Interessenskonflikte bei ADHD-Leitlinien Down Under

In Australien haben sieben der zehn Autoren, die an der Behandlungsleitlinien für ADHD mitgeschrieben haben, finanzielle Beziehungen zu Pharmaunternehmen mit entsprechenden Produkten für diese Patienten. Die Experten erhielten Forschungsgelder, Hotelaufenthalte, Übersee-Reisen und andere Zuwendungen von Pharmakonzernen wie Eli Lilly, Shire oder Celltech, berichtet der Daily Telegraph.

Dementsprechend empfehlen die Leitlinien Ritalin, Strattera und andere ADHD-Medikamente als Behandlungsoptionen der ersten Wahl (“first-line treatment”) für Kinder. Die Behandlungsleitlinien haben ein besonderes Interesse erhalten, da die Anzahl der Verschreibungen von ADHD-Medikamenten in Australien um 43,4% in den letzten 12 Monaten gestiegen ist.

Der Vorsitzende der Leitlinienkommission sieht darin kein Problem:

“There is absolutely no concern raised that any person on the working group has in any way acted inappropriately and I have every confidence in their professionalism,” Dr Forbes, an associate professor at the University of Western Australia school of paediatrics, said.

Exodus der jungen Ärzte

Den Damen Schmidt und Merkel ist eine trefflich elegante Lösung zur Kostendämpfung im Krankheitswesen gelungen: mit Erfolg haben sie den Ärtzenachwuchs demotiviert und in die Flucht geschlagen. Wo keine Ärzte, da keine Behandlungskosten.. schick….
“Deutschland droht einem Medienbericht zufolge ein Exodus frisch ausgebildeter Mediziner. Rund 70 Prozent der Medizinstudenten wollten nach Abschluss ihrer Ausbildung ins Ausland […]

Homöopathische Grippebehandlung

Bei der Grippetherapie werden die homöopathischen Heilmittel aufgrund individueller Krankheitssymptome ausgewählt. Entwickeln sich die Beschwerden plötzlich oder kündigen sie sich langsam an? Zu welcher Tageszeit tritt das Fieber auf? Wie verändert sich die Stimmung des Kranken durch den Infekt, liegt er ruhig oder ruhelos im Bett, wird er durch die Beschwerden gereizt, erschöpft oder niedergeschlagen? […]

Diabetes-Weisheiten hinterfragt

Spät noch ein Beitrag zum heutigen Weltdiabetestag. Mir sind zwei Meldungen aufgefallen, die den vom Marketing der Pharmaindustrie geprägten Weisheiten über die Diabetes-Behandlung entgegen stehen.

Die Tagesthemen haben gestern über die Zweifel an dem Credo berichtet, dass Ziel der Diabetes-Medikation sein muss, die niedrigen Norm-Blutzuckerwerte zu erreichen. Studien haben gezeigt, dass dies für ältere Patienten nicht in jedem Fall gilt, vielmehr sogar lebensverkürzend sein kann.

Oft wiederholtes Mantra der Insulin-Hersteller ist, dass Insulin-Innovationen immer besser als ihre Vorgänger sind. Bei den Insulinanaloga hat in Deutschland das IQWiG den Nutzen dieser Neuentwicklung in Frage gestellt. In einem Beitrag des TV-Gesundheitsmagazins Puls im Schweizer Fernsehen kommen Patienten zu Wort, die statt auf die gentechnisch hergstellten “Humaninsuline” zumindest zeitweise auf “altes” “porcines Insulin” schwören, das aus der Bauchspeicheldrüse von Schweinen gewonnen wird. Ein Problem stellt sich für diese Patienten, da Humaninsuline die bis 1982 ausschliesslich verwendeten tierischen Insuline nahezu vollständig abgelöst habe und immer schwieriger zu erhalten sind.

Der TV-Beitrag ist gleichzeitig eine fragwürdiges Stück Medizinjournalismus. Der Radiojournalist Peter Walt, der in der Reportage als Betroffener mitwirkte, wirft den Machern der Sendung in seinem Blog vor, die Fakten verdreht zu haben. Im Beitrag habe man ihn zusammen mit zwei weiteren Diabetikern als “unwissenden Patienten” vorgeführt, die man dringend “in eine Schulung” schicken müsse, wie der in die Sendung eingeladene Arzt dozierte.

Ein Armutszeugnis für den im Sendungsporträt formulierten Anspruch:

Bei ‹Puls› stehen die menschlichen und fachlichen Aspekte von Gesundheit und Krankheit vor den ökonomischen und gesundheitspolitischen Fragen.


Vielen Dank an die Leser für die Hinweise.

Was heißt eigentlich… IGeL?

IGeL steht für „Individuelle Gesundheitsleistungen“.
Hinter dem wohlklingenden Kürzel mit der ebenso wohlklingenden Langversion verbirgt sich nichts anderes als die Möglichkeit für Ärzte, Kassenpatienten private Leistungen zu berechnen. Die offizielle Erklärung dafür lautet folgendermaßen:
Mit „Individuelle Gesundheitsleistungen“ sind Leistungen der Vorsorge- und Service-Medizin gemeint, die von der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) nicht bezahlt werden, da sie nicht zum […]

Homöopathische Therapie bei akuten und chronischen Erkrankungen

Während die Selbstbehandlung akuter, leichter Krankheitssymptome mit homöopathischen Mitteln oft ausreichend ist, gehört die homöopathische Behandlung wiederholt auftretender oder schwerer Kranheitsverläufe in die Hand erfahrener Ärzte/innen, die sich auf die klassische homöopathische Heilbehandlung spezialisiert haben.
 
Homöopathische Behandlung bei akuten Beschwerden
Bei akut auftretenden, einmaligen Beschwerden können homöopathische Heilmittel eingesetzt werden, die einen sehr eindeutigen, typischen Bezug zu […]

Hilfsangebote fürs behinderte Kind, ein Hürdenlauf

„Frauen, die ein behindertes Kind erwarteten, müssten alle Hilfsangebote kennen und wissen, dass Behinderungen ein erfülltes Leben nicht ausschließen.“
äußerte die Ministerin Zypries, indirekt wiedergegeben im Tagesspiegel vom 9.11.2008 (“Zypries gegen Gesetzesänderung für Spätabtreibungen“). Doch kümmern wir uns jetzt mal nicht um das gesamte Zitat, sondern nur um die Aussage: „Hilfsangebote kennen und wissen“. Diese Äußerung […]