5 Gründe sich in einen Arzt zu verlieben

Nachdem die Resonanz auf den Artikel 5 Gründe sich nicht in einen Arzt zu verlieben (der Artikel mit den bislang meisten Lesern dieses Blogs) den Tenor enthielt, Ärzte seien doch zu einer Beziehung fähig, möchte ich dies als Steilvorlage aufgreifen und nenne hier tatsächlich Gründe sich doch in einen Medizinmann zu vergucken.

Hilfsbereit: beruhigend in den […]

Guest Review: OSIRIX Mobile

Endlich ist es soweit, der Osirix Viewer steht im App-Store zur Verfügung. Nach der problemlosen Installation ist sofort ersichtlich, dass sich hier ein Entwicklerteam wirklich Mühe gemacht hat. “Not for clinical use. Not suitable for diagnosis.” wird man von dem Viewer begrüßt um nochmals deutlich zu machen, dass der Viewer wirklich nur ein Tool zum […]

Abschied von den Apothekenketten

Noch eine Chart – die von Celesio. Nach dem Plädoyer des Generalanwaltes beim EuGH dürfen Medikamente auch zukünftig nur in von Apothekern geführten und im Besitz befindlichen Apotheken verkauft werden. Das Fremdbesitzverbot in Deutschland und Italien scheint mit dem EU-Recht vereinbar.
Der Pharmagross- und Einzelhändler Celesio hatte sich nach der Übernahme von DocMorris am meisten Hoffnungen gemacht, von der erwarteten Aufhebung des Fremdbesitzverbots zu profitieren. Durch den DocMorris-Kauf musste Celesio herbe Umsatzverluste verzeichnen, da der Pharmagrosshändler in Deutschland mit der DocMorris-Franchise-Apotheken in direkte Konkurrenz zu seinen Kunden getreten war. Darauf reagierten viele Apotheker mit dem Wechsel zu anderen Grosshändlern. Die Umsatzverluste waren einkalkuliert und sollten nach dem Aufbau einer eigenen Apothekenkette sich auszahlen.

Wenn sich das Gericht dem Generalanwalt anschliesst, drohen düstere Aussichten für die Pharmagrosshändler in Deutschland. Schwindende Margen und die zunehmende Direktbelieferung der Apotheken durch die Pharmaunternehmen drücken auf die Gewinne.

16. Türchen: Abnehm-Pille Acomplia® vom Markt

LifeSensor Weblog Adventskalender
Es war eine Hoffnung für adipöse Patienten: Acomplia® (Wirkstoff Rimonabant) von Sanofi-Aventis. Doch nachdem Depressionen und Suizidgedanken damit in Zusammenhang gebracht wurden, wurde es vorläufig vom Markt genommen. Das endgültige Aus durch die EU-Kommission gilt zudem als sicher.
Neben Acomplia® gab und gibt es zahlreiche weitere medikamentöse Ansätze im Kampf gegen das Übergewicht. Wir […]

Webseiten mit Geschenkideen

ausgefallene Geschenke für alles und jeden

Recht neu ist mir die Webseite http://www.mydays.de/. Hier kann man eine einfache Suchmaske ausfüllen und erhält Geschenkideen, auf die man häufig allein doch nicht gekommen wäre. Die Chance ist recht hoch, dass etwas brauchbares dabei ist. Wenn man dann z.B. einen gutschein für eine Veranstaltung bucht, bekommt man auch einen praktischen Pdf-Zettel zum Ausdrucken dazu. Darauf steht dann genau, wie man den Gutschein auf der Webseite einlösen kann – das sollten so auch die Großeltern schaffen!

Kosmetik für die Frauen

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Tausendernötli

Ich glaube es existiert keine andere Währung mit einer Note mit derart hohem Wert. Nicht die Zahl drauf, sondern der monetäre Wert – die xmillionen Noten aus Zimbabwe ist ja nicht das Papier wert, auf dem sie gedruckt ist. Dagegen h…

Verhör

Die Kundin kommt zur Drogistin: „Ich hätte gerne etwas gegen Akne für meinen Sohn.“

Die Drogistin fragt sie nach dem Alter des Sohnes und wo er denn die Akne hat, was er für ein Waschmittel benutze und so weiter.

Da f&aum…

Image-Kampagne für den Gesundheitsfonds

Mitte Januar 2009 werden die meisten Arbeitnehmer an der Gehaltsabrechung ihre Mehrbelastung durch den Gesundheitsfonds sehen. Zur Vorbreitung auf den Schock zeigt das Bundesgesundheitsministerium mit einem Kino-Spot, der seit gestern für drei Wochen läuft, was die Bürger dafür erhalten.

Zwar werden die Preise für Trommelfellverletzung (2.018 Euro), Oberschenkelfraktur (4.958 Euro), Geburt von Zwillingen (4.460 Euro) und doppelter Bypass (18.600 Euro) in dem Spot genannt, jedoch nicht die Kosten für die Image-Kampagne.


Im Übrigen wird mit dem Spot fälschlich suggeriert, dass die Krankenhäuser und die akuten Fälle die Hauptkostentreiber im Gesundheitswesen seien. Aber mit chronisch Kranken und Medikamenten kann man eben nicht ein so spassiges Video machen.


Update:
400.000 Euro soll der Spot gekostet haben. Gut, dass das Blog nicht von Anzeigen vom Bundesgesundheitsministerium abhängig ist. Nach der Kritik in der BILD an dem Spot hat das Ministerium geplante Anzeigen in der Boulevard-Zeitung gestrichen.

Auswandern?

Ärzte wollen weg aus Deutschland.
Warum?
Und vor allem: Dürfen die das?
oder: Sollen sie doch lieber hier bleiben?
Die Diskussion hierüber tobt schon seit Jahren und flackert immer wieder mal auf, zuletzt zum Beispiel in den Nachrichten vom anderen Ende der Medizin, hier ausgelöst durch einen Artikel in der “Zeit”.
Fehlen die ausgewanderten Kolleginnen und Kollegen dann in Deutschland?
Deutschland ist eines der Länder mit weltweit höchster Ärztedichte.
Trotzdem…

Das Pharmakartell – ein Nachtrag

Am Dienstag hat das ZDF das “Pharmakartell” präsentiert. Vorab: Die Dokumentation war eindrucksvoll. Inhaltlich konnte die Reportage Schwächen nicht verbergen. Das fängt bei dem Titel “Kartell” an. Ein Begriff, der Verbindungen mit gleicher Zielsetzung beschreibt. Was der Komplexität der Pharmaindustrie nicht gerecht wird.

Die Redaktion hatte merklich Schwierigkeiten angemessene Gesprächspartner vor die Kamera zu bekommen. Hier im Blog hatte eine Autorin es auch probiert – ohne Erfolg. So konnte man die bekannten Experten bewundern, die immer im TV auftreten, wenn es kritisch um die Pharmaindustrie geht, was die Expertise nicht schmälert. Der ehemalige Lilly-Manager ist auch nicht erstmals vor die Kamera getreten. Bei Youtube ist er seit Januar 2007 vertreten und kündigt sein Buch an.

Die betroffenen Unternehmen und Einrichtungen antworteten auf die Dokumentation mit Richtigstellungen.

Strattera
Zweifel sind bei der Geschichte mit dem ADHS-Medikament Strattera des Unternehmens Lilly aufgekommen. Bei näherer Betrachtung reduzieren sich die vier Todesfälle auf einen Bericht über einen vollzogenen Suizid. Dieser Fallbericht stellt das BfArM folgendermassen vor:

Ein 16jähriger Patient wurde wegen ADHD von September – Oktober 2005 mit Strattera behandelt. Bei diesem Patienten bestanden weitere psychische Erkrankungen, weswegen er stationär behandelt wurde. Nach Absetzen der Therapie und etwa eine Woche nach Entlassung aus der Krankenhausbehandlung verstarb der Patient durch Suizid (Fall-Nummer 05018404).

Ein weiterer dem BfArM berichteter Fall bezieht sich auf ein 3-jähriges Mädchen aus den USA, das nach unbestätigten Angaben nach Einnahme von Strattera verstarb. Der Fall wurde von einem Arzt berichtet, der seinerseits von Kollegen von diesem Fall gehört hatte. Es liegen keine weiteren Informationen zu diesem Fall vor (Fall-Nummer 07061104).

Lilly verweist in einer Pressemitteilung darauf, dass bereits im Rote-Hand-Brief zu Strattera aus dem Jahre 2005 auf das Thema Suizidalität hingewiesen und einen entsprechenden Warnhinweis in die Fach- und die Gebrauchsinformation aufgenommen worden seien.

Eine im Filmbeitrag verwendete Aussage des Patientenbeauftragten im Gemeinsamen Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen bezeichnete das Unternehmen als “grob unwissenschaftlich und zudem unverantwortlich”, da dort eine Nutzen-Risiko-Bewertung ohne Kenntnis von Einzelfällen vorgenommen worden sei.

Auch die in der Sendung gezeigte Selbsthilfegruppe ADHS-Deutschland distanziert sich von der Darstellung. Die 6.500 Euro zweckgebunde Spenden des Pharmakonzerns Lilly, mit der die Abhängigkeit des Verbandes belegt werden sollte, würden nur einen Bruchteil des Etats von ADHS-Deutschland ausmachen. Die Beziehungen zwischen Pharmaindustrie und Selbsthilfe sind kritikwürdig, nur hat die Redaktion sich wie es aussieht hier einen Verband gesucht, der in Sachen Transparenz eher vorbildlich ist. Ein weiteres Indiz, dass das Vorgehen des ZDF nicht ganz sauber war, findet man in einem ADHS-Forum. Dort schildert der Gesprächspartner in der Beratungsstelle den Undercover-Besuch.

Bei mir war vor ca. 4 Wochen ein älterer Herr “Lange” zu einem Beratungsgespräch wegen seiner 17jährigen Tochter. Er kam sehr schnell auf eine mögliche Medikation zu sprechen und fragte mich detailiert zu mir bekannten Nebenwirkungen von Strattera aus. Auch wollte er plötzlich wissen, ob Lilly schon an mich herangetreten sei wegen einer möglichen finanziellen Unterstützung. Ich verwies auf die mir bekannten Suizidfälle (“Finden Sie denn 2 Fälle bei einer so großen Testgruppe so schlimm?” meinte er) und auf in unserer Gruppe aufgetretene Probleme hin und meinte dann noch, dass wir uns grundsätzlich selbst finanzierten und ganz bestimmt kein Geld von irgendeinem Pharmaunternehmen annehmen würden.

Wenn das den Tatsachen entspricht, wäre dies kein sauberes journalistisches Vorgehen.

Fluoxetin
Zu den geschilderten Unregelmässigkeiten bei der Zulassung von Fluoxetin (“Prozac”) und die Todesfälle bei der Behandlung mit dem Antidepressiva hat das BfArM sein Schreiben an die Frontal21-Redaktion ins Internet pdf-Dateigestellt. Dem kann man entnehmen, dass die Autoren des ZDF-Beitrags eher tendenziös mit den Informationen umgegangen sind.

Redaktionelle Werbung
Am überzeugensten war aus meiner Sicht der Teil, in dem die Redakteure vorgaben, ein Pharmaunternehmen zu haben und eine Werbekampagne für das neue Antidpressivum des fiktiven Unternehmens – Volazin – zu planen.

Natürlich hat dies speziell beim Verlag “Wort & Bild”, der die Apothekenumschau verantwortet, zu Widerspruch geführt. Beispielsweise würde in dem Artikel, der in dem “Frontal 21”-Beitrag in die Kamera gehalten wird, explizit darauf hingewiesen, dass die neuartigen Antidepressionsmedikamente “keine Wundermittel”(Zitat) sind. Mögliche Nebenwirkungen (“Vermehrte Unruhe, Angst und gesteigerte Aggressivität”) würden genannt und abschliessend auch auf die Gefahr eines möglichen Suizidversuchs hingewiesen.

Was bleibt? Eine wichtige Dokumentation, die jedoch durch allzu forsches und auf Skandal bedachtes Vorgehen sich selber zum Teil diskreditiert hat.


Update

Die Redaktion von Frontal21 nimmt Stellung zu den Vorwürfen, das ZDF “inszeniere” die Aufregung um ein ADS-Medikament.

Prof. Peter Schönhöfer stellt aus seiner Sicht die Lilly-Pressemitteilung richtig.