CompuGroup Medical unterstützt das Projekt Barrierefreie Praxis der Arzt-Auskunft

10 Millionen. Das ist die Zahl der Menschen, die in Deutschland dauerhaft mit einer Behinderung leben. Die kann angeboren sein oder plötzlich eintreten – also jeden treffen. Unverständlich und nicht akzeptabel ist es, dass Menschen mit Behinderungen bei so grundlegenen Erfordernissen wie einem Arztbesuch noch zu häufig vor unüberwindbare Hürden gestellt werden: Denn oft endet der Arztbesuch für sie noch vor der Türschwelle – weil das Gebäude der Praxis für ihre Erfordernisse nicht ausgestattet ist. Daher arbeitet die Stiftung Gesundheit mit ihrer Fördergemeinschaft schon seit 2009 am Projekt „Barrierefreie Praxis“, einem Informationssystem, das Patienten zeigt, ob eine Praxis für sie zugänglich ist. Um die dafür benötigten Informationen zu erhalten, sind Selbstauskünfte der Ärzte natürlich unabdingbar. Dank einer Kooperation mit der CompuGroup Medical Deutschland AG (CGM) haben bereits etliche Ärzte Angaben zur Barrierefreiheit ihrer Praxis hinzugefügt: Denn CGM bietet mehr als 60.000 Ärzten Zugang zum Erhebungsbogen der Stiftung Gesundheit.

Der Tag der Menschen mit Behinderung

Eine Behinderung kann angeboren sein, sie kann aber auch jederzeit jeden treffen – durch einen Unfall, eine Krankheit oder das Alter. Heute, am 3. Dezember, ist der internationale Tag der Menschen mit Behinderung. Die Vereinten Nationen haben diesen Gedenk- und Aktionstag ausgerufen, um das Bewusstsein der Menschen für die Probleme der Personen mit Beeinträchtigung zu schärfen. Eines dieser Probleme – und keineswegs das geringste – ist die mangelnde Zugänglichkeit zu medizinischer Versorgung. Gipsbein, Kinderwagen, Rolli oder Seh- wie Hörbehinderung sind mit dem System der Gesundheitsversorgung hier in Deutschland erstaunlicherweise immer noch in weiten Teilen unvereinbar.

Wheelmap-App zeigt barrierefreie Arztpraxen

Lena ist Rollstuhlfahrerin und lebt in Berlin Kreuzberg. In ihrem Viertel gibt es viele Fachärzte, doch nicht alle Praxen sind für sie zugänglich, da sie eine oder mehrere Stufen am Eingang haben oder die Räumlichkeiten nicht rollstuhlgerecht sind.

Lena ist eine von 1,6 Millionen Menschen in Deutschland, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Dazu kommt eine große Zahl von Menschen mit temporären Mobilitätseinschränkungen. Um eine barrierefreie Praxis zu finden, hat Lena die Wheelmap-App auf ihrem Smartphone installiert, in der sie nach Ärzten suchen kann und sieht, ob die Räumlichkeiten rollstuhlgerecht sind oder nicht. Unter den derzeit 580 000 markierten Orten weltweit befinden sich auch viele Apotheken oder Arztpraxen. Jeden Tag kommen ca. 300 weitere Markierungen hinzu. Doch allzu oft fehlen Informationen zur Barrierefreiheit ganz oder sind unvollständig.

Funny Facts: Die Arzt-Auskunft in Zahlen – Teil 1

In der Arzt-Auskunft finden Patienten die passenden Ärztinnen und Ärzte – egal, ob es um rollstuhlgerechte Praxisräume, Sprechstunden am Wochenende oder besondere Therapieschwerpunkte geht. Damit Patienten so gezielt nach den Ärzten ihrer Wahl suchen können, bündelt die Arzt-Auskunft eine Vielzahl von Informationen und hält diese ständig auf dem neuesten Stand. So ist es dann möglich, eine Zahnarztpraxis mit Abendsprechstunden oder eine orthopädische Praxis mit Fahrstuhl zu finden. Ganz nebenbei liefert die Arzt-Auskunft eine ganze Reihe amüsanter Fakten. Einige dieser Funny Facts möchte ich hier vorstellen:

SUSTAIN – gut betreut älter werden

Seit April 2015 ist die Stiftung Gesundheit Fördergemeinschaft Projektpartner eines europäischen Versorgungsforschungsvorhabens – SUSTAIN.

Versorgung zuhause

Das Akronym steht für Sustainable Tailored Integrated Care for Older People in Europe. Der Name ist Programm: Mit Mitteln aus dem Horizon2020 Forschungs- und Innovationsprogramm der Europäischen Kommission wird das Konsortium in den nächsten vier Jahren untersuchen, welche Modelle für die individuell angepasste, integrierte Versorgung von Menschen über 65 besonders gut geeignet und langfristig finanzierbar sind – und ob bzw. unter welchen Bedingungen gute Modelle innerhalb Europas übertragbar sind. Im Blickpunkt stehen ältere Patienten mit mindestens zwei chronischen Erkrankungen und komplexen Bedürfnissen, die zuhause leben und weiterhin in ihrem häuslichen Umfeld betreut werden sollen.

„Tag ohne Grenzen“: Sport, Spaß und Inklusion

Rollstuhlfahrer und Extremsportler – ein Widerspruch? Absolut nicht! Das zeigt Deutschlands bester Rollstuhlskater David Lebuser am 5. und 6. Juni 2015 auf dem Hamburger Rathausmarkt. Unter dem Motto „Tag ohne Grenzen – Viel Sport! Viel Inklusion! Viel Spaß!“ findet dort eine Großveranstaltung des deutschen Reha- und Behindertensports statt. Mit Sport, Spaß und Informationen wollen die Veranstalter Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringen und dazu beitragen, Berührungsängste abzubauen und Inklusion zu fördern. Ein Highlight der Veranstaltung ist die Etappenankunft der Inklusionsfackel des Netzwerkes Inklusion Deutschland am Freitagabend. Die Fackel besucht zwischen dem 11. April und 11. Juli alle Landeshauptstädte mit Finale in Berlin. Ihre Botschaft lautet: Mehr Akzeptanz und Toleranz gegenüber Vielfalt.

Vorfahrt für Barrierearmut – Symposium fordert inklusiveres Gesundheitswesen

Ist das deutsche Gesundheitswesen inklusiv? Inwieweit ist die UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland umgesetzt? Wie steht es um das Recht auf medizinische Versorgung? Diesen Fragen gingen die Teilnehmer*innen des Symposiums „Inklusion im Gesundheitswesen“ nach, veranstaltet von den stipendiatischen Arbeitskreisen Inklusion und Gesundheit der Friedrich-Ebert-Stiftung, vom 23. bis 25. Januar 2015 in Berlin.

Die neue Suchmaschinentechnik der Arzt-Auskunft und Arzt-Auskunft Professional

Lange wurde programmiert, getestet und verfeinert. Nun haben die Arzt-Auskunft und die große Schwester, die Arzt-Auskunft Professional, eine neue Suchmaschinentechnik mit vielen Weiterentwicklungen erhalten. Insbesondere die Nutzerfreundlichkeit wurde verbessert. Mit dem aufgeräumten Design und den innovativen Features finden sich User jetzt noch schneller zurecht und vor allem zielgenauer einen passenden Arzt. Die neuen Funktionen unterstützen die Suchenden an den wichtigen Stellen, lassen ihnen aber auch die Möglichkeit, ihre Suche nach Belieben durch weitere Kriterien präzise einzugrenzen.

Praxis-Tool Barrierefreiheit: Projekt-Bericht auf tausendundeiner Seite

Zusammen mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hat die Stiftung Gesundheit Fördergemeinschaft das Praxis-Tool Barrierefreiheit entwickelt. Das Expertensystem hilft Ärzten, Architekten und Bauplanern dabei, Arztpraxen barrierefrei zu gestalten. Aspekte der Barrierefreiheit können bei Neu- oder Umbauten besonders dann effizient implementiert werden, wenn sie bereits von Anfang an im Planungsprozess berücksichtigt werden.

Das Projekt wurde im Rahmen des Nationalen Aktionsplans der Bundesregierung (NAP) zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention vom Bundesministerium co-finanziert. Die operative Projektdurchführung oblag dabei der Stiftung Gesundheit Fördergemeinschaft. Seit Anfang 2015 ist das Expertensystem online und die geförderte Initialisierungsphase beendet. Der Regelbetrieb hat begonnen.

Praxis-Tool Barrierefreiheit: Kostenfreie Software hilft Ärzten, Hindernisse abzubauen

Es ist schon paradox: Arztpraxen hinken in Sachen Barrierefreiheit hinterher! Dabei liegt es in der Natur der ärztlichen Arbeit, mit Menschen zu arbeiten, die von chronischen und vorübergehenden Einschränkungen betroffen sind. Und gelangen mehr dieser Menschen selbstständig in eine Praxis, eröffnet ihr das einen breiteren Patientenstamm, gerade in der immer älter werdenden Gesellschaft. Darüber hinaus sorgt Barrierefreiheit vermutlich mindestens für zusätzliche positive Mundpropaganda. Dennoch ergab eine Erhebung der Stiftung Gesundheit: Nur rund ein Drittel der Arztpraxen in Deutschland hat überhaupt barrierefreie Vorkehrungen umgesetzt. Dabei kann es sich zum Beispiel um eine Rampe vor der Haustür handeln, die Rollstuhlfahrern, aber auch etwa Müttern mit Kinderwagen, den selbstständigen Zugang zu Gebäuden erst erlaubt.