Volle Kanne Bankhofer (Update 5)

Auch nach dem unfreiwilligen Abgang Hademar Bankhofers beim ARD-Morgenmagazin wegen “Verdachts auf Schleichwerbung” finden sich zahlreiche Spuren seines einschlägigen Wirkens auf den Internetseiten der ARD.

Zu den Produkten, die Bankhofer seit Jahren besonders am Herzen liegen, gehört der “Brottrunk”. Seit’ an Seit’ mit der “Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e.V.”, der “Qualimedic.com AG” und dem alten Bankhofer-Getreuen Sven David Müller-Nothmann setzt sich Bankhofer leidenschaftlich für den verstärkten Konsum von “Brottrunk” ein.

Sogar gegen die Folgen eines übermäßigen Konsums von Klosterfrau Melissengeist ist “Brottrunk” – offenbar ein eher übelschmeckendes Gebräu – nach den Worten Bankhofers ideal:

Die Brotsäure-Bakterien im Brottrunk, sozusagen eine besonders aktive und starke Truppe von Milchsäure-Bakterien, transportieren den Alkohol rasch aus der Leber ab und machen sie damit stark.

Mehr noch:

ARD-Gesundheitsexperte Professor Hademar Bankhofer bezeichnet die Brotmilchsäurebakterien als Elitetruppe der probiotisch wirksamen Mikroorganismen.

Wer Bankhofer kennt, ahnt, wie die Geschichte weitergeht.

“Brottrunk” ist eine beim DPMA unter der Registernummer 2910145 eingetragene Marke der Kanne Brottrunk GmbH & Co. Betriebsgesellschaft KG. Die Firma Kanne ist “Partner” von Bankhofers Internetauftritt gesundheitswelten.com (http://www.gesundheitswelten.com/partner/kanne.asp).

Und “Brottrunk” war in den vergangenen Jahren überraschend häufig ein Thema in den Bankhofer-Sendungen der ARD, zumindest ergibt sich dieses Bild aus den sendungsbegleitenden Internetseiten. Beispiele:

ARD Morgenmagazin – Servicethema vom 03.04.2008
ARD Morgenmagazin – Servicethema vom 07.02.2008
ARD Morgenmagazin – Servicethema vom 04.10.2007
ARD Morgenmagazin – Servicethema vom 24.08.2006
ARD Morgenmagazin – Servicethema vom 12.01.2006

Auf den Internetseiten zu den Bankhofer-Sendungen des Hessischen Rundfunks hat sich Bankhofer noch nicht einmal Mühe gegeben, den Hersteller des Wunderdrinks zu verschleiern. Wiederholt taucht dort der Name “Kanne Brottrunk” ganz ungeniert in voller Länge auf.

Update, 9.9.: Eine erste Reaktion der ARD-Zuschauerredaktion liegt mittlerweile vor:

Ihre Kritik an den Beiträgen von Hademar Bankhofer im Internet-Angebot des Ersten und der ARD habe ich an die zuständigen Koordinatorinnen weiter geleitet. Die zuständigen Redaktionen werden die entsprechenden Seiten prüfen und eventuell aus dem Netz nehmen.

Update 2: Der “Brottrunk” wurde mittlerweile von den Internetseiten des ARD-Morgenmagazins getilgt. Beim HR arbeitet man noch dran, der MDR ahnt noch nichts.

Update 3: Das e-comm-Blog weist zu recht darauf hin, dass aus dem breit gefächerten PR-Arsenal von Bankhofer natürlich auch TW1 wieder mit von der Partie ist. Bankhofer wäre jedoch nicht Bankhofer, wenn das Thema “Brottrunk” nicht auch in seiner Sendung “Spektrum Gesundheit” (u.a. RTL Bayern) gründliche Beachtung gefunden hätte. Belegt wird das durch verschiedene Bilder aus der Sendung in den diversen “Brottrunk”-Broschüren zu unterschiedlichen Krankheitsbildern auf seinem Internetportal. Einen erneuten Hinweis auf das Verbot der krankheitsbezogenen Werbung für Lebensmittel gemäß Heilmittelwerbegesetz bzw. LFGB erspare ich mir an dieser Stelle.

Update 4: Ich habe den “MDR-Fernseharzt” Dr. Thomas Höhn (und die MDR-Zuschauerredaktion) per E-Mail gebeten, u.a. zu einem weiteren möglichen Schleichwerbeproblem in der MDR-Sendung “Natürlich Gesund” Stellung zu nehmen.

Update 5: Keine Antwort, aber auf der MDR-Website sind hektische Aktivitäten zu beobachten.

Volle Kanne Bankhofer (Update 6)

Auch nach dem unfreiwilligen Abgang Hademar Bankhofers beim ARD-Morgenmagazin wegen “Verdachts auf Schleichwerbung” finden sich zahlreiche Spuren seines einschlägigen Wirkens auf den Internetseiten der ARD.

Zu den Produkten, die Bankhofer seit Jahren besonders am Herzen liegen, gehört der “Brottrunk”. Seit’ an Seit’ mit der “Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e.V.”, der “Qualimedic.com AG” und dem alten Bankhofer-Getreuen Sven David Müller-Nothmann setzt sich Bankhofer leidenschaftlich für den verstärkten Konsum von “Brottrunk” ein.

Sogar gegen die Folgen eines übermäßigen Konsums von Klosterfrau Melissengeist ist “Brottrunk” – offenbar ein eher übelschmeckendes Gebräu – nach den Worten Bankhofers ideal:

Die Brotsäure-Bakterien im Brottrunk, sozusagen eine besonders aktive und starke Truppe von Milchsäure-Bakterien, transportieren den Alkohol rasch aus der Leber ab und machen sie damit stark.

Mehr noch:

ARD-Gesundheitsexperte Professor Hademar Bankhofer bezeichnet die Brotmilchsäurebakterien als Elitetruppe der probiotisch wirksamen Mikroorganismen.

Wer Bankhofer kennt, ahnt, wie die Geschichte weitergeht.

“Brottrunk” ist eine beim DPMA unter der Registernummer 2910145 eingetragene Marke der Kanne Brottrunk GmbH & Co. Betriebsgesellschaft KG. Die Firma Kanne ist “Partner” von Bankhofers Internetauftritt gesundheitswelten.com (http://www.gesundheitswelten.com/partner/kanne.asp).

Und “Brottrunk” war in den vergangenen Jahren überraschend häufig ein Thema in den Bankhofer-Sendungen der ARD, zumindest ergibt sich dieses Bild aus den sendungsbegleitenden Internetseiten. Beispiele:

ARD Morgenmagazin – Servicethema vom 03.04.2008
ARD Morgenmagazin – Servicethema vom 07.02.2008
ARD Morgenmagazin – Servicethema vom 04.10.2007
ARD Morgenmagazin – Servicethema vom 24.08.2006
ARD Morgenmagazin – Servicethema vom 12.01.2006

Auf den Internetseiten zu den Bankhofer-Sendungen des Hessischen Rundfunks hat sich Bankhofer noch nicht einmal Mühe gegeben, den Hersteller des Wunderdrinks zu verschleiern. Wiederholt taucht dort der Name “Kanne Brottrunk” ganz ungeniert in voller Länge auf.

Update, 9.9.: Eine erste Reaktion der ARD-Zuschauerredaktion liegt mittlerweile vor:

Ihre Kritik an den Beiträgen von Hademar Bankhofer im Internet-Angebot des Ersten und der ARD habe ich an die zuständigen Koordinatorinnen weiter geleitet. Die zuständigen Redaktionen werden die entsprechenden Seiten prüfen und eventuell aus dem Netz nehmen.

Update 2: Der “Brottrunk” wurde mittlerweile von den Internetseiten des ARD-Morgenmagazins getilgt. Beim HR arbeitet man noch dran, der MDR ahnt noch nichts.

Update 3: Das e-comm-Blog weist zu recht darauf hin, dass aus dem breit gefächerten PR-Arsenal von Bankhofer natürlich auch TW1 wieder mit von der Partie ist. Bankhofer wäre jedoch nicht Bankhofer, wenn das Thema “Brottrunk” nicht auch in seiner Sendung “Spektrum Gesundheit” (u.a. RTL Bayern) gründliche Beachtung gefunden hätte. Belegt wird das durch verschiedene Bilder aus der Sendung in den diversen “Brottrunk”-Broschüren zu unterschiedlichen Krankheitsbildern auf seinem Internetportal. Einen erneuten Hinweis auf das Verbot der krankheitsbezogenen Werbung für Lebensmittel gemäß Heilmittelwerbegesetz bzw. LFGB erspare ich mir an dieser Stelle.

Update 4: Ich habe den “MDR-Fernseharzt” Dr. Thomas Höhn (und die MDR-Zuschauerredaktion) per E-Mail gebeten, u.a. zu einem weiteren möglichen Schleichwerbeproblem in der MDR-Sendung “Natürlich Gesund” Stellung zu nehmen.

Update 5: Keine Antwort, aber auf der MDR-Website sind hektische Aktivitäten zu beobachten.

Update 6: Die ARD meldet klar Schiff:

Sehr geehrter Zuschauerin,

die Nachforschungen von ARD.de und DasErste.de haben ergeben, dass es im Internetangebot des Ersten keine Inhalte mehr von Hademar Bankhofer gibt.

Beim HR sucht man offenbar noch.

"ZyprexaKills-Memos" müssen veröffentlicht…

Die als ZyprexaKills-Memos bekannt gewordenen internen Dokumente des Pharmakonzerns Eli Lilly müssen veröffentlicht werden. Bundesrichter Weinstein hat am Freitag in New York entschieden, dass die Interessen des Zyprexa®-Herstellers Eli Lilly nach Vertraulichkeit nicht die Interessen der Öffentlichkeit übersteigen.

Damit wird ein vorläufiger Schlussstrich unter die Affäre gezogen. Die Ende 2006 vom NY Times Journalist Alex Berenson veröffentlichten Dokumente belegen, dass Lilly schon vor 2002 von dem erhöhten Risiko der Gewichtszunahme, Hyperglykämie und Diabetes bei der Einnahme von Zyprexa® wusste und off-label-Marketing betrieben hat. Die Dateien kursierten rasch im Internet und die damals von Weinstein angeordnete Rückgabe war eher symbolisch und hatte keine juristischen Folgen für Berenson. Die Illegalität der Verbreitung durch Berenson stellt der Richter jedoch auch in der Begründung zu der aktuellen Entscheidung nicht in Frage.

Jetzt wird sich endlich klären, ob die vor 2 Jahren “geleakten” Dateien wie es Lilly angeführt hat, einseitig ausgewählt wurden, um dem Unternehmen zu schaden oder in den restlichen Dokumenten womöglich weitere Informationen stecken, die Lilly belasten.

Drohende Entlassungswelle in Krankenhäusern

In vielen Zeitungsberichten konnte man diese Wochen folgendes lesen: “Sie helfen 24 Stunden am Tag. Jetzt brauchen die Krankenhäuser Hilfe”. Ein Drittel der 2100 deutschen Krankenhäuser ist von einer Schließung gefärdet und somit auch 20.000 Arbeitsplätze bedroht.
Nächstes Jahr werden die Ausgaben wegen Lohnerhöhung für Ärzte und Pflegepersonal um 6,7 Milliarden Euro steigen. Das Geld fordern […]

Meerjungfrauen – life as a Doc…

Während bei Robert die Diskussion um die Multi-Ehe bebt, ist “M” nach Kopenhagen aufgebrochen. Zur kleinen Meerjungfrau.
Ich sehe alsolo einem entspannten ersten Urlaubswochenende entgegen.
Morgen nochmal Fortbildung, Sonntag nochmal Praxis-Papierkram und Aufräumen.
Ha, aber Montag, Montag fahre auch ich:
Nach Hamburg ins Labor, um dort für eine (!) Patientin ein Präparat herzustellen, das sie braucht. Könnte ich doch […]

Hidden Agenda

In einem Marktbericht der FAZ bezeichnet der Bonner Kardiologe Sven Waßmann die Ergebisse der SEAS-Studie zum Cholesterinsenker Inegy® als enttäuschend
Die Studie stellt nach Einschätzung von Wassmann die vollständige Erstattung des Medikamentes durch die Gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland in Frage.
Bis zu diesem Punkt würde ihm kaum ein unabhängiger Experte widersprechen.

Besser untersuchte, hoch dosierte Statine mit potenten Einzelwirkstoffen – die besonders bei der Behandlung von Risikopatienten wichtig seien – würden nicht vollständig erstattet, das einer anderen Wirkstoffklasse zugeordnete und umstrittene

Pharmawerbung reines Plazebo

Ein Spot für Nasonex®, einem Nasenspray gegen allergischen Schnupfen vom Hersteller Schering-Plough. Schön bunt, nett anzusehen, aber möglicherweise wertlos. Das legt eine Studie nahe, die die Wirkung von Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente (DTC-Werbung) in Kanada untersucht hat.

Die Wissenschaftler gingen nach Kanada, da US-Pharmawerbung auch jenseits der Grenze zu empfangen ist und mit dem französisch-sprachigen Landesteil eine ideale Kontrollgruppe existiert. Ausser dem Produkt von Schering-Plough (in Deutschland essex pharma) schauten die Forscher sich die Verkaufszahlen über 5 Jahre von Enbrel® (Amgen, in Deutschland von Wyeth) und Zelnorm® von Novartis an, das letztes Jahr wegen Sicherheitsbedenken vom Markt genommen worden war und die EU nie erreichte.

Bei zwei der untersuchten Medikamente fanden die Autoren der im BMJ veröffentlichten Studie keine Wirkung der Werbekampagne auf die kanadischen Verschreibungsraten. Lediglich bei Zelnorm®, gab es einen kurzzeitigen Effekt. Wobei Zelnorm® das einzige Medikament für die Indikation “Reizdarmsyndrom” auf dem Markt war. Enbrel® und Nasonex® müssen sich gegen Konkurrenten aus der gleichen Wirkstoffklasse behaupten.

Der durchschnittliche US-Konsument sieht täglich neun Werbespots für Medikamente. Information overload?

Der Leiter der Studie weist auf einen Aspekt hin, der die Pharmawerbung nicht nur für die Unternehmen kostspielig macht.

The good news is that doctors aren’t caving into patient demand,” says Stephen Soumerai, principal investigator on the study. “The bad news is that the opportunity costs are huge. When you think about the 15 minutes doctors have to spend with their patients, they now have to spend more time talking people out of these drugs.”

Diese indirekten Kosten sollten nach der geplanten Lockerung des Werbeverbots in der EU im Auge behalten werden.

Soumerai bringt es auf den Punkt:

Direct consumer advertising is really a lousy way to influence prescribing.”

Möglicherweise ahnen dies die Pharmaunternehmen auch in Europa und haben bei der anstehenden Liberalisierung des Werbeverbots auf die Freigabe der Werbung verzichtet. Stattdessen setzt die EU-Kommission mit Unterstützung der Pharmaindustrie auf die subtilere Information des Patienten.

grauer-haare-satz no. 1

"…wenn ich schon mal da bin …"

…kann ich gleich die fünf anderen geschwister unangemeldet mit untersuchen lassen …
… habe ich mal noch zwanzig fragen …
… können wir doch noch schnell die impfung machen …
… könnten wir doch gleich noch über das einnässen, die legasthenie und das ads meines sohnes reden … 

Schweizer Sesam schließt sich – eine Großstudie vor dem Start vor dem Aus

Auch von Deutschland aus aufmerksam beobachtet, wollte das ehrgeizige Projekt „Sesam“ der Universität Basel in der Schweiz die Faktoren für eine gesunde seelische Entwicklung erforschen. 3000 Kinder sollten vor der eigenen Geburt bis ins Erwachsenenalter umfassend untersucht und (wenn dann möglich) befragt werden (http://sesam.twoday.net/).
Doch Sesam war von Anfang an umstritten. Und nun konnten nicht genügend […]