Wahnsinnswoche 2023:27

In dieser Woche 149 Patientenkontakte und 10 Terminausfälle.

Sie erreichen mich telefonisch am Montag und am Donnerstag zwischen 14:30 und 15 Uhr. Da ich keine Psychotherapie anbiete und in den nächsten 12-16 Wochen ausgebucht bin, bitte ich von Terminanfragen abzusehen.

Nur wenn Sie in Wuppertal wohnen, können Sie in dringenden Notfällen derzeit noch ohne Terminvereinbarung in die offene Sprechstunde kommen – bei anhaltender Überlastung behalte ich mir aber vor, diesen Service in den nächsten Wochen einzuschränken. Außerdem wurde die Neupatientenregelung zum 1.1.2023 abgeschafft – ich werde aber erst Ende Juli erfahren, was das für mich bedeutet. Möglicherweise muss ich daher mein Angebot im Sommer 2023 ersatzlos streichen.


Seit zwingender Einführung von eAU und eRezept sind fünf Arbeitstage vergangen. Läuft prima:

KIM-Nachrichten wurden nicht, wie beabsichtigt, an die AOK Niedersachsen geleitet, sondern an eine einzelne Arztpraxis. Die Nachrichten enthielten nach aktuellem Kenntnisstand vor allem elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (eAUs). Drucken Sie diese aus und versenden Sie sie per Post an die AOK.

Informationen zum Vorfall fehlgeleiteter KIM-Nachrichten. gematik 4.7.2023

Software und Hardware bereiten den Ärzten bei den E-Rezepten Probleme. Die Systeme sind nicht in der Lage, die Verordnungen auf die elektronische Gesundheitskarte zu übertragen.

„Nicht praktikabler Quatsch“: E-Rezept lässt Ärzte frustriert zurück. Merkur.de 8.7.2023

Bin nicht angeschlossen. Kostet zwar 2,5% Strafzahlung (Honorarabzug), spart aber jede Menge Zeit und Nerven.


Ach ja – die Versandapotheken machen auch Ärger: DocMorris und Redcare Pharmacy haben eine Beschwerde bei der EU-Kommission eingereicht, weil sie Umsatzeinbußen befürchten. Der Börtsenwert stieg derweil um 20%.


An Demenz Erkrankte verfügen trotz dessen noch über die Fähigkeit, neue Dinge zu lernen. Doktorand weist nach, dass sich Patienten sogar etwas beibringen und zusammenarbeiten können.

Demenz: Betroffene können noch lernen. pressetext 4.7.2023


Die Frage, ob ein Suizidwunsch auf einem freien Willen beruht oder ob eine psychische Erkrankung die Fähigkeit zumindest vorübergehend eingeschränkt hat, ist komplex.

Suizidbeihilfe muss endlich gesetzlich geregelt werden. DGPPN 6.7.2023


Soulfood: Public Image Ltd. – Penge

Die ganze Playlist: Soulfood@youtube

Wahnsinnswoche 2023:17

In dieser Woche 154 Patientenkontakte und 15 Terminausfälle.

Sie erreichen mich telefonisch am Montag und am Donnerstag zwischen 14:30 und 15 Uhr. Da ich keine Psychotherapie anbiete und in den nächsten 12-16 Wochen ausgebucht bin, bitte ich von Terminanfragen abzusehen.

Achtung: weil ich am Montag, dem 8.5.2023 einen Gerichtstermin wahrnehmen muss, schließe ich die Praxis um 11 Uhr. Die Telefonsprechstunde fällt aus!

Nur wenn Sie in Wuppertal wohnen, können Sie in dringenden Notfällen derzeit noch ohne Terminvereinbarung in die offene Sprechstunde kommen – bei anhaltender Überlastung behalte ich mir aber vor, diesen Service in den nächsten Wochen einzuschränken. Außerdem wurde die Neupatientenregelung zum 1.1.2023 abgeschafft – ich werde aber erst Ende Juli erfahren, was das für mich bedeutet. Möglicherweise muss ich daher mein Angebot im Sommer 2023 ersatzlos streichen.


Nachdem schon im Februar 300.000 Versichertenzugänge von einem Leak betroffen waren, hat Bitmarck wieder über einen Cyberangriff informiert. Der Dienstleister ist für die IT etlicher Krankenkassen bis hin zu Dienstleistungen rund um die Krankenkassenkarte (eGK) oder die elektronische Patientenakte (ePA) verantwortlich. Auch die Zustellung elektronischer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (eAU) oder elektronischer Arztbriefe bei war nicht mehr funktionsfähig.

Betroffen sind neben dem Datenzugriff offenbar auch die Telefonanlagen einiger Kassen. Nach aktuellem Kenntnisstand hat es keinen Abfluss von Daten gegeben. Die oben beschriebenen großen Einschränkungen dauerten auch am 30.4.2023 noch an.


Währenddessen in Berlin:

Ärzte in Berlin können ihre Abrechnung ab Mitte Mai nur noch direkt über die Telematikinfrastruktur (TI) einreichen. Aktuell führt leider ein Softwarefehler dazu, dass sie die Restzahlungen für das vierte Quartal 2022 verspätet erhalten. Man kann aber für einmalig 150 und jährlich 70 Euro einen Dienstleister mit dem Hochladen der Daten beauftragen…

Quartalsabrechnung nur noch über die TI möglich. aend.de 29.4.2023 (paywall)

Wenn das in Wuppertal kommt, dann bin ich raus.


Auch in Berlin:

Die Berliner Staatsanwaltschaft hat einen 51-Jährigen angeklagt, weil er Interna des Gesundheitsministeriums gegen sexuelle Gefälligkeiten verraten haben soll.


#DerApothekerInformiert – Teil 83:
Das Wichtigste über Bach-Blüten

Bach-Blüten (gesprochen Bätsch-Blüten) haben nichts mit einem kleinen, fließenden Gewässer zu tun, sondern wurden nach dem britischen Arzt Edward Bach benannt, der in den 1930er Jahren die Bach-Blütentherapie…

— #DerApotheker ?? (@ApothekerDer) April 27, 2023


Infection with SARS-CoV-2 has a significant impact on cognitive function in patients with preexisting dementia.

COVID-19 Strikes Again: Accelerating Dementia in the Most Vulnerable. SciTechDaily 15.4.2023


Soulfood: Lark’s Tongues in Aspic Part 2 – King Crimson

Die ganze Playlist: Soulfood@youtube

Wahnsinnswoche 2021:35

In dieser Woche 136 Patientenkontakte und 15 Terminausfälle.

Sie erreichen mich telefonisch am Montag und am Donnerstag zwischen 14:30 und 15 Uhr. Da ich keine Psychotherapie anbiete und in den nächsten 12-16 Wochen ausgebucht bin, bitte ich von Terminanfragen abzusehen. Wenn Sie in Wuppertal wohnen, können Sie in dringenden Notfällen derzeit noch ohne Terminvereinbarung in die offene Sprechstunde kommen – bei anhaltender Überlastung behalte ich mir aber vor, diesen Service in den nächsten Wochen einzuschränken.


Wer seinen Job als sinnlos empfindet, besitzt einer neuen wissenschaftlichen Auswertung zufolge ein erhöhtes Demenzrisiko.


The Rebel Artist Who Revealed the Brain‘s True Nature. Medscape 24.8.2021


We believe that these TikTok videos may be a trigger for functional tic-like behaviors on the basis of a disease-modeling mechanism.

Going Viral: Social Media May Be Increasing Cases of New-Onset Tics. Medscape 6.5.2021


The neurotechnology of today cannot decode thoughts or emotions. Powerful machine learning systems could make correlations between brain activity and external circumstances.

Machines can read your brain. There’s little that can stop them. (Na ja…) Politico 31.8.2021


Video: Armin Rösl & Prof. Dr. Peter Zwanzger – Depression. München TV 1.9.2021


The no-mind thesis means that, when faced with a whole person, we shouldn’t think that they can be divided into a ‘mind’ and a ‘body’.

The mind does not exist. aeon 30.8.2021


Soulfood: Martin Gore – Howler

Die ganze Playlist: Soulfood@youtube

Wahnsinnswoche 2018:46

In dieser Woche 153 Patientenkontakte und 12 Terminausfälle. Bis auf Weiteres habe ich erst in 10-12 Wochen wieder Termine frei.


Die langfristige sichere Speicherung von Gesundheitsdaten ist laut IT-Experten im Augenblick nicht gewährleistet.


Ein neues überregionales Netzwerk will den Austausch zwischen Geschwistern psychisch erkrankter Menschen verbessern.


Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen haben eine Lebenserwartung, die zehn bis 20 Jahre kürzer ist als die der allgemeinen Bevölkerung, weil sie im Allgemeinen einen schlechteren Zugang zu Vorsorge, Diagnostik und Therapie körperlicher Erkrankungen haben. Um dieser Ungleichheit entgegenzuwirken, hat die WHO nun evidenzbasierte Leitlinien für das Management körperlicher Zustände bei Erwachsenen mit schweren psychischen Störungen veröffentlicht.


Eine der wichtigsten vermeidbaren Ursachen reversibler Kognitionsstörungen bei älteren Menschen sind Arzneimittel.


Darmmikroben sollen Gehirn und Verhalten beeinflussen können, auch wenn noch nicht klar ist, wie.


Rette sich wer kann: in Wuppertal ist “Pendler-Wahnsinn” ausgebrochen…


Soulfood: Carl Orff – O Fortuna. Und wenn wir schon dabei sind: Claudinho Brasil & Harmonika – O Fortuna (Zanon Remix)

Wahnsinnswoche 2018:45

In dieser Woche 159 Patientenkontakte und 20 Terminausfälle. Bis auf Weiteres habe ich erst in 10-12 Wochen wieder Termine frei.


Ich wollte nie Fließbandmedizin machen. Wegen des weiter steigenden Andrangs arten manche Sprechstunden aber in diese Richtung aus. :-( Am Montag beispielsweise war es wieder so voll, dass ich diesmal tatsächlich drei Leute wegschicken musste. Tut mir Leid, aber es war einfach nicht zu schaffen. Donnerstag hielt sich der Zulauf überraschend in Grenzen, sodass ich ab halb fünf meiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen konnte: den Posteingang wegscannen und Formulare ausfüllen. Freitag war es dann wieder voll – blöd, wenn alle zu ihren Terminen kommen. :-) Dafür hat Montag und Dienstag jeder Dritte seinen Termin verpennt. :-(


Aktuelles von der “Gesundheitskarte“: neuer Stichtag zur Online-Anbindung von Arztpraxen ist nunmehr der 30.6.2019 (wenigstens Bertelsmann-Tochter Arvato hat schonmal die volle Zulassung für den VPN-Zugangsdienst ohne weitere Auflagen erhalten).


Neue Anwendungseinschränkungen: Valproat darf nur dann bei Mädchen und Frauen im gebärfähigen Alter angewendet werden, wenn andere Behandlungen nicht wirksam sind oder nicht vertragen werden (pdf). Bei Kindern, die im Mutterleib Valproat ausgesetzt waren, besteht ein hohes Risiko für schwerwiegende Entwicklungsstörungen und angeborene Missbildungen.

Bei bipolaren Störungen ist Valproat während der Schwangerschaft kontraindiziert. Bei bipolaren Störungen ist Valproat bei Frauen im gebärfähigen Alter kontraindiziert, es sei denn, die Bedingungen des Schwangerschaftsverhütungsprogramms (wie unten beschrieben) werden eingehalten.

Bei Frauen im gebärfähigen Alter, die zurzeit Valproat anwenden, muss die Behandlung gegebenenfalls erneut beurteilt werden, um zu entscheiden, ob die Bedingungen des Schwangerschaftsverhütungsprogramms (wie unten beschrieben) eingehalten werden.

Als verordnender Arzt muss ich jetzt sicherstellen,

  • dass die jeweils individuellen Umstände der Patientin berücksichtigt werden
  • dass alle Patientinnen hinsichtlich ihrer Gebärfähigkeit eingeschätzt werden
  • dass die Patientin die Risiken hinsichtlich angeborener Missbildungen und neurologischer Entwicklungsstörungen verstanden und bestätigt hat
  • dass die Patientin die Notwendigkeit versteht, sich vor Beginn und während der Behandlung Schwangerschaftstests zu unterziehen
  • dass die Patientin bezüglich Empfängnisverhütung beraten wird und dass die Patientin in der Lage ist, ununterbrochen zuverlässige Verhütungsmethoden anzuwenden
  • dass die Patientin die Notwendigkeit einer regelmäßigen (mindestens jährlichen) Überprüfung der Behandlung versteht, die von einem erfahrenen Spezialisten durchzuführen ist
  • dass die Patientin die Notwendigkeit versteht, ihren Arzt aufzusuchen, sobald sie eine Schwangerschaft plant
  • dass die Patientin die Notwendigkeit versteht, im Falle einer Schwangerschaft unverzüglich ihren Arzt aufzusuchen
  • dass die Patientin den Leitfaden für Patienten (eigentlich müsste es “Patientinnen” heißen) erhalten hat
  • dass die Patientin bestätigt, dass sie die Gefahren und erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen im Zusammenhang mit der Anwendung von Valproat verstanden hat (jährlich auszufüllendes Formular

Diese Bedingungen treffen auch auf Frauen zu, die zurzeit nicht sexuell aktiv sind, es sei denn, dem verordnenden Arzt liegen triftige Gründe vor, die eine mögliche Schwangerschaft ausschließen. (Also, liebe Patientinnen: machen Sie sich schonmal auf empfindliche Fragen zu ihrem Sexualleben gefasst.)

Vielleicht streiche ich aber auch einfach Valproat von meiner / Ihrer Medikamentenliste…


Algorithmen analysieren Alzheimer.


Soulfood: Pennywise-The Devil In

Wahnsinnswoche 2018:02

In dieser Woche 159 Patientenkontakte und 11 Terminausfälle.


2017 ist die Welt wieder mal nicht untergegangen.


Aber 2018 wird sie ganz bestimmt untergehen.

Der Spitzenverband der Fachärzte Deutschlands meldet nämlich: Warum eine Bürgerversicherung zu einer echten Zweiklassenmedizin führt. Das Thesenpapier (pdf) sollten Sie bei Gelegenheit mal lesen, um sich parallel zu den Berichten im Mittagsmagazin (ab 13:08, mit interessanten Ausblicken nach Österreich) eine differenziertere Meinung bilden zu können.

Die merkwürdig uninspirierten Schrecklaute einer Politikerin lassen allerdings zu wünschen übrig: die Geiselnahme der Patienten hatten wir hier, hier, hier, hier und hier schonmal. Wie wär’s zur Abwechslung mit Amokläufen von Funktionären (copyright AOK 1994)?

Währenddessen soll der staatliche Gesundheitsdienst in Großbritannien bereits kollabieren.


Der Pfizer-Konzern stellt die Forschung an neuen Alzheimer-Medikamenten ein und will Geld nur noch dort ausgeben, wo die Aussichten und die Erfahrung am größten sind. (Vorsicht: 22 Scripte und 8 Tracker hinter diesem Link.) Kann man die nicht irgendwie staatlich dazu verdonnern, Verlustgeschäfte zu machen? Sollte die Forschung an neuen Medikamenten nicht auch weniger stark mit den Gewinnen der Pharmaindustrie verbunden sein?


Dazu passend der fnord der Woche, präsentiert von Frau Ludwig von der Süddeutschen: Die Art der Therapie, die ein Patient erhält, sollte weniger stark mit dem Einkommen der Ärzte verbunden sein. Und die Politik sollte nachdenken, wie sich die Abhängigkeit der Mediziner von lukrativen Therapien mildern ließe. WTF?

Frau Ludwig: in Ihrem Kommentar unterschlagen Sie völlig, dass die Politik im Sozialgesetzbuch seit 20 Jahren festschreibt, dass die ambulante ärztliche Behandlung nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen darf (Erfinder war damals übrigens der geniale Seehofer). Offensichtlich ist diese Art der versteckten Rationierung so erfolgreich, dass die Behandlungskapazitäten im Quartalsverlauf nicht mehr ausreichen. Das hätten Sie zumindest in einem Nebensatz noch erwähnen dürfen.


Sehr eigenwillige und dann auch noch unzutreffende Definition von Paranoia.

Tipps zum Umgang mit dementen Menschen

Demenz Tipps

Angehörigengruppe von Vitos Haina trifft sich regelmäßig Nichts ist mehr, wie es einmal war. An Demenz zu erkranken, ist ein tiefer Einschnitt im Leben eines Betroffenen. Auch für die Angehörigen ändert sich alles. Unsere Angehörigengruppe demenzkranker Menschen von Vitos Haina trifft sich regelmäßig, um sich gegenseitig zu unterstützen. Der Austausch von Erfahrungen sowie konkreten Alltagstipps […]

Woche der Demenz – Hermann Gröhe und Dr. Katarina Barley: „Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen brauchen gesellschaftliche Unterstützung

Unter dem Motto „Demenz. Die Vielfalt im Blick“ findet vom 18. bis 24. September deutschlandweit zum dritten Mal die Woche der Demenz unter der gemeinsamen Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und Bundesfamilienministerin Dr. Katarina Barley statt. Mit der Woche der Demenz will die Allianz für Menschen mit Demenz Verständnis und Unterstützung für Betroffene und pflegende Angehörige fördern. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: „Mit der Pflegereform haben wir dafür gesorgt, dass Demenzkranke und ihre Familien spürbar mehr Hilfe erhalten. Wir brauchen darüber hinaus eine gemeinsame Kraftanstrengung in allen Bereichen unserer Gesellschaft. Dazu gehört eine gute pflegerische und medizinische Versorgung genauso wie ein verständnisvoller Umgang mit Demenzkranken, sei es in Arztpraxen, Krankenhäusern, in Bürgerämtern oder im Supermarkt. Die Woche der Demenz richtet sich an jeden und jede von uns – denn Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind, brauchen die Unterstützung und das Verständnis der ganzen Gesellschaft.“ Bundesfamilienministerin Dr. Katarina Barley: „Demenz ist in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabuthema. Deshalb ist es besonders wichtig, aufzuklären, Vorurteile oder Ängste abzubauen und Begegnungen mit Betroffenen möglich zu machen. Genau dieses Ziel verfolgen die von uns geförderten 500 Standorte im Modellprogramm der Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz: Schülerinnen und Schüler übernehmen Patenschaften für demenziell erkrankte Heimbewohnerinnen und -bewohner, Sportvereine integrieren Menschen mit Demenz durch besondere Angebote, Demenzlotsen sensibilisieren das Personal in Krankenhäusern und Kommunen schulen Demenzbegleiterinnen und -begleiter insbesondere für Menschen mit Migrationshintergrund. Die Vielfalt des Engagements zeigt: Jeder kann helfen, die Situation von an Demenz erkrankten Menschen und ihren Angehörigen zu verbessern.“ Rund 1,6 Millionen Menschen sind heute in Deutschland an Demenz erkrankt. Jährlich erkranken 300.000 Menschen neu. Um das Bewusstsein der Mitmenschen vor Ort für die Bedürfnisse von Demenzkranken zu stärken, mehr Verständnis für Menschen mit Demenz zu erreichen sowie betroffene Familien zu unterstützen, hat die Bundesregierung 2012 die „Allianz für Menschen mit Demenz“ ins Leben gerufen. Die Umsetzung der Maßnahmen, zu denen sich die Allianz in der Agenda „Gemeinsam für Menschen mit Demenz“ 2014 verpflichtet hat, endet planmäßig im September 2018. Sie ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer Nationalen Demenzstrategie in Deutschland. Die Bundesregierung hat Verbesserungen für Menschen mit Demenz in dieser Legislaturperiode zu einem Schwerpunkt gemacht: Durch die Pflegereform wurden die Leistungen für Pflegebedürftige um insgesamt 5 Milliarden Euro zusätzlich pro Jahr ausgeweitet. Menschen mit Demenz erhalten dadurch erstmals einen gleichberechtigten Zugang zu allen Leistungen der Pflegeversicherung. Bereits seit dem 1. Januar 2015 können Menschen mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz bei der Pflege Hilfe durch Tages- und Nachtpflege, Kurzzeitpflege, den Wohngruppenzuschlag und die Anschubfinanzierung für Wohngruppen in Anspruch nehmen. Muss die Wohnung an die Bedürfnisse eines Pflegebedürftigen angepasst werden, übernimmt die Pflegeversicherung die Kosten in Höhe von bis zu 4.000 Euro. Zudem erhalten Pflegebedürftige, etwa für Hilfen im Haushalt, zusätzlich zum Pflegegeld oder zur Pflegesachleistung einen Betrag von 125 Euro im Monat. Auch pflegende Angehörige werden durch die Pflegereform entlastet und haben nun erstmals einen eigenen Beratungsanspruch. Wenn pflegende Angehörige krank sind, selbst einmal eine Pause brauchen oder in den Urlaub fahren wollen, kann über die sogenannte Verhinderungspflege für die Dauer von bis zu 6 Wochen eine Vertretung für die Pflege in Anspruch genommen werden. Und wenn Beschäftigte kurzfristig ihre Arbeit unterbrechen müssen, zum Beispiel um zügig eine Pflegeeinrichtung für einen Angehörigen zu finden, gewährt die Pflegeversicherung für bis zu zehn Arbeitstage eine Lohnersatzzahlung. Darüber hinaus wurde die soziale Absicherung von pflegenden Angehörigen in der Renten- und Arbeitslosenversicherung verbessert. Dadurch wurden für pflegende Angehörige die Beiträge zur Rentenversicherung aus der Pflegeversicherung auf insgesamt 1,4 Milliarden Euro erhöht. Weitere Informationen finden Sie unter: www.bundesgesundheitsministerium.de www.wegweiser-demenz.de www.allianz-fuer-demenz.de www.lokale-allianzen.de Pressemitteilung des Bundesministeriums für Gesundheit

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Ein Garten für unsere ältesten Patienten

Gerontogarten

Eröffnungsfeier des Gerontogartens der Vitos Klinik Eichberg Am 31. Mai war es endlich so weit: gemeinsam mit zahlreichen Gästen feierten wir die offizielle Eröffnung des Gerontogartens der gerontopsychiatrischen Station der Vitos Klinik Eichberg. Neben Geschäftsführung, Klinikleitung und Kollegen vom Standort Eichberg nahmen Patienten mit ihren Angehörigen sowie Fachkollegen an unserer Feier teil. Zudem durften wir […]

Wahnsinnswoche 2017:27

In dieser Woche 136 Patientenkontakte und 17 Terminausfälle.


Fnord der Woche: Die NASA dementiert, dass sie versklavte Kinder auf dem Mars gefangenhält.


Jemand rief an und fragte, ob ich ein Gutachten machen könne. Im Prinzip ja, sagte ich – kommt auf die Fragestellung an. Es sollte dann ein Gutachten gegen eine Zwangsunterbringung und eine Zwangsbehandlung in einer weiter entfernt liegenden Klinik sein. Nach weiterer Diskussion musste ich leider ablehnen, weil ich es angesichts der Entfernung und der momentanen und dauerhaften Arbeitsbelastung unmöglich schaffen kann, Untersuchung und Beurteilung mit der gebotenen Schnelligkeit durchzuführen. Ich konnte auch nicht garantieren, das gewünschte Ergebnis (nämlich Aufhebung der Zwangsunterbringung und der damit verbundenen Behandlung) abzuliefern.

Wenn Sie mich also um ein Gutachten bitten, dann müssen Sie wissen, dass ich das a) normalerweise nicht unmittelbar erledigen kann, dass ich b) naturgemäß ergebnisoffen arbeiten muss, und dass ich c) etwas schneller bei Ihnen sein kann, wenn Sie sich in der Nähe aufhalten. Überregionale Anfragen werde ich erst annehmen können, wenn ich in Rente bin.


Ein Gauner verkauft illegal die Patientenakten aller Australier, nachdem er eine “Vulnerabilität” in einer Regierungsdatenbank gefunden hat. Bei uns könnte so etwas natürlich NIE passieren!


Psychiater sollten regelmäßig Nutzen und Risiken einer prophylaktischen Behandlung mit Neuroleptika abwägen, weil sich im Langzeitverlauf eine Supersensitivität der D2-Rezeptoren entwickelt. Über 40% der Patienten, die nach einer ersten Episode wieder beschwerdefrei sind, kommen langfristig mit einer niedrigen Dosis oder ganz ohne Medikamente aus.

Murray M: Should psychiatrists be more cautious about the long-term prophylactic use of antipsychotics? The British Journal of Psychiatry Nov 2016, 209 (5) 361-365


Wie kann man die Alzheimer’sche Erkrankung am besten vermeiden? „Suchen Sie sich Ihre Eltern sorgfältig aus, und sterben Sie jung.” (paywall) Wenn Sie das nicht hinkriegen: minimieren Sie Risikofaktoren beispielsweise durch spezielle Ernährung und bewusstere Lebensführung. Damit können Sie die Wahrscheinlichkeit, an altersassoziierter Alzheimer-Demenz zu erkranken, herabsetzen oder mindestens das Auftreten verzögern.


Bei vielen Patienten mit bipolaren Störungen gibt es keine gleichwertige Alternative zur Lithiumtherapie, auch bei eingeschränkter Nierenfunktion. Dabei ist zu beachten, dass erst die 50%-ige Dosisreduktion der abendlichen Einzelgabe den Lithium-Serumspiegel senkte und die reduzierte GFR wieder anheben konnte.

Dehning J: Lithiumtherapie bei eingeschränkter Nierenfunktion: Zwischen Skylla und Charybdis. Fortschr Neurol Psychiatr 2017; 85(05): 288-291 (paywall)