FREE Viagra for Everyone !!!

Es ist schon eine Weile her, aber angeregt durch einen Beitrag bei Pharmama gebe ich diese Geschichte gerne noch einmal zum Besten:

Irgendwo zwischen Mittagsbesprechung und der siebten Aufnahme tauchte plötzlich dieser Pharmareferent auf. Nicht irgendeiner, sondern der von Pfizer, seines Zeichens Hersteller von Viagra.
Er versuchte, uns weis zu machen, dass dass sich viele Männer nicht trauen würden, das Problem Erektionsstörungen beim Arzt offen anzusprechen (was bekanntlich…

Blick zu den Kollegen: Monsterdoc

Monsterdoc – Ja, Wer oder was ist Monsterdoc? In seinem allerersten Beitrag sagt er das selbst. Jedenfalls bloggt er seit Oktober 2008 und seit dem ziemlich aktiv. Monsterdoc, der sich intern auch “Chefarzt” nennt, arbeitet – das erkennt man bald zwischen den Zeilen – im ambulanten Bereich und außerdem als Notarzt.
Bislang war Monsterdoc anonym.
Inzwischen ist das Rätselraten um seine Identität aber gelüftet: Im Impressum gibt er seinen vollem Namen an.. Demnach ist er…

Krisensicher

 Andere Familien geben ihre Privatbank oder ihren Automobilkonzern an die nachfolgende Generation weiter – bei uns wird man eben Krankenpfleger oder Krankenpflegerin. Mein Vater und meine Mutter haben damit angefangen, neben mir haben zwei meiner Brüder (wir sind vier Jungs) den Beruf erlernt, meine Frau hat ein Jahr vor mir ihre Krankenpflegeprüfung abgelegt, eines unserer […]

Verheugen geht – Suche nach Informationen bleibt

Kein TV-Magazin ohne Pharmathema. Gestern nahm sich Frontal21 der Lockerung des Werbeverbots für rezeptpflichtige Arzneimittel an. Die EU-Kommission unter Federführung des EU-Industriekommissars Günter Verheugen plant die Informationseinschränkungen aufzuheben. Arzneimittelhersteller dürften dann direkt den Patienten über ihre Produkte informieren. Das Deutschlandradio hatte sich vor einer Woche mit den Plänen beschäftigt.

Erst einmal halte ich beide Beiträge für ein trauriges Stück Journalismus und für Irreführung der Zuschauer bzw. Zuhörer. Verheugens Pläne sind alles andere als neu. Anfang 2008 hatte er ein Konzept vorgelegt und zu Stellungnahmen aufgerufen. Die kamen zahlreich und zum überwiegenden Teil ablehnend. Im Oktober 2008 war er dann mit seinem Pharmapaket innerhalb der EU-Kommission gescheitert. Auch weil er strategisch unklug (oder zum Glück) die Lockerung mit einem faktischen Verbot des Parallelhandels verschnürt hat. Im Juni 2009 wird ein neues EU-Parlament gewählt und eine neue EU-Kommission gebildet. Um es mal deutlich zu sagen: Das Ding ist tot. Dagegen wird den Zuschauern suggeriert, dass es eine aktuelle Diskussion ist und die Entscheidung Spitz auf Knopf stünde. Dabei rechnen Insider und Experten aus Politik und Pharmaindustrie nicht vor 2011 mit einer Wiedervorlage.

Bei der Sache bin ich nicht so entschieden, wie die Autoren der Medienstücke. In beiden Beiträgen wird ein eine Tatsache bewusst ausgeklammert, an der in der Diskussion niemand vorbei kommt. Patienten wollen sich zunehmend informieren und machen dies schon. Nicht nur im Internet sind Medizin und Gesundheit Top-Themen. Auch für die Print-Verlage sind es Highlights im düsteren Überlebenskampf. Nicht zuletzt hat es seinen Grund, warum kein TV-Magazin ohne Medizinbeitrag auskommt.

Die Pharmaunternehmen argumentieren immer wieder mit den Zwei-Klasse-Patienten. Die einen könnten sich die englischsprachigen Infos im Internet zusammen suchen – die anderen wären auf die kargen deutschsprachigen Quellen angewiesen. Oder mit den Zwei-Klasse-Produkten. Hersteller von dubiosen Nahrungsergänzungs- und Naturheilmittel dürften ungeprüfte Informationen über das Internet, in Zeitschriften und über Experten wie Bankhofer verbreiten. Über zugelassene und in klinischen Studien geprüfte Arzneimittel sollte der Patient dagegen nichts erfahren.

Das ist so falsch nicht, wenngleich man die Absichten der Pharmaunternehmen kritisch hinterfragen muss.

An einer Novellierung der Bestimmungen, wie Information über Arzneimittel an den Patienten gebracht werden, führt kein Weg vorbei. Auch eine Folge der Medienrevolution und des Internets. Ob man es mag oder nicht, es geht nur zusammen mit den Pharmaunternehmen. Sonst wird die intransparente Grauzone mit gekauften Journalisten, Disease Awareness-Kampagnen und bezahlten Experten, die es heute schon gibt, weiter wachsen. Verheugens Pläne waren zu pharmafreundlich und haben gerechtfertigte Bedenken nicht berücksichtigt. Mit Verheugen und dem Richtlinienentwurf verschwindet jedoch nicht das Problem.

Weltkarte abstauben

Eigentlich bin ich ja nicht so ein Fan von Werbeaktionen. Aber hier gibt’s für alle Blogger ne Weltkarte mit Domainnamen für umsonst:

http://www.united-domains.de

Allerdings heisst es so schön: “So lange der Vorrat reicht.” Sollte das ganze also ein faules Ei gewesen sein, folgt an dieser Stelle ein entsprechender Beitrag.

Offenbar geht es denen darum, möglichst viele Links auf ihre Seite zu bekommen wg. Google-Ranking.

Warten wir’s ab…

Medizin in scienceblogs.de

Seit fast 1,5 Jahren präsentiert Burda als Minderheitsgesellschafter beim US-Unternehmen “ScienceBlogs”, das zur Seed Media Group gehört, gebloggte Wissenschaft auf deutsch. ScienceBlogs.de soll neue und intelligente Zugänge zu wissenschaftlichen Themen eröffnen. Nach Aussagen des Geschäftsführers ist ScienceBlogs ein Beispiel für Qualitätsinternet.

Wie sieht die Qualität bei Medizinthemen dort aus? Aktuell wird in einem Beitrag wild über Psychopharmaka als Auslöser des Amoklaufs von Winnenden spekuliert (mit voller Namensnennung des Täters, aber falscher Schreibweise). Sonstige Themen beschänken sich auf die HPV-Impfung oder Präimplantationsdiagnostik, die eher unkritisch bewertet werden und Komplementärmedizin, die grundsätzlich verdammt wird. Unterbrochen wird dies von der täglichen Linksammlung der Redaktion, wenn sie ein Medizinthema enthält. Nicht zu vergessen so wichtige Themen wie die die erhöhte Herz-Kreislauf-Sterblichkeit in Nähe von Fast-Food-Restaurants oder der Hinweis auf neue Folgen von Dr. House. HIV/AIDS ist auch beliebt, darunter ein Posting, das die Lage in Washington DC mit der in Westafrika gleichsetzt. Eine Industrienation mit Spitzenmedizin gegen eine Region in der “Gesundheitsversorgung” ein Fremdwort ist. Insgesamt nur 16 Artikel in fast vier Wochen.

Traurig, wie die Medizin, oft als wichtigste Wissenschaft unserer Zeit gewürdigt, in einem “Qualitätsportal” zugrunde geschrieben wird.

Global Players

Den Lesern und Autoren der bislang eher beschaulichen deutschen Fachzeitschrift “Orofacial Orthopedics / Fortschritte der Kieferorthopädie” (JOO/FdK) bläst seit kurzem der rauhe Wind des internationalen Wissenschaftsgeschäfts ins Gesicht.

Wenig Begeisterung entfachte das offizielle Organ der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie (DGKFO) zunächst mit der Idee, der Januarausgabe der Zeitschrift eine “Information” eines Herstellers von hochpreisigen Zahnspangen beizulegen. Das Beiblatt war in den Farben der Zeitschrift gehalten und lediglich im Kleingedruckten als Werbebeilage zu erkennen.

Die innovative Idee hat offenbar bei einigen Lesern der Zeitschrift für “Unmut und Verwirrung” gesorgt. In einer pdf-DateiStellungnahme der DGKFO heißt es:

Der DGKFO-Vorstand und die Schriftleitung bedauern, dass sich auf dem Beiblatt der Fa. Align Technology Inc. kein eindeutiger Hinweis befand, dass es sich hier in erster Linie um eine Industrie-Information mit Werbecharakter handelt.

Die Empörung der Leserschaft führt die DGKFO auf deren mangelnde Erfahrung auf dem internationalen Wissenschaftsparkett zurück:

Diese besondere Art der Industrie-Information erfolgte in unserer Zeitschrift zum ersten Mal, ist aber in anderen wissenschaftlichen Zeitschriften durchaus üblich.

Neben der Einführung von innovativen Finanzierungsmaßnahmen hat sich die DGFKO als weiteres Projekt die Steigerung des “Impact Factors” auf die Fahnen geschrieben, einer Maßzahl für die Bedeutung von wissenschaftlichen Zeitschriften. Bislang ist das Blatt noch nicht in pdf-Dateider Liste der entsprechend bewerteten einschlägigen Publikationen zu finden und rangiert somit hinter der Konkurrenz aus Norwegen und Australien im Impact-Nirwana.

Entscheidend für die Berechnung des “Impact-Faktors” (IF) ist die Häufigkeit, mit der Beiträge aus einer Zeitschrift zitiert werden. Die DGKFO gibt deshalb pdf-Dateiklare Anweisungen an die Autoren und Gutachter (Hervorhebungen aus dem Original):

Der IF des Journal of Orofacial Orthopedics/Fortschritte der Kieferorthopädie (JOO/FdK) für 2009 wird Mitte 2010 bekannt gegeben.
* Gezählt werden Zitate von JOO/FdK-Arbeiten in allen wissenschaftlichen Zeitschriften – “Eigenzitate” in JOO/FdK sollten 20% nicht überschreiten !!
>>> Wer Publikationen in wissenschaftlichen Zeitschriften vorbereitet oder als Reviewer begutachtet, möge darauf sehen, dass ab sofort JOO/FdK-Publikationen aus den Jahren 2007 und 2008 fleißig zitiert werden.

ausgetwittert?

„Twitter ist ein soziales Netzwerk und ein Mikro-Blogging-Dienst“ und irgendjemand lud mich ein dort mit zu twittern. Nun ja, man ist ja tolerant und experimentierfreudig und so stellte ich Kurzfassungen in diese Twitter-Seite, die ich extr…