[Hilfe!] Der Versicherungsmarkt für Hebammen bricht zusammen

Nun hat auch die letzte übrig gebliebene Versicherungsgesellschaft verkündet, dass sie aus der Haftpflichtversicherung für Hebammen aussteigt. Das heißt, dass ab 1. Juli 2015 freiberuflich tätige Hebammen in Deutschland keine Haftpflichtversicherung mehr haben. Für die Hebammen bedeutet dies das berufliche Aus, denn ohne Versicherung dürfen sie nicht arbeiten. Wenn Euch die Zukunft der Hebammen am […]

„Einfach kann jeder!“

6. ÖSTERREICHISCHER GESUNDHEITSWIRTSCHAFTSKONGRESS stellt sich den künftigen Herausforderungen Die großen Herausforderungen in der Gesundheitswirtschaft liegen noch vor uns“ ist sich der Gesundheitsunternehmer Prof. Heinz Lohmann sicher. Entgegen der Meinung vieler Akteure, sei das Gesundheitssystem bisher im Gegensatz zu den meisten anderen Branchen nicht im Zentrum des Wandels. Prof. Lohmann dazu wörtlich: “Erst wenn künftig der … Weiterlesen

Der Masterplan des neuen Gesundheitsministers

Herr Gröhe, unser aktueller CDU-Gesundheitsminister, ist als Jurist und Berufspolitiker für seine neue Aufgabe perfekt geeignet. Bei seinem ersten Vorsprechen im Deutschen Bundestag hat er gestern unter anderem gesagt: “Wir wollen Menschen für einen Gesundheitsberuf gewinnen, ja begeistern.” Das klingt vielversprechend! Aber es kommt noch besser. Er sagte nämlich auch: “Dauerhafte Qualitätssicherung ist ein weiterer Schwerpunkt unserer Politik.” Er will also Maßnahmen zur Qualitätssicherung in der Politik einführen: “Zu diesem Zweck werden wir ein neues Qualitätsinstitut schaffen.

Fantastisch! Endlich eine leitlinienorientierte und mit Rankings qualitätsgesicherte Gesundheitspolitik, eventuell sogar mit Regresshaftung bei Verfehlen des Plansolls. Ein von den Bundestagsabgeordneten selbst finanziertes Institut zur Sicherung der Qualität in der Politik.

Oder meinte er eher ein Qualitätsinstitut für die ambulante und die stationäre Versorgung? Damit würden das IQWIG, das ÄZQ, das WIDO, der GbA, die GQMG, die KTQ, das IQMG, um nur einige zu nennen, überflüssig?

Oder meinte er etwas völlig anderes: “Zur Qualität im Gesundheitswesen gehört auch diese Frage wird in diesen Tagen wieder einmal öffentlich diskutiert –, dass die Menschen in angemessener Zeit einen Termin beim Facharzt bekommen. (…) Daher wollen wir, dass künftig Terminservicestellen bei den Kassenärztlichen Vereinigungen helfen, zügig einen Facharzttermin zu erhalten, oder, falls dies nicht möglich ist, eine ambulante Behandlung im Krankenhaus ermöglichen. Die Ärzteschaft hat auf diesen Vorschlag mit kritischen Einwänden, aber auch mit eigenen Vorschlägen etwa im Hinblick auf eine differenzierte Überweisungspraxis – reagiert. Ich begrüße, dass damit Handlungsbedarf eingeräumt wird.”

Von einem Juristen hätte ich eine fundiertere Kenntnis der Gesetzeslage erwartet: solange “wesentliche Elemente der Daseinsvorsorge” durch politische Vorgaben rationiert werden, solange wird es auch Terminschwierigkeiten geben. Und die Begeisterung für einen Gesundheitsberuf wird sich in Grenzen halten, wenn weiter Mittel aus der ambulanten Daseinsvorsorge abgezogen und profitorientierten Klinikkonzernen zugeschustert werden.

Es ist nach wie vor ärgerlich, dass unsere Ärztefunktionäre regelmäßig und impertinent durch vorauseilenden Gehorsam unangenehm auffallen, statt klar festzustellen, dass die Wartezeiten Ausdruck einer verfehlten Kostendämpfungs- und Rationierungspolitik sind.

Mitarbeiter in Gesundheitsunternehmen nicht “wandel-erfahren”

6. ÖSTERREICHISCHER GESUNDHEITSWIRTSCHAFTSKONGRESS thematisiert strategische Veränderungsprojekte Ohne einen grundlegenden Umbau der Spitäler lässt sich das Ziel einer hervorragenden Medizin zu bezahlbaren Preisen nicht erreichen“ ist sich Prof. Heinz Lohmann sicher. Der Gesundheitsunternehmer prognostiziert für alle Gesundheitsanbieter eine intensive Phase des grundlegenden Wandels. Leider seien die Mitarbeiter in der Gesundheitsbranche bisher an permanente Veränderungsprozesse nicht besonders … Weiterlesen

Abstimmung 9. Feb: Abtreibungsfinanzierungsinitiative [akt.]

Am 9. Feb. dürfen die Schweizer Wähler und Wählerinnen entscheiden, ob Abtreibungen weiterhin von der Krankenkasse bezahlt werden (Offizielle Wahlunterlagen).

Was soll bei der Volksabstimmung „Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache – Entlastung der Krankenversicherung durch Streichung der Kosten des Schwangerschaftsabbruchs aus der obligatorischen Grundversicherung“ gestimmt werden?

Einer der Gründe für ständig höhere Prämien ist, der sich ständig ausweitende Pflichtleistungskatalog der Krankenkassen. Jede enthaltende oder neu aufgenommene Leistung muss von den Krankenkassen gezahlt werden. Bezahlte Leistungen werden danach an die Prämienzahler überwälzt. Als obligatorische Versicherung sind alle von höheren Prämien betroffen. Grundsätzlich befürworte ich deshalb eine Ausdünnung des Leistungskatalogs der Grundversicherung. Also eine Reduktion auf die medizinisch notwendigen Leistungen, die wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich sind.

Um es Vorweg zu sagen: Jede Abtreibung ist eine Art von Mord. In der Schweiz bis zur 12. Woche legal („Fristenlösung“).1

Einige Gedanken zur den Pro- und Contra-Argumenten:

Pro

  • Eine medizinisch nicht notwendige Leistung kann aus dem Leistungskatalog gestrichen werden.
  • Es wird argumentiert, dass die jährlichen Kosten von ungefähr 8 Millionen Franken nur 0.03% der jährlichen Gesamtkosten der Grundversicherung betragen und somit unbedeutend sind. Wer den Rappen nicht ehrt, ist des Frankens nicht wert. 8 Millionen Franken sind 8 Millionen Franken.
  • Die von der Initiative betroffenen Abtreibungen sind ein soziales Problem, kein medizinisches.
  • Die Gegner der Initiative stellen die Initiative als Angriff auf die aktuell gültige „Fristenlösung“ dar. Die „Fristenlösung“ erlaubt die straffreie Abtreibung bis zur zwölften Schwangerschaftswoche. In der Initiative geht es aber lediglich um die Bezahlung.
  • Wenn die Kosten für Abtreibungen nicht mehr bezahlt werden, werden von Gegnern der Initiative illegale oder medizinisch ungenügende Abtreibungen befürchtet. Den Zahnarzt müssen wir in der Schweiz auch selbst bezahlen. Wir gehen trotz den Kosten zum Zahnarzt und nicht mehr zum Barbier.
  • Medizinisch begründete Abtreibungen oder Abtreibungen aus Vergewaltigung sollten nicht betroffen sein.

Contra

  • Die Kosten betreffen wahrscheinlich einseitig die Frauen.
  • Betroffen sind tendenziell junge, sozial schwächere Schichten.
  • Die obligatorischen Beratungsgespräche können vielleicht Abtreibungen verhindern und zu Adoptionen führen.
  • Die Initianten führen hauptsächlich moralische, nicht finanzielle Gründe an. Sie möchten Abtreibungen am liebsten wieder verbieten.

Fazit

Eine Einsparung von 8 Millionen Franken Krankenkassenprämien bei Abtreibungen scheint willkürlich. Es trifft die falschen. Es würde am falschen Ende gespart.

Deshalb Nein zur Abtreibungsfinanzierungsinitiative.

Abstimmungsresultat

Die Abtreibungsfinanzierungsinitiative wurde vom Schweizer Stimmvolk mit 70% deutlich ablehnt. Tagesanzeiger


  1. 12 Wochen sind eine willkürliche Zeit. Warum nicht zwei Jahre nach der Geburt über Leben und Tod entscheiden? 

Aus dem Leben des Stiftungsbriefs

Es ist wieder so weit. Ich gehe in die nächste Runde. Ich bin der Stiftungsbrief der Stiftung Gesundheit. Gerade sind alle meinen fleißigen Schöpfer dabei, mir ein neues Outfit zu verpassen. Schließlich soll ich immer aktuell sein und meine Leser auf dem Laufenden halten. So rauchen in unserem Konferenzraum zurzeit die Köpfe – die Redaktionskonferenz ist in vollem Gange: Themen werden vorgeschlagen, wieder verworfen und neue Ideen diskutiert. Angeregt zeichnen unsere Redakteure Skizzen von mir auf, um zu schauen, wo welcher Artikel seinen Platz finden soll. Das ist spannend, denn bis kurz vor Schluss weiß nicht mal ich, wie ich am Ende aussehe.