Weniger Kugelschreiber – mehr Zeit

(NORDWEST) Das US-Amerikanische Gesundheitssystem krankt an allen Ecken und Enden. Eine Reihe von Organisationen und Experten bemühen sich um Verbesserungen, so auch SHOUTAmerica, eine Non-Profit-Organisation, die sich für die Zukuftsfähigkeit einer Hochleistungsmedizin in den USA engagiert. SHOUTAmerica hält eine Plattform vor, die es den Mitgliedern der Organisation ermöglicht, ihre Ideen und Beiträge zu einer Reformierung […]

alles ohne kinder

der (sic!) unheil kommt aus dem süden der republik. zunächst machte er sich über das ländle breit, jetzt san die bajuwaren dran. er kommt ganz langsam, im hintergrund, so dass ihn niemand merkt, aber bald wird er seine fänge auswerfen und euch ködern. euch, die eltern.

der hausärztevertrag.

er sieht vor, dass patienten zunächst bei ihrem hausarzt vorsprechen müssen, bevor sie einen facharzt aufsuchen. prinzipiell eine vorbildliche einstellung, den schließlich ist doctorhopping einer der gründe der kostensteigerungen im gesundheitssystem. diese so genannte hausarztzentrierte versorgung hat der gesetzgeber verankert, und daran müssen sich die krankenkassen bis zum stichtag diesen jahres halten.

die erste war die aok in ba-wü, die zusammen mit den hausärzten einen solchen vertrag ausgeheckt und letztes jahr gestartet hat. und nun läuft das ganze in bayern ab.

problem: kinder- und jugendmedizinische ausbildung, also fachärztliche befähigung zur versorgung eurer kinder, wird hierbei nicht gefordert.

der hausarzt, der an diesem vertrag teilhaben möchte, muss ein ekg haben, ok, auch fortbildungsqualifikationen nachweisen, prima – ja, sogar solch tolle dinge wie eine abendsprechstunde und eine garantiert kurze wartezeit von einer halben stunde.
aber: eine qualifikation zur behandlung von kindern und jugendlichen interessiert niemanden.

daher lehnen wir kinder- und jugendärzte diese so genannten hausarztverträge ab.

kinder und jugendliche gehören zum passend fachärztlich ausgebildeten mediziner, und damit zum kinder- und jugendarzt!
schwangere frauen gehören zum gynäkologen!
männer mit prostatabeschwerden zum urologen!
und zähne zieht noch immer der zahnarzt!

geht mal hin und fragt eure krankenk.asse, vor allem die große mit den drei buchstaben – was sie für eure kinder tut: sorgt sie sich um qualifizierte mediziner für eure schutzbefohlenen? bietet sie eine strukturierte versorgung für dicke kinder? bezahlt sie die dringend nötigen vorsorgen u10 (mit 7-8 jahren)? u11 (mit 9-10 jahren?)? wie lange hat eure kasse gebraucht, die u7a (mit 3 jahren) zu übernehmen?

wenn eure kasse mit dem hausarztvertrag winkt – sagt nein!

in baden-württemberg läuft der vertrag schlecht – auch bei den allgemeinärzten. die einschreibequote der neunhundert kinder- und jugendärzte im ländle beträgt unter 2% – ein klares signal: mit uns nicht!
hoffen wir, dass dies in bayern ähnlich läuft, sonst sind bald noch andere bundesländer dran.

schau auch mal hier und hier. die zeit steht auf sturm – verträge wie diese und die unterfinanzierung der praxen durch die neuen versorgungsstrukturen bedeuten das ende der ambulanten kinder- und jugendmedizin. ihr als eltern habt die macht, dies zu verhindern!

Preisfragen

Immer wieder sehe ich, dass Leute auf meiner Seite landen weil sie suchen nach: Preis von xy.

…Andererseits spielt ja auch der Markt und was bei uns soviel kostet, ist vielleicht in einer anderen Apotheke oder Drogerie zu einem anderen Preis zu hab…

Webcam statt Arztbesuch

Wie Golem berichtet, gibt es auf Hawaii bald die Möglichkeit, anstatt einen Arzt persönlich zu konsultieren, ihn per Webcam “zu besuchen”. Scheinbar wird dies wohl aufgrund eines Ärztemangels im ländlichen Bereich eingeführt.
Vor dem Gespräch kann sich der Arzt auf seinem Computer die Krankenakte des Patienten anschauen, der die telefonische Sprechstunde in Anspruch nimmt. Die Konsultation […]

Auswandern mit Stethoskop

Seit eingien Tagen geistern eine Vorabveröffentlichung iner Studie durchs Internet, in der Mdizinstudenten gefragt wurden, ob sie sich vorstellen könnten auszuwandern.
Das Ergebnis: 72,2 Prozent der Befragten können sich vorstellen, nach dem Abschluss ins Ausland zu gehen. Als besonders abschreckend nannten sie die ungünstigen Arbeitszeiten, die Budgetierung und die schlechte Vergütung ärztlicher Leistungen in Deutschland. 77 […]

Der Rang, Noten fürs Gesundheitssystem

Dinge mit Hilfe einer Rangfolge zu vergleichen, ist beliebt. Ob Hochschule, Webseite und demnächst offiziell noch die Pflegeheime. Für alles gibt es Punkte, Noten und wer dann die meisten Punkte erzielt oder die beste Note, ist in der Hierarchie ganz oben, bei dem soll die Qualität dann stimmen. Auch für den Vergleich der europäischen Gesundheitssysteme […]

Hilfsangebote fürs behinderte Kind, ein Hürdenlauf

„Frauen, die ein behindertes Kind erwarteten, müssten alle Hilfsangebote kennen und wissen, dass Behinderungen ein erfülltes Leben nicht ausschließen.“
äußerte die Ministerin Zypries, indirekt wiedergegeben im Tagesspiegel vom 9.11.2008 (“Zypries gegen Gesetzesänderung für Spätabtreibungen“). Doch kümmern wir uns jetzt mal nicht um das gesamte Zitat, sondern nur um die Aussage: „Hilfsangebote kennen und wissen“. Diese Äußerung […]

Hollywood-Promis beim Lobbying für die Pharmaindustrie

Politlobbying der Pharmaindustrie in den USA. Dieser Werbespot der Initiative Partnership to Fight Chronic Disease (PFCD) soll die US-Präsidentschaftskandidaten auf die Prävention und Versorgung chronischer Erkrankungen Aufmerksam machen. Unter den Frauen im Video sind Hollywood-Promis wie Mary-Louise Parker, Lauren Bacall, Katey Sagal and Phylicia Rashad.

In dem Spot wird gesagt, dass chronische Erkrankungen für 75% der Gesundheitsausgaben verantwortlich seien. Notwendige Reformen und Kosteneinsparungen im US-Gesundheitssystem werden an diesen Krankheiten nicht vorbeikommen. Daher wundert es nicht, dass sich unter den Sponsoren, die diese 1 Million Dollar teure Kampagne bezahlt haben auch der Pharmaindustrieverband “PhRMA” findet. Im Advisory Board der Initiative sitzt unter anderem PhRMA-Präsident Billy Tauzin und der Direktor von “America’s Agenda, einer Lobbyinitative, die von PhRMA mit 13 Millionen Dollar für Kampagnen während des Wahlkampfes ausgestattet worden ist.

Am 4. November wird nicht nur der US-Präsident gewählt, sondern alle 435 Mitglieder des Repräsenantenhauses werden neu bestimmt und 35 Senatoren. Zusätzlich noch die Gouverneure in 11 Bundesstaaten. Wenn im Video aufgefordert wird, zu fragen, wie der Präsidentschaftskandidat zum Thema chronische Erkrankungen steht, zielt das indirekt auf die Abgeordneten, die zur Wahl stehen und die für eine pharmafreundliche Politik in den nächsten 4 Jahren sorgen sollen.