Cornelia Yzer erklärt das Image-Problem der Pharmaindustrie

Ich glaube, viele Menschen haben das Empfinden, dass niemand an Krankheiten verdienen sollte – und das tut man nun einmal, wenn man Medikamente verkauft.

Die VFA-Cheflobbyistin im Interview mit dem Internetportal “Vitafil” der PR- und Lobbyistenagentur WMP Eurocom auf die Frage, warum Pharmahersteller “trotz ihrer Erfolge” immer wieder angegriffen würden.
(Quelle: www.vitafil.de/?p=331).

Marketing mit Brust-Vergrösserung

Eine Disco im niedersächsischen Celle will eine Brustvergrösserung in Polen verlosen – oder besser dies zum Marketing nutzen:

So folge der Bewerbung eine Vorauswahl aus 30 Teilnehmerinnen, die dann per online Voting ermittelten 10 “Finalteilnehmerinnen” müssten sich schließlich dem Wettbewerb in der Diskothek stellen. Hier würden dann gefüllte Luftballonbrüste zerbissen, Karaoke gesungen und parallel der Körper eines Gastes bemalt werden usw. Sechs Tage danach werde die Gewinnerin fest terminiert zum Eingriff in Posen erwartet, danach stehe ein Foto-Shooting für den nächsten Diskothek Flyer auf dem Programm.

Partner der Diskothek für den Event ist eine Agentur, die Patienten an eine Schönheitsklinik in Poznań vermittelt. Sowas nennt sich wohl “Cross-Media” und nicht von ungefähr betreibt die Geschäftsführerin ausserdem eine Promotionsagentur und ein Online-Auktionshaus. Das Gegenteil von dem, was sich eine Patientin unter einer diskreten, seriösen Beratung vorstellt.

Aber kein Einzelfall. Ebenfalls in Hannover gibt es eine weitere Promotionsagentur, deren Mitarbeiterin nebenbei noch Patienten an die gleiche Klinik in Poznań schickt.

Die Aktion stösst auf scharfe Kritik der Fachverbände.

In den Stellungnahmen wird jedoch ausschliesslich der Veranstalter attackiert. Die Frage der Qualifikation von Agenturen, die Patienten an ausländische Kliniken vermitteln, bleibt aussen vor. Nach dem geplanten Gendiagnostikgesetz muss eine Beratung durch einen Arzt vor und nach dem Test erfolgen. Gentests sind vergleichweise harmlos gegenüber invasiven Operationen. Es geht um chirurgische Eingriffe. Da darf die Frage erlaubt sein, warum nebenberuflich betriebene Agenturen Patienten in ausländische Kliniken verfrachten können, deren Qualifikation der Betreiberinnen in Werbung, Marketing und Promotion besteht? Oder doch Fachfrauen? Brust-OPs als Mittel zur Selbst-Promotion.


Update
In der Celleschen Zeitung verweist die von der Diskothek beaufragte Werbeagentur “Wirkunxgrad” darauf, dass die Diskothek Inkognito nur die Räume stellt und für die Werbung sorgt. Wer ist nun der Veranstalter? Die Werbeagentur? Wer bezahlt “Wirkunxgrad”? Doch die Vermittlungsagentur Du bist Schön? Dafür spricht, dass sie in der Zeitung als Veranstalter bezeichnet werden.

Die Veranstalter sehen das anders. “Ich würde auch um die Operation kämpfen“, sagt Manuela Huduti von der Agentur „Du bist schön“, die die Brust-OP zu Werbezwecken verschenkt. „Für ein neues Auto muss ich schließlich auch einiges tun.“

Die Dame, die da zu Wort kommt ist natürlich auch bei der Promationagentur Promocall beschäftigt.

Wenn die Vermittlungsagentur nicht nur den “Preis” verschenkt, sondern als Mitveranstalter für Brust-OPs in Polen wirbt, wäre das ein klarer Verstoss gegen das Heilmittelwerbegesetz.

Traumberuf Medizjournalist (VIII)

Eine chemische Substanz bewahrt Mäuse vor dem Dickwerden und erhöht gleichzeitig ihre körperliche Ausdauer. Das US-Pharmaunternehmen Sirtris in Cambridge hatte den Wirkstoff entwickelt. […]

Die Mäuse, die eine hohe Dosis dieses Wirkstoffs erhielten, nahmen im Gegensatz zur Kontrollgruppe nicht zu, gleichzeitig sanken ihre Blutzucker- und Cholesterinwerte im Blut. Wenn die Forscher die Versuchstiere regelmäßig im Laufrad trainieren ließen, liefen die SRT1720-Mäuse in anschließenden Ausdauertests doppelt so weit wie die unbehandelten.
Meldet die dpa. Und:
Nebenwirkungen beobachteten die Forscher bisher nicht.
Hätte mich auch überrascht.

Traumberuf Medizinjournalist (VIII)

Eine chemische Substanz bewahrt Mäuse vor dem Dickwerden und erhöht gleichzeitig ihre körperliche Ausdauer. Das US-Pharmaunternehmen Sirtris in Cambridge hatte den Wirkstoff entwickelt. […]

Die Mäuse, die eine hohe Dosis dieses Wirkstoffs erhielten, nahmen im Gegensatz zur Kontrollgruppe nicht zu, gleichzeitig sanken ihre Blutzucker- und Cholesterinwerte im Blut. Wenn die Forscher die Versuchstiere regelmäßig im Laufrad trainieren ließen, liefen die SRT1720-Mäuse in anschließenden Ausdauertests doppelt so weit wie die unbehandelten.

Meldet die dpa. Und:

Nebenwirkungen beobachteten die Forscher bisher nicht.

Hätte mich auch überrascht.

Bundesregierung fördert Pharmaindustrie mit Tuberkulose-Impfstoff

Bundesforschungsministerin Anette Schavan hat der Pharmaindustrie versprochen, tatkräftig mit Förderprogrammen zu helfen, dass Deutschland wieder die “Apotheke der Welt” wird. Das Ergebnis steht noch aus, ausserhalb der Initiativen klappt das schon mal auf skandalöse Weise.

Der Journalist Markus Grill hat im Stern aufgedeckt, dass ein staatlich geförderter Impfstoff möglicherweise an die Pharmaindustrie verkauft wird, weil das Bundesministerium für Forschung es versäumt hat, sich die Rechte zu sichern.

Das Max-Planck-Institut hatte den Tuberkulose-Impfstoff im Jahr 2004 zur Weiterentwicklung an die in Hannover gelegene Firma VPM verkauft, die ihn seit September nun erstmals in einer Studie an Menschen testet. VPM wird ausschließlich aus Geldern des Bundesforschungsministeriums finanziert. VPM-Geschäftsführer Bernd Eisele will allerdings “im nächsten halben Jahr gezielt Firmen ansprechen, um den Impfstoff zu verkaufen”. Der Geschäftsführer sagt, dass das Forschungsministerium ihm freie Hand gelassen habe, den Impfstoff vermarkten zu können, an wen es wolle. Es gibt keine vertragliche Regelung, dass der Impfstoff den Betroffenen in den Entwicklungsländern zur Verfügung gestellt werden muss. Eine Sprecherin von Forschungsministerin Schavan widerspricht dem nicht.

Wenn der Impfstoff Erfolg hat, wird Ministerin Schavan das auf ihr Erfolgskonto verbuchen, während das Entwicklungshilfeministerium aus seinem Etat Geld zur Impfung in den betroffenen Ländern auf das Konto eines Pharmakonzerns buchen kann.

Pharmaaktien reagieren auf Wahl Obamas

Der Sieg von Barack Obama öffnet die Tür für eine Beschleunigung des Preisdrucks.

WestLB Analyst Simon Mather zu Reuters.

Ich hatte es hier schon einige Mal erwähnt: Mit dem neuen Präsidenten, insbesondere Barack Obama, wird der Druck auf die Pharmakonzerne erheblich erhöht. Die Zeiten des uneingeschränkten “Free Pricing” werden dann vorbei sein. Schon heute werden über staatliche Programme wie Medicaid & Medicare oder der Krankenversicherung der Militärangehörigen ein Grossteil der verschreibungspflichtigen Arzneimittel in den USA finanziert. Der Anteil wird eher steigen. Viel Raum für Rabattverhandlungen mit den Herstellern und Verpflichtungen zur Generika-Verordnung für die Ärzte. Nur so kann das Ziel “Gesundheitsversorgung für alle” erreicht werden.

Die Aktienkurse in Europa haben das schon heute eingepreist. Die Pharmawerte verloren 4%-5%.

Diät ohne Cannabinoid


Mit dem Aus für die Diätpille Acomplia® (Rimonabant) kann Abschied genommen werden von dem Ansatz, über das Endocannabinoid-System genauer die Cannabinoid-Rezeptoren den Appetit des Menschen zu beeinflussen und so eine geringere Energieaufnahme und Gewichtsverlust zu bewirken. Merck & Co. hatte Anfang Oktober die klinischen Studien mit Taranabant, einem Wirkstoff aus der gleichen Klasse wie in Acomplia®, wegen der Nebenwirkungen gestoppt, die eine Zulassung unwahrscheinlich machten.

Diät ohne Cannabinoid (Update)


Sanofi-Aventis zieht die Reissleine und bricht alle klinischen Studien zu Acomplia® ab. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMEA hatte letzte Woche empfohlen, die Zulassung für das Mittel ausser Kraft zu setzen, worauf das Unternehmen das Medikament vom Markt nahm.

Mit dem Aus für die Diätpille Acomplia® (Rimonabant) kann Abschied genommen werden von dem Ansatz, über das Endocannabinoid-System genauer die Cannabinoid-Rezeptoren den Appetit des Menschen zu beeinflussen und so eine geringere Energieaufnahme und Gewichtsverlust zu bewirken.

Merck & Co. hatte Anfang Oktober die klinischen Studien mit Taranabant, einem Wirkstoff aus der gleichen Klasse wie in Acomplia®, wegen der Nebenwirkungen gestoppt, die eine Zulassung unwahrscheinlich machten.

Diät ohne Cannabinoid (Update II)


Sanofi-Aventis zieht die Reissleine und bricht alle klinischen Studien zu Acomplia® ab. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMEA hatte letzte Woche empfohlen, die Zulassung für das Mittel ausser Kraft zu setzen, worauf das Unternehmen das Medikament vom Markt nahm.

Mit dem Aus für die Diätpille Acomplia® (Rimonabant) kann Abschied genommen werden von dem Ansatz, über das Endocannabinoid-System genauer die Cannabinoid-Rezeptoren den Appetit des Menschen zu beeinflussen und so eine geringere Energieaufnahme und Gewichtsverlust zu bewirken.

Merck & Co. hatte Anfang Oktober die klinischen Studien mit Taranabant, einem Wirkstoff aus der gleichen Klasse wie in Acomplia®, wegen der Nebenwirkungen gestoppt, die eine Zulassung unwahrscheinlich machten.


Update II:
Pfizer hat ebenfalls das Ende der klinischen Studien zu seiner Diät-Pille, die an den Cannabinoid-Rezeptoren wirkt, erklärt.

Traumberuf Medizinjournalist (VII)

Focus online berichtet kurz über “Kostenlose Gesundheitsbroschüren im Internet”.

Kostenlose Broschüren und Faltblätter zu unterschiedlichen Gesundheitsthemen bietet das Infozentrum für Prävention und Früherkennung zum Download im Internet an. Auf der Web-Seite www.vorsorge-online.de findet sich unter dem Stichwort „Das Dritte Auge“ Material zu verschiedenen Erkrankungen wie beispielsweise Gerinnungsstörungen, Allergien, sexuell übertragbaren Krankheiten oder Leberentzündungen. Aber auch zu verschiedenen Tests und Therapieformen gibt es Informationen.

Klingt gut. Wäre es zuviel verlangt, sich das “Infozentrum für Prävention und Früherkennung” mal vorher anzusehen? Die angebene Faxnummer ist identisch mit der Nummer des Verbandes der Diagnostica-Industrie, der auch bei Denic als Domaininhaber von vorsorge-online.de eingetragen ist. Der Inhalt wird von einer PR-Agentur betreut, die auch für den Verband tätig ist, und nach den Informationen auf der Homepage für den Inhalt der “Faltblätter zur Prävention” verantwortlich ist.

Dementsprechend geht es auf der Infoseite um Vorsorge durch diagnostische Tests, die zum grossen Teil wie der HPV-Test oder die Suche nach Tumormarkern, als IGeL vom Patienten selbst bezahlt werden müssen.


Jedoch irgendwie nicht neu..
http://www.boocompany.com/index.cfm/content/story/id/14921/