Krebsbehandlung: Aus für die nebenwirkungsreichen Chemotherapien?

Chemotherapien sind nicht nur teuer, sondern fordern auch hinsichtlich ihrer zahlreichen, eklatanten Nebenwirkungen einen hohen Preis: Was den Krebs bekämpfen soll, ist imstande, Organismus und Allgemeinzustand der auf diese Weise behandelten Patienten umfassenden und nachhaltigen Schaden zuzufügen.
So weiß es eine Studie australischer Krebsspezialisten. Und man geht noch weiter: Zweifel an der Wirksamkeit aktuell eingesetzter, in […]

Patientenfreundlichkeit oder Industriefrendlichkeit?

Deutschland hat eins der patientenfreundlichsten Gesundheitssysteme in Europa. Mal abgesehen davon, dass Ärzte und Patienten hierzulande sicher ihre Zweifel anmelden würden.

Angesichts der Ziele des Auftraggebers der “Studie”, würde ich die Aussage als Warnzeichen interpretieren.


Aus meinem Blogposting im August 2008:

Am Ende wird ein Befund vorliegen, der sich nicht von denen des Jahres 2006 und 2007 unterscheidet. Patienten in Deutschland brauchen mehr Informationen über Behandlungen und Arzneimittel. Ganz im Sinn der Pharmaindustrie, die an allen Fronten gegen die Werbebeschränkungen für Medikamente kämpft.

Aus dem aktuellen Artikel im Ärzteblatt:

Als Manko des deutschen Systems wertete das Unternehmen, dass Patienten als Informationsquelle für Arzneimittel vornehmlich Ärzte und Apotheker zur Verfügung stünden. Eine Ausweitung des Informationsangebots sei ein erster Schritt hin zu mehr Patientenmacht, so HCP.

Dr. Kunze hört (nicht) auf 10

April 2009
Ein schöner Morgen
Hausarzt Dr. med. Kunze bog rasant auf den Parkplatz vor seiner Praxis ein. Er hatte es eilig, sehr eilig. Er hatte morgens mit der Tageszeitung am Frühstückstisch gegessen, als das Telefon klingelte. Ein schlechtes Zeichen. Anrufe um sieben Uhr und früher gingen nahezu vollständig auf sein Konto. Er las weiter. Er wusste, […]

Sphärenlicht-Therapie revolutioniert Behandlungsdauer

 
Das Max-Planck-Institut hat ein neues therapeutisches Verfahren zur wesentlich schnelleren Behandlung von Erkrankungen entwickelt. So verkürzt sich die Dauer einer Grippeerkrankung von 1-2 Wochen auf  1-2 Tage. Die Knochenheilung nach Frakturen dauert bis zur vollen Belastungsfähigkeit nur noch 4-7 Tage statt 6-12 Wochen. Die Krankenkassen haben großes Interesse an dem Einsatz der innovativen Geräte gezeigt […]

kinderärztliche arbeit wird wieder geschätzt

++++++ schnipp ++++++++

München (dpa/lby) –

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hat nach eigenen Angaben mit der AOK Bayern den bundesweit ersten Hausärztevertrag für Kinder- und Jugendärzte geschlossen. Die AOK gewähre im
Rahmen dieses Vertrages zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen etwa bei Schülern der zweiten und vierten Klasse sowie bei Jugendlichen im Alter von 15 bis 16 Jahren, teilte der Verband am Dienstag in München mit.

Das Regelwerk sehe zudem Leistungsverbesserungen bei der Vorsorge bei Babys vor, dazu zählen etwa Hör- und Sehscreenings bei Kleinkindern. Die Kinder- und Jugendärzte werden dabei besser gestellt als bei anderen Kassen: Sie erhalten für Behandlungen pro Patient bis zu 65 Euro pro Quartal. Der Bayerische Hausarztverband hatte einen Hausarztvertrag mit der AOK Bayern im vergangenen Dezember geschlossen und dabei über 80 Euro ausgehandelt. Der
Hausarztverband wirbt nun unter anderem unter Hinweis auf die besseren Vorsorgeleistungen der AOK damit, dass die Versicherten dem AOK-Vertrag beitreten.

Vorausgegangen sei dem Vertrag mit dem BVKJ eine monatelange
Auseinandersetzung mit den Hausärzten und Krankenkassen in Bayern und Baden-Württemberg, die die Kinder- und Jugendärzte in die bestehenden Hausarztverträge drängen wollten, sagte der Landesvorsitzende des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Bayern, Heinz Reiniger, laut Mitteilung. «Diese Verträge der Allgemeinärzte enthalten keine kinder- und jugendmedizinischen Inhalte. Wir wollen die bestmögliche Versorgung für die Altersgruppe von 0 bis 18 Jahre, und genau deshalb haben wir für einen qualifizierten Vertrag gekämpft, der die gesundheitlichen Anforderungen von Kindern und Jugendlichen detailliert abbildet.»

Mit diesem Vertrag könnten die Kinderärzte noch gezielter auf die
Gesundheitsprobleme von Kindern und Jugendlichen eingehen, betonte Reiniger. Dazu zählten Übergewicht, Entwicklungsstörungen, Aufmerksamkeitsdefizite und auch die Gewaltbereitschaft von Jugendlichen. «All diese gesellschaftlichen
Entwicklungen stellen für uns pädiatrisch qualifizierte Ärzte eine große Herausforderung dar.» In dem Verband sind nach dessen Angaben in Bayern rund 98 Prozent der Kinder- und Jugendärzte organisiert, bundesweit sind es 90 Prozent.

++++++ schnapp ++++++++

siehe auch
kinderärzte-im-netz
pädnetz bayern

machen wir ein fass auf! hurra!

Das Gerede um Arzthonorare nervt langsam

Ich weiß nicht, wie es vielen meiner Hausarztkollegen geht, aber mich nervt der Streit im Gesundheitswesen, der sich ausschließlich um die Höhe der Arzthonorare zu drehen scheint. Mein Schwerpunkt läge da an ganz anderer Stelle.
Für meinen Teil kann ich behaupten: Ich bräuchte keinen Cent mehr, würde sogar auf Honorar verzichten, wenn endlich eine übersichtliche und […]

Wer finanziert die "Initiative Schmerzfreie Klinik"?

Nahezu ungeteilt positives Presseecho fand vor rund drei Jahren die Gründung einer “Initiative Schmerzfreie Klinik”.

Das Handelsblatt schrieb:

Der Kölner Mediziner Edmund Neugebauer will mit dem Tüv Rheinland die Schmerzbehandlung in deutschen Krankenhäusern verbessern. Kliniken, die sich um eine schmerzfreie Behandlung bemühen, sollen mit einem speziellen Tüv-Zertifikat werben dürfen.

Selbst Der Spiegel zeigte sich ungewohnt begeisterungsfähig:

Aus seinen geballten Erfahrungen hat Neugebauer jetzt gemeinsam mit dem TÜV Rheinland ein Zertifikat entwickelt. Um es zu erwerben, können sich Krankenhäuser prüfen lassen. Wer besteht, darf sich mit dem TÜV-Siegel “Initiative Schmerzfreie Klinik” schmücken.

Und beim Deutschen Ärzteblatt hörte sich das folgendermaßen an:

Chirurgen gründen „Initiative Schmerzfreie Klinik“

Eine „Initiative Schmerzfreie Klinik“ hat die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) im Rahmen ihres 123. Kongresses vom 2. bis 5. Mai in Berlin vorgestellt. „Die beste Möglichkeit, die Genesung eines Patienten zu beschleunigen ist es, im Rahmen einer Operation erwartete Schmerzen zu vermeiden und zu lindern“, erklärte Prof. Dr. Edmund Neugebauer, Vorsitzender der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Akutschmerz (CAAS) der DGCH aus Köln.

Schön, wenn Mediziner aus altruistischen Motiven heraus “Initiativen” gründen.

Das Netz gibt zur Finanzierung der “Initiative Schmerzfreie Klinik” erstaunlich wenig Informationen her. Deshalb einfach mal in den Raum gefragt: Um welches Projekt genau handelt es sich bei dem “Pain Free Clinic Initiative project” von Pfizer, für das Neugebauer angibt, als Berater tätig zu sein?

Pfizer ist Anbieter von Schmerzmitteln, deren postoperativen Einsatz manche Experten wegen potentiell tödlicher Nebenwirkungen für strikt kontraindiziert halten.

Leitlinien ohne Bedeutung für die Behandlungspraxis

“Die Fälschungen haben jedoch keinen Einfluss auf die bestehenden Handlungsempfehlungen”, sagt Neugebauer. Die Passagen, in denen Arbeiten von Reuben zitiert werden, würden nun einfach aus dem Text entfernt, “sie sind ohne Bedeutung für die heutige Behandlungspraxis”.

Soviel zum Thema Behandlungsleitlinien und welchen Stellenwert sie in Deutschland haben.

Prof. Neugebauer, Mitautor u.a. der Leitlinie “Behandlung akuter perioperativer und posttraumatischer Schmerzen” in der Süddeutschen Zeitung zu den Konsequenzen aus dem Betrugsfall Reuben.