„Tag ohne Grenzen“: Sport, Spaß und Inklusion

Rollstuhlfahrer und Extremsportler – ein Widerspruch? Absolut nicht! Das zeigt Deutschlands bester Rollstuhlskater David Lebuser am 5. und 6. Juni 2015 auf dem Hamburger Rathausmarkt. Unter dem Motto „Tag ohne Grenzen – Viel Sport! Viel Inklusion! Viel Spaß!“ findet dort eine Großveranstaltung des deutschen Reha- und Behindertensports statt. Mit Sport, Spaß und Informationen wollen die Veranstalter Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringen und dazu beitragen, Berührungsängste abzubauen und Inklusion zu fördern. Ein Highlight der Veranstaltung ist die Etappenankunft der Inklusionsfackel des Netzwerkes Inklusion Deutschland am Freitagabend. Die Fackel besucht zwischen dem 11. April und 11. Juli alle Landeshauptstädte mit Finale in Berlin. Ihre Botschaft lautet: Mehr Akzeptanz und Toleranz gegenüber Vielfalt.

Vorfahrt für Barrierearmut – Symposium fordert inklusiveres Gesundheitswesen

Ist das deutsche Gesundheitswesen inklusiv? Inwieweit ist die UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland umgesetzt? Wie steht es um das Recht auf medizinische Versorgung? Diesen Fragen gingen die Teilnehmer*innen des Symposiums „Inklusion im Gesundheitswesen“ nach, veranstaltet von den stipendiatischen Arbeitskreisen Inklusion und Gesundheit der Friedrich-Ebert-Stiftung, vom 23. bis 25. Januar 2015 in Berlin.

Praxis-Tool Barrierefreiheit: Kostenfreie Software hilft Ärzten, Hindernisse abzubauen

Es ist schon paradox: Arztpraxen hinken in Sachen Barrierefreiheit hinterher! Dabei liegt es in der Natur der ärztlichen Arbeit, mit Menschen zu arbeiten, die von chronischen und vorübergehenden Einschränkungen betroffen sind. Und gelangen mehr dieser Menschen selbstständig in eine Praxis, eröffnet ihr das einen breiteren Patientenstamm, gerade in der immer älter werdenden Gesellschaft. Darüber hinaus sorgt Barrierefreiheit vermutlich mindestens für zusätzliche positive Mundpropaganda. Dennoch ergab eine Erhebung der Stiftung Gesundheit: Nur rund ein Drittel der Arztpraxen in Deutschland hat überhaupt barrierefreie Vorkehrungen umgesetzt. Dabei kann es sich zum Beispiel um eine Rampe vor der Haustür handeln, die Rollstuhlfahrern, aber auch etwa Müttern mit Kinderwagen, den selbstständigen Zugang zu Gebäuden erst erlaubt.

„Besteigung des Mount Gyn“: Gegen die gynäkologische Unterversorgung behinderter Frauen – die barrierefreie gynäkologische Ambulanz in Bremen

Barrierefreie Praxen sind (nicht nur in der Gynäkologie) eine Rarität, zudem gibt es kaum verlässliche Informationen über die tatsächlichen Bedingungen vor Ort. Viele Angaben – gerade im Internet – beruhen auf Selbsteinschätzungen der Ärzt_innen. Welche Kriterien dabei zugrunde gelegt werden bleibt unklar. Und Barrierefreiheit im Kontext der Gynäkologie bedeutet nicht nur einen schwellenlosen Zugang zur Praxis zu haben, sondern auch eine barrierefreie Toilette, sowie Platz (für Rolli, Hebelifter, Assistentin) und Zeit zum Aus- und Ankleiden. Das größte Hindernis ist jedoch der Behandlungsstuhl, der fast nie genügend absenkbar ist – eine Behindertenzeitschrift schrieb einst von der „Besteigung des Mount Gyn“[1], für die körperlich beeinträchtigte Frauen gegebenenfalls auf einen Hebelifter zurückgreifen können müssen.