Wunderheilmittel Kohl – Ein Interview mit Jakobe Jakstein

Die Buchautorin Jakobe Jakstein kann auf ein bewegtes Leben zurückblicken. 1926 in Hamburg geboren, zog es sie in jungen Erwachsenenjahren nach Schweden, wo sie als Köchin einer angesehenen Familie arbeitete. Nach ihrer Heirat mit einem schweizer Architekten ging sie zunächst mit ihrer Familie in die Schweiz und anschließend 1962, nach der Scheidung von ihrem Mann, […]

Lord Mandys Nierenstein und die Presse

Der außenpolitisch hochnotpeinliche Nierenstein-Episode des früheren EU-Handelskommissars Peter “Mandy” Mandelson – mittlerweile als Wirtschaftminister zurück auf die Insel und in das Kabinett von Gordon Brown berufen – wird von der Mainstream-Presse bislang diplomatisch ignoriert. Gesichtsverlust des Gegenübers gilt in Geschäftsbeziehungen mit China bekanntlich nicht als umsatzsteigernd. Der chinesische Premierminister Wen Jiabao hatte sich unmittelbar nach Mandelsons Milch-Stunt noch tief bewegt gezeigt.

Aus der Reihe gesprungen war bislang nur die Mail on Sunday. Diese war dabei immerhin so freundlich, ungenannte Experten aufzufahren, die einen Kausalzusammenhang als unwahrscheinlich bezeichnen:

Experts said it was ‘highly unlikely’ Mr Mandelson’s emergency was caused by the yoghurt but the drama is an embarrassment for China, which has introduced regulations to stop the contamination. Mr Mandelson’s spokesman said: ‘He won’t want to comment.’

Mandelson, unter seinen Landsleuten eher wenig populär, darf dennoch nicht mit Mitleid rechnen. Heute gibt es einen kleinen Nachschlag des “Independent”:

Nine days after the World Economic Forum in Tianjin, at which he drank a glass of milk to show his support for the Chinese dairy industry, he is stricken with sudden pain in the major organs and diagnosed with a kidney stone. He has it whipped out, but there’s no time to convalesce, because he’s also been made a peer of the realm, and must stride (a little painfully) to the Lords to be invested.

Links zum Wochenende (10.10.08)

Forschung & Wissenschaft

Kurios: Skorpiongift gegen Hirntumor
Folsäure gegen Krebs – Studie deutet auf effektive Prävention hin.
Krebs durch Atomkraft: Wird die Öffentlichkeit hinters Licht geführt?
Kann Sodbrennen zu Krebs führen?

Ernährung & Gesundheit

Antioxidantien: Rotwein schützt vor Lungenkrebs

Konventionelle Therapie

Prostatakrebs: Bluttest sagt Wirksamkeit von Chemotherapie voraus.

Sonstiges

Diagnose Krebs: Wie sage ich es meinem Kind? Artikel über eine Broschüre der  Fondation Luxembourgeoise Contre […]

Krebs überleben – Ein alternativer Ratgeber

Sie haben also Krebs. Da Sie in diesem Blog lesen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Sie sich für eine alternative Therapie – unterstützend oder anstelle einer konventionellen – entschieden haben. Ganz gleich welche Therapie es ist, der folgende Text kann Ihnen dabei helfen, bekannte Hürden auf dem Weg zur Gesundheit erfolgreich zu meistern.

Der Umgang mit […]

Verträge und Kosten – ohne Blick auf den Patienten

Ein paar Splitter aus dem deutschen Gesundheitswesen.

Die FAZ berichtet über den “im Moment kreativsten Pharmamarkt der Welt” und wie die Pharmaunternehmen versuchen trotz Kostendruck die Preise hoch zu halten. Ein interessanter Blick auf die Komplexität unseres Gesundheitssystems. In dem Artikel geht es nur um die Versorgung mit Medikamenten, mit 3596 Rabattvertägen zwischen einzelnen Krankenkassen und Herstellern, mit Cost-Sharing- und Risk-Sharing-Verträgen. Was die Rabattverträge an Einsparungen bringen ist unbekannt, da es an Transparenz fehlt. Dem Patienten bleibt nur die Verunsicherung.

Neben den Rabattverträgen gibt es 5500 Pojekte der Integrierten Versorgung. Die gesonderte finanzielle Förderung dieser Verträge läuft 2008 aus. Wie es weiter geht, ist offen. Nach einer kürzlich pdf-Dateiveröffentlichten Kleinen Anfrage der Bundestagsfraktion von der Grünen erwartet das Bundesgesundheitsministerium bestenfalls Kostensenkungen.

Entscheidungen über die Weiterführung oder Beendigung von Verträgen werden u. a. davon abhängen, ob Verträge die Wirtschaftlichkeit erhöht, die Qualität gesteigert und/oder die Versichertenbindung an die jeweilige Krankenkasse gefestigt haben bzw. zu erwarten ist, dass solche positiven Effekte in einer vertretbaren Laufzeit der Verträge eintreten.

Der Nutzen für die Patienten, womöglich sogar wissenschaftlich evaluiert, – Begründung für die Einführung – spielt keine Rolle mehr.

Für die stationäre Versorgung haben die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und der Verband der privaten Krankenversicherung (PKV) den Fallpauschalen-Katalog für 2009 verabschiedet. Er enthält nun 1192 Fallpauschalen (DRGs) nach denen die Patienten anhand der Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen klassifiziert werden. 55 mehr als 2008. Der Trend ist ungebrochen.

Viel Arbeit für die Krankenhäuser und für die Regressfahnder in den Krankenkassen, die nach Verkodungsfehler suchen. Der Patient profitiert von der immer ausgefeilteren Klassifizierung nicht.

Noch im Programm: Eine dreistellige Anzahl von Disease Management Programmen (DMPs), die von den Patienten gut angenommen worden sind. Für Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 und 2, Koronare Herzkrankheiten, Asthma bronchiale, COPD und Brustkrebs erhielten die Krankenkassen Zuschläge aus dem Risikostrukturausgleich, wenn diese chronisch Kranken an einem DMP teilnehmen. Mit dem Gesundheitsfonds und der Änderung des Risikostrukturausgleichs fallen die besonderen finanziellen Anreize bis auf eine Programmpauschale von 180 Euro pro Patient weg. Die 5 Millionen teilnehmenden Patienten werden sich auf eine Verschlechterung der Versorgung einstellen müssen.

Patienten-Information.de: Gut gemeint, schlecht gemacht…

Das Internetangebot der Tagesschau weist auf den Relaunch eines medizinischen Informationsportals hin, das sich ab sofort an Patienten richtet. Es soll insbesondere im Hinblick auf die finanzielle Interessenlage der Informationsanbieter eine neuartige Transparenz bieten:

Dass Gesundheitsportale pharmagesponsert sind, ist nicht unüblich. Gefährlich werde es aber laut Sylvia Sänger vom Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ), wenn der Nutzer die Pharmasponsoren nicht erkennt. Denn: “Wer Geld gibt, hat auch Interessen.”

[…]

Bundesärztekammer, die Kassenärztliche Bundesvereinigung und das ÄZQ haben deshalb ihr Internetangebot www.patienten- information.de komplett neu gestaltet. […] Das überarbeitete Portal soll sich vor allem an Patienten richten und ihnen helfen, einfach und schnell an verlässliche Informationen zu allen wichtigen Gesundheitsthemen zu gelangen. “Wir wollen mit unserem transparenten Portal ein Gegengewicht zu allen unseriösen Seiten bilden”, sagt Sänger, die sich um die Betreuung des Portals kümmert.

Das klingt gut. Also schnell auf www.patienten-information.de gesurft und den beliebten Suchbegriff “Cholesterin” eingegeben. Unter den zuoberst gefundenen Informationsangeboten wie zu erwarten auch der folgende Treffer:

Linkaufnahme: 27.08.2008 | Letzte Überprüfung:10.09.2008

Inhalt der Information:
Die Publikation bietet ausführliche Informationen über Ursachen, Krankheitsverlauf, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten sowie Therapie bei Cholesterinstörungen.

Informationsanbieter:
Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e.V.
[…]
http:// www.lipid-liga.de/

Sponsoren:
Keine Sponsoren angegeben. Die Finanzierung erfolgt durch Mitgliedsbeiträge und Spenden.

Keine Sponsoren angegeben? Bereits ein Klick auf den Link “Förderer” auf der Lipid-Liga-Homepage hätte genügt, und es hätte sich ein anderes Bild ergeben:

* Almased Wellness GmbH, Bienenbüttel [Anm. d. Verf.: Den Lesern dieses Blogs ist das Produkt vertraut durch den lustigen Auftritt des stellvertretenden Vorsitzenden der Lipid-Liga, Prof. Aloys Berg, in Hademar Bankhofers Sendung auf TW1]
* AstraZeneca GmbH, Wedel
* B. Braun Medizintechnologie GmbH, Melsungen
* Dr. Falk Pharma GmbH, Freiburg
* Emmi Frischprodukte AG, Luzern, Schweiz
* essex pharma GmbH, München
* EuroMedix POC nv/sa, Leuven, Belgien
* Fresenius Medical Care Deutschland GmbH, Bad Homburg
* Genzyme GmbH, Neu-Isenburg
* HEXAL AG, Holzkirchen
* Merck Pharma GmbH, Darmstadt
* MSD Sharp & Dohme GmbH, Haar/ München
* Pfizer GmbH, Karlsruhe
* ratiopharm GmbH, Ulm
* Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Berlin
* Solvay Arzneimittel GmbH, Hannover
* Trommsdorff GmbH & Co. KG Arzneimittel, Alsdorf
* Unilever Deutschland GmbH, Hamburg

Auch sonst ist die Interessenlage der Lipid-Liga kein großes Geheimnis:

Doch der “Informationsfilm” der Lipid-Liga wurde von Pfizer produziert, einem Pharma-Giganten, der 2003 mehr als ein Viertel seines gesamten Umsatzes allein mit einem Cholesterin-Senker gemacht hat. Nach den Sponsoren der Lipid-Liga gefragt, räumt auch Weizel ein: “Das sind die Hersteller der Lipid-senkenden Präparate, die aber keinerlei Einfluss haben auf das, was wir sagen.”

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Update, 1.10.2008

Das für das Portal verantwortliche ÄZQ (Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin) teilt uns mit, dass die Lipid-Liga-Informationsseiten mittlerweile entsprechend angepasst wurden.

Zu recht weist das ÄZQ darauf hin, dass es keinen direkten Link von den (vor einigen Jahren entstandenen) durch patienten-information.de verlinkten Informationsseiten der Lipid-Liga zu der Liste der Förderer gibt, sondern dass der Umweg über die (vor wenigen Jahren neu gestaltete) Homepage der Lipid-Liga notwendig ist.

Das macht das Dilemma deutlich, das durch die Einbeziehung externer Informationsanbieter entsteht. Leser dieses Blogs wissen, dass die Wahrheit über die finanziellen Hintergründe solcher Informationsanbieter sehr häufig noch weit weniger offen präsentiert wird, als dies aktuell bei der Lipid-Liga der Fall ist. Sinnvoll erscheint es mir deswegen, Anbieter, die ihre Finanzierung nicht offenlegen, von vorneherein aus dem Angebot auszuschließen.

Vermessung der Pflege – Keine leichte Aufgabe

Heiße Diskussionen treten auf, wenn es darum geht den Pflegeaufwand adäquat zu ermitteln. Momentan werden dazu die DRGs (Diagnosis Related Groups) benutzt, die allerdings auf medizinischen Diagnosen beruhen und somit die pflegerische Mühe nicht darstellen können. Seit der Einführung der DRGs im Jahr 2003 wurden vermehrt Stellen in der Pflege abgebaut. Auch die PPR (Pflegepersonalregelung), […]

Angst lässt das Blut gefrieren

"Vor Angst stockt ihm das Blut", "Es ließ mir das Blut in den Adern gefrieren" – Wieder einmal wird die Weisheit, die aus dem Volksmund spricht, mit einer Aufsehen erregenden wissenschaftlichen Studie bestätigt: Starke Angst und Panikattacken erhöhen die Blutgerinnung und somit das Risiko für Thrombose, Herzinfarkt und andere Krankheiten.

Ich erinnere mich an meinen Aufenthalt […]

TV-Tip: Mein Leben ist schön – trotz Krebs

Via Lazarus Forum: Ein aktueller TV-Tip für Mittwoch, den 10.09.08, 14.00 Uhr auf Phoenix.

Die Autoren Dörte Schipper und Gregor Petersen haben Frauen und Männer unterschiedlichen Alters getroffen, die gelernt haben mit dem Krebs zu leben. Sie alle sagen, dass die Krankheit ihr Leben durchaus positiv beeinflusst hat, sie sich selbst viel intensiver wahrnehmen und zufriedener […]