Blinde Passagiere an Bord

Natürlich ist es nicht wirklich überraschend: Auf der ISS tummeln sich nicht nur Astronauten und Versuchslebewesen, sondern auch Bakterien. Trotz gründlicher Vorsorge lässt sich das nicht ganz vermeiden, denn Menschen haben nun mal Bakterien an sich. Und nicht nur das: Man kann sogar einzelne Individuen lediglich anhand ihrer Mikroben-Signatur eindeutig voneinander unterscheiden. Inzwischen hat man dank der DNA-Sequenzierung allerdings neue Methoden, um auch Art und Ausmaß der Kontamination auf der ISS genauer zu überprüfen. Das ist die eigentliche Nachricht anweiter

Die Polio-Pipeline aus Pakistan

Nachdem Nigeria letztes Jahr schon trotz bizarrer Umstände einen Ebola-Ausbruch im Keim ersticken konnte, gibt es jetzt noch mehr gute Nachrichten aus dem westafrikanischen Land: Seit dem letzen bekannten Polio-Fall am 11. August 2014 ist dort – und damit auf dem gesamten afrikanischen Kontinent – keine Kinderlähmung mehr registriert worden. Das muss noch zwei Jahre so bleiben, dann ist Afrika offiziell poliofrei.

Hygienestandards helfen genesen

Wer Verantwortung für andere Menschen übernimmt, muss sich auch um die Hygiene kümmern. Gerade bei Kranken, die sich oftmals nicht mehr gut um sich selbst kümmern können, ist diese Verantwortung besonders hoch. Meine Aufgabe als Hygienefachkraft im Qualitätsmanagement des Vitos Klinikums Heppenheim beginnt hier. Ich bin seit 1971 bei Vitos und habe meine jetzige Position […]

Warum gibt es so wenig neue Antibiotika?

Es ist im Grunde ein bisschen müßig, den aktuellen Acinetobacter-Ausbruch an der Uniklinik Schleswig-Holstein in Kiel noch mal aufzudröseln. Man weiß nicht so genau, wie viele Leute tatsächlich direkt an dem Bakterium gestorben sind, und die Informationspolitik ist auch eher so meh, aber das ist auch nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass mal wieder ein gegen alles Mögliche resistenter opportunistischer Erreger quer durch die Intensivstation geschmiert wurde. Ist ja bei weitem nicht das erste mal. Nun wär’s ja einfach, dem Krankenhaus und seinem medizinischen Personal unsauberes Arbeiten vorzuwerfen. Aber im Grunde ist das Kernproblem ein anderes: Die Viecher werden immer häufiger und tauchen an den unmöglichsten Orten auf. Es gibt immer mehr Resistenzen bei immer mehr Bakterien, während die Medizin seit Jahrzenten mit den gleichen Wirkstoffen hantieren muss. Die Frage stellt sich immer drängender: Wie bekommen wir neue Antibiotika?

Nächste Toilette 200m – Segen und Horror

Hinweise zu öffentlichen Toiletten sucht man häufig vergebens. Und hat man sie gefunden, ist es für Menschen mit Inkontinenz oft schwer sie noch rechtzeitig zu erreichen. Geht es ihnen auch so? Sie trauen sich nicht mehr aus dem Haus? Sie ziehen sich aus dem sozialen Leben zurück und verzichten auf Freizeitaktivitäten? Ihre Lebensqualität ist beträchtlich […]

Norovirus: Der “perfekte Krankheitserreger” als Haustier

Jetzt, da die allgemeine Ebola-Panik ein bisschen abgeflaut ist und sich die Situation vor Ort wohl schrittweise verbessert, kann ich mich ja mal wieder den etwas weniger prominenten Krankheiten widmen. Interessante Neuigkeiten gibt es vom Norovirus zu vermelden: Nach Jahrzehnten vergeblicher Versuche kann man die Erreger jetzt in Zellkultur züchten. Das dürfte der Forschung an Medikamenten und Impfstoffen dringend benötigten Anschub geben.[1] Noroviren werden ja allgemein nicht so richtig ernst genommen, weil sie vor allem im Zusammenhang mit Großer Scheißerei auf Kreuzfahrtschiffen populär geworden sind. Da stirbt halt kaum mal jemand, weil Noro nur für wenige Infizierte wirklich lebensgefährlich ist und die Klientel auf solchen Schiffen im Zweifel Zugang zu guter medizinischer Versorgung hat. Wo das nicht der Fall ist, töten Norovirus-Infektionen über 200 000 Menschen pro Jahr, und auch hierzulande sind die Dinger speziell in Seniorenheimen ein Dauerproblem. “Das Norovirus” ist in Wirklichkeit eine ganze Familie verwandter Viren mit ähnlichen Eigenschaften, die Virenforscher schon mal als perfekte Krankheitserreger bezeichnen. Noro ist selten tödlich, aber dafür extrem ansteckend (20 Viren reichen für eine Infektion), wird in gigantischen Mengen ausgeschieden (bis zu 100 Milliarden Viren pro Gramm Durchfall), ist gegen Hitze und Kälte resistent und überlebt auf Oberflächen etwa zwei Wochen. Anstecken kann man sich über Schmier- und Tropfeninfektion, kontaminierte Lebensmittel, Wasser und sogar per Aerosol, was bei Durchfallerregern eigentlich unüblich ist.

Wie man Ebola besiegt – wenn man denn wirklich will

Nun gibt es also auch einen Ebola-Fall in New York. Freunde des Katastrophenfilms wissen: Erst wenn New York betroffen ist, geht es richtig los (mit Dank an @donalbain_de). Gut unterwegs ist allerdings schon die allgemeine Hysterie – allerdings nicht in Westafrika, wo man das nachvollziehen könnte, sondern in Europa und ganz besonders drüben in den USA. Dabei zeigen die bisherigen Erfahrungen mit diesem Ebola-Ausbruch, dass die Krankheit sehr wohl eingedämmt werden kann.