Lord Mandys Nierenstein und die Presse

Der außenpolitisch hochnotpeinliche Nierenstein-Episode des früheren EU-Handelskommissars Peter “Mandy” Mandelson – mittlerweile als Wirtschaftminister zurück auf die Insel und in das Kabinett von Gordon Brown berufen – wird von der Mainstream-Presse bislang diplomatisch ignoriert. Gesichtsverlust des Gegenübers gilt in Geschäftsbeziehungen mit China bekanntlich nicht als umsatzsteigernd. Der chinesische Premierminister Wen Jiabao hatte sich unmittelbar nach Mandelsons Milch-Stunt noch tief bewegt gezeigt.

Aus der Reihe gesprungen war bislang nur die Mail on Sunday. Diese war dabei immerhin so freundlich, ungenannte Experten aufzufahren, die einen Kausalzusammenhang als unwahrscheinlich bezeichnen:

Experts said it was ‘highly unlikely’ Mr Mandelson’s emergency was caused by the yoghurt but the drama is an embarrassment for China, which has introduced regulations to stop the contamination. Mr Mandelson’s spokesman said: ‘He won’t want to comment.’

Mandelson, unter seinen Landsleuten eher wenig populär, darf dennoch nicht mit Mitleid rechnen. Heute gibt es einen kleinen Nachschlag des “Independent”:

Nine days after the World Economic Forum in Tianjin, at which he drank a glass of milk to show his support for the Chinese dairy industry, he is stricken with sudden pain in the major organs and diagnosed with a kidney stone. He has it whipped out, but there’s no time to convalesce, because he’s also been made a peer of the realm, and must stride (a little painfully) to the Lords to be invested.

Matt Damon: Palin is like a "really bad Disney movie"

Um beim Thema dieses Blogs zu bleiben. Die Gesundheitspolitik, für die Sarah Palin in Alaska als Governor verantwortlich ist, sollte beim Gedanken an eine Vizepräsidentin Palin – oder gar potentielle Präsidentin – zur Sorge Anlass geben. Palin setzt auf den freien Markt und die Entscheidung des “Verbrauchers”. Kein Wort von gleichen Zugang zur Gesundheitsversorgung. Bei der Qualität und des Zugangs der ärmeren Patienten liegt Alaska unter den US-Staaten am Ende, wie auch bei der Versorgung von Kindern. Bei den Kosten dagegen errreicht Alaska Spitzenplätze.

In einem Editorial der “Anchorage Daily News” verteidigt Palin die Entscheidung in Alaska die Planung, wo und welche Krankenhäuser und Einrichtungen zur Gesundheitsversorgung gebraucht werden, dem Markt zu überlassen.


Sarah Palin hat bekanntlich einen Bachelor-Abschluss in Journalismus. Kaum thematisiert wurde, dass es kein so gradliniges Studium gewesen ist – 5 Jahre und 6 verschiedene Colleges waren nötig. Klassisch der Grund, warum sich Palin für irgendwas mit Medien entschied: Palin explained in a profile in the alumni magazine that her curiosity and love of writing drew her to journalism. In dem Artikel wird kolportiert, dass sie es mit der Politikwissenschaft, dem Nebenfach, nicht so hatte.