Linktipps der Woche: Hohe Verdienste im NRW-Gesundheitswesen und wie Ärzte-Hopping das Gesundheitssystem belastet

In den Linktipps der Woche halten wir spannende Artikel rund ums Gesundheitswesen bereit. In dieser Woche geht es um eine Partikeltherapie-Anlage, den DEGAM-Jahreskongress, qualitätsorientierte Vergütung, Hohe Verdienste im NRW-Gesundheitswesen, Ärzte-Hopping belastet das Gesundheitssystem und um die Weichenstellung in der Ebola-Bekämpfung.

Innovation im 5-Minuten-Takt

Innovation ist schön und gut, erklärte uns der Redner, aber ohne Diffusion ist sie wertlos. Und er illustrierte dies mit einer Geschichte vom englischen Handelskapitän Lancaster, der im Jahr 1601 entdeckte, dass Zitronen Skorbut verhindern. Dennoch führte die englische Marine erst 1795 Obst auf ihren Schiffen ein. Was war schief gegangen? Der Innovation war keine Diffusion gefolgt, sie konnte sich nicht verbreiten und durchsetzen. Was Caspar Graf Stauffenberg hier zum Abschluss des diesjährigen Innovationskonvents des Medizin-Management-Verbands so bildhaft darstellte, traf den Kern der Veranstaltung. Genau diesem Zweck dient der Medizin-Management-Preis, der am 12. September zum vierten Mal verliehen wurde.

Linktipps der Woche: Neues zum IQTiG, Smartphones im Klinikalltag und ein Verbundprojekt der Universität Oldenburg gegen den Fachkräftemangel

In den Linktipps der Woche halten wir spannende Beiträge anderer Seiten für euch bereit. Diese Woche: Schulden durch Kassenbeiträge, Neues zum IQTiG, Förderung der Universität Oldenburg, AitStrip im Ausbau, dem Gesundheitswirtschaftskongress in Hamburg, dem Demografiekongress in Berlin und Dr. Hess über Normierung und Wettbewerb.

Das Gesundheitswesen im Spannungsfeld zwischen Normierung und Wettbewerb – Die evidenzbasierte Medizin als Grundlage von Patienteninformationen

Wie passen diese beiden Themen zusammen? Das erste Thema ist auf die Gesundheitspolitik bezogen; das zweite Thema ist eher wissenschaftlich ausgerichtet. Mein Vortrag auf der Jahrestagung der Stiftung Gesundheit sollte die Verbindung zwischen beiden Themen herstellen und daraus auch notwendige Konsequenzen ableiten:

A. Politisches Ziel der Gesundheitspolitik ist parteiübergreifend nach allen Bekundungen, eine für alle Bürger zugängige nach dem gesicherten Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse notwendige medizinische Versorgung unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklung und des medizinischen Fortschritts.

Linktipps der Woche: Hacker-Angriff auf US-Krankenhäuser, Durchbruch in der HIV-Forschung und fehlendes Wissen um Telemedizin

In den Linktipps der Woche haben wir die Honorarverhandlungen der Ärzte, den Durchbruch in der HIV-Forschung., Apples Kampf um den Gesundheitsmarkt, wie Gene unseren Stress bestimmen, ein Hacker-Angriff auf US-amerikanische Krankenhäuser, den 12. Gesundheitskongress in Hamburg und Wissenslücken bei angehenden Ärzten.

„Besteigung des Mount Gyn“: Gegen die gynäkologische Unterversorgung behinderter Frauen – die barrierefreie gynäkologische Ambulanz in Bremen

Barrierefreie Praxen sind (nicht nur in der Gynäkologie) eine Rarität, zudem gibt es kaum verlässliche Informationen über die tatsächlichen Bedingungen vor Ort. Viele Angaben – gerade im Internet – beruhen auf Selbsteinschätzungen der Ärzt_innen. Welche Kriterien dabei zugrunde gelegt werden bleibt unklar. Und Barrierefreiheit im Kontext der Gynäkologie bedeutet nicht nur einen schwellenlosen Zugang zur Praxis zu haben, sondern auch eine barrierefreie Toilette, sowie Platz (für Rolli, Hebelifter, Assistentin) und Zeit zum Aus- und Ankleiden. Das größte Hindernis ist jedoch der Behandlungsstuhl, der fast nie genügend absenkbar ist – eine Behindertenzeitschrift schrieb einst von der „Besteigung des Mount Gyn“[1], für die körperlich beeinträchtigte Frauen gegebenenfalls auf einen Hebelifter zurückgreifen können müssen.

Zu viele Mismatches: Suboptimale Versorgungsqualität im Gesundheitswesen

Mismatches als Verbesserungsansatz Bei den Optimierungsmöglichkeiten der Patientenversorgung im Gesundheitswesen spielen sog. Mismatches eine wichtige Rolle. Hierbei handelt es sich um Diskrepanzen von Denk-, Sicht und Verhaltensweisen an den versorgungsrelevanten Leistungs- und Kommunikationsschnittstellen auf drei Ebenen: zwischen den Anforderungen der Patienten an die einzelnen Akteure und ihrer Zufriedenheit mit deren Erfüllung, in der Gegenüberstellung von […]

“Choosing wisely” bald auch in Deutschland?

“Choosing Wisely”: Welcher Arzt wollte das nicht – kluge Entscheidungen mit und für Patienten treffen? Auf einem Workshop der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie auf dem DGIM-Kongress gingen Experten der Frage nach, ob die nordamerikanische Initiative „Choosing Wisely“ ein Modell auch für das deutsche Gesundheitswesen sein könnte.

Mutiger Zwischenruf

Der Arzt und Philosoph Howard Brody trifft einen Nerv, als er 2010 in einem viel beachteten Artikel im New England Journal of Medicine die Frage nach Überversorgung[1] stellt – mitten in der Wirtschafts- und Finanzkrise, die auch das Gesundheitssystem nicht verschont hat: Für die zukunftssichere Weiterentwicklung und Finanzierbarkeit der Gesundheitsversorgung trügen alle Beteiligten Verantwortung – auch die Ärzte, sagt Brody, seit 2006 Direktor des „Institute for the Medical Humanities“ und Professor für Allgemeinmedizin an der Universität Texas.