Dr. Kunze hört (nicht) auf 5

November 2008
Die lieben Kleinen
„Mein Kind isst nur Pommes und Cornflakes.“
So begann Dr. Kunzes Lieblingsgespräch über Kinderernährung. Allerdings verkniff er sich längst die Nachfragen: Und wer gibt Ihrem Sohn Pommes und Cornflakes? Oder: Geht Ihr Dreijähriger schon selbst einkaufen?
Einmal hatte er in dieser Art geantwortet, eine ebenso endlose wie fruchtlose Diskussion war die Folge gewesen. Andererseits […]

Halloween-Lärm

Diese Nachbarin geht mir so auf den Sack. Die verdreckt unser Treppenhaus und schert sich nicht drum. Die lässt Müllsäcke 3 Monate verschimmeln, bis es unerträglich stinkt und Mami sie abholen muss. Und sie schert sich nicht drum. Sie parkt aus purere Faulheit ihr Auto tagelang im absoluten Halteverbot. Und wenn der Knöllchen-Verteiler freundlicherweise unseren Vermieter mal drauf anspricht und der, da Madame verschwunden, die Eltern anruft, dann sagen die: “Das Auto wird eh jeden Monat einmal abgeschleppt. Das kennen wir schon.

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Die Sitzschale vom „richtigen“ Sanitätshaus

Dieser Eintrag ist Teil 14 von 14 in der Serie Zweitversorgung in der Tagesstätte Auch im dritten Jahr der Zweitversorgung mit der Sitzschale im Kindergarten sorgte für Hin und Her – der richtige Kostenvoranschlag
Wie es nächstes Jahr mit der Versorgung von Hilfsmittel für behinderte Kinder aussieht, lässt sich nichts sagen wegen der Gesundheitsreform. Dieses Jahr zumindest […]

gassi gehen

noch so ein highlight und dauerbrenner in der kategorie "was eltern immer so sagen" –

auf die frage, ob´s bobele denn auch regelmäßig der frischluft zugeführt wird und wie oft man denn so spaziergehen täten tute, kommt ungelogen bestimmt gefühlte 50% die antwort "mer ham ´n hund" –

was mich wiederum zu den gedanken führt, haben eltern grundsätzlich häufiger hunde als andere? ist das immer schon so ein üben, wie es denn wohl ist, ein schutzbefohlenes vulgo hund/kind zu haben?

mir brennt dann immer die replik auf den lippen "prima, dann kann´s bobele ja immer mit gassigehen" – oder die eher flappsige variante "schön, trotzdem darf´s bobele auch so mal spazieren gefahren werden."

danke, liebe hunde dieser welt, ohne euch müssten die armen neugeborene die ersten wochen in der stickigen wohnung verbringen. 

Telefonieren vom Klinikbett aus: Gehts billiger?

Sie kennen es sicherlich. Sie kommen in die Klinik und zuerst heißt es, telefonieren mit dem Handy verboten. Gerade mit einem behinderten Kind bestehen häufig längere Klinikaufenthalte, also selten dreht es sich um ein, zwei Tage. Allein schon eine Epilepsieeinstellung dauert mindestens ein, zwei Wochen. Das Telefon, will man als Mutter oder Vater nicht ganz […]

Kaiserschnitt auf Wunsch

Befürworterinnen des Kaiserschnitts auf Wunsch werben in Deutschland nicht selten mit dem Slogen:
” Die Schwangere muss sich zwischen der natürlichen Ungewissheit und der planbaren Gewissheit entscheiden”.
Amerikanische Fürsprecher benutzen folgenden Spruch:
” Preserve your love channel – take a cesarean”  (”Bewahre deine Vagina – wähle den Kaiserschnitt”)
Beide scheinen Erfolg zu haben, denn
in Deutschland kommen immer mehr Kinder […]

variationen …

… des themas "ich warte schon sooo lange": "… ich warte schon sooo lange, ich hatte einen termin vor zehn minuten, wann kommen wir denn endlich dran?" "…, ich hatte um drei einen termin bei ihnen und um viertelvier müssen wir zum ballett – da muss man ja ewig warten." "…, warum macht man bei ihnen eigentlich einen termin, wenn man sowieso nicht pünktlich dran kommt? dann komme ich das nächste mal gleich ohne."[…]

bitte keine medikamente!

ich sehe mich gerne als arzt auch als beurteiler, ob und wieviel therapie vulgo medikamente ein kind auch wirklich braucht.

leider trifft dies oft auf wenig gegenliebe bei den eltern. mag es bei bakteriellen erkrankungen wie einer eitrigen ohrenentzüdnung, einer knackigen harnwegsinfektion oder einer beeinträchtigenden lungenentzündung in der regel nicht ohne antibiotika gehen, so gibt es doch tagtäglich reihenweise erkrankungen, die tatsächlich keiner therapie bedürfen.

ein einfacher luftwegsinfekt, ein paar pickelchen hier und da auf der haut, ein wenig fieber, ein roter hals, ohrenweh und bauchweh mit durchfall lassen sich prinzipiell auch ohne behandlung kurieren. ist´s bobele nicht gut drauf, schlägt sich die nacht um die ohren oder mag nimmer futtern, lohnt sicher der gang zum kinderdok. aber (s.o.) der darf beurteilen, ob medikamente wirklich nötig. und das darf man dem dann auch bittschön glauben.

"ja, schrei´m sie jetzt nix auf?" – "Nein, das geht auch von alleine wieder weg." ein paar warme worte zu liebevoller pflege mit frischer luft und warmen tees haben schon manchem geholfen. aber das reicht den leutchen nicht. ein rosa rezept in der hand bedeutet schnellere genesung, auch wenn da nur unwirksame homöopathika draufstehen oder eine individuelle teemischung, die  es so oder so auch von messmer oder teekanne gibt.

"achso, se hen ongscht um ihr büdjee." – "Nein, keine sorge, das überziehe ich gerne, wenn´s sinn macht." … und wird auch ausreichend von den chronisch kranken kindern mit epilepsie, asthma, enuresis oder so aufgefüllt.
nein nein – a) hat noch keine packung nasentropfen ein budget gesprengt und b) sind die budgets in der kinderheilkunde nicht so knapp wie man immer denkt. nein, wir sind zwar zum wirtschaftlich und zweckdienlichen verordnen aufgerufen, aber das heißt ja nicht, dass man dinge verordnen muss, die im grunde keine echte wirkung haben: hustensäfte, hefebakterien, pektine für den darm, kügelchen, pupstropfen und schmiersalben.

leute. weniger medikamente sind ein mehr an gesundheit für eure kinder. warum muss man immer irgendwas geben? lasst die kiddies lieber mal einen tag länger zu hause oder mit grippe auch mal ausschlafen – lasst ihnen mal das fieber und gönnt ihnen auchmal weniger zu essen als sonst. kinder erholen sich immer schneller als man denkt. auch ohne den ganzen arzt- und apothekenzinnober.