wundern mich die Kommentare auf mein Geschriebenes manchmal.

– äußere ich mich in irgendeiner Form über einen anstregenden Arbeitstag oder anstrengende PatientInnen: Du bist überfordert, such dir einen anderen Job!
– findet man eine Äußerung einer Patientin/eines Patienten lustig, und wehe diese Person ist dement und/oder alt: Über kranke Menschen macht man sich nicht lustig!
– usw. usf.

Lieber MeckerantInnen: Ich liebe meinen Job. Deswegen mache ich ihn auch, und keinen anderen. Man darf auch mal was doof oder lustig oder anstrengend finden, ohne gleich respektlos zu sein. Das ist auch der Grund weswegen ich manche Geschichten auch hier anonym erzähle. Ist ja nicht so dass ich im PatientInnenzimmer losbrülle vor lauter Lachen. Tipp: Nehmt alles nicht so ernst. Chillax. Kuschelt mit Katzen, das beruhigt.

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