Links zum Wochenende (12.6.09)

Krebs & Gesellschaft

Darmkrebs: Mehr Tumore bei Jüngeren

Krebs & Psyche

Cancer Is Depressing – "A relationship exists between health and mood.". Es existiert eine Beziehung zwischen Gesundheit und Gemütszustand – Wer hätte vor ein paar Jahren geglaubt, dass wissenschaftliche Studien-Abstracts einmal mit diesen Worten beginnen würden?

The Evolution of God

Robert Wright ist Autor verschiedener erfolgreicher Bücher. In diesem Video spricht er über ein Thema seines neusten Buchs: Was ist der Kern im Streit der Religionen? Es lohnt sich, dazu auch diesen Artikel von Wright zu lesen: Why We Think They Hate Us.

Sinnkrise der modernen Risikogesellschaft

Die Meinungen über die Bedeutung gesellschaftlicher Faktoren bei der Entstehung von Sucht werden kontrovers diskutiert und reichen von,Sucht ist immer gesellschaftlich“ bis zu „die Vorstellung einer reinen Soziogenese der Sucht sei eher eine Ideologie als eine Tatsache“.

Die Bedeutung gesellschaftlicher Faktoren bei derSuchtentwicklung wird jedoch meist nicht geleugnet.Und auch wenn die spezifischen Prozesse,auf denen der soziogene Anteil der Suchtentwicklung beruht,noch weitgehend ungeklärt sind,scheint festzustehen,daß sich Suchtentwicklung immer im Spannungsfeld von Person und Umwelt vollzieht.Leben wir in einer Suchtgesellschaft,besitzt diese ein”Suchtpotential”,wie es ihr teilweise undifferenziert und pauschal zugeschrieben wird?

Müssen wir uns immer mehr betäuben,immer mehr zusaufen,zufressen,zukiffen,um der Reizüberflutung und der Alltagshektik,der Sinnlosigkeit und Leere,die sich in der Seele vieler von uns breit macht,durch den Rausch zu entfliehen?

Steht unsere technisierte Leistungsgesellschaft unseren wahren Bedürfnissen so gnadenlos gegenüber, daß wir das Gefühl, nur ein kleines, unbedeutendes Rädchen im Getriebe der Welt zu sein,nur betäubt ertragen können?

Sicher ist,daß Sucht eines der größten gesellschaftlichen Probleme unserer Zeit darstellt.Die Folgekosten für das Gesundheitssystem sind immens und eine Vielzahl von Todesopfern jährlich sind nur die Spitze dieses „Eisberg – phänomens“ – ganz abgesehen von dem individuellen und sozialen Leid,das mit dem Schicksal jedes einzelnen Suchtkranken und seiner Angehörigen verknüpft ist.„Sucht ist keine fremde Macht,die von außen angreift, sondern eine Lebenshaltung,eine Einstellung,mit der wir dem Leben begegnen. …

Sie ist eine subjektive Lösung des Sinnproblems in der Wohlstandsgesellschaft.“Im Suchtkranken zeigen sich die „pathogenen Aspekte der Werthaltungen unserer Gesellschaft wie in einem Brennpunkt“ und, „so wie der Schmerz eine Signalfunktion für den einzelnen hat,so hat die wachsende Süchtigkeit eine Signalfunktion für unsere Gesellschaft.“

Zum „Leitmotiv“ unserer „Erwerbs und Konsumgesellschaft“ wurden „Konsum“,„Wohlstand“ und „Habgier“, Habgier nach dem „Überfluß“,der uns vorgaukelt, daß alles,selbst das Glück,käuflich ist.Der Konsum wurde zur Bürgerpflicht und es wurde ein noch nie dagewesener Wohlstand erreicht,verbunden mit einer „Haben-Orientierung“,die sich „Lebensglück von einer Befriedigung der Konsumwünsche versprach,bei der aber … das Sein vernachlässigt wurde.“Und auch wenn Sucht keine gute Lösung ist und der Schaden langfristig den Nutzen überwiegt,scheint es manchmal,daß wir keine bessere Lösung haben.