Die Intelligenz hat versagt, oder: Warum Dummheit allein den Brexit nicht erklären kann

Mehr als die Hälfte der Briten hat sich am letzten Donnerstag dafür ausgesprochen, die EU zu verlassen; das schlug bei Twitter natürlich Wellen. Glücklicherweise ist Humor auch dort ein Mittel, um mit dem Schock klarzukommen, und so ließ der Spott über die Dummheit der Brexit-Befürworter natürlich nicht lange auf sich warten. Aber reicht Dummheit als Erklärung für ein so frappierendes Ergebnis aus? Vielleicht teilweise; eine wichtige Rolle spielt meines Erachtens aber auch das Versagen der europäischen Intelligenz. Und dieses Versagen ist wiederum zu einem guten Teil systembedingt.

Was man in Deutschland über Hochbegabte denkt

“Es gibt kein großes Genie ohne einen Schuss Verrücktheit” – dieses Aristoteles zugeschriebene Zitat war in der Antike vermutlich auch schon nicht richtiger als heute. Inzwischen wissen wir aus empirischen Studien, dass Hochbegabte insgesamt sich hauptsächlich – wenig überraschend – in ihrer hohen Intelligenz und damit direkt assoziierten Merkmalen wie Leistungsstärke, schulischem Selbstkonzept o. ä. unterscheiden, sozial und emotional aber eigentlich recht unauffällig sind (und wenn, dann sogar eher im positiven Sinne). Dennoch halten sich Klischees wie das “verrückte Genie” oder die “schwierigen Hochbegabten” hartnäckig. Eine aktuelle Studie, die ich in Zusammenarbeit mit dem Hochbegabtenverein Mensa in Deutschland e. V. durchgeführt habe, untersucht erstmals auf Basis einer repräsentativen Stichprobe, welche Hochbegabtenstereotype die Deutschen eigentlich haben.

Welchen Test zur Hochbegabungsdiagnostik verwenden?

Vielleicht haben es die einen oder anderen schon entdeckt: Im Fachportal Hochbegabung gibt es nun ein neues Modul “Intelligenztests”! Insgesamt werden hier die 25 gängigsten IQ-Tests sehr detailliert vorgestellt und kritisch besprochen. Besonders interessant: Das Portal bietet vermutlich die kompakteste aktuell verfügbare Übersicht darüber, inwiefern die verschiedenen Tests zur Hochbegabungsdiagnostik geeignet sind.

Begabtenförderung ist keine Elitenförderung

Vom “Unsinn der Elitenförderung” schrieb Bernd Kramer letzten Freitag im Spiegel Online. Dem Wunsch, die Kommentarsektion unter strittigen Artikeln im SpOn zu lesen, sollte man ja dadurch begegnen, dass man nach Quokkas, Eulen oder auch niedlichen Kätzchen googelt; in diesem Fall lohnt sich die Lektüre der Anmerkungen jedoch, denn der Autor bekommt für seine wenig differenzierte Darstellung reichlich Gegenwind.

Buchbesprechung: Neptun’s Brood

Science-Fiction bedeutet, wenn man es wörtlich übersetzt, Wissenschafts-Roman. Sieht man sich die Bestseller bei Amazon in dieser Kategorie an, dann ist davon aber nicht viel zu sehen. An der Spitze wechseln sich die Bücher aus der Reihe „Die Bestimmung“ ab, in denen es um die Rebellion Jugendlicher gegen ein vorgeprägtes Rollenbild geht. Wie ihre Vorgänger aus der „Tribute von Panem“-Reihe spielen sie in einer dystopischen, hierarchischen Gesellschaft. Wissenschaft spielt allenfalls eine untergeordnete Rolle. Gibt es eigentlich heute noch echte Science-Fiction,weiter

Die SETI-Debatte: Leise sein oder Laut geben?

Im Rahmen des Jahrestreffens der AAAS (American Association for the Advancement of Sciences, eine non-profit-Organisation, der es um die Förderung der wissenschaftlichen Kooperation geht) im Februar 2015 hielt das bekannte SETI Institute einen eintägigen Workshop an seinem Sitz in Mountain View ab. Da ging es darum, wie aktive Kontaktaufnahme mit außerirdischer Intelligenz gesteuert werden könnte. Solle man riskieren, die Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen, obwohl die fatale Folgen haben kann? Oder sind die Sorgen in dieser Frage unbegründet?